19. Oktober 2007

EU: Überschreitung der Milchquoten

Themen: EU,GAP,Milch,Statistik — info @ 13:10

Brüssel/Berlin (agrar.de) – Wegen Überschreitung der Milchquote müssen Deutschland und sechs weitere EU-Staaten insgesamt knapp 221 Millionen Euro an die EU zahlen. Fast 80 Prozent der zuviel produzierten Milch entfällt auf Italien, das seine Quote um sechs Prozent überschritten hat. Deutschland produzierte dagegen nur 0,6 Prozent mehr als per Referenzmenge festgelegt.

Für das Milchwirtschaftsjahr 2006/07 (April 2006 bis März 2007) lag die Gesamtreferenzmenge für Anlieferungen an Molkereien bei 137 Millionen Tonnen. Diese Quote wurde EU-weit unter 808.162 einzelnen Betrieben aufgeteilt. Daneben gibt es eine eigene Quote von 2 Millionen Tonnen für die Direktverkäufe an die Verbraucher.

Die Mehrzahl der EU-Staaten muss keine Abgabe für Lieferungen zahlen, weil sie die nationalen Höchstmengen nicht überschritten hat. Neun Länder (Griechenland, Schweden, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Malta und Ungarn) produzierten sogar erheblich weniger als ihnen die Quote erlaubt hätte. Großbritannien verzeichnet mit 479.000 Tonnen nicht genutzter Quote die deutlichste Unterlieferung. Insgesamt haben die Mitgliedstaaten, die ihre Referenzmenge nicht genutzt haben, 2,7 Millionen Tonnen weniger produziert als gestattet. Das bedeutet, dass in der EU-25 insgesamt trotz höherer Produktion in sieben Mitgliedstaaten 1,9 Millionen Tonnen weniger produziert wurden als verfügbar gewesen wären.

EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel betonte bei der Vorstellung der jüngsten Milchbilanz, dass sich die Quoten mehr und mehr zu einem Anachronismus entwickelten. Das Quotensystem solle 2015 ganz aufgehoben werden.

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