30. November 2006

Gutachten belegt: Greenpeace täuscht Verbraucher mit falschen Berechnungen zu Omega-3-Fettsäuren

Themen: Archiv,Gentechnik — info @ 13:11

Bonn (agrar.de) – Ein Gutachten des Qualitäts- und Laborzentrums muva Kempten kommt zu dem Ergebnis, dass die von Greenpeace vorgelegten Schlussfolgerungen hinsichtlich des Gehalts an Omega-3-Fettsäuren in Joghurt in ihren Kernaussagen ‚völlig falsch und für den Verbraucher irreführend‘ sei. Das berichtet der Milchindustrie-Verband.

Das renommierte, unabhängige Institut zur Forschung und Qualitätsprüfung korrigiert die Umweltschutzorganisation damit hinsichtlich der Interpretation von Untersuchungen, die von ihm selbst im Auftrag von Greenpeace durchgeführt worden waren.

Im August diesen Jahres hatte die muva Kempten 33 eingereichte Proben (Joghurt, unterschiedlicher Fettgehalt sowie Butter) auf den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren untersucht.

Laut Greenpeace ließen sich aus den Ergebnissen der Analyse ‚Spitzenwerte an Omega-3-Fettsäuren in Ökoprodukten‘ ablesen. Dies jedoch, so stellt die muva Kempten nun klar, sei eine unzulässige Schlussfolgerung und eine Irreführung der Verbraucher.

Tatsächlich nämlich hätten die auf den Gehalt von Omega-3-Fettsäuren untersuchten Joghurts einen unterschiedlichen Fettgehalt aufgewiesen, was aber von Greenpeace bei der anschließenden Interpretation der Analysenergebnisse unbeachtet geblieben sei.

Unterschiedlicher Fettgehalt, fehlende Umrechnung

Im Ergebnis führte dies dazu, dass zum Beispiel, zwei Joghurts mit erheblich unterschiedlichen Fettgehalten (3,8 Prozent bzw. 10 Prozent) den identischen Wert für die Summe der Omega-3-Fettsäuren aufwiesen (1,38 g/100 g).

Nur indem Greenpeace diese Werte ‚ohne entsprechende Umrechnung in g/100g Joghurt‘ wiedergab, ließ sich die These aufstellen, Ökoprodukte enthielten, im Vergleich zu konventionellen Joghurts, einen Spitzengehalt an Omega-3-Fettsäuren.

Als Folge wird beim Verbraucher der Eindruck erweckt, durch Joghurt mit Spitzenwerten ließe sich der Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren bis zur Hälfte decken. Tatsächlich aber ist dies nicht der Fall.

Methodische Mängel bereits bei Greenpeace-Studie zu Milch

Im Sommer diesen Jahres hatte ein unabhängiges Gutachten des Ernährungswissenschaftlichen Instituts der Universität Jena (Professor Gerhard Jahreis) bereits nachgewiesen, dass auch die Greenpeace-Studie zu Omega-3-Fettsäuren in der Milch erhebliche methodische Mängel aufwies und deshalb nicht zu seriös verwertbaren Ergebnissen führte.

Dr. Gisela Runge, Geschäftsführende Wissenschaftliche Leiterin beim Milchindustrie-Verband zeigte sich nach Vorlage des muva Gutachtens empört über das Vorgehen von Greenpeace: ‚Das Vorgehen von Greenpeace entspricht einer eklatanten Täuschung der Verbraucher. Die Organisation hat allen Anlass ernsthaft darüber nachzudenken, mit welchen Mitteln sie ihre Ziele zu erreichen versucht. Ein sachlicher Dialog jedenfalls ist dann ausgeschlossen, wenn bewusst unsachliche Methoden angewandt und wissentlich falsche Behauptungen aufgestellt werden.‘

Der Milchindustrie-Verband werde unbeirrt an seiner Linie festhalten und die Verbraucher in Deutschland wissenschaftlich fundiert sowie mit der gebotenen Sachlichkeit informieren.

