30. September 2010

Bayern: Ernteschätzung für Feldfrüchte, Gemüse und Obst

Themen: Anbauflächen,Bayern,Erntebericht,Statistik — info @ 17:09

München (agrar.de) – Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung ist die diesjährige Ernte durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse allerdings erheblich beeinträchtigt. So hat es in Bayern (nach den noch vorläufigen Ergebnissen) nur eine unterdurchschnittliche Getreideernte (ohne Körnermais) von rund 6,3 Millionen Tonnen gegeben. Auf das Brotgetreide (Weizen und Roggen) entfallen hierbei knapp 3,7 Millionen Tonnen. Bei Kartoffeln wird mit einer Ernte von annähernd 1,7 Millionen Tonnen gerechnet. Trotz der Wetterkapriolen steht auch ein vielfältiges Gemüseangebot wieder zur Verfügung. Die Spargelsaison brachte eine überdurchschnittliche Ernte von knapp 8 700 Tonnen. Die Gurkenernte im Freiland wird auf 106 000 Tonnen geschätzt, die von Zwiebeln auf 62 000 Tonnen und die von Äpfeln auf knapp 29 000 Tonnen.

Nach dem derzeit noch vorläufigen Ergebnis hat es dieses Jahr in Bayern eine durch die diesjährige Witterung erheblich beeinträchtigte Getreideernte (ohne Körnermais) von rund 6,3 Millionen Tonnen gegeben. Hiervon entfallen knapp 3,7 Millionen Tonnen auf Brotgetreide, also Weizen und Roggen. Mit einem Anteil von über 95 Prozent an der Brotgetreideernte ist der Weizen eindeutig dominierend. Während die Weizenernte mit 3,5 Millionen Tonnen den langjährigen Durchschnitt um knapp 4 Prozent verfehlte, waren es beim Roggen (173 000 Tonnen) fast 23 Prozent. Pro Kopf der in Bayern lebenden Bevölkerung wurden rund 294 kg Brotgetreide eingebracht. Beim Kartoffelanbau ist Bayern das zweitwichtigste Anbauland in Deutschland. 2010 haben Bayerns Landwirte ersten Schätzungen zu Folge knapp 1,7 Millionen Tonnen Kartoffeln gerodet. Das sind umgerechnet etwa 133 kg je Einwohner Bayerns. Auf rund 12 800 Hektar Fläche im Freiland wird in Bayern eine Vielfalt an Gemüse angebaut. Die von der Anbaufläche her bedeutendsten Gemüsearten sind der Spargel (1 855 ha), Speisezwiebeln (1 526 ha), Einlegegurken (1 392 ha), Karotten (1 037 ha) sowie Weißkraut (943 ha). Bezüglich der geschätzten Erntemenge ergibt sich jedoch eine andere Reihenfolge: An erster Stelle liegen die Einlegegurken mit rund 104 000 Tonnen, gefolgt von 74 000 Tonnen Weißkraut, 62 000 Tonnen Speisezwiebeln und 47 000 Tonnen Karotten. Vom „Edelgemüse“ Spargel wurden 2010 knapp 8 700 Tonnen „gestochen“. Damit wurde das Spitzenergebnis des Vorjahres zwar deutlich um 1 700 Tonnen verfehlt, der langjährige Durchschnitt wurde aufgrund der bereits vielfach genutzten witterungsunabhängigen Anbautechniken jedoch um 700 Tonnen übertroffen.

Beim Obst überwiegt in Bayern der Apfelanbau. Die diesjährige Apfelernte wird sich voraussichtlich auf rund 29 000 Tonnen belaufen. Bei Birnen wird eine Ernte von etwa 5 000 Tonnen erwartet. Pro Kopf der Bevölkerung Bayerns stünden somit aus heimischem Anbau 2,3 kg Äpfel und rund 400 g Birnen zur Verfügung.

Agrarindustrie-Experte prophezeit den Zusammenbruch des Hähnchenmarkts

Themen: Agrarstruktur,Geflügel,Industrie,Wirtschaft — info @ 14:09

Hamm (agrar.de) – Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sieht sich in ihrer Einschätzung eines bevorstehenden Zusammenbruch des Hähnchenmarktes nunmehr nachdrücklich bestätigt durch eine Marktanalyse des Geflügelmarkt-Experten Prof. Hans-Wilhelm Windhorst.

