Autor Thema: rund um die Beerdigung  (Gelesen 128197 mal)

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Offline LunaR

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #90 am: 08.02.14, 13:16 »
Elli, verstehen kann ich das auch. Wir pflegen auch Gräber und ich bin ohne Auto. Nicht immer einfach, da wir auch alles an Kraut und alter Grabbepflanzung usw. mit nach Hause nehmen müssen. Ist oft eine ganze Menge Zeug. Oft ist auch niemand mehr vor Ort. Das Leben ist eben im Wandel.

LG
Luna
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Offline frankenpower41

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #91 am: 08.02.14, 14:42 »
Hallo

Hier ist diese Woche eine Frau plötzlich gestorben. Sie war erst 48 und ihre jüngste Tochter ist erst 8.
Sie hatte wohl mal geäußert, dass sie  verbrannt werden will und anonym beerdigt. Vermutlich hat sie nicht gedacht, dass es so schnell gehen kann.  Ihre kleine Tochter kam  nicht damit zurecht, dass die Mama verbrannt werden soll und jetzt wurde sie doch normal beerdigt. Ich kann das schon verstehen. Grad für so ein Kind ist ein Ort wo sie mal Blumen niederlegen kann und sie ihr nahe ist schon wichtig. Ich finde die Entscheidung richtig, auch wenn sie für die Angehörigen sicher nicht einfach war, weil ja der Wunsch der Verstorbenen nicht erfüllt wurde.

Marianne

Offline gammi

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #92 am: 08.02.14, 14:44 »
Aber in dem Fall finde ich die Entscheidung gut.

Mir selber geht es halt so, dass ich mit einem Friedhofbesuch nicht so viel anfangen kann. Mir sind die Verstorbenen dort überhaupt nicht nahe.

Aber das Grab von meiner Schwiegermutter halte ich schon in Ehren, weil ich weiß wie wichtig ihr das war.
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Offline Lexie

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #93 am: 08.02.14, 15:52 »
bei uns in der Nähe hat sich eine Gärtnerei auf "Friedhofsgärtnerei" spezialisiert.
Die haben an die 3000 Gräber die sie versorgen müssen. Da wird auf Ostern, Pfingsten und Allerheiligen im Akkord
abgeräumt und angepflanzt. Aber alle Gräber sind danach tip top sauber.
Warum nicht, bevor ein Grab verwahrlost, dann lieber so.
LG Lexie

Offline Wiese

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #94 am: 08.02.14, 19:42 »
Wir haben noch das Glück, dass unser Pfarrer nur zwei Pfarrgemeinde hat, ist aber auch nur
eine Halbstagstelle. Die andere Zeit verbringt er in den Schulen.
Die Beerdigung mit vorheriger Messe nach Absprache mit dem Pfarrer, findet bei uns meistens um 14 Uhr statt, manchmal auch schon um 10 Uhr, nicht nur an bestimmten Wochentagen.
Bei der Überführung ist unser Pfarrer auch noch da und anschließend beim Rosenkranz beten, vertreten ihn
zwei Frauen, sind unsere Vorbeterinnen.
Bei uns sind ganz viele Helfer bei einer Bererdigung. Geht schon an, mit den Messen und Ämtern und Bitten aufschreiben. Da helfe ich mit. Dann vier Ministranten, Kreuzträger, Mesnerin, Chor und Kirchenpfleger, die sind alle eingespannt, auch Vorbeter bei der Lesung, wenn von den Angehörigen niemand will.
Nach jeder Beerdigung gibt es beim Wirt noch einen Leichenschmaus, zu dem jeder öffentlich eingeladen wird.
Aber meistens gehen nur die Angehörigen mit Verwandtschaft, Nachbarn und Freunde und teils Vereins-
abgeordnete hin. Hatten vor kurzem hier eine Beerdigung von einem Mann der Jäger war. Da spielt dann auch noch eine Jägerkapelle den letzten Gruß und viele Jäger haben auf ihren Hüten einen grünen Tannen oder Fichtenzweig. Und jeder Verein hält dann noch eine kurze Grabrede bis sich dann alle Leute mit einem Weihwasser oder mit Blumen vom Grab verabschieden.
Und bei uns wird auch schon vermehrt zur Urne hin tendiert, wenn wir auch noch keine Urnenwand haben, kommt die Urne ins Grab. Da hat der Totengräber dann nicht so viel Arbeit, übrigens macht das auch ein Laie
und kein Bestattungsinstitut. Nur die Überführung macht das Bestattungsinstitut, sofern eins beauftragt wurde. Auch unser Busunternehmer übernimmt solche Fahrten.
Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline martina

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #95 am: 09.02.14, 09:38 »
Meine Schwägerin erzählte an Weihnachten, in dem Ort, wo sie lebt, sei im Kirchturm neben dem Friedhof ein Urnenraum eingerichtet worden, wo die Urne also quasi in einem schönen Regal steht. Und dieses Angebot würde auch gut von den Leuten angenommen werden.

