11. März 2008

EU: Reales landw. Einkommen je AK um 5,4 Prozent gestiegen

Themen: Agrarstruktur,EU,Statistik,Wirtschaft — info @ 14:03

Luxemburg (agrar.de) – Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft1 ist im Jahr 2007 in der EU27 um 5,4 Prozent gestiegen, gegenüber 3,3 Prozent im Jahr 2006. Der Anstieg ergibt sich aus einer Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens (+3,1 Prozent) und einer Verringerung des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes (-2,2 Prozent).

Diese Steigerung des realen landwirtschaftlichen Einkommens in der EU27 im Jahr 2007 ist ihrerseits das Ergebnis der folgenden Entwicklungen:
– Zunahme der landwirtschaftlichen Produktion (zu realen Herstellungspreisen) (+4,3 Prozent);
– Anstieg der reale Vorleistungskosten (+5,8 Prozent) und leichte Rückgänge der reale Abschreibungen (-0,3 Prozent);
– Verringerung des realen Wertes der Subventionen ohne Steuern (-2,8 Prozent).

Diese Schätzungen für EU27, die von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, herausgegeben werden, basieren auf den von den nationalen Behörden der Mitgliedstaaten übermittelten Daten.

Im Jahr 2007, tendierte das landwirtschaftliche Einkommen dazu sich im Norden und Süden der EU27 unterschiedlich zu entwickeln. Die höchsten Steigerungsraten der realen landwirtschaftlichen Einkommen je Arbeitskraft wurden in Litauen (+39,3 Prozent), Estland (+22,5 Prozent), der Tschechischen Republik (+20,9 Prozent) und Schweden (+16,5 Prozent) verzeichnet. Die stärksten Rückgänge wurden in Rumänien (-16,7 Prozent), Bulgarien (-8,5 Prozent) und Portugal (-5,0 Prozent) festgestellt.

Veränderung des realen landwirtschaftlichen Einkommens je Arbeitskraft1 im Jahr 2007
Land, Veränderung 2007/2006 (in Prozent), Indizes 2007 (2000=100),
EU27 +5,4 115,9
Belgien +1,7 89,5
Bulgarien -8,5 95,4
Dänemark +4,9 107,5
Deutschland +12,5 132,9
Estland +22,5 285,2
Finnland +14,4 114,7
Frankreich +7,5 105,6
Griechenland -0,3 83,1
Irland +9,2 89,9
Italien -2,0 81,8
Lettland +9,3 308,8
Litauen +39,3 250,2
Luxemburg +14,3 104,9
Malta -1,7 103,8
Niederlande +4,9 99,3
Österreich +8,8 129,7
Polen +13,7 213,2
Portugal -5,0 110,9
Rumänien -16,7 123,5
Schweden +16,5 123,1
Slowakei +9,2 161,5
Slowenien +8,5 147,3
Spanien +10,3 105,3
Tschech. Republik +20,9 186,2
Ungarn -1,0 144,8
Ver. Königsreich +6,0 133,4
Zypern -0,5 100,3

Die landwirtschaftliche Produktion der EU27 stieg im Jahr 2007 um 4,3 Prozent, hauptsächlich infolge eines beträchtlichen Anstiegs des Wertes der pflanzlichen Erzeugung (+7,8 Prozent), während der Wert der tierischen Erzeugung (+0,6 Prozent) beinahe stabil blieb.

Der Anstieg des Wertes der pflanzlichen Erzeugung im Jahr 2007 ist das Ergebnis einer Zunahme der Erzeugerpreise (+10,4 Prozent), die teilweise durch einen Rückgang des Produktionsvolumens (-1,7 Prozent) ausgeglichen wurde. Die Produktionsvolumen der drei größten pflanzlichen Produkte nahmen ab: Getreide (-2,9 Prozent), frisches Gemüse (-1,7 Prozent) und Obst (-5,7 Prozent). Die stärksten Zunahmen der Erzeugerpreise wurden bei Getreide (+46,2 Prozent) und Ölsaaten (+21,9 Prozent) verzeichnet. Andererseits sanken die Erzeugerpreise für Olivenöl (-19,4 Prozent) und Zuckerrüben (-12,8 Prozent) beträchtlich.

Die Stabilität des Wertes der tierischen Produktion im Jahr 2007 ist das Ergebnis einer geringen Zunahme des Erzeugungsvolumens (+1,9 Prozent) und leicht sinkender Erzeugerpreise (-0,5 Prozent). Die Zunahme des realen Produktionswertes von Milch ging mit einem Anstieg der Erzeugerpreise (+8,8 Prozent) einher, während die produzierte Menge nahezu stabil blieb (-0.3 Prozent). Der Anstieg der Produktionsmenge an Schweinen (+4,9 Prozent) wurde durch stark fallende Erzeugerpreise (-12,4 Prozent) aufgehoben. Bei Rinder hingegen sind die Produktionsmengen (+2,0 Prozent) angestiegen, während die Erzeugerpreise (-5,0 Prozent) abnahmen.

In der EU27 nahmen die Vorleistungskosten um 5,8 Prozent zu. Dies geht vor allem auf den starken Anstieg der Futtermittelpreise zurück (+14,0 Prozent), welcher seinerseits durch die gestiegenen Preise der pflanzlichen Produktion bedingt ist. Die Energiekosten sanken um 2,6 Prozent, bedingt durch einen niedrigeren Verbrauch (-2,2 Prozent).




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