15. August 2007

Durchwachsene Getreideernte im Rheinland

Bonn (agrar.de) – Die Getreideernte im Rheinland ist weitestgehend abgeschlossen, lediglich in den Höhenlagen der Eifel warten größere Anteile von Braugerste aber auch noch Weizen auf ihre Ernte. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, sei die Getreideernte im Rheinland in diesem Jahr zwar außergewöhnlich früh gestartet, hätte aber durch den Regen immer wieder unterbrochen werden müssen. Damit sei die Ernte für die Landwirte zu einer regelrechten Hängepartie geworden, berichtet der RLV.

Enttäuscht seien viele Landwirte in diesem Jahr über die vielerorts erzielten geringeren Erträge. So habe bei der Wintergerste der Befall mit Gelbverzwergungsvirus im Herbst, die extreme Trockenheit im April sowie die sehr nasse Folgewitterung bis hin zur Ernte insgesamt Mindererträge gegenüber dem Vorjahr bewirkt, die sich im Mittel auf etwa minus 10 Prozent beziffern lassen. Allerdings seien die Ertragsstreubreiten sehr hoch, betont der RLV. Auch die wichtigste Getreideart im Rheinland, der Winterweizen, hat nach RLV-Angaben vor allem stark unter der Apriltrockenheit gelitten. Im Mittel der Standorte seien Mindererträge gegenüber dem Vorjahr von 8 bis 10 Prozent festzustellen. Aber auch bei dieser Kultur seien extreme Streubreiten festzustellen. Insbesondere auf den leichteren Standorten lägen die Ertragsminderungen deutlich höher.

Wie der RLV weiter mitteilt, hätten die äußerst ungewöhnlichen Witterungsabläufe in diesem Vegetationsjahr auf alle Kulturarten ihre ungünstigen Auswirkungen gehabt, so auch auf Winterraps, bei dem Mindererträge gegenüber dem vergangenen Jahr um etwa 15 Prozent beobachtet werden konnten. Ähnliches gelte für Sommergetreide, insbesondere für Hafer und Braugerste, die ähnlich unter den schlechten Verhältnissen gelitten hätten, wie das Wintergetreide.

Etwas gemildert werde die Enttäuschung über die geringere Getreideernte durch die diesjährigen Erzeugerpreise. Da die Getreideernte des Vorjahres schon unterdurchschnittlich gewesen sei, seien entgegen der sonst üblichen Einbrüche die Erzeugerpreise zur Ernte in diesem Jahr relativ stabil geblieben und stiegen – auch angesichts weltweit knapper Getreidevorräte – weiter. Allerdings stünden, so der RLV, den gestiegenen Erzeugererlösen in diesem Jahr erheblich höhere Kosten für Drusch und Trocknung gegenüber.

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