16. November 2006

Niedersachsen: Rapsanbau erreicht neues Rekordniveau

Themen: Archiv — info @ 10:11

Aussaatfläche stieg um fast zehn Prozent – Auch bundesweit großer Zuwachs

Hannover (agrar.de) – Niedersachsens Bauern haben in diesem Herbst soviel Raps ausgesät wie noch nie. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ist die Anbaufläche um weitere 12.246 Hektar (ha) oder 9,5 Prozent auf voraussichtlich 141.146 ha gestiegen. Das hat eine im Auftrag der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) durchgeführte Umfrage ergeben. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Bauern die Rapsfläche kräftig erhöht. Grund ist die anhaltend gute Marktlage für Ölsaaten, insbesondere durch die Nachfrage der Biodieselher-steller. Mit der diesjährigen Anbaufläche liegt Niedersachsen im Bundesvergleich an vierter Stelle nach Mecklenburg-Vorpommern mit 250.348 ha, Sachsen-Anhalt mit 176.760 ha und Bayern mit 173.332 ha und knapp vor Sachsen mit 139.168 ha.

Bundesweit wurden im Herbst nach den Ergebnissen der Studie knapp 1,5 Millionen ha mit Raps bestellt, das sind 91.760 oder 6,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die bundesweite Steigerung fiel damit prozentual geringer aus als in Niedersachsen. Ein Anstieg in dieser Höhe war zunächst nicht erwartet worden, weil sich die Rapsaussaat nach der verspäteten Weizenernte sehr verzögerte. Aber auch die spät gesäten Bestände haben sich mittlerweile dank milder Herbstwitterung sehr üppig entwickelt. Die Zahl der Raps anbauenden Betriebe hat sich aber laut Studie nicht erhöht, die Anbauausdehnung ist vielmehr auf einen Anstieg der einzelbetrieblichen Anbaufläche zurückzuführen. Dabei dürfte die Erhöhung des Rapsanteils vor allem auf Kosten des Getreide- und besonders des Weizenanbaus gegangen sein. Gut eine Million ha Raps wurden auf so genannten Basisflächen ohne Zweckbindung der Ernte angebaut, das ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 10,7 Prozent. Dagegen ist der Anbau als nachwachsender Rohstoff auf Stilllegungsflächen um 2,6 Prozent auf 304.344 ha zurückgegangen. In Niedersachsen wächst Raps zurzeit auf 28.961 ha Stilllegungsflächen, das sind 700 ha weniger als im vergangenen Jahr. Hier hat der Anbau auf Basisflächen um 16,1 Prozent auf 103.364 ha zugenommen.

Den geringsten Anteil hat der Rapsanbau mit der Energiepflanzenprämie von 45 Euro je ha, obwohl diese Verwertungsrichtung mit Abstand dominiert. Bundesweit sind dies nur knapp 172.000 ha, davon lediglich 8.821 ha in Niedersachsen (Vorjahr: 10.209 ha). Grund dürfte vor allem die damit verbundene Bürokratie sein. Dennoch ruft die Ufop die Bauern dazu auf, die Energiepflanzenpämie zu nutzen. Anträge können noch bis Ende Februar gestellt werden. Immerhin werden allein zur Bedarfsdeckung für Biodiesel und Pflanzenölkraftstoff 1,1 Millionen ha Raps benötigt, die in den Genuss der Prämie kommen könnten.

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