18. September 2007

In NRW nimmt der Gemüseanbau weiterhin zu

Düsseldorf (agrar.de) – In diesem Jahr wurde in Nordrhein-Westfalen auf über 20.000 Hektar Gemüse im Freiland zu Verkaufszwecken angebaut. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik anhand erster Ergebnisse der ‚Repräsentativen Gemüseanbauerhebung‘ mitteilt, waren das 0,4 Prozent mehr als 2006. Dabei konnte der Anbau von Spargel (3.320 ha; +0,1 Prozent), Möhren (2.045 ha; +1,3 Prozent) und Spinat (1.597; +5,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr ausgedehnt werden.

In dem für die Erdbeeranbauer witterungsmäßig ungünstigen Jahr konnten die schmackhaften Früchte nur auf 2.498 Hektar (-10,2 Prozent) abgeerntet werden.

Der Anbau von Gemüse unter Glas, der allerdings in Nordrhein-Westfalen nur eine geringe Bedeutung hat, ist auf knapp 250 Hektar (+6,7 Prozent) angestiegen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

17. September 2007

Milcherzeugung in Sachsen im 1. Halbjahr 2007 um 13 400 Tonnen gestiegen

Themen: Milch,Rinder,Sachsen,Tierbestände — info @ 13:09

Dresden (agrar.de) – Im ersten Halbjahr 2007 gaben die rund 191.300 sächsischen Milchkühe 806.100 Tonnen Milch. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sind das 13.400 Tonnen Milch (1,7 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. In den Monaten Januar bis April lag die Erzeugung über den Vorjahreswerten – ab Mai sank diese unter die Vorjahresmarke. Die ‚Durchschnittskuh‘ gab im Berichtszeitraum 4.213 Kilogramm Milch – dies entspricht einer Tagesleistung von 23,3 Kilogramm. Gleichzeitig verringerte sich der Milchkuhbestand zum Vorjahr um 2.900 Milchkühe (1,5 Prozent).

Mit 787.900 Tonnen Milch verkauften die Milchkuh haltenden Betriebe den überwiegenden Teil der Milch (97,7 Prozent) an Molkereien zur Weiterverarbeitung. Weitere 17.100 Tonnen (2,1 Prozent) kamen in den landwirtschaftlichen Betrieben als Futtermilch zum Einsatz. Gut 1.100 Tonnen wurden in den Haushalten der Landwirte frisch verbraucht, zu Butter und Käse verarbeitet bzw. über Direktvermarktung abgesetzt. Die Marktproduktion im ersten Halbjahr entsprach einer Erzeugung von knapp 186 Kilogramm Milch pro Kopf der sächsischen Bevölkerung.

Die sächsische Rohmilch wird zu knapp 87 Prozent (684.100 Tonnen) an sächsische Molkereien verkauft. Weitere Abnehmer sind Betriebe in Sachsen-Anhalt (51.700 Tonnen), Bayern (38.000 Tonnen), Brandenburg (10.800 Tonnen), Mecklenburg-Vorpommern (2.500 Tonnen) und Thüringen (900 Tonnen).

Mit 348.900 Tonnen Rohmilch kommen rund 44 Prozent der Erzeugung aus dem Regierungsbezirk Chemnitz, gefolgt von 286.900 Tonnen (37 Prozent) aus dem Regierungsbezirk Dresden. Weitere 152.000 Tonnen (19 Prozent) steuert der Regierungsbezirk Leipzig bei. Unter den Kreisen sind Freiberg mit 69.100 und der Vogtlandkreis (einschließlich Plauen, Stadt) mit 62.500 Tonnen die Spitzenreiter.

Die sächsischen Kühe behaupteten auch 2006 den seit 2000 errungenen Spitzenplatz unter den Bundesländern. Mit 8.107 Kilogramm wurden Mecklenburg-Vorpommern mit 7.993 und Brandenburg mit 7.952 Kilogramm auf die nächsten Plätze verwiesen. Für Deutschland wurde eine durchschnittliche Jahresleistung von 6.849 Kilogramm ausgewiesen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen.