Der agrarindustrienahe ehemalige Leiter des ISPA-Instituts an der Universität Vechta veröffentlichte seine Warnung vor ruinösen Überkapazitäten jetzt in der Fachzeitschrift „DGS Magazin“ (Ausgabe 35/2010), dem offiziellen Organ des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft. In seiner Analyse „Wachstum als Risiko?“ beschreibt er die derzeit laufende massive Erweiterung der Schlachtkapazitäten in der Hähnchenbranche: vor allem durch den Schlachthof-Neubau des Rothkötter-Konzerns in Wietze (bei Celle) und – als Reaktion darauf – auch durch den Ausbau von Schlachtkapazi-täten bei dessen Konkurrenten Wiesenhof, Sprehe, Stolle und Friki. Die in diesem Verdrän-gungswettbewerb produzierten Überschüsse belaufen sich laut Windhorst auf „weit mehr als das Doppelte des wahrscheinlichen Zusatzbedarfs“ auf ohnehin gesättigten Märkten.

Schon 2011 und danach noch verstärkt werde somit weit über die Aufnahmefähigkeit der deutschen, der europäischen und voraussichtlich auch der internationalen Märkte hinaus produziert werden. Windhorst warnt, infolge dieser Überschüsse werde in der ganzen Produktionskette bald kein Geld mehr verdient werden. Es werde „zu einer Reduzierung der Kapazität kommen oder auch zu einem Zusammenbruch ganzer Produktionsketten“. Diese werde nicht nur zu einer Unterauslastung oder zu einem Zusammenbruch von Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben führen, sondern werde vor allem auch die Vertragsmäster in Form von Preisdruck, Vertragskündigungen und Liquiditätsproblemen treffen.

Die regionale Verdichtung der Produktion und deren Ausdehnung nach Ostniedersachsen (Wietze) werde zudem „das Problem der umweltverträglichen Verwertung der tierischen Exkremente und des Krankheits- und Seuchenrisikos“ noch weiter verschärfen. Die regionalen Verschiebungen der Getreide-Warenströme führen laut Windhorst zu einer noch stärkerer Abhängigkeit von Futtermittelimporten und von risikoreichen Marktschwankungen. Ein wachsendes Problem sieht Windhorst auch im Widerstand gegen eine weitere Verdichtung bzw. Neuerrichtung von Mastanlagen. Dieser komme „nicht nur von Tier- und Umweltschutzorganisationen, sondern auch von der nicht in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung sowie von Landwirten selbst“.

Die AbL ergänzte diese Ausführungen Windhorsts mit Hinweisen auf die „Qualzucht und Qualhaltung der Tiere“, auf die totale Abhängigkeit der Vertragsmäster von den Schlachtkonzernen, auf die Geruchs-, Ammoniak- und Keimbelastung von Anwohnern und Umwelt und auf die Bedrohung einer bäuerlichen Tierhaltung durch diese agrarindustriellen Mastanlagen. „Die unverantwortliche Förderung und Beschönigung dieser unappetitlichen Überproduktion durch Schlachtkonzerne, Bundespolitiker, Landesregierungen, Bauernverband und Agrarindustrielobby muss sofort beendet werden“ – forderte AbL-Sprecher Eckehard Niemann. Das bundesweite „Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ von mehr als 100 Bürgerinitiativen werde weiter massiven Druck machen für ein Bauverbot von Agrarfabriken, für bessere Tierhaltungsvorschriften und für die Förderung einer artgerechten Nutztierhaltung in bäuerlicher Hand in lebendigen Regionen.

Mehr Energiepflanzen in NRW

Bonn (agrar.de) – Die Bauern in Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr mehr Energiepflanzen, Kartoffeln, Raps und Sonderkulturen angebaut als 2009. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nach der vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen durchgeführten Bodennutzungserhebung.

Die Bauern in Nordrhein-Westfalen bearbeiten insgesamt knapp 1,065 Millionen Hektar Ackerland. Auf mehr als der Hälfte dieser Fläche, etwa 52 Prozent oder 555 300 Hektar, stand in diesem Jahr Getreide. Wichtigste Getreideart ist unverändert der Winterweizen, der auf 288 280 Hektar angebaut wurde. Der Anbau von Wintergerste als Futtergetreide lag in diesem Jahr bei knapp 166 000 Hektar, 7 200 ha weniger als 2009. Die Roggenfläche nahm um 23 Prozent auf 15 700 Hektar ab. Auch Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, um fast sechs Prozent auf 59 600 Hektar zugenommen. Abgenommen hat die Sommer- und Braugerstenfläche, die um ein Drittel auf 9 600 Hektar sank. Ebenfalls deutlich abgenommen hat die Haferfläche, die um fast 19 Prozent auf 11 900 Hektar fiel. Erstmals wurde die Getreidefläche zur Ganzpflanzensilage, die als Futter oder für die Biogasnutzung gebraucht wird, erfasst. Die Fläche lag 5 800 Hektar.