Links zum Thema Verbände.

Sächsischer Wald erholt sich langsam

Themen: Archiv — info @ 12:11

Nadelbäume stabil – Eiche auf dem Weg der Besserung – Buche kränkelt

Moritzburg (agrar.de) – ‚Der Zustand des sächsischen Waldes hat sich leicht verbessert‘, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich am Mittwoch bei der Vorstellung des Waldzustandberichtes. Bei rund 41 Prozent aller Waldbäume seien keine erkennbaren Schäden mehr festzustellen. ‚Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um fünf Prozent und damit das beste Ergebnis seit 1991‘, sagte der Minister. Auch bei den deutlich geschädigten Bäumen sei eine ‚ganz leichte Tendenz‘ zum Positiven zu beobachten. Allerdings müsse immer noch jeder siebte Baum (14 Prozent, Vorjahr: 15 Prozent) in diese Rubrik eingeordnet werden. Wie Tillich weiter ausführte, gäbe es innerhalb der Baumarten nach wie vor große Unterschiede. Während es mit der Fichte – der häufigsten Baumart in Sachsen – weiter bergauf geht, bereiten den Forstleuten die Laubbäume Sorgen. Zum Sorgenbaum entwickelt sich derzeit die Buche. Sie ist, wie schon im Vorjahr, mit einem Anteil von 41 Prozent die am meisten geschädigte Baumart. Als Hauptursache nannte der Minister deren sensible Reaktion auf extreme Witterungsereignisse.

Nicht nur zwischen den Baumarten, auch regional gibt es große Unterschiede beim Waldzustand. So sind die deutlichen Schäden in den nördlichen Waldgebieten der Niederlausitz oder der Dübener Heide sowie im Vogtland derzeit etwas geringer als im Elbsandsteingebirge, im Oberlausitzer Bergland und im Zittauer Gebirge.

Nachdem jahrzehntelang Luftschadstoffe hauptverantwortlich für die Waldschäden waren, setzen nunmehr verstärkt Witterungsextreme und Insektenschäden im Zuge des Klimawandels den Bäumen zu. Wie Tillich sagte, sei auch der diesjährige heiße und trockene Sommer am sächsischen Wald nicht spurlos vorbeigegangen. So zeichnete sich im Juli eine erneute Massenvermehrung des Borkenkäfers ab. Der kühlfeuchte August verhinderte eine ähnliche Katastrophe wie 2003. Dennoch fielen bis Ende September rund 53.000 Kubikmeter Schadholz an. Das ist die zweieinhalbfache Menge im Vergleich zum Vorjahr und nur etwas weniger als vor drei Jahren. Betroffen waren vor allem das Vogtland sowie das Erzgebirgsvorland.

Der Waldzustand wurde in diesem Jahr in Sachsen zum 16. Mal erhoben. Dazu wurden insgesamt rund 7.000 Bäume auf einem Raster von vier mal vier Kilometern begutachtet. Als deutlich geschädigt gelten Bäume, die mehr als ein Viertel ihrer Nadeln oder Blätter verloren haben.

Informationen zu den einzelnen Baumarten:

Fichte: Gehört mit einem Flächenanteil von rund 42 Prozent zu den Hauptbaumarten in Sachsen. Wie schon in den Vorjahren entwickelt sich die Fichte weiter positiv. 50 Prozent weisen keine Schädigungen mehr auf, lediglich 12 Prozent sind deutlich geschädigt. Noch Anfang der neunziger Jahre traf dieses Urteil auf jeden dritten Baum zu. Mittlerweile profitiert vor allem diese Baumart vom Rückgang der Schwefeldioxidimmissionen. Latent gefährdet ist die Fichte durch den Borkenkäfer. Das zunehmend warme und trockene Wetter ist ideal für den Schädling, dessen Larven sich unter der Rinde von Fichten entwickeln. Dies führt zum Absterben der Bäume.

