27. Dezember 2007

Baden-Württembergs Landwirte erwirtschafteten 2006 knapp 3,8 Milliarden Euro

Südwesten ist viertgrößter Agrarproduzent unter den Bundesländern – Milch, Schweine, Wein und Getreide wichtigste Erzeugnisse

Stuttgart (agrar.de) – Gemessen am Produktionswert der landwirtschaftlichen Erzeugung zählt Baden-Württemberg mit zu den größten Agrarproduzenten in Deutschland. Die hiesigen Landwirte erwirtschafteten nach der vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg vorgelegten regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) 2006 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen knapp 3,8 Milliarden Euro. Dies entspricht annähernd einem Zehntel des Werts der gesamtdeutschen Agrarproduktion.

Der Südwesten liegt damit nach Niedersachsen und Bayern, die 2006 mit jeweils rund 8,1 Mrd. Euro etwa ein Fünftel zum Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung Deutschlands beitrugen, sowie nach Nordrhein-Westfalen (5,5 Mrd. Euro) auf Platz vier unter den Bundesländern. Zusammen mit Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz an fünfter und sechster Stelle stellten diese sechs Flächenländer 2006 gut drei Viertel des Produktionswerts der deutschen Landwirtschaft.

Die heimische Landwirtschaft ist vielseitig differenziert. In Abhängigkeit von vorherrschenden Standortfaktoren bzw. Vermarktungsbedingungen wird sie geprägt von Rebland und Obstflächen, intensivem Ackerbau oder auch der Weidewirtschaft sowie der mittlerweile regional stark konzentrierten Mastschweine- und Zuchtsauenhaltung.

Im tierischen Produktionsbereich stellen die Rinderhaltung in Verbindung mit der Kälberzucht (285 Millionen Euro) und Milcherzeugung (633 Mill. Euro) gemessen am Produktionswert zu Erzeugerpreisen die wichtigsten Produktionszweige für die baden-württembergischen Landwirte dar. Im Jahr 2006 entfiel knapp ein Viertel des Gesamtwerts der Agrarerzeugung allein auf diese Produkte. Weitere gut 13 Prozent Anteil am Produktionswert erwirtschafteten die Agrarbetriebe mit der Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung (497 Mill. Euro).

Die pflanzliche Erzeugung trägt mehr als die Hälfte (52 Prozent) zum Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft Baden-Württembergs bei. Jeweils rund ein Fünftel des Werts der pflanzlichen Erzeugung entfielen 2006 auf Wein- (353 Mill. Euro) und Getreidebau (415 Mill. Euro) und ein weiteres Fünftel auf Obst und Gemüse. Damit haben vor allem die sogenannten Sonderkulturen Obst, Gemüse und Champignons, Wein, Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und Tabak mit einem Anteil von gut 28 Prozent am Gesamtproduktionswert hier zu Lande in der Agrarwirtschaft eine vergleichsweise große Bedeutung. Im Bundesdurchschnitt erreichten die Sonderkulturen demgegenüber lediglich etwa 17 Prozent.

Regierungsbezirke Stuttgart und Freiburg sind Hochburgen im Weinbau und der Gemüseproduktion

Regional ist die Landwirtschaft in Baden-Württemberg entsprechend den klimatischen Bedingungen und sonstigen Standortfaktoren sehr heterogen geprägt. Im Regierungsbezirk Stuttgart liegt der Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung. Nach den Ergebnissen der regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung entfallen z.B. drei Viertel der Zuckerrübenerzeugung auf den Regierungsbezirk Stuttgart, Kartoffeln kommen auf 51 Prozent, Ölsaaten auf 45 und der Getreidebau nimmt gut 40 Prozent Landesanteil am jeweiligen Gesamtproduktionswert dieser Erzeugnisse ein.

Bei der Gemüseerzeugung stellen Stuttgart knapp vor Freiburg zusammen drei Viertel des Produktionswerts. Im Obstbau liegen die Regierungsbezirke Tübingen und Freiburg mit jeweils fast 40 Prozent Landesanteil am Produktionswert nahezu gleich auf. Im Weinbau dominieren klar Stuttgart und Freiburg mit zusammen annähernd 90 Prozent Produktionswertanteil an der Weinerzeugung im Land insgesamt.

Im tierischen Bereich liegt die Hochburg der Schweine- und Geflügelhaltung sowie der Eiererzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart. So stellen die nordwürttembergischen Landwirte bei Schweinen und Eiern knapp die Hälfte (46 Prozent) des Produktionswertes und bei Geflügel knapp zwei Drittel (62 Prozent). Die Rinderhaltung und Milcherzeugung prägen mit einem Landesanteil am Produktionswert von gut einem Drittel bzw. knapp der Hälfte die Landwirtschaft im Regierungsbezirk Tübingen.

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