26. Mai 2008

2008 mehr Getreide und weniger Raps auf Thüringer Ackerflächen

Erfurt (agrar.de) – Nach ersten Ergebnissen, die auf der Grundlage der Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter berechnet wurden, wurden in Thüringen für die Ernte 2008 voraussichtlich 377.200 Hektar Getreide, ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix (CCM), angebaut.
Die Anbaufläche liegt damit um 14.500 Hektar bzw. 4 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Dabei wurde der Anbau von Wintergetreide um 2 Prozent und der von Sommergetreide um 15 Prozent ausgeweitet.

Die Flächen mit Grün- und Silomais wurden um 8 Prozent erweitert. Dagegen wurde der Anbau von Winterraps, Zuckerrüben und Kartoffeln reduziert.

Nach einer Berechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik steht in diesem Jahr auf 314.000 Hektar Wintergetreide (2007: 307.900 ha). Die anbaustärkste Getreideart – der Winterweizen – liegt nach ersten Prognosen mit 214.900 Hektar leicht über dem Anbauniveau des Vorjahres (+ 900 ha bzw. 0,4 Prozent).

Der Anbau von Wintergerste, Triticale und Roggen wurde kräftig ausgedehnt. Wintergerste wächst auf 71.500 Hektar (2007: 67.800 ha). Der Anbau von Triticale, einer Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen, erfolgte auf 14.400 Hektar (2007: 13.800 ha).

Mit einer Anbaufläche von 12.300 Hektar liegt der Roggenanbau, nach den ersten Ergebnissen, um 700 Hektar bzw. 6 Prozent über der Vorjahresfläche.

Sommergetreide steht auf 63.200 Hektar (2007: 54.800 ha). Kräftig ausgedehnt wurde der Anbau von Sommergerste, die nach ersten Ergebnissen wieder auf 49.400 Hektar reift (2007: 45.100 ha). Gleichfalls wurden bedeutend mehr Flächen mit Sommerweizen einschließlich Hartweizen bestellt. Der Anbau verdoppelte sich nahezu (+ 82 Prozent) auf 7.300 Hektar. Beim Hafer wurde der Abwärtstrend der vergangenen Jahre in ein Plus gekehrt. Mit 6.100 Hektar wird das Anbauniveau des Vorjahres um 11 Prozent überschritten (2007: 5.500 ha).

Winterraps, der in den vergangenen Jahren von den obligatorischen Flächenstilllegungen profitierte, und zu einem erheblichen Teil als nachwachsender Rohstoff zur Herstellung von Biodiesel diente, wurde auf 120.600 Hektar angebaut. Das bedeutet eine Rücknahme des Anbaus zum Vorjahr um 3,6 Prozent bzw. 4.500 Hektar.

Nach den vorläufigen Ergebnissen geht der Zuckerrübenanbau 2008 nach einer Ausweitung im Jahr 2007 wieder zurück. Erste Schätzungen ergeben eine Fläche von 8.700 Hektar (2007: 10.600 ha).

Eine Reihe von Landwirten hat im Zuge der Reform der Zuckermarktordnung die Zuckerrübenquote zurückgegeben und zum Teil den gesamten Zuckerrübenanbau eingestellt. Eckpunkte der Zuckermarktordnung, die ab Wirtschaftsjahr 2006/07 gilt und eine Laufzeit bis zum Zuckerwirtschaftsjahr 2014/15 hat, sind die Reduzierung der Erzeugung zur Marktentlastung, die schrittweise Senkung der Rüben- und Zuckerpreise und ein teilweiser Ausgleich der Einkommensverluste für die Zuckerrübenanbauer.

Ein Anbaurückgang ist auch bei Kartoffeln abzusehen. In diesem Jahr wachsen die Knollen nach ersten Hochrechnungen auf 2.300 Hektar heran. Das wären sieben Prozent weniger als im Jahr 2007.

Der Anbau von Grün- und Silomais wird u.a. durch die Erzeugung von regenerativen Energien aus Biomasse weiter forciert. Die Fläche wurde nach den ersten vorläufigen Ergebnissen um 3.600 Hektar (+ 8,4 Prozent) auf 46.200 Hektar erweitert.

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