Ich hab mich dann gefragt, was wohl mit den Urnen passiert, wenn der Raum mal voll ist. Werden die Ältesten dann herausgenommen, damit wieder Platz ist? Und wie werden die dann entsorgt? Darauf konnte sie mir allerdings keine Antwort geben.

Nein, so ein Mausoleum wäre nichts für mich, unter die Erde und da vergehen, dann ist der Kreislauf geschlossen.

Offline Helhof

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #96 am: 09.02.14, 10:56 »
Ja, unter die Erde, in ein Grab. Eventuell auch als Asche/Urne, das wär mir auch recht, aber das Grab wär mir wichtig.
Liebe Grüße,
Maria

Offline gammi

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #97 am: 20.11.16, 11:30 »
Angeregt durch die Plauderbox.  ;)

Bei uns sind ganz selten Beerdigungen am Samstag. Und auch ganz selten am Vormittag. Da wir einen langen Weg zum Friedhof haben beginnen bei uns Beerdigungen meist um 13.30. In den anderen Gemeinden, die den Friedhof um die Kirche rum haben in der Regel um 14 Uhr.
Dann kann der Pfarrer (oder wer die Beerdigung macht) sogar noch in der Hauptgemeinde eine zweite Beisetzungen ansetzen. Bei uns ich auch vor der Beerdigung kein Requiem mehr, sondern nur eine kurze Trauerfeier, die ca. 20 min dauert. Requiem ist dann in der Regel beim nächsten regulärem Gottesdienst.

Als die Beerdigung von meiner Schwiegermutter am Hl. Abend auf 10 Uhr angesetzt wurde (war für alle der am besten passende Termin) hatte ich ein ganz schön murmeliges Gefühl. Aber im Nachhinein muss ich sagen, es war gar nicht so schlecht.

Auf Dauer könnte ich mir sogar vorstellen, dass es in Zukunft vielleicht sogar auch öfters mehrere Beerdigungen gemeinsam  geben wird. Die Trauergemeinden werden immer kleiner und für viele ist es echt schwer Urlaub zu bekommen, wenn man nicht gerade ganz nahe verwandt ist.
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Offline Lexie

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #98 am: 20.11.16, 12:04 »

bei uns finden seit ungefähr 2 Jahren vereinzelt Beerdigungen bzw. Trauerfeier um 18.00 Uhr statt.
die eigentliche Urnenbeisetzung dann im engsten Familienkreis zu einem späteren Zeitpunkt.

Für uns LW ist es etwas schwieriger um diese Zeit, aber da die Berufstätigen ja eh in der Mehrzahl sind, warum nicht.
Urlaub für eine Beerdigung zu bekommen wird ja auch immer schwieriger.
Leichenschmaus findet auf Grund von den Kosten bei uns auch immer weniger statt.

Jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält.
LG Lexie

Offline Frieda

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #99 am: 20.11.16, 12:49 »
Interessant zu lesen, wie verschieden das gehandhabt wird.
Beerdigungen sind bei uns häufig am Samstag -  da haben die Ministranten Zeit (aber keine Lust -  Beerdigung ministrieren ist massiv unbeliebt), die Trauergäste haben Zeit, für Pfarrer, Messnerin, Organist ist das eh egal,die kommen,wenn sie halt müssen.Das Grab wird in der Regel von den Sargträgern = Nachbarschaft des Verstorbenen und Gemeindearbeitern zugemacht.Samstag beginnt es in der Regel um 10.30Uhr unter der Woche um 14.30 Uhr,eben wegen der Ministranten,damit die von der Schule da sind. Sonst würden nur Grundschüler 4.Klasse zum ministrieren bleiben,das ist doch nicht so ideal, nur"Kleine"
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline goldbach

