10. Januar 2006

AbL: Agrargelder effizient für Arbeit und eine breite ländliche Wirtschaftsentwicklung nutzbar machen

Themen: Archiv — info @ 09:01

AbL fordert Transparenz über die EU-Agrarzahlungen in Deutschland. Bundesregierung darf Qualitätsmarkt Gentechnikfreie Landwirtschaft nicht gefährden

Berlin (agrar.de) – Im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche 2006 hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die Bundesregierung am Dienstag in Berlin aufgefordert, ihren Spielraum zu nutzen, um die rund 5 Mrd. Euro an EU-Agrargeldern, die jährlich nach Deutschland gehen, effizient für mehr Arbeitsplätze im ländlichen Raum einzusetzen.

‚Das heutige Prämiensystem ermöglicht es, dass flächenstarke rationalisierte Betriebe umgerechnet auf ihre betrieblichen Arbeitskräfte bis zu 120.000 Euro je Arbeitskraft vom Staat erhalten – ganz legal. Das widerspricht den gesellschaftlichen Anforderungen nach einem effizienten Mitteleinsatz und bedeutet für all die Betriebe, die sich mit mehr Arbeitskräften je Fläche Qualitätsmärkte erschließen, eine ungeheure Wettbewerbsverzerrung. Denn im Durchschnitt aller Betriebe in Deutschland beträgt die EU-Förderung umgerechnet weniger als 8.500 Euro‘, erläuterte der AbL-Vorsitzende Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf.

‚Es ist dringend erforderlich, diese staatlich betriebene Wettbewerbsverzerrung zu beenden. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Prämien an die Beschäftigungsleistung der Betriebe zu binden. Wer entsprechende Arbeitsplätze schafft, behält seinen Anspruch, wer nicht, der muss etwas abgeben, um damit Projekte der ländlichen Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen, die im ländlichen Raum Arbeitsplätze schaffen,‘ so Graefe zu Baringdorf. Die EU ermögliche es schon heute, dass Deutschland hier vorangeht.

Besonders nach den jüngsten Beschlüssen des EU-Gipfels über die EU-Finanzplanung der nächsten sieben Jahre sei darüber hinaus eine progressiv wirkende Umwidmung von allgemeinen Direktzahlungen für Maßnahmen der ländlichen Wirtschaftsentwicklung dringend erforderlich. ‚Die Beschlüsse, an denen auch Bundeskanzlerin Merkel aktiv beteiligt war, gefährden ausgerechnet die Programme im ländlichen Raum, die in Qualitätserzeugung, umweltverträgliche Wirtschaftsweisen und in Arbeitsplätze investieren. Denn während die allgemeinen Direktzahlungen konstant gelassen wurden, wurde diese zweite Säule für Deutschland um fast die Hälfte gekürzt‘, führte der AbL-Vorsitzende aus.

Die AbL fordert zudem, dass die Bundesregierung anderen EU-Staaten folgt und öffentliche Transparenz über die EU-Agrargelder schafft. ‚In den Niederlanden und in Dänemark etwa werden die Empfänger von Agrargeldern im Internet genannt mit dem Förderzweck und der Förderhöhe. Daran muss sich Minister Seehofer ein Beispiel nehmen‘, forderte Martin Hofstetter, Vorstandsmitglied der AbL. ‚Schließlich geht es um Steuergelder. Wer gut begründen kann, warum staatliche Mittel für den Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft gegeben werden, der braucht Transparenz nicht zu fürchten. Wer allerdings etwas zu verstecken hat, wird sich gegen diese Transparenz stellen‘, so Hofstetter.

Beispiele dafür, wie bäuerliche Betriebe sich über die Ausrichtung auf hohe Qualität positive Zukunftsperspektiven erarbeiten, stellte AbL-Bundesgeschäftsführer Georg Janßen vor: ‚Wir führen die Debatte um Qualität nicht theoretisch, sondern in handfesten Projekten. Die Upländer Bauernmolkerei, die nordhessische Bauern vor zehn Jahren vor dem Verfall bewahrt und wieder eröffnet haben, verarbeitet heute Milch von 84 Milchviehbetrieben zu einer besonderen und regionalen Produktpalette und beschäftigt dabei 35 Mitarbeiter. Ein heute international tätiger Milchkonzern wollte diese Molkerei damals für immer schließen‘, beschrieb Janßen.