Mais steht insgesamt auf einer Fläche von 258 800 Hektar. Das ist rund ein Prozent mehr als im Vorjahr. Abgenommen hat der Anbau von Körnermais und Corn-Cob-Mix, einer Maisspezialität für die Viehfütterung. Der Rückgang liegt bei fünf Prozent auf 99 500 Hektar. Hingegen nahm der Anbau von Silomais, mit dem vor allem Rinder gefüttert werden, um fünf Prozent auf 159 340 Hektar zu, da der Mais als Energielieferant für Biogasanlagen sehr gefragt ist.

Wieder zugelegt hat die Winterrapsfläche in NRW. Sie lag um vier Prozent höher als im Vorjahr, jetzt bei 68 650 Hektar. Die Anbaufläche von Kartoffeln stieg um vier Prozent auf 31 580 Hektar. Die Zuckerrüben verzeichneten einen Rückgang um fast sechs Prozent und kommen auf 53 300 Hektar.

Zugenommen hat in NRW die Fläche von Sonderkulturen, wie Gemüse, Spargel oder Erdbeeren, die auf 23 800 Hektar wachsen. Auch Blumen und Zierpflanzen legten um elf Prozent zu und blühen auf 2 740 Hektar.

Auktionsportal für Biomasse und Biogas

Themen: Handel,Internet — info @ 10:09

Hamburg (agrar.de) – Ab sofort haben Biomasseproduzenten und gewerbliche Käufer die Möglichkeit, online an Biomasse-Auktionen teilzunehmen. Das Auktionsportal energiemarktplatz.de erwartet, dass der Markt für Bioenergie an Bedeutung gewinnt und zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten immer wichtiger werden.

„Eine bessere Vermarktung der Biomasse mit Hilfe des Internets beschleunigt das Wachstum des Marktes nachwachsender Rohstoffe zur Energieerzeugung und leistet damit einen Beitrag zu einer geringeren Abhängigkeit von Kohle, Öl und Kernenergie in Deutschland“, sagt Matthias Meyn, Geschäftsführer des Energiemarktplatzes.

„Mit der Online-Versteigerung unserer Holzhackschnitzel gehen wir vollkommen neue Wege in der Vermarktung und das bei einem sehr bodenständigen und qualitativ hochwertigen Produkt“, freut sich J. Siemers von Energieholz Siemers aus Duvensee in Schleswig-Holstein auf die Versteigerung. Die Auktion findet am 06.10.2010 statt, es werden 6000 Schüttraummeter Holzhackschnitzel aus dem Forst Bad Segeberg versteigert.

Versteigert werden neben Holzhackschnitzeln auch Holzpellets, Altholz , Landschaftspflegematerial,
Biomassepellets, Maissilage, Ganzpflanzensilage, Sonderprodukte und bereits erzeugtes Biogas. Das Besondere: die Biomasse kann in Teilmengen und somit bedarfsorientiert ersteigert werden.

Das neue Auktionsportal der Hamburger EMP Energie AG bietet neben Bioenergie-Auktionen auch Online-Ausschreibungen für Strom und Gas.

28. September 2010

Baden-Württemberg: Milch, Getreide und Schweine wichtigste Erzeugnisse

Die baden-württembergische Landwirtschaft erzielt 2008 einen Produktionswert von knapp 4,3 Milliarden Euro
Stuttgart (agrar.de) – Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktionsverfahren in Baden-Württemberg, von intensivem Acker- und Gemüsebau, Rebland und Obstbauflächen bis hin zur extensiven Grünlandwirtschaft mit Rinderhaltung sowie der regional konzentrierten Schweine- und Geflügelproduktion, spiegelt sich in der Struktur der landwirtschaftlichen Produktion wider. Die pflanzliche Erzeugung trug im Jahr 2008 nach den Ergebnissen der vom Statistischen Landesamt erstellten Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) mit rund 2,2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft Baden-Württembergs bei. Dabei stellten die wichtigsten ackerbaulichen Kulturen Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Ölsaaten zusammen mit rund 810 Millionen Euro einen Anteil von über zwei Drittel am Produktionswert zu Erzeugerpreisen im Pflanzenbau. Der Anbau von Futterpflanzen auf dem Ackerland, vor allem Silomais, steuerte zudem rund 136 Millionen Euro zum Produktionswert bei. Mit rund 606 Millionen Euro ist der Getreidebau der wichtigste ackerbauliche Produktionszweig. Weizen, Gerste und Körnermais waren 2008 die Hauptgetreidearten.