Kiefer: Das Schadniveau bewegt sich im Schwankungsbereich der Vorjahre. Rund ein Drittel der zweithäufigsten sächsischen Baumart ist gesund. Fast jeder achte Baum weist deutliche Schäden auf, das sind zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Eiche: Noch vor einigen Jahren das Sorgenkind Nummer eins, befindet sich die Eiche mittlerweile das dritte Jahr in Folge auf dem Weg der Besserung. Zwar sind immer noch bei 29 Prozent der Bäume deutliche Schäden sichtbar, aber im vorigen Jahr betraf dies noch 36 Prozent.

Buche: Wie schon im vorigen Jahr die am stärksten geschädigte Baumart. 1991 lag der Anteil der deutlich geschädigten Bäume unter fünf Prozent, mittlerweile hat fast jeder zweite Baum (41 Prozent) große Probleme. Hauptursache sind extreme Witterungsereignisse und damit verbunden die häufige Bildung von Bucheckern.

Links zum Thema Wald und Forst, Links zum Bundesland Sachsen.

Jeder fünfte Tiroler Biobauer gibt auf

Themen: Archiv — info @ 11:11

Bern (agrar.de) – Während weltweit der Handel mit Bioprodukten boomt und in diesem Jahr ein Umsatz von 31,2 Milliarden Euro erwartet wird, geht in Tirol die Zahl der Biobauern erneut zurück. 600 Bauern verabschieden sich zum Jahresende vom biologischen Landbau und weitere 60 Betriebe werden ganz geschlossen, schreibt die Tiroler Tageszeitung nach einem bericht des Landwirtschaftlichen Informationsdiensdtes LID.

Den 600 Aussteigern stehen 200 neue Biobauern gegenüber, die zum Biolandbau wechseln möchten. Von rund 12.300 Tiroler Bauern wirtschaften damit nur noch 2.700 Bauern oder 22 Prozent nach biologischen Kriterien. Innerhalb von zehn Jahren halbierte sich damit die Anzahl der Tiroler Biobetriebe.

Ein Grund für den Ausstieg aus der Bioproduktion sind laut LID die im Vergleich zum Aufwand und den Förderungen zu geringen Produkterlöse.

Links zum Thema Bio-Landbau.

29. November 2006

DRV zum Verkauf nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel

Themen: Archiv — info @ 14:11

Verband fordert Harmonisierung in der EU

Bonn (agrar.de) – Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und seine Mitgliedsunternehmen verurteilen den Verkauf von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland, die hier nicht zugelassen sind. DRV-Generalsekretär Dr. Rolf Meyer weist jedoch jegliche pauschalen Schuldzuweisungen zurück. Bei den elf festgestellten Verstößen handelt es sich um vier eigenständige Unternehmen, die Mitglied im DRV sind. Diese Unternehmen werden das Fehlverhalten konsequent verfolgen und ahnden.

Die dem DRV angeschlossenen Warengenossenschaften handeln verantwortungsvoll und setzen seit Jahren Maßnahmen zur Einhaltung der komplexen rechtlichen Vorgaben um. Dazu gehören Restriktionen in ihren Warenwirtschaftssystemen und detaillierte interne Regelungen zur Abgabe von Pflanzenschutzmitteln. Dabei werden nicht nur Zulassungsregelungen beachtet, sondern auch Bestimmungen für den Gefahrguttransport und zum Umgang mit Chemikalien. Im Frühjahr 2006 haben sich die Warengenossenschaften an einer sehr erfolgreichen Rücknahme- und Entsorgungsaktion für nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittel beteiligt.

