20. November 2008

EMB: Milchqoutenerhöhung geht komplett an der Marktsituation vorbei

Themen: Agrarrecht,EU,GAP,Milch,Verbände — info @ 17:11

Brüssel (agrar.de) – Trotz der Proteste der Milchbäuerinnen und -bauern wird die Milchquote in den nächsten fünf Jahren um je ein Prozent erhöht. Allerdings soll es 2010 und 2012 eine Überprüfung geben, ob die Lage am Markt weitere Erhöhungen hergibt. Dies entschieden die europäischen Agrarminister in Brüssel.

Romuald Schaber, Präsident des European Milk Board (EMB) kommentiert:

„Diese Entscheidung geht komplett an der Marktsituation vorbei; es ist zu viel Milch auf dem Markt und die Erzeugerpreise sinken bereits erheblich. Einige Molkereien zahlen 25 cent / Liter. Angesichts von Produktionskosten von 40-45 Cents ist eindeutig, dass die betroffenen Betriebe in ihrer Existenz bedroht sind.

Für eine nachhaltige Milcherzeugung in Europa braucht es eine flexible Mengensteuerung, die Angebot und Nachfrage ausbalanciert. Diese kann die Politik in Zusammenarbeit mit den Milcherzeugern leicht und günstig umsetzen. Diese Chance hat sie mit der Entscheidung, die Quote weiter auszudehnen zunächst verspielt.

Einziger Lichtblick in diesem Beschluss der Agrarminister sind die Überprüfungen in 2010 und 2012. Die Tatsache, dass man Marktanalysen vor Erhöhungen nach 2009 gesetzt hat, lassen hoffen, dass auch immer mehr Vertreter der Agrarpolitik die Notwendigkeit von Regeln für den Markt zum Erhalt der Milcherzeugung und damit der Versorgungssicherheit in Europa sehen.

Dieser Wandel ist in erheblichem Maße auf die Aktivitäten der EMB Organisationen in ihren Ländern und im EMB zurückzuführen.“

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