22. Oktober 2008

Auswirkungen der Finanzkrise für die Landwirtschaft

Themen: Düngung,Kraftstoffe,Verbände,Wirtschaft — info @ 16:10

RLV: Kostenintensivere Produktion und geringere Erlöse machen Kostenentlastung nötig!
Bonn (agrar.de) – Die weltweite Finanzkrise trifft die Land- und Ernährungswirtschaft nach Einschätzung des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) gleich mehrfach: Zum einen könnte eine mögliche Rezession die Kaufkraft der Konsumenten schwächen, die Nachfrage nach Lebensmitteln würde zurückgehen.

Zum anderen steigen die Betriebsmittel, also Energie-, Düngemittel- und Futtermittelpreise werden teurer, – vielfach um bis zu 100 Prozent – und die landwirtschaftliche Produktion wird damit kostenintensiver. Gleichzeitig sinken auf Grund eines reichlichen Angebotes die Erlöse für viele landwirtschaftliche Produkte. Aber die einbrechenden Preise haben noch eine weitere Ursache: Die internationalen Getreide- und Ölsaatenmärkte stehen aufgrund der Finanzkrise unter starkem Druck, da viel Kapital aus den Märkten abgezogen wird, erklärt der RLV. Folglich sinken die Kurse und die Preise für die heimischen Ackerbauern brechen ein.

Wie der RLV dazu weiter mitteilt, haben die Landwirte wegen den hohen Kosten für Betriebsmittel viel Kapital in die Ernte investieren müssen, der jetzige Getreidepreis vermag die Kosten jedoch nicht zu decken. Die meisten Düngemittel haben sich im Preis verdoppelt (Stickstoff), manche gar verdreifacht (Phosphat, Kali). Mit ihrem Verkaufserlös für die Getreideernte sind die Landwirte weit davon entfernt, ihre Produktionskosten zu decken.

Für die hiesigen Landwirte ist es nun wichtig, dass sie von ihren steigenden Kosten entlastet werden. „Die Politik kann den Bauern und ihren Familien in dieser Krise an einer Stelle leicht unterstützen“, meint der RLV und erinnert: „Noch immer steht ein günstigerer Steuersatz bei Agrardiesel aus.“ Im Vergleich zu den europäischen Nachbarn, die zwischen 0 und 10 Cent Steuer pro Liter Agrardiesel zahlen, muss der deutsche Bauer 40 Cent drauflegen. „Das ist eine Wettbewerbsverzerrung innerhalb der EU, die wir nicht länger dulden“, kritisiert der RLV. Hier müsse endlich eine Harmonisierung umgesetzt werden.

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