Dr. Meyer kritisiert in diesem Zusammenhang erneut die unzureichende Harmonisierung innerhalb der EU: Trotz Binnenmarkt und freiem Warenverkehr ist die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln noch immer national geregelt. Viele Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland nicht zugelassen sind, dürfen in anderen Mitgliedstaaten uneingeschränkt vertrieben und angewendet werden. Erhebliche Mehrwertsteuerdifferenzen zwischen Deutschland und den Nachbarstaaten schaffen zusätzliche Anreize für einen Bezug von Pflanzenschutzmitteln aus dem Ausland. Der DRV warnt seit vielen Jahren vor den hieraus entstehenden Risiken und fordert von der Politik endlich verstärkte Anstrengungen zur Harmonisierung.

Links zum Thema Verbände, Links zum Thema Landhandel und Genossenschaften.

IVA verurteilt unerlaubte Geschäfte mit Pflanzenschutzmitteln

Themen: Archiv — info @ 14:11

Frankfurt am Main (agrar.de) – Der Industrieverband Agrar verurteilt aufs Schärfste Geschäfte mit illegalen Pestiziden, über die gestern das ZDF-Magazin ‚Frontal 21‘ berichtete. ‚Pflanzenschutz ist heute so streng geregelt, dass die Anwendung der Mittel sicher ist für Mensch und Umwelt‘, erklärt dazu IVA-Hauptgeschäftsführer Volker Koch-Achelpöhler. ‚Wer diese Regeln unterläuft, bringt die gesamte Branche in Misskredit – von den Herstellern der Mittel bis hin zu den Landwirten.‘

Die Mitgliedsfirmen des IVA gehen selbst gegen Anbieter illegaler Produkte vor, soweit das in ihren Möglichkeiten liegt. Der Verband hat zudem Anfang dieses Jahres eine bundesweit angelegte Rücknahmeaktion für Pflanzenschutzmittel, deren Zulassung abgelaufen war, durchgeführt. Sie sollte Handel und Landwirten die Entsorgung solcher Produkte erleichtern und verhindern, dass irrtümlich oder fahrlässig nicht mehr erlaubte Mittel noch verkauft bzw. verwendet werden.

‚Eigentliche Kontrollinstanz sind aber die Behörden der Länder. Wir fragen uns angesichts der geschilderten Fälle, ob diese Behörden so ausgestattet sind, dass sie ihre Kontrollfunktion effizient wahrnehmen können‘, so Koch-Achelpöhler.

Links zum Thema Verbände.

DBV verurteilt Verkauf nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel

Themen: Archiv — info @ 10:11

Berlin (agrar.de) – Der Deutsche Bauernverband (DBV) verurteilt den unerlaubten Handel und die Anwendung nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel aufs Schärfste. Solche Händler, Landwirte oder andere Anwender von nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln seien entsprechend dem geltenden Pflanzenschutzmittelrecht für ihr unerlaubtes Tun zur Rechenschaft zu ziehen, erklärte der DBV in Berlin. In einer Gemeinschaftsaktion wurden bei verdeckten Recherchen von der ZDF-Sendung Frontal 21 und der Umweltschutzorganisation Greenpeace Pflanzenschutzmittel in Deutschland und Frankreich im Handel erworben, die nicht zugelassen waren.

‚Händler wie Bauern müssen den gesellschaftlich gewünscht hohen Standard in der Lebensmittelerzeugung und die gesetzlichen Vorschriften konsequent einhalten. Bei Fehlverhalten ist der Staatsanwalt gefordert‘, erklärte DBV-Vizepräsident Norbert Schindler. Als Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd habe er auch das große Engagement der Bauern erlebt, auf umweltschonendere Mittel freiwillig umzusteigen. Als Beispiel nannte er die umweltschonende Pheromonfalle, die die Winzer aufstellten, um freiwillig auf die Anwendung bestimmter Pflanzenschutzmittel auf 40.000 Hektar zu verzichten.