Als zweites Beispiel nannte Janßen das Markenfleischprogramm ‚NEULAND‘, das die AbL gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland aufgelegt hat. ‚Neuland ist der Pionier der tiergerechten Nutztierhaltung. Eingebunden sind 250 bäuerliche Betriebe und rund 100 Fleischereien. In den Vermarktungszentralen sind 30 Menschen beschäftigt‘, so Janßen.

‚Beide Beispiele zeigen, wie Arbeitsplätze im ländlichen Raum zukunftssicher gemacht werden können oder neue geschaffen werden können. Beide Unternehmen arbeiten ganz bewusst ohne Gentechnik. Wenn die neue Bundesregierung den Einsatz der Agro-Gentechnik in der Praxis erleichtern will, indem sie sie von der Haftung für die Schäden befreien will, dann bringt das die vielen Unternehmen, die auf gentechnikfreie Qualität setzen, in akute Gefahr. Die Gentechnikfreiheit ist für uns keine ideologische Frage, sondern eine um Märkte und damit um Wertschöpfung. Dass wir nicht alleine auf diese Zukunft setzen, zeigen 23.000 Bauern, die sich in 84 Regionen zusammengeschlossen haben und zum Verzicht auf Gentechnikanbau verpflichtet haben‘, schloss Janßen.

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09. Januar 2006

Thüringen: Ausdehnung des Anbaus von Wintergerste und Winterraps

Themen: Archiv — info @ 11:01

Erfurt (agrar.de) – Von den Thüringer Landwirten wurden nach ersten Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter zur Herbstaussaat 2005 rund 307.000 Hektar mit folgenden Winterfeldfrüchten bestellt.

Bei Wintergerste ist mit einer Flächenausdehnung zum Vorjahr um 8 Prozent auf 65.300 Hektar und bei Winterraps mit einer Anbauerweiterung um 5 Prozent auf 114.000 Hektar zu rechnen. Die anbaustärkste Getreideart – der Winterweizen – liegt nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik nach ersten Prognosen mit 218.400 Hektar leicht unter dem Anbauniveau von 2005 (- 1 Prozent).

Der Anbau von Triticale, einer Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen, wird schätzungsweise um 7 Prozent auf 14.400 Hektar und der von Roggen um 4 Prozent auf 8.700 Hektar zurück genommen.

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05. Januar 2006

Auktionsergebnisse Schweinebörse Nordwest

Themen: Handel,Schweine — info @ 13:01

Damme (agrar.de) – Bei der Auktion der Internet Schweinebörse Nordwest AG wurden von insgesamt 450 angebotenen Schweinen 450 Schweine verkauft, davon alle Schweine aus Deutschland zu einem Durchschnittspreis von 1,39 Euro/kg SG in einer Spanne von 1,38 Euro bis 1,39 Euro. Es wurden drei Partien gehandelt.

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Niedersachsen: Roggenanbau erholt sich wieder

Themen: Archiv,Biogas,Energie — info @ 13:01

Mehr Winterungen ausgesät – Weizen bei Herbstbestellung leicht eingeschränkt

Hannover (agrar.de) – Bei der Herbstbestellung 2005 konnten die beiden Verlierer des vorangegangenen Jahres wieder Boden gut machen: Wintergerste und Roggen haben nach dem starken Rückgang bei der Herbstaussaat 2004 bei der Anbaufläche jetzt wieder kräftig zugelegt. Auch die Anbaufläche von Winterraps ist nach Angaben des Landvolks Niedersachsen nach dem bereits kräftigen Zuwachs 2004 weiter angestiegen. Der Anbau von Winterweizen ist jedoch entgegen dem langjährigen Trend leicht zurückgegangen, wie eine erste Anbauerhebung des niedersächsischen Landesamtes für Statistik ergeben hat. Mit einer voraussichtlichen Anbaufläche von 421.000 Hektar (ha), das ist gegenüber der letzten Ernte ein Rückgang von 1,4 Prozent, nimmt der Weizen jedoch nach wie vor fast die Hälfte der gesamten Anbaufläche von Wintergetreide ein. Grund ist die höhere Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Getreidearten, bedingt durch höhere Erträge und bessere Erlöse.

