21. Oktober 2008

Kaufwerte für Landwirtschaftsflächen in Sachsen

Themen: Agrarstruktur,Pacht&Besitz,Sachsen,Statistik — info @ 11:10

Dresden (agrar.de) – Landwirtschaftliche Flächen im Gesamtwert von rund 32,2 Millionen Euro mit einem Durchschnittspreis von 4.858 Euro je Hektar wurden in Sachsen im Jahr 2007 veräußert. Das sind zwar 729 Euro pro Hektar mehr als im Vorjahr, dennoch werden für landwirtschaftliche Flächen in Sachsen deutlich geringere Kaufpreise erzielt als im deutschlandweiten Durchschnitt (9.205 Euro pro Hektar).

Im Rahmen von 1.628 Verkäufen wechselten insgesamt 6.571 Hektar Acker- und Grünlandflächen den Besitzer. Durchschnittlich wurden je Kauffall vier Hektar Landwirtschaftsfläche mit einer Ertragsmesszahl (EMZ)* von 46,9 errechnet. Bei gut einem Prozent der Verkäufe wurden neben der landwirtschaftlichen Fläche auch Gebäude mit veräußert.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden 43 Prozent aller Kauffälle im Direktionsbezirk Dresden, 32 Prozent im Direktionsbezirk Leipzig und 25 Prozent im Direktionsbezirk Chemnitz getätigt, wobei sehr unterschiedliche Preise erzielt worden sind. Der im Direktionsbezirk Leipzig realisierte Kaufpreis von durchschnittlich 6.160 Euro je Hektar lag deutlich über dem der beiden anderen Direktionsbezirke (Chemnitz: 4.413 Euro, Dresden: 3.729 Euro). Auf Landkreisebene wurden relativ hohe Kaufpreise je Hektar für die Landkreise Leipzig (6.909 Euro), Nordsachsen (5.567 Euro) und Meißen (5.072 Euro) erzielt. Besonders günstig waren dagegen Flächen im Landkreis Görlitz mit 2.928 Euro je Hektar zu haben. Ein enger Zusammenhang besteht dabei zwischen der EMZ und der Höhe des Kaufwertes. In der Größenklasse der EMZ „unter 30“ betrug der durchschnittlich erzielte Kaufpreis 3.009 Euro, in der Größenklasse „40 – 50“ waren es 5.014 Euro und für sehr gute Böden mit einer EMZ „über 70“ wurden im Durchschnitt 7.405 Euro ermittelt.

* Die Ertragsmesszahl gibt Auskunft über die natürliche Ertragsfähigkeit des Bodens als eine der Grundlagen für die Einheitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe und damit für die Grundsteuer. Sie wird auf ein Ar bezogen und erreicht Werte zwischen 0 und 100.

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20. Oktober 2008

Erntebilanz Bayern: Wechselbad für die Landwirte

Themen: Anbauflächen,Bayern,Erntebericht,Statistik — info @ 09:10

Nürnberg (agrar.de) – Das Erntejahr bereitete den Bauern heuer ein Wechselbad – sowohl bei der Witterung wie auch bei den Markt- und Preisentwicklungen. Wie Landwirtschaftsminister Josef Miller bei der traditionellen Erntebilanz-Pressekonferenz in Nürnberg sagte, haben sich die weltweiten Erzeugerpreise bei kräftig gestiegenen Produktionskosten trotz zunächst erfreulichen Erwartungen deutlich nach unten entwickelt.

Laut Miller werden sich die Landwirte künftig auf solch kräftige Preisausschläge einstellen müssen. Umso wichtiger sei die verlässliche Zusammenarbeit innerhalb der regionalen Wertschöpfungsketten. Auch mit Wetterextremen, wie sie in diesem Jahr zu verzeichnen waren, wird aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger zu rechnen sein. Nach einem warmen und sonnenscheinreichen Winter und einem nasskalten Frühjahr war vor allem Nordbayern von der Sommertrockenheit betroffen, während es in Südbayern dagegen teils heftige Niederschläge gab.