Unabhängig von der staatsanwaltschaftlichen Verfolgung solcher krimineller Machenschaften wies der DBV nachdrücklich auf das Manko hin, dass trotz eines Binnenmarktes und freien Warenverkehrs die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union bisher immer noch nicht harmonisiert sei. Pflanzenschutzmittel werden nach wie vor national zugelassen, so dass es Pflanzenschutzmittel gibt, die in Deutschland nicht zugelassen sind, dafür aber in anderen EU-Mitgliedsstaaten uneingeschränkt vertrieben und angewendet werden dürfen. Das gleiche gilt für die so erzeugten Produkte. Auch durch Unterschiede bei der Mehrwertsteuer zwischen Deutschland und den Nachbarländern seien zusätzliche Risiken eines Warenaustausches im Binnenmarkt vorhanden. Der DBV fordert Bundesregierung und die EU-Kommission auf, dringend die notwendige Harmonisierung durchzusetzen.

Links zum Thema Verbände.

28. November 2006

Umstellung von Käfighaltung auf Kleingruppen- ^oder Bodenhaltung

Themen: Archiv — info @ 12:11

Ehlen: Stichtag 15. Dezember 2006 nicht vergessen

Hannover (agrar.de) – Niedersächsische Legehennenhalter, die ihre Tiere bisher in Käfigen halten, müssen bis zum 15. Dezember 2006 entscheiden, ob sie ihr Haltungssystem auf Kleingruppen-, Boden-, Volieren- bzw. Freilandhaltung umstellen wollen. Das meldet das Landwirtschaftsministerium.

‚Lassen Sie diesen Termin nicht verstreichen‘ appelliert Minister Ehlen, denn bis zu diesem Termin ist der kommunalen Veterinärbehörde ein verbindliches Betriebs- und Umbaukonzept zur Umstellung einzureichen. Ein Formblatt für die Anzeige ist bei den Veterinärämtern bzw. Fachdiensten Veterinärwesen der niedersächsischen Landkreise, kreisfreien Städte bzw. der Region Hannover erhältlich.

Bei Fristversäumnis endet der Betrieb von Anlagen mit herkömmlicher Käfighaltung automatisch zum Ende dieses Jahres. Erst mit der fristgerechten Anzeige wird die Weiternutzung des vorhandenen Käfighaltungssystems bis zur Umstellung bzw. bis zum 31. Dezember 2008 möglich.

Links zum Thema Geflügel.

Greenpeace: Kriminelles Händler-Netz vertreibt illegale Pestizide

Themen: Archiv — info @ 12:11

Berlin (agrar.de) – Deutschlands größter Agrarhändler Raiffeisen und andere Händler vertreiben nach Recherchen von Greenpeace in Süddeutschland und dem Elsass verbotene Pestizide. Elf Händler verkauften danach insgesamt ca. 100 Kilogramm illegaler Pestizide wie Bifenthrin, Malathion und Diethion, die entweder in Deutschland nie zugelassen waren oder seit vielen Jahren verboten sind, an Greenpeace-‚Ermittler‘. Vier der elf Händler gehören laut Greenpeace zum Raiffeisen-Verband.

‚Die Kunden der Gifthändler sind skrupellose Bauern, die die illegalen Pestizide auf Obst oder Gemüse verspritzen. Schädliche Pestizide landen so direkt auf unserem Essen und in der Umwelt‘, sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace. ‚Wir sind entsetzt, dass es ganze Händler-Netzwerke gibt, die stark giftige, krebserregende, die Fortpflanzung und das Hormonsystem schädigende Mittel vertreiben. Und wir sind entsetzt, dass Raiffeisen massiv in diese kriminellen Geschäfte verstrickt ist.‘

‚Seehofer und die Agrarminister der Länder haben versagt. Dadurch blüht der illegale Gifthandel‘, sagt Martin Hofstetter, Agrar-Experte von Greenpeace. ‚Die Behörden sind für die illegalen Geschäfte mit verantwortlich: Wir haben uns an das Landwirtschaftsministerium von Baden-Württemberg gewandt, um gemeinsam mit den Kontrollbehörden einen Händler auf frischer Tat zu fassen, der die illegale Ware sogar per Türzustellung ausliefert. Das Ministerium lehnte jedoch ab und weigerte sich, Ermittlungsbehörden vor Ort zu benennen.‘

Greenpeace fordert wirksame grenzüberschreitende Kontrollen. Händler und Bauern, die illegale Spritzmittel verkaufen oder einsetzen, müssten streng bestraft werden. Ihnen müsse die Handels- oder Produktionserlaubnis entzogen und die Agrarsubventionen gestrichen werden.