12. September 2007

Agrarland in Nordrhein-Westfalen am teuersten

Themen: Agrarstruktur,Nordrhein-Westfalen,Statistik — info @ 16:09

Bonn (agrar.de) – Landwirtschaftliche Grundstücke sind in Nordrhein-Westfalen am teuersten. Die Preise liegen nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-West­falen bei knapp 26.000 Euro je Hektar, was etwa 2,60 Euro je Quadratmeter entspricht. Über Jahre hinweg haben sich die Grundstückspreise damit relativ konstant zwischen 25.000 und 26.000 Euro eingependelt.

Die Preise landwirtschaftlicher Grundstücke werden vom Statistischen Landes- und Bundesamt jährlich festgestellt. Im Jahr 2006 gab es in NRW etwa 2.380 Verkäufe von landwirtschaftlichen Flächen. Davon entfielen 47 Prozent auf die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln. Der Regierungsbezirk Köln weist mit 33,6 Prozent den höchsten Anteil auf, gefolgt von den Regierungsbezirken Arnsberg mit 20 und Detmold mit 19 Prozent.

Die Preise variierten zwischen 32.415 Euro je Hektar im Regierungsbezirk Düsseldorf und 18.950 Euro je Hektar im Regierungsbezirk Detmold. Der durchschnittliche Kaufwert betrug 25.970 Euro und lag damit um 0,4 Prozent über dem Vorjahr. Insgesamt wurden 4.350 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche veräußert.

In den Kreisen Borken, Heinsberg, Unna, Rhein-Kreis Neuss und Rhein-Erft­kreis wurden mit Beträgen von 35.576 bis 42.538 Euro je Hektar die höchsten Kaufpreise notiert, da hier vor allem Ackerland veräußert wurde. Die niedrigs­ten Kaufwerte zwischen 11.775 bis 17.053 Euro verzeichnen die überwiegend durch Grünland geprägten Kreise im Sauerland, der Oberbergische Kreis und der Kreis Euskirchen sowie die Kreise Höxter, Minden-Lübbecke und Lippe.

Im Bundesvergleich wird deutlich, dass in NRW unverändert die höchsten Bo­denpreise gezahlt wurden. Hier liegt der Kaufpreis knapp zehn Mal so hoch wie in Brandenburg. An zweiter Stelle rangiert weiterhin Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Insgesamt wurden bundesweit etwa 97.275 Hektar Fläche verkauft, davon etwa 59 Prozent in den neuen Bundesländern. Das Preisniveau in den alten und neuen Ländern weicht weiterhin erheblich voneinander ab. Im Durch­schnitt der neuen Länder wurden 4.040 Euro, in den alten hingegen 15.940 Euro je Hektar erzielt. Hier wird deutlich, dass sich im Osten die Bodenpreise noch weitgehend an den natürlichen Ertragsfähigkeiten der Flächen orientie­ren. Gegenüber dem Vorjahr ist der durchschnittliche Preis bundesweit um 2,5 Prozent oder 217 Euro auf 8.910 Euro je Hektar leicht gestiegen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Informationen zu Pachtpreisen in den Bundesländern.

11. September 2007

Milchrausch: Goldene Geschäfte mit der eigenen Kuh

Themen: Humor,Medien,Rinder,Tiere — info @ 09:09

München/Rheine (agrar.de) – Milch wird teurer, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Klar, dass man sich da überlegen muss, wie sich das zu einem lohnenden Geschäft machen läßt – oder zumindest, wie man sich als Verbraucher gegen den Milchpreis-Schock zur Wehr setzen kann.

