In meiner Arbeit Marketing / Gästetisch habe ich zur Preiskalkulation folgendes geschrieben. Ein Teil habe ich von einer Brochure LBL genommen, mit Quellenhinweis:
DIE PREISKALKULATION
Eine richtige Preisfestsetzung ist unerlässlich, wenn wir mit unserem Produkt Umsatz und Gewinn erzielen wollen. Wir möchten mit unserm Angebot nicht eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ausüben und nur den Plausch dabei haben, sondern wir möchten einen Mehrwert für unsere Produkte erhalten und damit unser Einkommen verbessern.
In der heutigen Zeit ist es für die Landwirtschafts-- Betreibe unerlässlich ein Verbesserung des Einkommens zu erwirtschaften, wenn sie langfristig bestehen möchten und flüssige Mittel zur Verfügung haben möchten, als Reserve und um die Strukturen anzupassen.
Es gibt 3 verschiedene Varianten, wie eine Preisgestaltung für Bewirtung von Gästen auf dem Bauernhof gemacht werden kann:
VARIANTE A - VARIANTE B - VARIANTE C
Jede dieser Preiskalkulation hat ihre Vor- und Nachteile und führt zu unterschiedlichen Resultaten. Es lohnt sich, die Varianten zu kombinieren, denn die effektiven Warenkosten müssen für die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit des eigenen Angebotes bekannt sein.
DIE RECHNUNGSVARIANTEN
Variante A:
Analyse der Marktpreise (Vergleich mit anderen Anbietern)
Beim Vergleich mit ähnlichen Angeboten muss ich mir folgende Fragen stellen:
• Ist die Qualität und der Service vergleichbar?
• Was zeichnet mein Angebot gegenüber den anderen aus (Ambiente, Gastfreundschaft, Einfachheit, etc.)? Wie schlägt sich das auf den Preis nieder
Da, mein Mann und ich, gerne in regelmäßigen Abständen in Restaurants essen gehen, habe ich eine Idee, was in der Region an Speisen und Preisen angeboten wird. Ich kann mir ein Bild schaffen, zu welchen Preis wir unser Menü verkaufen können.
Variante B:
Preisberechnung mit Kostenfaktor des Gastgewerbes
Warenkosten und Faktor werden multipliziert und ergeben den Verkaufspreis. Man geht davon aus, dass die Warenkosten ca. 1/3 und der Faktor ca. 2/3 ausmachen.
Der Kostenfaktor ist eine Bemessungsgröße, welche die fixen und variablen Kosten sowie den Arbeitsaufwand beinhaltet.
Diese Methode ist zeitsparend und im Gastgewerbe üblich.
Variante C:
Preisberechnung mit detailliertem Kosten- und Arbeitsaufwand
Diese Methodik ist sehr exakt, setzt jedoch eine genaue Datenerhebung voraus.
Es werden alle Fixen Kosten, wie Miete, Amortisation der Geräte, unterhalt, Heizkosten, Werbung u.s.w. anteilmäßig belastet.
Die variablen Kosten sind verschieden je nach Gericht, Anzahl und Wünsche der Gäste unterschiedlich. (Energiekosten, Spezielle Sachaufwände, Löhne an Dritte, u.s.w.)
Arbeitsaufwand: Für diese Berechnung müssen alle Arbeiten der Bauernfamilie, für die Organisation des Anlasses nötig sind, abgeschätzt oder gemessen werden. Dabei ist auf eine rationelle Arbeitsweise mit geeigneten Geräten zu achten. Der Stundenlohn sollte mindestens dem aktuellen Richtwert für die Arbeitsentschädigung im Haushalt entsprechen.
Im Jahr 2005 ist der Lohn für nicht bis qualifiziertem Haushalt-Personal zwischen Fr. 16.70 bis Fr. 20.20 die Stunde.
Im Prinzip sollte jedes Gericht/Menü zu dem Preis verkauft werden, welcher hier errechnet wird. Bei einem Pauschalangebot wird eine Mischrechnung gemacht und der Durchschnittspreis errechnet.
Die Preisrechnung der Variante B + C müssen mit der Variante A verglichen werden. Sowohl mit Überrissen Preise, wie auch Dumpingpreise etablieren Sie sich langfristig nicht auf dem Markt.
Ich werde die Variante C, einige Monate nach der Lancierung unseres Angebotes Berechnen und den Preis, je nach Resultat anpassen.
Die Variante B ist am besten, am einfachsten, am genausten und am schnellsten anzuwenden, doch die Variante A und C sind auch zu berücksichtigen.