Bei Getreide wurden heuer auf rund 1,12 Millionen Hektar Anbaufläche annähernd sieben Millionen Tonnen geerntet. Das sind rund 4,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, die Anbaufläche ist um 4,2 Prozent größer als 2007. Bei Brotgetreide liegt Bayern mit etwa 4,13 Millionen Tonnen rund 8,8 Prozent über dem vergangenen Jahr. Nach den Worten des Ministers haben die bayerischen Mühlen damit keine Probleme, sich mit qualitativ hochwertigem Brotgetreide aus der Region zu versorgen.

Engpässe wie noch im vergangenen Jahr gibt es auch bei der Braugerste nicht: Die gute bis sehr gute Sommergerstenernte in ganz Europa hat die Situation zwar deutlich entspannt, aber auch zu erheblichen Preissenkungen geführt. In Bayern wurden 670.000 Tonnen von knapp 150.000 Hektar eingefahren, das sind etwa 13 Prozent mehr als 2007. Als Qualitätsbraugerste mit einem Eiweißgehalt unter 11,5 Prozent stehen davon rund 270.000 Tonnen zur Verfügung. Zusammen mit dem Weizenanteil könnte damit rechnerisch der Bedarf der bayerischen Brauer von rund 370.000 Tonnen Malz gedeckt werden. Ebenso kann die internationale Brauwirtschaft ausreichend mit bayerischem Hopfen bedient werden. Mit knapp 33.000 Tonnen in der Hallertau und rund 600 Tonnen in Spalt wurden die Erwartungen bereits übertroffen, die Ernte liegt um gut 20 Prozent über dem Vorjahr. Die Qualitäten – insbesondere die Alphasäuregehalte – sind trotz des wechselhaften Wetters in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch.

Die Kartoffelernte liegt zwar aufgrund einer Reduzierung der Anbaufläche mit knapp zwei Millionen Tonnen 6,3 Prozent unter dem Vorjahrsergebnis, die Absatzchancen sind allerdings gut. Nach Angaben des Ministers kann die Nachfrage vor allem der Pommes-Frites-Hersteller nach übergroßen Knollen heuer gut, der Markt für Speisekartoffeln ausreichend bedient werden. Das Preisniveau entspricht in etwa dem des Vorjahrs. Überdurchschnittliche Erträge gibt es auch beim Mais, was wiederum zu rückläufigen Preisen für Körnermais und Biomasse führt.

Insgesamt zufrieden können auch die bayerischen Feldgemüseanbauer mit dem Erntejahr sein. Die Spargelernte liegt mit rund 9.000 Tonnen unter dem Rekordergebnis des Vorjahrs, die Anbaufläche hat sich bei 2.000 Hektar stabilisiert. Die große Nachfrage nach frischer Ware wurde von den bayerischen Spargelbauern gut bedient. Der Bedarf an Einlegegurken konnte dagegen nur knapp mit bayerischer Ware gedeckt werden. Im Knoblauchsland wie auch in den übrigen bayerischen Anbaugebieten gab es laut Miller trotz des warmen und teilweise sehr trockenen Wetters bei allen Gemüsearten gute Erträge bei zufriedenstellenden Preisen. Die Nachfrage nach regionaler Frischware überstieg allerdings zeitweise das verfügbare Angebot.

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17. Oktober 2008

BVE: Anforderungen an eine gesicherte globale Rohstoffverfügbarkeit des Ernährungssektors

Berlin (agrar.de) – Vor dem Hintergrund, dass weltweit immer noch rund 923 Mio. Menschen unter Hunger leiden, die Nachfrage nach Lebensmitteln ständig wächst und das Preisniveau entsprechend steigt, stellt die Gewährleistung einer hinreichenden Rohstoffverfügbarkeit des Ernährungssektors eine große und globale Herausforderung dar.