Die Redaktion des Online-Magazins Focus Campus hat recherchiert und kommt zum Schluß: die eigene Kuh muss her! Als trendiges Investment und Geschäftsmodell mit Zukunft. Für alle, die sich eine erfolgreiche Karriere als Bauer mit eigener Milchproduktion wünschen, hat die Redaktion das Thema (’Der Clou mit der Kuh’) in der neuesten Ausgabe des PDF-Magazins geschmackvoll zubereitet. Mit einem kompletten Businessplan natürlich, damit sich gleich durchstarten läßt.

Freundlicherweise hat die Redaktion uns den Artikel als Leseprobe für den @grar(b)log zur Verfügung gestellt. Dort finden Sie die Leseprobe zum Download.

Links zum Thema Unterhaltsames.

07. September 2007

Mecklenburg-Vorpommern: Wieder mehr gewerbliche Schlachtungen

Themen: Fleisch,Mecklenburg-Vorp.,Statistik,Tiere — info @ 15:09

Schwerin (agrar.de) – In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in Mecklenburg-Vorpommern 92.100 Tonnen Fleisch gewerblich erzeugt, 7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes wurden 196.800 Schweine gewerblich geschlachtet, 18 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2006. Die Anzahl der gewerblichen Rinderschlachtungen erhöhte sich um 8 Prozent auf 73.000.

Bei Geflügel liegt die Schlachtmenge mit 51.200 Tonnen nur geringfügig über dem Ergebnis des Vorjahres von 51.000 Tonnen.

Aus gewerblichen Schlachtungen (ohne Geflügel) wurden im 1. Halbjahr 2007 insgesamt 40.900 Tonnen Fleisch erzeugt. Damit ist die Schlachtmenge gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 um 17 Prozent gestiegen. Sie setzt sich aus 22.100 Tonnen Rindfleisch (+ 13 Prozent zum Vorjahr) und 18.400 Tonnen Schweinefleisch (+ 22 Prozent zum Vorjahr) zusammen; auf Kalbfleisch, Schaf- und Ziegenfleisch sowie Pferdefleisch entfallen zusammen lediglich rund 400 Tonnen.

Bei den Geflügelschlachtungen zeichnet sich im dritten Jahr in Folge eine weitgehende Stabilisierung der Erzeugung ab. Die im 1. Halbjahr erreichten 51.200 Tonnen liegen weitgehend auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre.

Die vergleichsweise hohen Schlachtleistungen bei Geflügel (fast ausschließlich Masthähnchen und Puten) in Mecklenburg-Vorpommern spiegeln sich darin wider, dass im Vergleich aller Bundesländer der Anteil des Geflügels an der gesamten gewerblichen Fleischerzeugung mit fast 56 Prozent am höchsten ist (Deutschland: 15 Prozent). Bei Schweinefleisch beläuft er sich auf 20 Prozent (Deutschland: 68 Prozent) und bei Rindfleisch auf 24 Prozent (Deutschland: 15 Prozent).

In Mecklenburg-Vorpommern werden nach den bisherigen Ergebnissen des Jahres 2007 rund 9,5 Prozent des Geflügelfleisches in Deutschland erzeugt, ferner 4,0 Prozent des Rindfleisches (Anteil am Rinderbestand: 4,3 Prozent) und 0,8 Prozent des Schweinefleisches (Anteil am Schweinebestand: 2,7 Prozent, darunter am Bestand der Mastschweine: 2,4 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Nachwachsende Rohstoffe: Anbau auf über 2 Millionen Hektar

Themen: Anbauflächen,Biogas,NaWaRos,Pflanzen,Statistik — info @ 11:09

Produktion pflanzlicher Energie- und Industrierohstoffe in Deutschland weiter ausgedehnt

Gülzow (agrar.de) – Von den insgesamt rund 12 Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland nutzen die deutschen Landwirte gegenwärtig gut 2 Millionen Hektar oder knapp 17 Prozent für den Anbau von Energie- und Industriepflanzen. So lautet das Ergebnis der Anbauschätzung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).