Die sogenannten Sonderkulturen, wie Obst, Gemüse und Champignons, Wein, Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und Tabak, sind in der hiesigen Agrarwirtschaft von wesentlicher Bedeutung. Insgesamt erzielten sie 2008 mit rund 1,0 Milliarden Euro einen Anteil von rund einem Viertel am landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert zu Erzeugerpreisen. Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche vor allem an Klima und Boden, gibt es insbesondere im Obst-, Gemüse- und Weinbau ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte. Beispielsweise stammen gut ein Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen von baden-württembergischen Landwirten.
Milcherzeugung wichtigstes Standbein in der Viehwirtschaft

Ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg hält Vieh. Der Wert der tierischen Erzeugung betrug 2008 knapp 1,8 Milliarden Euro. Die Milcherzeugung stellt dabei mit 777 Millionen Euro in Verbindung mit Rinderhaltung und Kälberzucht (319 Millionen Euro) im tierischen Produktionsbereich gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen den wichtigsten Produktionszweig für die baden-württembergischen Landwirte dar. Über ein Viertel des Produktionswerts 2008 entfiel allein auf diese Erzeugnisse. Weitere knapp 500 Millionen Euro erwirtschafteten die Agrarbetriebe mit intensiver Veredelungswirtschaft wie der Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung. Insgesamt erwirtschafteten die baden-württembergischen Landwirte 2008 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert zu Erzeugerpreisen von knapp 4,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr mit rund 4,1 Mrd. Euro war dies ein Zuwachs um gut 3 Prozent.
Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart

Gemäß den Ergebnissen der R-LGR zu den landwirtschaftlichen Produktionswerten auf Regierungsbezirksebene liegt der Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart. Beispielsweise entfielen 2008, gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen, gut drei Viertel der Zuckerrübenerzeugung des Landes, 45 Prozent der Kartoffel- und 43 Prozent der Ölsaatenproduktion, vor allem Raps, sowie rund 37 Prozent des Getreidebaus auf den Regierungsbezirk Stuttgart.

Im Gemüsebau steuerten die Bezirke Stuttgart und Freiburg 2008 zusammen rund 70 Prozent des Produktionswerts bei. Im Obstbau bestehen ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte in der Ortenau und am Bodensee. Hier liegen die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen mit jeweils fast 40 Prozent Landesanteil am Produktionswert nahezu gleich auf. Bei der Weinerzeugung dominieren deutlich die Bezirke Stuttgart und Freiburg mit zusammen annähernd 90 Prozent Produktionswertanteil und regionalen Schwerpunkte bei Heilbronn sowie in der Ortenau und am Kaiserstuhl.

Die Hochburg der intensiven Veredelungswirtschaft mit Schweine- und Geflügelhaltung liegt regional konzentriert um Schwäbisch Hall sowie im Hohenlohe- und Main-Tauber-Kreis. Insgesamt stellen die nordwürttembergischen Viehhalter im Regierungsbezirk Stuttgart bei Mast- und Zuchtschweinen sowie der Eiererzeugung jeweils knapp die Hälfte (46 Prozent) des baden-württembergischen Produktionswertes zu Erzeugerpreisen und bei Geflügel knapp zwei Drittel (63 Prozent). Schwerpunkte der Rinderhaltung und Milcherzeugung liegen in den grünlandreichen Kreisen Biberach und Ravensburg. Sie prägen mit einem Landesanteil am Produktionswert 2008 von insgesamt gut 44 Prozent die Landwirtschaft im Regierungsbezirk Tübingen.

24. September 2010

Baden-Württemberg: Zahl der Betriebe geht auf 45 000 zurück

Brenner: Verbleibende Betriebe werden größer – Bedeutung der Pachtflächen steigt – Erste Eckdaten ausgewertet

Stuttgart (agrar.de) – Über 10 Jahre nach der der letzten Landwirtschaftszählung begann im Frühjahr 2010 wieder eine große und umfassende Inventur in der Landwirtschaft, die Landwirtschaftszählung 2010. Über 50 000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Land erhielten einen umfangreichen Fragebogen, mit dem vielfältige Daten zur Agrarstruktur erhoben wurden. Aus den vorab aufbereiteten Angaben repräsentativ ausgewählter Betriebe kann nun eine erste und vorläufige Bestandsaufnahme zur Situation der Landwirtschaft im Land gezogen werden. Dies sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, heute vor der Presse.

