Milchland Niedersachsen baut Käseproduktion aus
Jeder fünfte deutsche Käse wird zwischen Ems und Elbe hergestellt
Hannover (agrar.de) – Als Milchland hat sich Niedersachsen einen Namen gemacht, die Statistik weist dem Land zwischen Ems und Elbe zudem eine herausgehobene Position in der Herstellung von Käse zu. Mit mehr als 400.000 t Käse hat die Erzeugung dieses gefragten Milchproduktes einen neuen Spitzenwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Produktionszuwachs von zehn Prozent. Die niedersächsischen Käsereien liefern damit nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen jeden fünften, in Deutschland produzierten Käse.
Bundesweit wurden im vergangenen Jahr knapp zwei Millionen Tonnen Käse hergestellt, zur Freude der deutschen Konsumenten, die den Pro-Kopf-Verzehr erneut leicht steigerten. 22,4 Kilogramm Käse nahm jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr zu sich, sei es als Belag auf Brot oder Brötchen, auf Aufläufen oder einfach pur! Aber auch im Export ist Käse gut gefragt und gilt als wichtigstes deutsches Milchprodukt auf den internationalen Märkten.
In Niedersachsen haben zwei führende deutsche Milchverarbeiter ihre Käsereien daher in der jüngsten Vergangenheit erweitert. Produktionszuwächse meldet die niedersächsische Milch- und Molkereiwirtschaft ebenfalls für Konsummilch sowie die umfangreiche Palette der Milchmisch-, Sauermilch- und Joghurterzeugnisse. Die lang anhaltende warme Sommerwitterung hat den Appetit der Verbraucher auf diese Erfrischungen gesteigert. Dies belegen auch leichte Steigerungen im Pro-Kopf-Verzehr von Konsummilch auf 64,8 Kilogramm sowie bei den Mischgetränken auf 28,8 Kilogramm im Jahr 2006.
Eingeschränkt wurde dagegen die Produktion von Magermilchpulver, die in Niedersachsen mit knapp 85.000 t einen Tiefstand erreicht hat. Weltweit ist dieses Produkt auf Grund von Dürreperioden in wichtigen Milcherzeugerländern zurzeit jedoch sehr gefragt und hat die Preise auf ein extrem hohes Niveau katapultiert. Den niedersächsischen Molkereien stand mit 4,77 Mio. t Milch jedoch etwas weniger Milch aus hiesiger Erzeugung zur Verfügung als im Vorjahr (4,89 Mio. t). Grund für den Rückgang der Anlieferungsmenge sind die ‚Bremsmanöver‘ der Landwirte zum Ende des Milchgarantiemengenjahres 2005/06 (1.4.bis 31.3.). Vor Jahresfrist drohte eine erhebliche Überlieferung der Milchquote. Danach hat die Sommerhitze die Milchleistung der Kühe gedämpft, erst seit wenigen Monaten zieht die Anlieferungskurve wieder an.
In Niedersachsen erwirtschaften knapp 14.500 landwirtschaftliche Betriebe mit rund 700.000 Milchkühen jeden fünften Euro, der auf die Betriebe fließt, aus der Milchwirtschaft. Die Molkereien erzielen mit etwa 6.500 Arbeitskräften einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und zählen zum innovativsten Zweig der starken niedersächsischen Ernährungswirtschaft.
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