Mit gut 1,75 Millionen Hektar tragen Energiepflanzen den Löwenanteil dazu bei. Auch für das Wachstum gegenüber 2006 um knapp eine halbe Million Hektar sind sie primär verantwortlich. Die mit Industriepflanzen für die chemisch-technische Nutzung kultivierte Fläche legte lediglich moderat zu.

Mehr denn je ist Biomasse eine zusätzliche Einkommensquelle für die Landwirtschaft, gleichzeitig leistet sie wachsende Beiträge zum Ersatz fossiler Rohstoffe und zum Klimaschutz. Im Vorjahr konnte Bioenergie bereits rund 3,4 Prozent zum Primärenergieverbrauch in Deutschland beisteuern.

In der Rangliste der wichtigsten Energiepflanzen gibt es – noch – keine wesentlichen Änderungen: Nach wie vor ist Raps für Biodiesel und Pflanzenöl-Kraftstoff mit 1,1 Millionen Hektar der bedeutendste Energielieferant, es folgen Mais, Getreide und Zucker für Biogas und Ethanol mit insgesamt 650.000 Hektar.

‚Dass der Anbau von Raps in Deutschland und von Mais in bestimmten Anbauregionen an die Fruchtfolgegrenzen stößt, ist der FNR sehr wohl bewusst,‘ erklärt Andreas Schütte, Geschäftsführer der FNR. ‚Deshalb fördern wir im Auftrag des BMELV umfangreiche Anbauversuche, in denen wir neue Arten in Kultur nehmen und alternative Nutzungsvarianten testen. Das Spektrum wird künftig deutlich größer.‘ Flächen, um die Biomasseproduktion auszuweiten, gibt es auch in Zukunft. ‚Befürchtungen, dies könne zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion gehen, sind übertrieben,‘ so Schütte. ‚Studien zeigen vielmehr, dass durch Bevölkerungsrückgang und Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft weitere Ackerflächen frei werden. Bis 2030 können das weitere 2 Millionen Hektar sein, auf denen dann Energie wächst.‘

Über die FNR investiert das BMELV viel Geld in die Erforschung des Energiepflanzenanbaus. Seit 2004 sind mehr als 13,5 Millionen Euro in ca. 50 Projekte geflossen, die sich unter anderem mit neuen Anbausystemen, geschlossenen Nährstoffkreisläufen sowie der Züchtung und Aufbereitung von Energiepflanzen beschäftigen.

Umweltverträglichkeit und wirtschaftliche Ansprüche miteinander zu vereinbaren, bleibt das Hauptziel. Denn nur eine nachhaltige Bioenergieproduktion kann auf Dauer hohe Anteile zur Energieversorgung beisteuern und so helfen, die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung bei den erneuerbaren Energien zu erreichen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Thema Nachwachsende Rohstoffe.

06. September 2007

Auktionsergebnisse Internet Schweinebörse

Themen: Handel,Schweine — info @ 12:09

Damme (agrar.de) – Bei der Auktion der Internet Schweinebörse wurden von insgesamt 795 angebotenen Schweinen alle Schweine in 5 Partien zu einem Durchschnittspreis von 1,52 Euro/kg SG in einer Spanne von 1,49 Euro bis 1,53 Euro verkauft.

Links zum Thema Schweine.

