Ich habe letzten 2 Jahre viel aufgegeben . Meine Ehe ( und da dies ein öffentlicher Bereich ist , schreibe ich da nicht weiter zu )
und meine Landwirtschaft . Ich habe von 150 Prozent auf nahezu Null runtergefahren .
Meine Flächen sind im Paket an einen örtlichen Milchviehhalter verpachtet , ein Hektar verkauft , weil es gerade passte .
Maschinen , Tiere so gut wie alles weg .
Finanziell ist die Abwicklung ne harte Nummer , denn man arbeitet als Landwirt mit Krediten . Nun muss die Finanzierung anders aufgestellt werden oder alles zu Geld machen , was geht . Ziemliche Gradwanderung ,wennman den Hof als Einheit so gut es geht erhalten will .
Ich hatte zu der Zeit Frust und habe gesagt , nie wieder was mit Tieren .
Ich bin bei einem größeren Lohnunternehmer ( Dettmer ) angefangen in der Disposition , vorher hatte ich mich für einiges beworben . Bandbreite war weit . Favorit war eigentlich die Pflege und Führung eines kleineren Museumshofes . Beworben aber auch bei der Feuerwehr , Golfplatzpflege , Stadt usw ) .
Beim LU war ich dann ein gutes halbes Jahr . Büroarbeit , aber sehr schwer . Verhandeln mit dem Kunden und der Chef kommt und ändert gerade iweder .Zudem war das Anlernen in der Hauptstelle in 60 km Entfernung , ich kannte Land und Leute nicht .
Ich habe gewechselt zu Bekannten von mir , die Firma kennen auch einige von euch ( Achtung Werbung : Melktechnik Discount . Findet Google sofort ).
Zuerst mehr im Versand , da ich aber ldw Produkte ganz gut kenne , mehr PC und Telefon Verkauf und Abwicklung Reklamationen ) .
Ein eigentlich sicherer Jon , morgens 8 Uhr anfangen , 8 h Job erledigen , Geld und Urlaub ok . Hätte ich bis zur Rente machen können , aber ........
Ich bin immer unzufriedener geworden ( zwar auch bedingt durch meinen Vorgesetzten etwas ) . Aber ich sitze in einem winzigen Büro am Fenster und sehe , wie draußen meine ehemaligen Berufskollegen mit dne Treckern rauf und runter fahren . Ein tolles Leben . Wenn man Geld und Risiko nicht sieht .
In der ganzen Zeit , wo ich so im Arbeitsverhältnis stand . hat der Pächter meiner Flächen immer gesagt , das wird dir nicht schmecken , du hast anders gelernt , bist für was anderes geschaffen - komm zu mir .
Nun wechsle ich zu ihm Anfang des nächsten Monats , großer Überbegriff als Herdenmanager . Holstein Züchter kennen den Namen #Bunge#. Ist auch bei mir vor der Haustür und die Arbeitsorganisation für mich wird gut geregelt sein .
Auch ich bin derjenige , der ein mehr als 800 jährige landwirtschaftliches Hofleben an die Wand fährt . Ich glaube auch das Reaktivieren des "Hofes" wird nicht wieder funktionieren .
Mein Sohn hat letztes Jahr die ldw Ausbildung erfolgreich beendet , war nicht glücklich über den Ablauf , aber versteht es . Er holt das Abi nach , wenn er es schafft .
Meine Eltern nagen da sehr dran , sind nun aber wieder recht stabil . Das Private ist mehr das Problem .
Ich nage an der Aufgabe schon dran , besonders aktuell bei den steigenden Milchpreisen . Hätte man durchhalten sollen , weiterkämpfen usw ?
Eins ist sicher , selbständiger Landwirt ist ein ganz anderes paar Schuh als wie angestellt zu sein . Vielleicht auch noch ganz branchenfremd , da muss man schon sehr stark sein .
Ich bin jedenfalls froh , nicht mehr mit Kunden am Telefon kämpfen zu müssen , mich für meine Entscheidungen bei Kd beim Chef rechtfertigen zu müssen und auch wieder etwas für mich arbeiten zu können und weniger in einem Team . Das scheint mir nicht zu liegen . Im kleinen Stil muss ich es zukünftig wieder , aber das ist überschaubar .
Der Wechsel zur Arbeitsstelle zu meinem Pächter der Flächen hat auch noch den Grund , das ggfls meine Gebäude irgendwann genutzt ( und dann auch bezahlt ) werden .
Denn hier auf dem platten Land sind die Chancen , diese erfolgreich zu vergeben , nicht einfach .