Für die Ernährungsindustrie gehe es darum, hochwertiges und ausreichendes Lebensmittelangebot in den Märkten der Welt sicherzustellen, so die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in einem aktuellen Positionspapier. Dies sei auch eine entscheidende Voraussetzung, um dem chronischen Hunger, insbesondere in Entwicklungsländern aber auch in Schwellenländern wirksam zu begegnen; nur so könne der Zielsetzung der Milleniumerklärung der Staats- und Regierungschefs der Welt aus dem Jahr 2000 entsprochen werden, die Armut und den Anteil der Hungernden bis 2015 weltweit zu halbieren.

Die globale Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wird sowohl von der Nachfrage- als auch von der Angebotsseite her beeinflusst.

Eine Weltbevölkerung, die nach Prognosen der Welternährungsorganisation FAO bis 2050 um ca. 30% auf ca. 9 Milliarden Menschen anwachsen wird, sowie Änderungen der Konsumgewohnheiten in bevölkerungsstarken Schwellenländern prägen die Entwicklung auf der Nachfrageseite. Hinzu kommt eine Nutzungskonkurrenz um landwirtschaftliche Flächen zwischen Rohstoffen für Lebensmittel und für die Erzeugung von Bioenergie/-kraftstoffen, die insbesondere durch hohe Rohölpreise forciert wird.

Witterungsbedingte Ernteausfälle, geringe Lagerbestände sowie Exportbeschränkungen in einzelnen Staaten sind relevante Faktoren auf der Angebotsseite. Gerade für Getreide und Ölsaaten resultieren aus dieser Gesamtentwicklung eine Angebotsverknappung und damit einhergehend eine Verteuerung dieser Erzeugnisse.

Bei der Identifizierung und Auswahl geeigneter Maßnahmen, um eine globale Rohstoffverfügbarkeit des Ernährungssektors zu gewährleisten, sind die komplexen sachlichen und politischen Implikationen und Abhängigkeiten der Thematik zu berücksichtigen. Die Berührungen und Überschneidungen mit anderen Politikzielen, wie z. B. der Bekämpfung des Klimawandels oder der Sicherstellung der Energieversorgung, erfordern eine sachgerechte Gesamtbetrachtung sowie –abwägung.

Vor diesem Hintergrund spricht sich die deutsche Ernährungsindustrie für folgende Maßnahmen aus:

– Die Entwicklungs- und Schwellenländer müssen zur Selbsthilfe befähigt werden. Wesentlich ist, ihre landwirtschaftlichen Produktionspotentiale auszuschöpfen bzw. zu erschließen. Dies setzt insbesondere voraus, die Ausbildung von Fachkräften zu fördern, um die agrarwirtschaftliche Kompetenz vor Ort zu stärken. Darüber hinaus ist es aber auch erforderlich, in diesen Staaten geeignete institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen damit sich dauerhafte und selbsttragende Strukturen etablieren können.

– Die Industrieländer sind gefordert, ihre Agrarpolitiken in Einklang mit den globalen Entwicklungszielen und den Zielen der WTO-Runde zu bringen. Die Ernährungsindustrie unterstützt das Anliegen der Bundesregierung, in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU für die Fortsetzung des marktorientierten Kurses (Abbau der Interventionsmechanismen) einzutreten. Wettbewerbsverzerrende Handelshemmnisse in den Industrie- und Entwicklungsländern müssen beseitigt werden. So erhalten Entwicklungsländer einen Anreiz, die eigene Nahrungsmittelproduktion auszubauen, und der Welthandel kann seine marktausgleichende Funktion wahrnehmen. Ein rascher und ausgewogener Abschluss der Doha-Runde ist anzustreben.

– Die Produktivität der Landwirtschaft muss generell gesteigert werden. Hierzu ist es erforderlich, die Ertragspotentiale der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen zu verbessern. Voraussetzung hierfür ist eine verstärkte Förderung der Agrarforschung, insbesondere im Hinblick auf Pflanzenzucht und –schutz.

– Im Kontext der Erschließung von Ertragspotentialen ist auch die Grüne Gentechnik zu berücksichtigen. Erforderlich ist eine sachbezogene Diskussion, die die Chancen und Möglichkeiten dieser Technologie in adäquater Weise berücksichtigt; erforderlich sind klare, zeitnahe und wissenschaftsbasierte Entscheidungen des europäischen Gesetzgebers zu Anbau und Vermarktung von Produkten, die mit Hilfe der Grünen Gentechnik hergestellt worden sind.