Strukturwandel hält an – weniger, aber größere Betriebe

Als erstes Fazit der Landwirtschaftszählung lässt sich festhalten: der Strukturwandel setzt sich fort. Die Zahl der Betriebe geht weiter zurück und die verbleibenden Betriebe werden immer größer. Im Vergleich mit der letzten Landwirtschaftszählung 1999 zeigt sich, dass die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg innerhalb von elf Jahren beachtlich um rund ein Viertel oder 16 000 (?26,4 Prozent) zurück gegangen ist. Nach derzeitigem Stand gibt es in Baden-Württemberg noch rund 45 000 landwirtschaftliche Betriebe. Die durchschnittliche Größe eines Betriebes beläuft sich im Jahr 2010 auf knapp 32 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (ha LF). Das sind rund 45 Fußballfelder. Gegenüber der durchschnittlichen Größe vergleichbar abgegrenzter Betriebe im Jahr 1999 (24 ha LF) entspricht dies einer Zunahme um immerhin ein Drittel.

Bedeutung der Pachtflächen weiter gestiegen

Der Strukturwandel vollzieht sich in erheblichem Umfang über den Pachtweg. Dabei wird die Fläche von Betrieben, die aufgegeben werden oder sich verkleinern, von den verbleibenden Betrieben übernommen. In der Regel erfolgt dies durch Pachtung, bei der durch Zahlung eines Pachtentgelts an den Grundstückseigentümer die jährlichen Nutzungsrechte an der Fläche erworben werden. Die Bedeutung des Pachtmarkts für das flächenmäßige Wachstum der Betriebe wird an der Entwicklung der Pachtquote, also des Anteils der gepachteten Fläche an der insgesamt bewirtschafteten Fläche, deutlich. Im Jahr 1999 bezifferte sich die Pachtquote auf 55,4 Prozent, im Jahr 2010 beträgt der Anteil der Pachtflächen nach vorläufigen Berechnungen bereits 60,3 Prozent.

Pachtpreise im Landesmittel moderat gestiegen

Der im Durchschnitt aller Qualitäten, Lagen und Nutzungsarten des Landes bezahlte Pachtpreis beziffert sich im Jahr 2010 auf 198 Euro je Hektar. Im Jahr 1999 – damals wurden die Pachtentgelte noch in DM ermittelt – betrug das durchschnittliche Pachtentgelt 336 DM (172 Euro) je Hektar. Dies entspricht einem moderaten jährlichen Anstieg von etwa 1,3 Prozent. Das ist weniger als zum Beispiel der Anstieg der Verbraucherpreise. Am aktuellen Rand deutet sich jedoch eine Beschleunigung der Pachtpreisentwicklung an. Neben dem Gesamtpachtentgelt wurde im Rahmen der Landwirtschaftszählung auch das Pachtentgelt der aktuell oder in den letzten zwei Jahren neu vereinbarten Pachtungen erfragt. Der Abstand zwischen dem im Durchschnitt gezahlten Pachtentgelt und dem Pachtentgelt für Neupachtungen liegt 2010 mit 60 Euro deutlich höher als im Jahr 1999 mit 20 Euro je Hektar.

Gut die Hälfte der Betriebe mit ungewisser oder negativer Nachfolgeperspektive

Nimmt man die Einschätzung der Betriebsinhaber zur Hofnachfolgesituation als Maßstab für die Bewertung der künftigen Perspektiven, dann werden diese 2010 negativer beurteilt als ein Jahrzehnt zuvor. Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 2010 wurden, ebenso wie im Jahr 1999, die Inhaber von landwirtschaftlichen Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen ab einem Alter von 45 Jahren und mehr zur Einschätzung der Hofnachfolgesituation befragt. Die Antwortmöglichkeiten waren »ja – es gibt einen Hofnachfolger«, »nein – es gibt keinen Hofnachfolger« und »ungewiss«. Unter den befragten Betriebsinhabern zeigt sich in dem Zeitraum eine deutliche Verschiebung. Zwar antwortete in beiden Jahren die größte Gruppe mit »ungewiss«, die stärkste Veränderung ist jedoch bei den Betrieben ohne Hofnachfolge zu verzeichnen. Im Jahr 1999 war nur etwa jeder fünfte ältere Betriebsinhaber ohne Hofnachfolger(-in), in 2010 trifft dies schon auf mehr als jeden dritten Betrieb zu. Bezogen auf alle landwirtschaftlichen Familieneinzelunternehmen gibt es im Jahr 2010 in fast einem Viertel von ihnen keine Person, die den Betrieb zu gegebener Zeit fortführen wird, 1999 war nur etwas mehr als jeder zehnte Betrieb in einer ähnlichen Situation. Weitgehend unbeeindruckt zeigt sich allein die Quote der Betriebe mit gesicherter Hofnachfolge, die in beiden Jahren annähernd gleich hoch ist.