Erstmals wieder mehr Rinder in Nordrhein-Westfalen

Bonn/Düsseldorf (agrar.de) – Die Zahl der Rinder hat in Nordrhein-Westfalen erstmals seit Jahren nicht weiter abgenommen. Etwa 1,35 Millionen Rinder wurden in den nordrhein-westfälischen Ställen gezählt. Ihre Zahl stieg damit leicht um 0,9 Prozent. Im Durchschnitt werden 68 Tiere je Betrieb gehalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der repräsentativen Viehzählung vom Mai 2007 durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Zahl der Rinderhalter ging insgesamt um ein Prozent auf 19.765 Betriebe zurück. Im Rheinland wurden noch 5.455 Höfe mit knapp 430.000 Rindern, in Westfalen-Lippe 14.310 Betriebe mit 918.500 Tieren registriert. Insgesamt stellten 200 Betriebe die Rinderhaltung ein, darunter befanden sich 310 Milch­erzeuger, so dass mittlerweile nur noch 8.690 Höfe, 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr, Kühe in NRW melken. Insgesamt wurden noch 369.260 Milchkühe gezählt. Das sind knapp 22.350 Tiere oder 5,7 Prozent weniger als 2006. Im Durchschnitt aller Betriebe werden in NRW etwa 42 Kühe je Halter gemolken; im Rheinland sind es in 3.150 Betrieben im Durchschnitt 51, in Westfalen-Lippe stehen auf 5.540 Höfen durchschnittlich 38 Kühe im Stall.

Die leichte Zunahme der Rinderbestände in Westfalen-Lippe ist auf größere Milchkuhherden und höhere Schlachtviehzahlen zurückzuführen. Auch die Mutterkuhhaltung stieg leicht um 1,2 Prozent auf etwa 66.800 Tiere.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

05. September 2007

Nordrhein-Westfalen: Uhlenberg stellt Studie zum Klimawandel vor

Themen: Forschung,Klima,Nordrhein-Westfalen,Umwelt — info @ 12:09

Düsseldorf (agrar.de) – Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute eine Studie vorgestellt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Nordrhein-Westfalen sowie speziell auch auf die Arbeitsfelder seines Ressorts zusammenfasst. Für die Bereiche Bodenschutz, Wasserwirtschaft, Naturschutz und Biodiversität, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei sowie für die Gesundheit der Bevölkerung listet das Papier auf, welche Folgen der Klimawandel haben wird, welche Anpassungsstrategien notwendig sind und wo Forschungsbedarf besteht.

‚Die spürbaren Klimaveränderungen der letzten Jahre wie längere Trockenperioden, stärkere Regenfälle oder zerstörerische Stürme wie Kyrill sprechen eine deutliche Sprache. Der Klimawandel findet statt, hier bei uns vor der Haustür. Eine verantwortliche Klimapolitik muss daher auch die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen berücksichtigen. Wenn wir nicht wollen, dass uns die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen des Klimawandels überrollen, müssen wir heute anfangen, uns darauf einzustellen‘, so Uhlenberg. ‚Ich möchte die Anpassung an den Klimawandel nun gezielt und systematisch angehen und zu einem festen Bestandteil der nordrhein-westfälischen Klimapolitik machen.‘

Nach den für Nordrhein-Westfalen angestellten Berechnungen könnte die Jahresmitteltemperatur bis Mitte dieses Jahrhunderts um zwei bis vier Grad zunehmen (Grafik). Dadurch wird sich zukünftig auch in Höhenlagen nur noch selten eine geschlossene Schneedecke halten. Durch den Temperaturanstieg erhöht sich aber auch die Wasserdampfmasse in der Luft; damit steigt die Wahrscheinlichkeit von extremen Wetterereignissen wie Stürmen an. Gleichzeitig ist mit einer Abnahme der Regenfälle im Sommer und einer Zunahme der Niederschläge im Winter um jeweils bis zu 30 Prozent zu rechnen (Grafik). Bereits jetzt zeigt der Klimawandel unmittelbare Auswirkungen: Die Apfelblüte beginnt heute im Schnitt zwei Wochen früher als noch in den fünfziger Jahren und die Wassertemperatur des Rheins ist seit Ende der siebziger Jahre um durchschnittlich 1,2 Grad angestiegen.