– Es ist sicherzustellen, dass sich der Einsatz von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zur Herstellung von Bioenergie nicht zu Lasten der Lebensmittel auswirkt. Die quantitative und qualitative Rohstoffverfügbarkeit für Lebensmittel zu angemessenen Preisen ist unabdingbar und muss gewährleistet sein. Die Lebensmittelproduktion muss das Kerngeschäft der Landwirtschaft bleiben. Zur Vermeidung von entsprechenden Nutzungskonkurrenzen zwischen der Lebensmittelkette und den Erzeugern von Bioenergie ist es erforderlich, die Entwicklung und den Ausbau von Biokraftstoffen der so genannten zweiten Generation zu fördern und zu forcieren. Darüber hinaus ist es zielführend, die Rohstoffgrundlage für Biokraftstoffe durch die Erstreckung auf tierische Abfälle zu erweitern; die dafür notwendige Anpassung der rechtlichen Voraussetzungen ist zeitnah vorzunehmen.

Bei der verbindlichen Fixierung von Biokraftstoffquoten sollten insbesondere im Rahmen der EU einheitliche Regelungen getroffen werden. Durch vorauseilende, über noch nicht beschlossene EU-Vorgaben hinausgehende nationale Quotenregelungen werden vor dem Hintergrund der globalen Zusammenhänge weder entscheidende klimarelevante noch die Energiesicherheit betreffende Vorteile realisiert.

– Dem Klimawandel und dadurch bedingten Ernteausfällen sowie Beeinträchtigungen der Biodiversität ist entgegenzuwirken. Dies bedarf zielführender internationaler Abstimmungen und Vereinbarungen, insbesondere eines Post-Kyoto-Abkommens.

Das Positionspapier steht zum Download auf der BVE-Hompage bereit.

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Konjunkturreport Ernährungsindustrie Oktober 2008

Konsumklima leidet unter Auswirkungen der Finanzkrise – Preisanstieg bei Lebensmitteln im August abgeschwächt
Berlin (agrar.de) – Die Ernährungsindustrie erzielte laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im August 2008 einen Umsatz von 12,8 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vormonat von 3,8%. Die stärksten Einbußen entfielen – größtenteils saisonbedingt – auf die Obst- und Gemüseverarbeiter (-6,2%) sowie die Hersteller von Speiseeis (-27,7%). Positiv entwickelten sich hingegen die Umsätze der Fisch verarbeitenden Unternehmen (+15,2%) sowie der Mahl- und Schälmühlen (+26,6%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2007 verzeichnete die Ernährungsindustrie ein Umsatzplus von 1,3%.

Der Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel und Getränke lag im September 2008 um 0,3% unter dem Vormonat. Dieser saisonbedingte Rückgang ist in den Monaten August und September nicht ungewöhnlich. Auf Jahressicht fiel die Teuerungsrate mit +6,1% zwar immer noch hoch aus, lag aber deutlich unter den Spitzenwerten von über 8% zu Beginn des Jahres. Besonders hohe Teuerungsraten wiesen auf Jahressicht Molkereiprodukte und Eier auf (+11,7%; darunter Schnittkäse: + 19,9%; Joghurt: +14,2% und Eier: +11,4%), ebenso Brot und Getreideerzeugnisse (+8,1%; darunter Mehl: +34,3%; Nudeln: +27,0% und Toastbrot: +8,4%). Auch die Preise für alkoholfreie Getränke ha-ben sich im Schnitt überdurchschnittlich erhöht (+3,6%), vor allem für Säfte (darunter Fruchtsaft aus Kernobst: +23,7%). Günstiger waren dagegen Speisefette und -öle (-0,6%; darunter Butter: -19,0%). Aufgrund hoher Milchanliefermengen wird ein Preisrückgang bei Milchprodukten erwartet.