Mit der enormen Steigerung des Anbaus um 16,6 Prozent glänzt die Wintergerste. Die Anbaufläche stieg nach den Prognosen von 185.500 ha auf gut 216.000 ha. Damit bleibt die Wintergerste die zweitwichtigste Getreideart auf den niedersächsischen Feldern. Zum Anstieg beigetragen haben vermutlich die sehr günstigen Aussaatbedingungen im Frühherbst. Die im Vergleich zum Weizen hohen Futtergerstenpreise und die Enttäuschung über witterungsbedingt schlechte Erntequalitäten beim Weizen, dürften aber wie die schlechten Erträge und Preisaussichten bei Sommergerste ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Wieder erholt hat sich auch der Roggenanbau, die Fläche stieg um acht Prozent auf 125.000 ha. In den Jahren zuvor war der Roggenanbau immer weiter eingeschränkt worden, zuletzt hatte der Wegfall der Intervention die Preise stark unter Druck gesetzt. Die Fläche für Triticale schrumpfte bei der jüngsten Herbstaussaat nach den Trendberechnungen um voraussichtlich 8,5 Prozent von 98.000 ha auf knapp 90.000 ha.

Deutlicher Gewinner bei der Herbstaussaat ist der Winterraps. Bereits im Herbst 2004 war die Anbaufläche um 14 Prozent gestiegen und legte nun noch einmal um gut zehn Prozent auf 127.000 ha zu. Damit reagieren die Bauern auf die nach wie vor hohe und steigende Nachfrage nach Ölsaaten, die vor allem eine Folge des anhaltenden Booms bei Biodiesel ist. Insgesamt wurden im Herbst ungefähr 35.000 ha mehr mit Wintersaaten bestellt als im Jahr 2004. Die Witterungsbedingungen bei der Aussaat waren ausgesprochen günstig und haben zu der Anbauausdehnung beigetragen. Weil bei der Frühjahrsaussaat vermutlich der Mais als nachwachsender Rohstoff für Biogasanlagen deutlich zulegen dürfte, ist mit einem weiteren Rückgang des wirtschaftlich schwächeren Anbaus von Sommergetreide zu rechnen. Auch der Zuckerrübenanbau wird nach der Reform der Zuckermarktordnung weiter schrumpfen.

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Herbstbestellung in Mecklenburg-Vorpommern: Weniger Getreide, aber mehr Raps als 2004

Themen: Archiv — info @ 11:01

Schwerin (agrar.de) – Für die Feldarbeiten recht günstige Witterungsbedingungen ermöglichten den Landwirten eine zügige Herbstaussaat. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes wurde zur Ernte im Sommer 2006 weniger Wintergetreide, aber mehr Winterraps als im Vorjahr gedrillt. Bei Wintergetreide verringerte sich die Anbaufläche um 2 Prozent auf 542.800 Hektar, während sie bei Winterraps eine Ausdehnung um 2 Prozent auf 235.000 Hektar erfuhr. Unterschiedlich ist allerdings die Anbauentwicklung bei den einzelnen Getreidearten.

Winterweizen wurde auf 331.600 Hektar ausgedrillt. Das sind 5 Prozent weniger als zur Ernte 2005. Damit ist der Weizenanbau erstmals wieder seit fünf Jahren rückläufig.

Der Anbau von Roggen entspricht mit 52.600 Hektar dem Niveau des Vorjahres (52.800 Hektar). Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Fläche jedoch halbiert.

Bei Wintergerste ist eine Ausdehnung des Anbaus gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf nunmehr 134.100 Hektar zu verzeichnen.

