07. August 2007

Baden-Württemberg: Fuji und Topaz mächtig im Aufwind

Etablierte Spitzenreiter Jonagold und Elstar führen 2007 aber unangefochten bei Anbaufläche – Auch Gala und Braeburn gewinnen deutlich hinzu

Stuttgart (agrar.de) – Die beiden wichtigsten Apfelsorten im Erwerbsobstbau Baden-Württembergs sind Jonagold und Elstar. Wie das Statistische Landesamt aufgrund der Baumobstanbauerhebung 2007 feststellt, sind mit Jonagold 1.710 Hektar (ha, alle Angaben auf 10 ha gerundet) und mit Elstar 1.670 ha bepflanzt. Damit entfällt auf jede der beiden Sorten rund ein Fünftel der gesamten Tafelapfelanbaufläche von 8.460 ha. Im Vergleich zur Baumobstanbauerhebung 2002 haben beide Sorten an Fläche eingebüsst, Jonagold mit über 400 ha oder -19,7 Prozent allerdings deutlich stärker als Elstar (-90 ha bzw. -5,2 Prozent). Auch bei den Neu- und Ersatzpflanzungen der letzten fünf Jahre liegt Elstar deutlich vor Jonagold, so dass Jonagold den noch vorhandenen leichten Vorsprung wohl in absehbarer Zeit verlieren wird. Allerdings hat, wie die rückläufige Veränderungsrate zeigt, auch der Anbau von Elstar seinen Zenit offensichtlich schon überschritten.

Kurzfristig ist nicht damit zu rechnen, dass die beiden wichtigsten Sorten ihre Führungsposition verlieren, da der Abstand zu den Verfolgern recht groß ist und sich kein eindeutiger Favorit abzeichnet. Gleichwohl gibt es Apfelsorten, die in der Gunst der Konsumenten und Produzenten hoch stehen und deren Anbau ausgeweitet wird. Zuvorderst sind Gala (730 ha, +25,5 Prozent gegenüber 2002) und Braeburn (730 ha, +31,1 Prozent) zu nennen. Ein Blick auf Nachpflanzungen der letzten fünf Jahre zeigt allerdings, dass Gala und Braeburn den Rückgang bei den beiden Hauptsorten nicht vollständig ausgleichen werden können.

Fuji und Topaz sind dagegen Sorten, die für eine Erneuerung und Erweiterung des Sortiments stehen. Vor zehn Jahren noch ohne Bedeutung, haben sich beide deutlich nach vorn gearbeitet. Das gilt besonders für die Sorte Fuji, deren Anbaufläche sich innerhalb von nur fünf Jahren von 40 auf 290 ha vervielfacht hat. Die dynamische Entwicklung von Fuji (+615 Prozent) überstrahlt den erheblichen Zuwachs von Topaz von 100 auf 270 ha (+161 Prozent) im gleichen Zeitraum. Topaz und Fuji stehen allerdings aufgrund ihrer unterschiedlichen Sorteneigenschaften nicht in unmittelbarer Konkurrenz zueinander: Die schorfresistente Sorte Topaz eignet sich auch für den extensiven oder ökologischen Anbau, während Fuji als höchst anspruchsvoll beschrieben wird und daher im intensiven Erwerbsobstbau zuhause ist.

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