Als Reaktion auf die Studie plant das Umweltministerium für seinen Geschäftsbereich zunächst drei Schwerpunktthemen: Das Hochwasserschutzkonzept des Landes soll im Hinblick auf den Klimawandel überarbeitet werden, da mit häufigeren kleinen und mittleren Hochwassern zu rechnen ist. Für die Waldbesitzer sollen verlässliche Prognosen über die Auswirkungen der Klimaveränderung erstellt werden, damit sie geeignete Baumarten anbauen können und so stabile Mischwälder entstehen. Den Landwirten sollen künftig auf Basis kleinräumiger Klimadaten konkrete Empfehlungen für den Pflanzenanbau gegeben werden, die die steigenden Temperaturen berücksichtigen. Dazu wird der landesweite Überblick, den die Studie liefert, im Laufe des nächsten Jahres noch um detaillierte regionale Modelle und thematische Risikokarten erweitert. Damit sollen zukünftig Klimaveränderungen bis auf 10 x 10 Kilometer genau berechnet werden können.

Für die Arbeitsfelder des Umweltministeriums geht die Studie unter anderem von folgenden Folgen und notwendigen Maßnahmen aus:

Bodenschutz

Durch häufigere Starkregenereignisse ist mit einer erhöhten Bodenerosion zu rechnen. Die höhere Wassersättigung der Böden kann zudem zu einem verstärkten Eintrag von Schadstoffen in die Oberflächengewässer und zu einer steigenden Hochwassergefahr führen. Notwendig sind hier Forschungsvorhaben, die eine den Boden schonende landwirtschaftliche Praxis entwickeln. Die Flächenversiegelung im Land muss besonders in Hochwassereinzugsgebieten reduziert werden.

Wasserwirtschaft

Durch die höhere Regenwahrscheinlichkeit im Winter ist häufiger mit kleinen und mittleren Hochwassern zu rechnen. Hier wird das Hochwasserschutzkonzept des Landes angepasst. Höhere Niederschlagsmengen machen zudem eine entsprechende Dimensionierung der Kanalnetze notwendig. Durch die trockenen Sommer wird die Landwirtschaft mehr Wasser benötigen; dies muss bei der wasserwirtschaftlichen Planung berücksichtigt werden.

Naturschutz und Biodiversität

Höhere Temperaturen wirken sich direkt auf Verhalten, Fortpflanzung und Nahrungsangebot von Arten aus und führen zu einer Verschiebung von Lebensräumen. Wärme liebende, bisher nicht heimische Arten werden sich Nischen suchen und andere Arten verdrängen. Hier muss ein wirksamer Biotopverbund mit entsprechenden Schutzgebieten aufgebaut werden.

Landwirtschaft

Hier wird es zu einem vermehrten Anbau wärme liebender Kulturen kommen. Daher sind pflanzenbauliche Strategien zur Auswahl und Anbau geeigneter Arten dringend notwendig. In der Tierhaltung ist mit neuen Tierseuchen zu rechnen, wie etwa mit der Blauzungenkrankheit, die über eine bisher nicht heimische Mücke übertragen wird.

Forstwirtschaft

Einige Baumarten wie die Fichte reagieren empfindlich auf Wassermangel, wie er zukünftig zu erwarten ist. Trockene Sommer bieten zudem dem Borkenkäfer ideale Brutbedingungen und erhöhen zugleich das Risiko von Waldbränden. Extreme Sturmereignisse wie Kyrill werden die Wälder zunehmend gefährden. Nordrhein-Westfalen arbeitet daher bei der Wiederaufforstung der sturmgeschädigten Flächen bereits mit speziellen Klimamodellen.

Jagd

Bisher ist nicht erkennbar, dass jagdbare Arten in NRW in ihrer Verbreitung und Bestandsdichte auf den Klimawandel reagiert haben. Wichtig ist aber ein Monitoring, mit dem geprüft wird, ob die Übertragung von Wildtierkrankheiten durch den Klimawandel begünstigt wird.

