02. März 2006

Niedersachsen: Tag für Tag geben sechs Bauern auf

Themen: Archiv — info @ 11:03

Durchschnittsbetrieb in Niedersachsen inzwischen auf fast 50 ha gewachsen

Hannover (agrar.de) – Bauern ackern und wirtschaften mit Leib und Seele auf der eigenen Scholle. Der eng mit der Landwirtschaft verknüpfte Begriff des ‚Wachsens und Weichens‘ lässt dennoch Tag für Tag sechs Betriebe aufgeben. Nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes schieden von 2003 bis 2005 im Agrarland Niedersachsen insgesamt 4.442 landwirtschaftliche Betriebe aus.

Nach den Daten der Landwirtschaftszählung, die das Niedersächsische Landesamt für Statistik regelmäßig durchführt, verringerte sich von 2003 bis 2005 die Zahl der Höfe von 57.588 auf 53.146. Prozentual wurden damit in zwei Jahren 7,7 Prozent der Betriebe aufgegeben. Gegenüber den Vorjahren hat sich der Anteil nicht dramatisch verschlechtert, kommentiert Landvolkpräsident Werner Hilse die Daten. Die im vergangenen Jahr erstmals angewandte Agrarreform mit der Entkopplung der Prämienzahlungen von der Produktion habe vielleicht sogar einige Betriebsleiter zum ‚Weitermachen‘ ermuntert. In den kommenden Jahren könne sich die Zahl der ausscheidenden Landwirte daher durchaus etwas erhöhen, vermutet der Landvolkpräsident.

Der Trend geht eindeutig zu größeren Höfen, die so genannte Wachstumsschwelle liegt mit Ausnahme der Weser-Ems-Region bei 100 Hektar (ha). Erst ab dieser Flächenausstattung nimmt die Zahl der Betriebe wieder zu. Trotzdem muss der größte Teil der niedersächsischen Landwirte mit erheblich weniger Fläche auskommen, 33.307 Höfe verfügen über maximal 50 ha. Zwischen 50 und 100 ha wurden knapp 13.000 Betriebe gezählt, während es mit 100 ha und mehr landesweit erst 6.804 Höfe sind. Allerdings verfügen diese Betriebe mit 1,13 Mio. ha von insgesamt 2,6 Mio. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche über die höchste Flächenausstattung. Der statistische Durchschnittsbetrieb in Niedersachsen bewirtschaftet mittlerweile 49,5 ha.

Bei einem Blick in die Regionen verfügen die Ackerbauern im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig über die größten Höfe. Im Schnitt sind es hier 67,6 ha, an der Gesamtzahl aller niedersächsischen Betriebe stellen sie mit 5.836 Höfen aber nur einen kleineren Teil. Hier schieden mit 9,8 Prozent Abnahmerate auch die meisten Höfe aus. Im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems wirtschaften mit 23.529 Höfen noch die meisten Betriebe, mit einer Flächenausstattung von knapp 40 ha sind sie im landesweiten Vergleich am kleinsten. Über eine intensive Viehhaltung gleichen sie dieses Defizit jedoch wieder aus. Im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg haben die 14.650 Betriebe inzwischen eine durchschnittliche Größe von 55,2 ha erreicht, während es im ehemaligen Regierungsbezirk Hannover bei 9.131 Höfen 54,9 ha sind. Zu Beginn der amtlichen Zählung im Jahr 1949 gab es in Niedersachsen noch 257.668 Höfe, davon wird nach knapp 60 Jahren nur noch jeder fünfte weitergeführt. Aber schon 1983 war ihre Zahl mit 116.728 Betrieben recht nah an die Marke von 100.000 gerutscht und hatte sich in knapp 35 Jahren fast halbiert.

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