Am vergangenen Dienstag rief der BDM zur Demo nach München – und ca. 13.000 Landwirte kamen, mit Kuh und Kindern, um ihren Anteil an den jüngsten Michreiserhöhungen einzufordern.
Während vom Podium herunter betont wurde, daß der Deutsche Bauernverband (DBV) nichts mit der Demo zu tun habe, hatte dieser offenbar nichts besseres zu schaffen, als auf bereits Erreichtes hinzuweisen. Schließlich steige der Erzeugerpreis …
Fast zeitgleich ‚besuchte‘ am Mittwoch das Bundeskartellamt den Milchindustrieverband (MIV) und die Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP). Die Wettbewerbswächter wollten aufklären, wie es zu den Ankündigungen der Preiserhöhungen gekommen sei, die dann auch realisiert worden seien, so ein Behördensprecher. Flugs erklärte der Industrieverband, daß ‚es sich bei den Untersuchungen des Bundeskartellamtes nicht um ein formelles Kartellverfahren handelt, sondern lediglich um eine Maßnahme zur Klärung eines Sachverhalts‘. Der Milchindustrie-Verband habe sich stets uneingeschränkt korrekt verhalten und werde dies auch weiterhin tun.
Das beruhigt. 😉
Zur eigentlich zentralen Frage entwickelt sich die Zukunft der Milchquote, deren Abschaffung bis 2015 der DBV auf dem Bauerntag in Juni befürwortet hatte. Mittlerweile mehren sich kritische Äußerungen zu diesem Beschluß, zumal es der DBV nach Meinung vieler Landwirte versäumt hat, sich um das ‚Danach‘ zu kümmern. Während der Verband Nachhaltigleit und Kontinuität in der Agrarpolitik einfordert scheint er an dieser Stelle vergessen zu haben, den eigenen Leuten zu erklären, wie es weitergehen soll.
Auch Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer sorgt mit seiner aktuellen Kritik an der geplanten Aufhebung der europaweiten Milchquote für Verwirrung. Bislang war von ihm zu hören, daß er einer Abschaffung (vorgesehen für 2015) zustimmen werde.
Die Milchquotenbörse geht am 2. November in eine neue Runde. Es dürfte spannend bleiben …