Fischerei

In den Gewässern sind höhere Wassertemperaturen, stärke Schwankungen im Wasserspiegel und damit verbunden veränderte Artenzusammensetzungen zu erwarten. Durch die Renaturierung von Gewässerabschnitten kann die gewässerökologische Grundsituation verbessert werden.

Gesundheit der Bevölkerung

Hitzeperioden gehen mit einer höheren Belastung durch Feinstaub und Ozon einher. Gleichzeitig könnte es zu einem vermehrten Auftreten bestimmter Überträger von Krankheitserregern – wie Zecken und Mücken – kommen. Hier ist neben dem Ausbau der medizinischen Forschung auch eine entsprechende Aufklärung der Bevölkerung notwendig. Zudem ist ein effektives Krisenmanagement unabdingbar, um mit den Folgen sowohl von Hitzewellen als auch von Stürmen umgehen zu können.

Links zum Thema %url2%Wetter%/%, Links zum Bundesland %url3%Nordrhein-Westfalen%/%.

04. September 2007

Verbände: Erzeugerpreise für Schweinefleisch müssen steigen

Themen: Fleisch,Handel,Schweine,Tiere,Verbände — info @ 15:09

Gemeinsame Erklärung der Vieh- und Fleischwirtschaft

Berlin (agrar.de) – Die Schweinemäster und Ferkelerzeuger Deutschlands stecken gegenwärtig in einer Existenz gefährdenden Marktsituation. Ihre Märkte haben sich anders entwickelt als die erfreulich belebten Märkte für Milch und pflanzliche Produkte. Insbesondere die Sauenhalter müssen erhebliche Verluste hinnehmen. Die Verbände der Vieh- und Fleischwirtschaft treten deshalb in einer gemeinsamen Erklärung dafür ein, die Erzeugerpreise mit einer Anpassung der Ver­braucher­preise für Schweinefleisch an die Aufwärtsentwicklung wichtiger anderer Nahrungsmittel rasch aus der Talsohle herauszu­bringen. Die Verbände unterstreichen zudem die Notwendigkeit, alle Absatzbemühungen im Ausland zu verstärken. Für den Fleischexport ist vor allem Bundes­minister Horst Seehofer gefordert, die Veterinärverhandlungen mit den Staaten zu intensivieren, die bislang keine Einfuhr von deutschem Schweinefleisch zulassen, um kurzfristig Märkte zu öffnen und die Absatzmög­lichkeiten zu erweitern. Die Vieh- und Fleischwirtschaft stellt das Rückgrat der deutschen Agrarwirtschaft dar, betonen die Verbände. Doch droht durch die gegenwärtige Marktsituation die in den letzten Jahren stabile Aufwärtsentwicklung der Schweinefleischerzeugung einen empfindlichen Einbruch zu erhalten. Das zyklische Tief auf dem Schlachtschweinemarkt wird dadurch erheblich verstärkt, dass gleichzeitig die Futter- und Energiekosten drastisch angestiegen sind. Der Erhalt der wertvollen Zuchtbestände ist die Basis für eine eigenständige Veredlungswirtschaft in Deutschland. Dazu bedarf es dringend einer Trendumkehr bei den Ferkel- und Schlachtschweinepreisen. Andernfalls drohen drastische Struktureinbrüche, weitere Abhängigkeiten vom Import und die eigene Wertschöpfung verloren zu gehen. Die gemeinsame Erklärung der Verbände haben heute unterzeichnet die Präsidenten und Vorsitzenden Gerd Sonnleitner, Deutscher Bauernverband, Manfred Nüssel, Deutscher Raiff­eisenverband, Paul Brand, Verband der Fleischwirtschaft, Helmut Ehlen, Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion, und Franz Meyer zu Holte, Verband der Fleischwirtschaft, Interessensgemeinschaft der Schweinhalter Deutschlands.

Links zum Thema Verbände.

Seiten: << 1 2 3 4 >>



   (c)1997-2017 @grar.de