Die aktuelle Krise an den Finanzmärkten und die Abschwächung der Konjunktur schlagen auch auf die Ernährungsindustrie durch. Die Bundesvereinigung rechnet mit einer weiteren Verunsicherung der Verbraucher, die sich in hoher Preissensibilität und Kaufzurückhaltung bei Lebensmitteln ausdrücken könnte.

Das Misstrauen und die nichtvorhandene Liquidität im Interbankenhandel führen zu einer restriktiveren Kreditvergabe an die mittelständischen Industrieunternehmen. Der Investitionsbedarf einer relativ konjunkturstabilen Branche wie der Ernährungsindustrie darf darunter nicht leiden.

Die Krise an den Finanzmärkten hatte auch ein Abziehen von Finanzmitteln aus den Agrarrohstoffmärkten zur Folge. Dies und die Erwartung guter Ernten führten bei einigen wichtigen Rohstoffen zu einem Preisrückgang an den internationalen Rohstoffbörsen. Die langfristigen Preistreiber im Agrarrohstoffmarkt, wie das weltweite Bevölkerungswachstum und veränderte Verzehrgewohnheiten in Schwellenländern, werden die Preise allerdings mittelfristig auch weiter auf einem hohen Niveau halten.

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Sachsen-Anhalt: Anbau von Freilandgemüse 2008

Halle (agrar.de) – Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes werden in Sachsen-Anhalt auf einer Anbaufläche von 5.550 Hektar (- 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) Gemüseprodukte zum Verkauf erzeugt. Damit hat sich die für die Gemüseerzeugung genutzte Anbaufläche in den letzten 5 Jahren auf nahezu gleichbleibendem Niveau stabilisiert. Vor 10 Jahren betrug sie noch 3.500 Hektar.

Der Spargel bleibt mit 1.243 Hektar die Gemüseart mit der größten Anbaufläche. Er wuchs auf einem Fünftel der Freilandfläche, wobei eine Anbaueinschränkung gegenüber dem Vorjahr um 85 Hektar bzw. 6 Prozent zu verzeichnen ist. An zweiter Stelle steht die Speisezwiebel mit 1.142 Hektar, deren Anbau weiter ausgedehnt (+ 2 Prozent) wurde.

Kleinere Anbauflächen als im Vorjahr wurden unter anderem für die anbaustarken Gemüsesorten wie grüne Pflückbohnen mit 612 Hektar (- 64 Hektar), Möhren und Karotten mit 608 Hektar (- 32 Hektar) und Frischerbsen mit 492 Hektar (- 44 Hektar) genutzt.

Demgegenüber wurde die Anbaufläche für Salate mit 288 Hektar gegenüber 2007 fast verdoppelt. Neben dem Feldsalat (+ 48 Hektar), der nahezu zwei Drittel der Salatfläche beanspruchte, gewannen in diesem Jahr auch andere Salatsorten wie Eis-, Lollo- und Endiviensalat an Bedeutung.

Der Anbau von Kohlgemüse umfasste 221 Hektar, das waren 14 Hektar bzw. 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dominierend ist hier der Blumenkohl mit 111 Hektar im Anbau bei einer stetigen Flächenzunahme in den letzten 5 Jahren. Demgegenüber verlor der Anbau von Grünkohl deutlich an Bedeutung, der in diesem Jahr nur noch auf 5 Hektar angebaut wurde (2007: 31 Hektar, 2002: 68 Hektar).

Mit 294 Hektar war die mit Radieschen bestellte Fläche um 18 Hektar größer als im Vorjahr, liegt aber noch unter den Spitzenwerten der Jahre 2000 und 2006 von 337 bzw. 325 Hektar.

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Österreich: Trend zu größeren Betrieben setzt sich fort

Wien (agrar.de) – Bei der von Statistik Austria mit Stichtag 1. Dezember 2007 durchgeführten Agrarstrukturerhebung wurden in Österreich 187.034 land- und forstwirtschaftliche Betriebe ermittelt. Gegenüber der letzten Agrarstrukturerhebung im Jahr 2005 hat die Zahl der Betriebe um 1,3 Prozent abgenommen, und seit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 hat sich die Betriebsanzahl um 21,8 Prozent verringert. Die durchschnittliche Betriebsgröße stieg im selben Zeitraum hingegen an: Hatte ein Betrieb im Jahr des EU-Beitritts im Schnitt noch 31,8 ha bewirtschaftet, waren es 2005 bereits 40,0 ha und 40,5 ha im Jahr 2007.

