Rheinland-Pfalz: Viehhaltung schrumpft weiter
Zahl der Schweinehalter sank binnen fünf Jahren um 43 Prozent
Bad Ems (agrar.de) – Immer weniger landwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz halten Vieh. Im vergangenen Monat gab es nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems nur noch rund 6.200 Halter von Rindern und knapp 2.000 Betriebe, in denen Schweine gehalten wurden. In den vergangenen fünf Jahren ging die Zahl der Rinderhalter um 22 Prozent, die der Schweinehalter um 43 Prozent zurück. Im selben Zeitraum nahm die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 21 Prozent auf knapp 26.000 ab.
In der für Rheinland-Pfalz vergleichsweise bedeutenden Milchviehhaltung sank die Zahl der Bauernhöfe binnen fünf Jahren um ein Viertel. Derzeit existieren noch rund 2.700 Betriebe, die vor allem in den grünlandreichen Mittelgebirgsregionen des Landes der Milcherzeugung nachgehen. Die Viehbestände sind ebenfalls rückläufig. Im November 2006 wurden in den Stallungen der Höfe noch rund 374.000 Rinder und 306.000 Schweine gezählt. Im Vergleich zur Viehzählung vom November 2005 sind das gut 14.000 Rinder (minus 3,7 Prozent) und knapp 22.000 Schweine (minus 6,6 Prozent) weniger.
Die Bestandszahlen markieren den vorläufigen Tiefststand in einer seit Jahrzehnten anhaltenden Entwicklung. Seit Ende der 1960er – Jahre haben sich die Rinderbestände (1967: 761.000) in Rheinland-Pfalz praktisch halbiert. Bei den Schweinen verlief die Abwärtsentwicklung noch ausgeprägter; hier reduzierten sich die Bestände seither um über 60 Prozent. Mit derzeit knapp drei Prozent der Rinder- und etwa einem Prozent der Schweinebestände Deutschlands nimmt Rheinland-Pfalz, was die Viehhaltung anbelangt, unter den Bundesländern einen nachgeordneten Rang ein.
Unter den Rindviehbeständen sind gegenüber November 2005 überdurchschnittliche Rückgänge bei den Milchkühen (112.000; minus 6,1 Prozent) und bei den Ammen- und Mutterkühen (45.000; minus 4,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Zahl der Kälber sank vergleichsweise geringfügig um 2,3 Prozent auf 50.000 Jungtiere. Die für die Rindfleischerzeugung gehaltenen Bestände (38.000 Tiere) waren leicht rückläufig (minus 0,8 Prozent), wobei die Bullenmast mit minus 5,1 Prozent stärker nach unten tendierte.
In der Schweinehaltung hat sich der bei den Zuchtsauen zu beobachtende Rückgang der letzten Jahre deutlich abgeschwächt. Mit über (27.000 minus 0,9 Prozent) liegt die Zahl der Muttertiere nur knapp unter der Bestandsaufnahme vom November 2005. Dagegen sind die Bestände der Mastschweine überdurchschnittlich stark (minus 10 Prozent) auf 119.000 Tiere gesunken. Dies ist der tiefste je in Rheinland-Pfalz ermittelte Stand. Wollte man den jährlichen Bedarf an Schweinefleisch ausschließlich aus heimischer Mastschweinehaltung decken, ergäbe sich für die rheinland-pfälzischen Verbraucher überschlägig eine Unterversorgung von fast 90 Prozent.
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