23. September 2010

Landvolk: Sauenhalter geraten erneut unter starken Druck

Erlöse für die Ferkel decken die Kosten bei weitem nicht
Hannover (agrar.de) – Wenig Glück haben zurzeit die Zuchtschweinehalter mit dem Verkauf ihrer Ferkel: Die Preise sind nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes wieder erheblich unter Druck geraten. Die aktuellen Notierungen melden für eine Gruppe von 100 Ferkeln im Gewicht von jeweils 25 Kilogramm einen Preis von 33 Euro je Tier. Bei einer doppelt so großen Gruppe liegt der Preis mit 38 Euro je Tier zwar etwas höher, deckt aber ebenfalls bei weitem nicht die Kosten der Sauenhalter.

Damit hielt die Phase halbwegs auskömmlicher Preise nur einige wenige Monate an, vor einem halben Jahr gab es noch gut zwanzig Euro mehr je Ferkel. Mit den aktuellen Preisen können die Sauenhalter ihre Produktionskosten, die bei etwa 48 bis 50 Euro für ein 25 Kilogramm schweres Ferkel liegen, bei weitem nicht decken. Insbesondere die steigenden Futterpreise machen den Betriebsleitern derzeit zu schaffen.

Etwa 3.600 niedersächsische Landwirte haben sich weitgehend auf die Haltung von Zuchtsauen spezialisiert und liefern ihre Ferkel an einen der knapp 8.800 Mastbetriebe. In beiden Betriebszweigen gibt es auch Mischformen, also Landwirte, die im so genannten geschlossenen System sowohl Sauen halten als auch Schweine mästen. Gut acht Mio. Schweine zählten die Agrarstatistiker bei der jüngsten Viehzählung im Agrarland Niedersachsen. Bundesweit wurde im Mai ein Schweinebestand von 26,5 Mio. Schweinen ermittelt, damit halten Niedersachsens Landwirte weiterhin jedes dritte bundesdeutsche Schwein.

Die Durchschnittsbestände sind mit gut 900 Mastschweinen und etwa 160 Zuchtschweinen in Niedersachsen zwar größer als in den meisten anderen Bundesländern, aber deutlich kleiner als in Dänemark oder den Niederlanden, wo die Hauptkonkurrenten deutscher Schweinehalter zu Haus sind. Der wirtschaftliche Druck veranlasst immer mehr Zuchtsauenhalter, aus diesem Betriebszweig auszusteigen

09. September 2010

Neue Broschüre: Biomarkt NRW

Minister Remmel: Ein wachsender Markt mit vielen Chancen für Landwirte
Düsseldorf (agrar.de) – Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Nordrhein-Westfalen steigt kontinuierlich deutlich an – und sie kann nicht mit dem heimischen Angebot gedeckt werden. „Der Markt hat ein großes und wachsendes Potenzial. Das ist eine gute Nachricht für die Biobauern in Nordrhein-Westfalen und für alle, die auf ökologischen Landbau umsteigen wollen“, sagt Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. Wie groß der Markt ist und wie er sich entwickelt, zeigt die aktuelle Broschüre „Biomarkt NRW“.

Aktuelle Marktanalysen verdeutlichen die Entwicklung des Absatzes von Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst sowie von Milch, Fleisch und Eiern. Fallbeispiele zeigen, mit welchen Konzepten und Ideen sich Anbieter auf diesen attraktiven Markt erschlossen haben. Auf 135 Seiten werden Zahlen, Fakten und Trends des Marktes für Ökolebensmittel anschaulich dargestellt. Ein aufstrebendes Marktsegment ist zum Beispiel die Außer-Haus-Verpflegung. Immer mehr Menschen essen und trinken außer Haus und fragen auch Bio-Lebensmitteln nach. Daher widmet die Broschüre diesem Sektor ein eigenes Kapitel.

Auch wenn die Nachfrage insgesamt größer als das Angebot ist, muss der Markt differenziert betrachtet werden: Es hängt vom Produkt und vom Vermarktungsweg ab, wie groß eventuelle Engpässe sind. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Marktengpässe der vergangenen Jahre zu einer Verstärkung der Importe geführt haben. „Mein Ziel ist es, die heimische Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln vermehrt mit Produkten aus der Region zu decken. Daher werden wir die Rahmenbedingungen so verbessern, dass Landwirte leichter auf ökologischen Landbau umsteigen können“, sagte Minister Remmel.