Betriebe und Betriebsstruktur

Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe wurden 2007 zu 93,5 Prozent als Einzelunternehmen, d.h. als Familienbetriebe, bewirtschaftet, davon 70.097 Betriebe (40,1 Prozent) im Haupterwerb und 104.814 Betriebe (59,9 Prozent) im Nebenerwerb. 2,6 Prozent der Betriebe waren als Personengemeinschaften geführt, und 3,8 Prozent der Betriebe befanden sich in der Hand juristischer Personen.

Die 174.911 Familienbetriebe bewirtschafteten insgesamt 58,8 Prozent der Flächen, wobei auf einen Haupterwerbsbetrieb im Durchschnitt 40,0 ha und auf einen Nebenerwerbsbetrieb 15,7 ha entfielen. 4,9 Prozent der Flächen wurden von 4.938 Personengemeinschaften mit durchschnittlich 74,5 ha pro Einheit verwaltet. Die 7.186 Betriebe juristischer Personen verfügten mit einer durchschnittlichen Betriebsfläche von 381,9 ha über 36,3 Prozent der Flächen.

Die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe ging im Vergleich zu 2005 um 4.407 Betriebe (-5,9 Prozent) und jene der Nebenerwerbsbetriebe um 2.022 Betriebe (-1,9 Prozent) zurück. Die Personengemeinschaften und Betriebe juristischer Personen legten hingegen im Vergleich zu 2005 um 3.465 Betriebe (+235,2 Prozent) bzw. 408 Betriebe (+6,0 Prozent) zu.

Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor kleinstrukturiert. Der Trend zu größeren Betrieben setzte sich aber weiter fort: Der Großteil der Betriebe, nämlich 114.947 bzw. 61,5 Prozent, bewirtschafteten 2007 weniger als 20 Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen (Kulturfläche), 1995 waren es noch 163.785 Betriebe oder 68,5 Prozent. Bei 4,0 Prozent (7.452 Betriebe) konnte eine Fläche von mehr als 100 Hektar ermittelt werden, während im Jahr 1995 erst 2,7 Prozent (6.520 Betriebe) in diese Kategorie fielen.

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16. Oktober 2008

NRW: Dritthöchste Kartoffelmenge aller Zeiten

Düsseldorf (agrar.de) – Die diesjährige Kartoffelernte in Nordrhein-Westfalen wird mit 1,52 Millionen Tonnen um 6,6 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik anhand vorläufiger Ergebnisse der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ mitteilt, wird die Erntemenge sogar um 9,6 Prozent über dem Durchschnittsergebnis der Jahre 2002 bis 2007 liegen. Damit werden die nordrhein-westfälischen Bauern im internationalen Jahr der Kartoffel voraussichtlich die dritthöchste Kartoffelernte aller Zeiten einfahren; höher waren die Erntemengen nur in den Jahren 2000 (1,58 Millionen Tonnen) und 2004 (1,61 Millionen Tonnen).

Die diesjährige Vegetation ließ den Ertrag gegenüber dem guten Vorjahresergebnis um 13,1 Prozent auf erstmals über 50 Tonnen Kartoffeln pro Hektar ansteigen. Bei Frühkartoffeln erzielten die Landwirte mit 36,01 Tonnen einen um 5,0 Prozent höheren Ertrag als 2007; dies ist gleichzeitig der höchste Hektarertrag, der jemals für frühe Sorten erzielt wurde. Bei den mittelfrühen und späten Sorten lag der Ertrag mit 52,52 Tonnen je Hektar um
12,9 Prozent höher als im Vorjahr.

Gut 93 Prozent oder 1,42 Millionen Tonnen der 2008 in Nordrhein-Westfalen gerodeten Kartoffeln waren mittelfrühe und späte Sorten.