Links zum Thema Landhandel und Genossenschaften.

27. November 2006

AgrarBündnis ist für die Abschaffung des Absatzfonds

Themen: Archiv — info @ 09:11

Berlin (agrar.de) – Die Mitgliedsverbände des AgrarBündnisses und weitere unabhängige Landwirtschaftsverbände (Bund Deutscher Milchviehalter, Deutscher Bauernbund und Deutscher Bundes­verband der Landwirte im Nebenberuf) stimmen darin überein, dass der Absatzfonds sein Ziel ver­fehlt hat, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu steigern und dass er in der der­zeitigen Form nicht reformierbar ist. Daher fordern sie seine Abschaffung.

Die Verbände stimmen der Position des Verwaltungsgerichts Köln zu, dass es sich bei der Landwirtschaft in Deutschland nicht um eine homogene Gruppe mit gleichen Interessen handelt. Vielmehr hat die Marktdifferenzierung weiter zugenommen, so dass sich Gruppen mit sehr unterschiedlichen Marketing-Interessen heraus­gebildet haben – das betrifft sowohl die Vielfalt der Produkte als auch die unter­schiedlichen Strategien der Vermarktung, die von der Regionalvermarktung bis hin zur Belieferung des „Weltmarktes“ reichen.

CMA-Werbung bringt den Bauern nichts

Alle Anstrengungen den Absatzfonds zu retten seien vergebliche Liebesmüh’. Das gelte auch für den Vorschlag von DBV-Präsident Sonnleitner, die Bundes­regie­rung möge – in der trügerischen Hoffnung dass die unter Vorbehalt gezahlten Gelder nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts wieder frei werden – eine Bundesbürgschaft übernehmen. Wer glaube, den Absatzfonds mit solchen Maßnahmen erhalten zu können, missachte ganz offensichtlich die Haltung der Bauern in diesem Land. Die Bundesregierung hat diese Vorgehensweise intern bereits abgelehnt, was die Verbände begrüßen.

Die Bauern sagen ’nein!‘ zur Zwangsabgabe und zur CMA, der die Mittel des Ab­satzfonds im Wesentlichen zufließen. In kürzester Zeit haben bereits so viele Landwirte ‚ihre‘ Verarbeiter aufgefordert, Widerspruch gegen die Zwangsabgabe einzulegen, dass derzeit schon rund 40 Prozent der Mittel des Absatzfonds mit Ein­sprüchen behaftet sind. Dies zeige wieder einmal, dass der Alleinvertretungsanspruch des Bauernverbandes eine Vorspiegelung falscher Tatsachen ist.

Eine Neuorganisation des Agrarmarketings in Deutschland ist notwendig

Die Verbände sind sich einig: Die CMA ist nicht in der Lage, die notwendigen Modernisierungsschritte ein­zuleiten. Das zeigen die aktuellen Vorschläge, wie die aufgrund der Ein­sprüche deutlich geringeren Haushaltsmittel verwendet werden sollen. Die CMA bleibt im Wesentlichen bei ihrer grundsätzlichen Aus­richtung der generi­schen – ganz allgemeinen und daher nichts sagenden – Produktwerbung. Den ohnehin schwachen Ansatz für das zentral organisierte regionale Marketing will die CMA statt dessen erheblich zurückfahren.

Die Zwangsabgaben der Landwirte und deren Verwendung in der gegen­wärtigen Form sind nicht mehr zeitgemäß. Das AgrarBündnis und andere unabhängige Verbände fordern daher die Abschaffung des Absatzfonds und eine völlige Neu­organisation des Agrarmarketings.