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #100 am: 20.11.16, 13:07 »
@daggl: so in etwa ist es bei uns auch noch. Außer dass Beerdigungen nicht nur am Samstag sind!
Unsere Ministranten gehen gerne zu Beerdigungen: sie werden selbstverständlich zur Gremess (=Leichenschmaus) eingeladen! Und da gibt es dann so leckere Gerichte wie Schweinebraten oder Rinderbraten. Diese Gerichte werden unter der Woche in den Familien kaum mehr gekocht.
Und es gibt für die Ministranten Eis zur Nachspeise (sehr wichtig) und/oder eine Prinzregentenschnitte (noch wichtiger)! Meine kleine Nachbarin geht schon alleine wegen der "Prinzrugententorte" gerne bei Beerdigungen zum ministrieren!!
Ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem Urlaub nehmen tatsächlich schwierig ist oder nur eine Ausrede, für diejenigen, die nicht gerne hingehen möchten  :-X 
Bei uns hier im Dorf gehört es sich einfach, dass mindestens einer aus dem Haus zur Beerdigung geht!
Ich schau immer, wenn ich mich frei machen kann, dass ich hingehe. Seit Weihnachten 2015 war ich bis dato auf 27 Beerdigungen!
Allerdings kenne/n ich/wir  sehr viele Leute hier im Umkreis von 4 Gemeinden.


Offline Smart

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #101 am: 20.11.16, 13:32 »
Hallo

Hier ist diese Woche eine Frau plötzlich gestorben. Sie war erst 48 und ihre jüngste Tochter ist erst 8.
Sie hatte wohl mal geäußert, dass sie  verbrannt werden will und anonym beerdigt. Vermutlich hat sie nicht gedacht, dass es so schnell gehen kann.  Ihre kleine Tochter kam  nicht damit zurecht, dass die Mama verbrannt werden soll und jetzt wurde sie doch normal beerdigt. Ich kann das schon verstehen. Grad für so ein Kind ist ein Ort wo sie mal Blumen niederlegen kann und sie ihr nahe ist schon wichtig. Ich finde die Entscheidung richtig, auch wenn sie für die Angehörigen sicher nicht einfach war, weil ja der Wunsch der Verstorbenen nicht erfüllt wurde.

Marianne

Der Beitrag ist zwar schon ein wenig älter, ich antworte aber trotzdem darauf. Mein Schwager ist vor gut eineinhalb Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen, zurück blieben recht kleine Kinder. Meine Schwester hat ihn nicht verbrennen lassen obwohl sie scheinbar auch mal kurzfristig in einem Halbsatz darüber gesprochen haben. Rückblickend finde ich das gut, weil das Grab gerade für die Große (mittlerweile 5 Jahre) eine wichtige Sache ist. Ich schätze nicht, dass sie den Unterschied zwischen den kleinen Urnengräbern und den "normalen" Gräbern auf dem Friedhof versteht. Für die Familie war es auf jeden Fall eine gute Entscheidung.

Offline Entlein

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #102 am: 20.11.16, 15:46 »
Ich weiß nicht, ob es für ein Kind einen Unterschied macht, ob der Leichnam verbrannt wird oder von Würmern zerfressen. Und ob das Grab groß oder klein ist, ist m.E. auch egal. Hauptsache, es gibt überhaupt eins, an dem man trauern und sich erinnern kann. Viel schlimmer finde ich diese vielen anonymen Gräber.

Und ich wäre schon sauer, wenn ich verrotten müsste, obwohl mein fester Wunsch ist, verbrannt zu werden. Aber wahrscheinlich ist einem das auch egal, wenn man tot ist.


Offline amazone

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #103 am: 20.11.16, 16:38 »
...Hauptsache, es gibt überhaupt eins, an dem man trauern und sich erinnern kann. Viel schlimmer finde ich diese vielen anonymen Gräber....

Das sehe ich komplett anders.  ;D

Mein Vater ist vor 20 Jahren gestorben und ich war bisher keine 10 mal an seinem Grab.
Ich brauche diese Grabbesuche nicht. Ich akzeptiere aber, wenn es andere anders handhaben.
Und nicht das nun jemand denkt, dass ich um meinen Vater nicht trauere.
Ich vermisse ihn noch immer schmerzlich.  :'(

Meine Angehörigen wissen, dass sie für mich entscheiden sollen, was nach meinem Tot mit mir passiert.
Ich möchte nicht, dass meine Angehörigen ständig mein Grab pflegen und herrichten müssen.
Daher könnte ich auch in alle Winde verstreut werden.
Sollte aber jemand mein Grab besuchen wollen, dann bitte.  ::)

~~~

Ich glaube nicht, dass *Urlaub nehmen* für eine Beerdigung eine Ausrede ist.
Aber das können hier vielleicht nicht alle nachvollziehen.  ;)


Beste Grüße von
Amazone

Online Tina

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #104 am: 20.11.16, 17:00 »
Ich plädiere eben auch für den Samstagvormittag, weil eine Beerdigung ist ja auch ein Familientreffen. Und wer ne weitere Anreise hat, hat in der Woche evtl. ein Problem.
LG
Tina