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Landwirtschaft in Sachsen

Themen: Agrarstruktur,Erntebericht,Sachsen,Statistik — info @ 14:10

Dresden (agrar.de) – Die sächsischen Landwirte, Gärtner, Obstbauern und Winzer bewirtschafteten im vergangenen Jahr 917.500 Hektar und damit knapp die Hälfte der sächsischen Bodenfläche. Das berichtet das Statistische Landesamt anläßlich des Welternährungstages.

Dabei wurde eine Getreideernte von insgesamt knapp 2,5 Millionen Tonnen eingebracht. Das sind umgerechnet 588 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung. Wie das Landesamt weiter mitteilt, wurden 464.700 Tonnen Raps und Rübsen, 343.500 Tonnen Kartoffeln und 1,03 Millionen Tonnen Zuckerrüben geerntet. Auf sächsischen Anbauflächen wurden zudem 73.500 Tonnen Gemüse, darunter knapp 6.300 Tonnen unter Glas, geerntet. Zwiebeln waren mit 21.900 Tonnen die bedeutendste Gemüseart, gefolgt von 11.200 Tonnen Frischerbsen, 6.100 Tonnen Blumenkohl und 4.600 Tonnen Spinat. Die Obstbauern meldeten die Ernte von 109.100 Tonnen Baum- und Beerenobst und die Winzer kelterten 10.100 Hektoliter Wein.

Die sächsischen Tierbestände lieferten erhebliche Mengen an tierischen Produkten. Milch war mit knapp 1,6 Millionen Tonnen Spitzenreiter. Ebenso beachtlich ist die erzeugte Menge von gut einer Milliarde Eiern in Betrieben mit 3.000 und mehr Legehennenplätzen. Die in sächsischen Schlachtereien und bei Hausschlachtungen gewonnene Fleischmenge betrug 64.900 Tonnen (ohne Geflügel).

Der Welternährungstag erinnert jährlich an die gewaltigen Probleme bei der ausreichenden Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser in vielen Ländern und Regionen der Erde.

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Weinwirtschaft erhält Beihilfe für Zuckersirup

Themen: EU,Förderung,Wein — info @ 13:10

Berlin (agrar.de) – Die deutsche Weinwirtschaft soll mit insgesamt fünf Maßnahmen des Bundes und der Länder gefördert werden. Wie aus dem Entwurf eines vierten Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes hervorgeht, werden zur Unterstützung bei der Verwendung von rektifiziertem Traubenmostkonzentrat im Weinwirtschaftsjahr 2008/2009 insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Bei rektifiziertem Traubenmostkonzentrat handelt es sich um einen hoch konzentrierten Zuckersirup aus Traubenmost, mit dem der Alkoholgehalt des Weines erhöht werden kann. Die Europäische Union, die im April Maßnahmen zur Stützung der Weinwirtschaft empfohlen hatte, erlaubt die Gewährung von Beihilfen für die Verwendung von rektifiziertem Traubenmostkonzentrat übergangsweise noch für vier Jahre. Die Bundesregierung will die Maßnahme im Hinblick auf gleiche Wettbewerbsverhältnisse in der Weinwirtschaft nicht abrupt abbrechen, sondern mit einer einjährigen Umstellungszeit für die Betriebe auslaufen lassen. Die Beihilfe sei bisher von Betrieben in mehreren deutschen Weinanbaugebieten in Anspruch genommen worden, heißt es in der Begründung des Entwurfs.

Außerdem stellt die Bundesregierung eine Million Euro für Maßnahmen zur Absatzförderung auf Drittlandsmärkten zur Verfügung. Es muss sich dabei um eine einheitliche Absatzförderung für den deutschen Wein insgesamt handeln. Von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sollen nur solche Maßnahmen gefördert werden, „die inhaltlich auf gebiets- und länderübergreifende Absatzförderung ausgerichtet sind“, erläutert die Regierung.