Triticale erfuhr 2002 mit mehr als 45.000 Hektar ihren bisher größten Anbauumfang. Seitdem war ein fast kontinuierlicher Flächenrückgang zu verzeichnen, der sich gegenüber 2005 (- 23 Prozent auf 24.500 Hektar) deutlich verstärkt hat.

Winterraps bedeckt seit Jahren rund ein Fünftel des Ackerlandes von Mecklenburg-Vorpommern. 2005 waren es mit 230.200 Hektar sogar 21,3 Prozent. Im Frühherbst 2005 wurde er auf 235.000 Hektar gedrillt, das waren 2 Prozent mehr als im Jahr 2004.

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Mecklenburg-Vorpommern: Durchschnittliche Hackfruchternte 2005

Schwerin (agrar.de) – Die Landwirte fuhren im Jahr 2005 eine eher mittlere Hackfruchternte ein. Wie das Statistische Landesamt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, entsprachen die Hektarerträge von 363 Dezitonnen bei Kartoffeln und von 493 Dezitonnen bei Zuckerrüben dem mehrjährigen Durchschnitt, nachdem im Jahr 2004 Spitzenerträge erzielt worden waren.

Der Kartoffelanbau, der in Mecklenburg-Vorpommern unmittelbar nach Einführung der Marktwirtschaft erheblich an Bedeutung verlor, stabilisierte sich in den vergangenen zehn Jahren auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Ertragsleistungen jedoch konnten tendenziell gesteigert werden. So lag der durchschnittliche Ertrag der Jahre 1990 bis 1996 bei 242 Dezitonnen pro Hektar, in den Jahren 1999 bis 2004 hingegen bei 367 Dezitonnen pro Hektar mit der bisherigen Rekordleistung von 441 Dezitonnen im Jahr 2004. Im Vergleich zum Jahr 2004, in dem von 17.470 Hektar insgesamt 770.500 Tonnen Kartoffeln geerntet wurden, gingen 2005 die Kartoffelfläche auf 15.600 Hektar und die Erntemenge auf 566.000 Tonnen zurück.

Der Anbau von Zuckerrüben wird durch die Quotenregelung für Zucker beeinflusst. So führte eine kontinuierliche Erhöhung der Hektarerträge in den zurückliegenden Jahren zu einem erheblichen Rückgang der Anbaufläche (1990 bis 1995: durchschnittlich 36.700 Hektar bei 400 Dezitonnen pro Hektar; 1999 bis 2004 hingegen: 28.000 Hektar bei 494 Dezitonnen pro Hektar). Mit der Zuckerrübenernte im Jahr 2005 – 493 Dezitonnen pro Hektar – wurde das Rekordergebnis des Jahres 2004 (541 Dezitonnen pro Hektar) zwar nicht erreicht, aber der sehr hohe Zuckergehalt war ein Ausgleich für die um fast 15 Prozent geringere Erntemenge (1,181 Millionen Tonnen gegenüber 1,380 Millionen Tonnen im Jahr 2004).

Weitere Hackfrüchte, die in der Vergangenheit als Tierfutter genutzt wurden (Runkelrüben, Markstammkohl, Futtermöhren) oder als Gemüse Verwendung fanden (Kohlrüben, auch als Wruken oder ‚Mecklenburger Ananas‘ bezeichnet), sind für den Anbau in Mecklenburg-Vorpommern praktisch bedeutungslos geworden.