In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit insgesamt 3.149 Unternehmen, die Ökolebensmittel erzeugen, verarbeiten und handeln. Darunter sind 1.753 landwirtschaftliche Betriebe mit 62.880 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche. Das entspricht 4,2 Prozent der NRW-Landwirtschaftsfläche und 3,7 Prozent aller NRW-Landwirtschaftsbetriebe.

Die Erzeugnisse werden in etwa 1.000 spezialisierten Unternehmen weiterverarbeitet, dazu gehören unter anderem Bäcker, Metzger, Mühlen und Molkereien, aber auch z.B. Brauereien und Süßwarenhersteller. Ökolebensmittel können in spezialisierten Geschäften (rund 500 Naturkostläden und 500 Hofläden in NRW) sowie in allen Lebensmittelläden gekauft werden.

Wie groß die Angebotspalette und die Verankerung in den Regionen ist, zeigen derzeit auch die Aktionstage Ökolandbau NRW, die das Landwirtschaftsministerium fördert. Noch bis zum Wochenende präsentieren sich bei 200 Veranstaltungen Landwirte und Vermarkter bei Hoffesten, Verkostungen und Führungen. Mehr Informationen dazu gibt es im Internet.

Broschüre Biomarkt NRW. Erzeugung, Verarbeitung und Handel von Ökolebensmitteln in Nordrhein-Westfalen. Marktanalysen – Fallbeispiele (140 Seiten, Stand: Juli 2010) laden (PDF, 5,84 MB)

Naturkost: Positiver Trend hält an

Bio im Fachhandel wächst stärker als im konventionellen Lebensmittelhandel und Discount
Berlin (agrar.de) – Im zweiten Jahr hintereinander verzeichnet Bio aus dem Fachhandel gegenüber den Bio-Sortimenten des konventionellen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und der Discounter das stärkere Wachstum. So erreichte der Naturkostfachhandel im ersten Halbjahr 2010 ein Umsatzplus von 9,1 Prozent (Gesamtjahr 2009: plus 6,3 Prozent), während der LEH lediglich auf ein Plus von 4,5 Prozent (2009: minus 4 Prozent) kam. Diese Zahlen veröffentlichte die Fachzeitschrift „BioHandel“ auf Grundlage des GfK Haushaltspanels und der Umsatzerhebungen des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel.

Eine drastische Entwicklung zeichnet sich bei den Discountern ab. Zwar konnten sie bei Bio ihre Mengen im ersten Halbjahr 2010 um rund zehn Prozent steigern; dieses Wachstum wurde jedoch nur aufgrund eines deutlichen Preisverfalls erzielt. Entsprechend nahm der Umsatz lediglich um drei Prozent zu (2009: minus 6 Prozent). Im Gegensatz hierzu blieben die Preise im Fachhandel weitestgehend konstant. „Der Fachhandel lockt seine Kunden nicht mit zweifelhaften Schnäppchen-Angeboten, zumal diese auf Dauer nur zu Lasten der Landwirte gehen. Zur hohen Glaubwürdigkeit des Fachhandels tragen vielmehr das um ein Vielfaches größere Bio-Sortiment, die kompetente Beratung und nicht zuletzt die konsequente Orientierung an übergeordneten Werten bei“, sagt Elke Röder, Geschäftsführerin des BNN.

Diese positive Entwicklung geht einher mit einer Zunahme der Arbeitsplätze in der Biobranche. So stieg nach Auskunft des PresseForums BioBranche die Zahl der Beschäftigten in den Jahren 2008 und 2009 um 5,7 Prozent auf rund 180.000 in den Bereichen Erzeugung, Herstellung, Handel und Dienstleistungen.

Arealstatistik der Schweiz: Siedlungswachstum verlangsamt

Themen: Agrarstruktur,Schweiz,Statistik — info @ 10:09

Mehr Siedlungsflächen und Weiden, weniger Äcker
Neuchâtel (agrar.de) – Das Siedlungswachstum im Westen und Nordwesten der Schweiz hat sich von 12 Prozent in der Beobachtungsperiode 1982-1994 auf 9 Prozent in jener von 1994-2006 abgeschwächt. Auf die Schweiz hochgerechnet wurden in 12 Jahren auf 264 km² neue Siedlungen gebaut. Dies entspricht nahezu der Fläche des Kantons Nidwalden oder gut 0,6 Prozent der Landesfläche. Der Zuwachs geht vorwiegend auf Kosten von Landwirtschaftsflächen. Dies sind aktuelle Teilergebnisse der dritten Erhebung der Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS), die neu auch die Kantone Zürich, Zug und Schaffhausen einschliessen.