Wenn es um Weine aus einer bestimmten Region geht, sollen die Bundesländer in eigener Regie tätig werden und Absatzförderungsmaßnahmen durchführen können. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und die jeweiligen Landesanstalten sollen ihre Absatzförderungsmaßnahmen aber eng abstimmen und sich über abgeschlossene Verträge gegenseitig informieren. Außerdem können die Länder Ernteversicherungen, Investitionen und die Umstellung beziehungsweise Umstrukturierung von Rebflächen unterstützen.

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Deutschland drohen deutlich höhere Eierpreise

Themen: Geflügel,Lebensmittel,Verbände,Wirtschaft — info @ 09:10

Käfigverbot führt zu drastischer Verknappung – EU erwartet große Versorgungslücke
Hannover (agrar.de) – Deutschlands Verbraucher müssen sich nach Angaben des Landvolks Niedersachsen in den kommenden Jahren auf drastisch steigende Eierpreise einstellen. Das sei eine Folge des Käfigverbots in der EU, erklärten Fachleute anlässlich eines Symposiums der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des Niedersächsischen Kompetenzzentrums Ernährungswirtschaft zum Welt-Ei-Tag (10. Oktober).

Einerseits verursachten alternative Haltungsformen höhere Produktionskosten als die Käfighaltung. Außerdem rechneten die Experten mit einem deutlichen Rückgang der Eiererzeugung in Europa, weil viele Hennenhalter die Produktion aufgeben würden, anstatt die Ställe um- oder neu zu bauen. Immerhin müssten EU-weit 250 Millionen Hennenplätze umgestellt werden. Dafür kämen auf die Hennenhalter Kosten von sechs Milliarden Euro zu; allein in Niedersachsen wären es über 300 Mio. Euro. Dies sei weder zeitlich noch kapitalmäßig möglich. Zudem werde die Genehmigung neuer Ställe immer problematischer. Zurzeit kann sich die Gemeinschaft komplett aus eigener Erzeugung mit Eiern versorgen, die Versorgungslücke komme aber unausweichlich, warnte Prof. Hans-Wilhelm Windhorst von der Universität Vechta. Sie müsse dann durch Importe aus Drittländern gedeckt werden, und zwar überwiegend durch Käfigeier.

Besonders hart trifft das Käfigverbot Deutschland, weil es hier bereits im kommenden Jahr greift, in den übrigen EU-Ländern aber erst 2012. Dies bedeute eine massive Wettbewerbsverzerrung für deutsche Hennenhalter zu Lasten von Tiergerechtheit und Nachhaltigkeit, hieß es bei dem Symposium. Bereits in den vergangenen fünf Jahren ist die Erzeugung in Deutschland stark gesunken, zurzeit stehen 13 Mio. Tonnen (t) produzierte Eier einem Bedarf von 17 Mio. t Eiern gegenüber. Die Versorgungslücke könnte auf bis zu neun Mrd. Eier pro Jahr steigen, so Prof. Windhorst. Diese würde zunächst durch verstärkte Importe von billigen Käfigeiern aus Südeuropa und vor allem Spanien ausgeglichen, bevor das EU-weite Käfigverbot für eine weitere Verknappung sorgt. Allerdings könnte die Wett-bewerbsverzerrung sogar länger bestehen bleiben. Der Holländer Ton van Dijk von der European Egg Processors Association rechnete mit einem Ende der Käfighaltung in Südeuropa erst bis 2017. Eine Alternative sahen die Wissenschaftler in der Kleingruppenhaltung als tiergerechter Haltungsform. Sie sei geeignet, nicht nur dem Tierschutz Rechnung zu tragen, sondern ermögliche eine kostengünstige Erzeugung. Zudem sei hier wegen der besseren Hygiene auch der Verbraucherschutz besser gewährleistet als bei alternativen Haltungsverfahren. Allerdings sei die Kleingruppenhaltung zum Scheitern verurteilt, solange die Eier die gleiche Kennzeichnung wie Eier aus nicht tiergerechter Käfighaltung hätten und deshalb vom Handel nicht gelistet würden. Übereinstimmend forderten Wissenschaft und Geflügelwirtschaft eine gesonderte Kennzeichnung für Eier aus Kleingruppenhaltung.

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