27. Juli 2007

Ernteaussichten in Schleswig-Holstein 2007

Niedrigere Getreideernte als in den Vorjahren erwartet

Kiel (agrar.de) – Das Statistikamt Nord erwartet eine Getreideernte von 2,3 Mio. Tonnen (t). Dies wären neun Prozent oder 222.000 t weniger als im Vorjahr und 22 Prozent oder 653.000 t weniger als im Spitzenjahr 2001. Die Getreidefläche wurde um 18.000 ha auf rund 299.000 ha eingeschränkt. 1,7 Mio. t der Erntemenge entfallen voraussichtlich auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) und 0,6 Mio. t auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,5 Mio. t oder 66 Prozent der Getreideernte dürfte der Winterweizen – die mit 187.000 ha flächenstärkste Getreideart – erbringen, womit das Vorjahresergebnis um rund neun Prozent unterschritten würde.

In Folge von Ausweitungen der Anbaufläche, aber auch einer höheren Ertragsschätzung, wird mit einer um rund 40 Prozent höheren Roggenernte im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Dagegen erwartet das Statistikamt Nord eine im Vergleich zu 2006 um rund 18 Prozent niedrigere Wintergerstenernte, die in erster Linie auf Reduzierungen der Anbaufläche zurückzuführen ist.

Die Aussaatbedingungen im Herbst 2006 waren gut, es konnten 279.000 ha mit Wintergetreide bestellt werden. Die Anbaufläche wurde damit um 17.000 ha reduziert. Auch die Fläche mit Sommergetreide wurde um knapp 1.000 ha auf 19.000 ha eingeschränkt. Geringe Auswinterungsschäden nach einem milden, feuchten Winter und ein trockenes Frühjahr ermöglichten eine überwiegend gute Entwicklung der Getreidebestände. Virusbefall und Lagergetreide – verursacht durch ergiebige Regenfälle mit Starkwinden – werden allerdings regional zu einer Ertragsminderung führen.

Die Rapsernte (einschließlich Anbau als nachwachsender Rohstoff) wird auf 482.000 t geschätzt. Bei einer Anbauausweitung auf 121.000 ha wird die Erntemenge voraussichtlich über der des Vorjahres liegen.

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf (Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps noch mehr oder minder von dieser ersten Schätzung abweichen.

Die Ergebnisse beruhen auf den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai.

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