In den bereits ausgewerteten 16 Kantonen hat die Siedlungsfläche innerhalb von 24 Jahren um 393 km² zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtfläche stieg damit von 8,8 Prozent auf 10,8 Prozent. Die neuen Siedlungsflächen waren früher zu 39 Prozent Ackerland, 28 Prozent Naturwiesen, 13 Prozent Obstbau, Rebbau, Gartenbau und 9 Prozent Weiden. 52 Prozent der neuen Siedlungsflächen sind Gebäudeareal (Gebäude und Umschwung), 17 Prozent Verkehrsflächen und 14 Prozent besondere Siedlungsflächen (Baustellen, Abbau, Deponie sowie Ver- und Entsorgungsanlagen).

Die Auswertungen der Arealstatistik sind inzwischen für 16 Kantone oder knapp die Hälfte der Schweiz im Westen und Nordwesten des Landes abgeschlossen. Sie erlauben statistisch gesicherte Aussagen zum Wandel der Bodennutzung und Bodenbedeckung über zwei Zeitintervalle (1982-1994 und 1994-2006).

Langsameres Siedlungswachstum

Die Abschwächung des Siedlungswachstums zwischen den Beobachtungsperiode 1982-1994 und 1994-2006 lässt sich in allen 16 Kantonen beobachten. Eine Ausnahme ist der Kanton Zürich, in dem der Zuwachs mit 8,9 Prozent in der ersten Periode bzw. 8,6 Prozent in der zweiten nahezu gleich geblieben ist. Deutlich abgeschwächt hat sich das Wachstum des Industrie- und Gewerbeareals (von 21,1% auf 8,1%), etwas weniger beim Gebäudeareal (von 16,7% auf 11,9%) und bei den Verkehrsflächen (von 8,6% auf 5,6)%. Ungebremst hoch blieb die flächenmässige Zunahme bei den Erholungs- und Grünanlagen mit gut 15 Prozent in beiden Perioden. Zum Wachstum der Erholungsanlagen haben insbesondere auch die Golfplätze beigetragen. Deren Fläche hat sich im zweiten Zeitintervall fast verdreifacht und beträgt nun 18,7 km².

Strukturwandel in der Landwirtschaft

Das Wachstum der Siedlung geht vor allem auf Kosten der Landwirtschaftsflächen, die in den vergangenen 24 Jahren im beobachteten Raum um 420 km² oder durchschnittlich 17,5 km² pro Jahr abnahmen. Ihr Anteil an der Gesamtfläche sank damit von 46 Prozent auf 44 Prozent. Entsprechend dem langsameren Siedlungszuwachs in der zweiten Beobachtungsperiode hat sich auch der Verlust von Landwirtschaftsflächen verlangsamt. Von 1982 bis 1994 betrug er 2,7 Prozent oder 20,8 km² pro Jahr und von 1994 bis 2006 noch 1,9 Prozent oder 14,2 km² pro Jahr. Begleitet war diese Entwicklung von Verschiebungen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzungskategorien: Die Umnutzung von Ackerland hat sich vom ersten zum zweiten Intervall gut verdoppelt (6,8 resp. 14,9 km² pro Jahr). Als Folge davon haben auch die Weiden im zweiten Intervall stärker zugenommen als im ersten (15,9 statt 9,0 km² pro Jahr). Die Zunahme des Weidegebietes und der Rückgang der gepflügten Fläche belegen eine Extensivierung der Landwirtschaft im Dauersiedlungsgebiet. Diese Entwicklung lässt sich auch auf neue Vorschriften zur artgerechten Viehhaltung mit vermehrtem Auslauf und Weidegang und den Trend zur Mutterkuh- und Pferdehaltung zurückführen.

Gut geschützte Waldfläche

Obwohl der Wald gut 28 Prozent der Gesamtfläche der Schweiz bedeckt, hat sich dessen Fläche wenig verändert. Grund dafür ist der strenge gesetzliche Schutz des Waldes seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Der bilanzierte Verlust von gut 9,0 km² durch neue Siedlungsflächen wurde durch den etwa gleichen Zuwachs auf Landwirtschaftsflächen in der Dauersiedlungszone wieder kompensiert. Dies zeigt eindrücklich die Wirkung des Waldgesetzes, das für bewilligte Rodungen (etwa für Nationalstrassen) eine Kompensation der Waldfläche durch Aufforstung verlangt. Die Waldfläche wächst vor allem in höheren Lagen auf Alpweiden, Gehölzen und verbuschten Flächen, wo die landwirtschaftliche Nutzung aus wirtschaftlichen Gründen oft aufgegeben wird.

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