Die Mitgliedsverbände des Agrarbündnisses ·Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ·Arbeitsgemeinschaft Kritische Tiermedizin (AGKT) ·BAG der Evangelischen Jugend im ländlichen Raum (ejl) ·Bäuerliche Gesellschaft Nord-Westdeutschland ·Bioland ·BUKO Agrar-Koordination ·Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ·Demeter Hessen ·Demeter Nordrhein-Westfalen ·Deutscher Tierschutzbund ·Evangelisches Bauernwerk in Württemberg ·Fördergemeinschaft organisch-biologischer Land- und Gartenbau ·Forum pro Schwarzwaldbauern ·Gäa – Vereinigung ökologischer Landbau ·Germanwatch ·Katholische Landjugendbewegung (KLJB) ·LOGO (Landwirtschaft und Oekologisches Gleichgewicht mit Osteuropa) ·Naturland ·NEULAND ·PROVIEH – Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung ·Schweisfurth-Stiftung ·Stiftung Europäisches Naturerbe – Euronatur ·Stiftung Ökologie und Landbau (SÖL) ·Verbraucher für unbelastete Nahrung (VuN) ·Verbraucher Initiative ·Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein

Links zum Thema Verbände.

24. November 2006

Freisetzungsgenehmigung für Gen-Weizen: Bioland kritisiert Seehofer

Themen: Archiv — info @ 16:11

Mainz (agrar.de) – Die jetzt bekannt gewordene Genehmigung der Freisetzung von Gen-Weizen durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist nach Auffassung von Bioland ein Skandal. ‚Hier vergreifen sich Politik und Wissenschaft durch Genmanipulation von Weizen an unser aller ‚täglich Brot“, so Thomas Dosch, Bioland Präsident. Dies zeige, dass die Bundesregierung der Agro-Gentechnik den Weg schleichend ebnen will und die Bedenken vieler Menschen übergeht – Bedenken, die in fast 30.000 Widersprüchen zum Ausdruck gebracht wurden.

‚Niemand braucht Gen-Weizen, weder in Deutschland noch weltweit‘, so Dosch. Selbst in den USA war die Kommerzialisierung von Gen-Weizen am Widerstand der Bauern und der Lebensmittelwirtschaft gescheitert.

Nach der Zustimmung von Minister Seehofer im EU-Agrarministerrat zur Einfuhrgenehmigung für gentechnisch veränderten Raps ist dies der zweite Fall, wo Seehofer sich als Türöffner der Agro-Gentechnik hergibt. Bioland fordert Minister Seehofer deshalb auf, zum ergebnisoffenen Dialog zurückzukehren.

Seehofer handelt inkonsequent und verantwortungslos, wenn er auf der einen Seite Vorsicht bei der kommerziellen Nutzung der Agro-Gentechnik predigt, auf der anderen Seite aber mit konkreten Entscheidungen dieser Risikotechnologie den Weg ebnet. Eine besonders schwerwiegende Fehlentscheidung ist zudem die Wahl des Standortes Gatersleben: In einer ‚Genbank‘ lagern dort Hunderte Weizensorten, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft immer wieder im Freiland angebaut werden. Jede Verunreinigung dieser wertvollen Ressourcen wäre eine Katastrophe. Für die deutsche Ladwirtschaft ist die Agro-Gentechnik in keinster Weise zukunftsweisend. Sie gefährdet nicht nur die Wirtschaftskraft konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe, sondern auch die Bedienung der weltweit wachsenden Märkte für Waren ohne Gentechnik.

Bioland fordert den Versuchsansteller auf, von der Genehmigung keinen Gebrauch zu machen.

Links zum Thema Verbände, Links zum Thema Biotechnologie.

Seiten: 1 2 3 4 >>



   (c)1997-2017 @grar.de