05. Mai 2010

Studie: Ökologischer Landbau zeigt nur begrenzten Nutzen für Artenvielfalt

Themen: Biolandbau,Forschung,International,Umwelt — info @ 15:05

Leeds (agrar.de) – Öko-Betriebe können als ralativ vorteilhaft für Wildtiere gesehen werden, der Nutzen für Vögel, Bienen und Schmetterlinge kompensiert allerdings nicht die geringeren Erträgen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Leeds in einer aktuellen Studie, die jetzt in der Zeitschrift ‚Ecology Letters‘ * veröffentlicht wurde.

In einer Vergleichsauswertung stellte sicher heraus, dass die Vorteile des Ökolandbaus gegenüber der konventionellen Landwirtschaft in Bezug auf die Fauna und Artenvielfalt geringer sind als zunächst angenommen. Im Durchschnitt stünden 12 Prozent mehr Biodiversität einem Minderertrag von über 50 Prozent gegenüber.

„In den nächsten vierzig Jahren müssen wir die Nahrungsmittelproduktion weltweit verdoppeln, um mit dem Bevölkerungszuwachs Schritt zu halten“, sagt Professor Tim Benton, der das Projekt leitete. Die Ergebnisse zeigten, dass die doppelte Fläche an Ökolandbau erforderlich wäre, um die gleiche Menge an Nahrung in Großbritannien zu produzieren wie mit konventionellen Mitteln.

Die Studie fand auch einige unvorhergesehene negative Auswirkungen. Konventionelle Betriebe in „Hotspots“ (hier: Regionen mit hohem Öko-Anteil) zeigten danach oftmals tendenziell eine höhere Belastung mit Herbiziden als die in „Coldspots“. Offenbar werde versucht, dem Pflanzeneintrag der ‚Unkraut-toleranten‘ Nachbarn entgegenzuwirken. Ebenso fand man heraus, dass die Anzahl vieler kleiner Feldvögel auf Ökobetrieben niedriger war. Es wird vermutet, dass diese Betriebe für Vögel wie Elstern und Eichelhäher attraktiver sind, deren Beute die kleineren Vögel werden.

* Ecology Letters, Scale matters: the impact of organic farming on biodiversity at different spatial scales“ by Doreen Gabriel et al. (MS# ELE-01082-2009).




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