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Nur noch 11,7 Prozent fürs tägliche Brot

Themen: Archiv — info @ 10:01

Anteil der Nahrungsmittel an Konsumausgaben schrumpft weiter

Hannover (agrar.de) – Für das tägliche Brot müssen die Bundesbürger einen immer geringeren Teil ihres Einkommens aufwenden. Noch 1980 hatten die Ausgaben für Nahrungsmittel einen Anteil von 16,7 Prozent an den gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte. Schon damals war der Betrag für die Ernährung gegenüber den 50-er Jahren, als noch fast die Hälfte des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben werden musste, drastisch gesunken. Der Trend hielt weiter an. Bis 1990 schrumpfte der Anteil der Nahrungsmittel an den gesamten Konsumausgaben auf 14,4 Prozent und hatte im Jahr 2000 mit nur noch 11,5 Prozent seinen bisherigen Tiefstand erreicht. Im Jahr 2004 war der Anteil, unter anderem durch witterungsbedingt hohe Gemüsepreise, zwar wieder geringfügig auf 11,7 Prozent angestiegen, der langfristige Trend zeigt aber weiter nach unten.

Ursache sind steigende Einkommen auf der einen und unterdurchschnittlich steigende Preise für Nahrungsmittel auf der anderen Seite. So haben sich die Lebenshaltungskosten insgesamt nach Berechnungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von 1950 bis 2004 mehr als vervierfacht, während sich die Verbraucherpreise für Nahrungs- und Genussmittel nur verdreifacht haben. Das dadurch bei der Ernährung eingesparte Geld kam der Steigerung des Lebensstandards zugute. Dies äußerte sich besonders in steigenden Ausgaben für Wohnen und Freizeitaktivitäten. Größter Posten bei den Verbraucherausgaben ist das Wohnen mit den Kosten für Mieten, Heizung und Strom, deren Anteil seit 1970 von 17,9 auf 23,8 Prozent anstieg. Steigende Tendenz weisen ebenso die Ausgaben für Verkehr und Nachrichtenübermittlung auf, die mittlerweile 16,6 Prozent der Verbraucherausgaben gegenüber 12,9 Prozent im Jahr 1970 ausmachen. Nach den Kosten für ‚Sonstiges‘ mit 16,2 Prozent der Konsumausgaben standen die Ausgaben für Nahrungsmittel 2004 erst an vierter Stelle der Haushaltsausgaben und nur knapp vor den Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur.

Damit ist die Ernährung in Deutschland so billig wie in kaum einem anderen Land. Zusammen mit den spanischen Verbrauchern müssen die Deutschen innerhalb der früheren 15-er Gemeinschaft am wenigsten für einen Korb mit 24 Lebensmitteln zahlen. Dieser Warenkorb kostet nur ungefähr 80 Prozent des Durchschnitts in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten und ist sogar billiger als in den USA mit ihrem harten Preiswettbewerb im Lebensmittelhandel. Dass die Ausgaben für Nahrungsmittel trotz des zunehmenden Verarbeitungsgrades recht moderat im Vergleich zur allgemeinen Preisentwicklung gestiegen sind, ist nicht zuletzt eine Folge sinkender Erzeugerpreise für die Bauern. So liegt beispielsweise der Weizenpreis zurzeit um ein Drittel unter dem Niveau von 1950. Zudem wird der Anteil der Bauern an den Verbraucherausgaben durch die steigende Verarbeitung bis hin zu Fertiggerichten immer geringer. Von jedem Euro, der heute für Lebensmittel ausgegeben wird, erhalten die Bauern im Durchschnitt nur noch 24 Cent.

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04. Januar 2006

Rinderbestand in Sachsen erstmals unter einer halben Million

Themen: Archiv — info @ 13:01

Schweinebestand bei 631.000 Tieren

Kamenz (agrar.de) – Anfang November 2005 wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben des Freistaates Sachsen 498.000 Rinder und 630.800 Schweine erfasst. Der Rinderbestand verringerte sich binnen Jahresfrist um 4.800 auf 498.000 Tiere (ein Prozent). Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sank damit der Rinderbestand erstmals unter eine halbe Million Rinder. Vor 15 Jahren standen noch mehr als doppelt so viele Tiere (über 1,1 Millionen Rinder) in den sächsischen Ställen. In den Schweine haltenden Betrieben wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt 3.900 Tiere (0,6 Prozent) weniger gehalten.

Der seit Jahren andauernde Rückgang der Rinderbestände setzte sich auch in den vergangenen zwölf Monaten fort. Der höchste Bestandsabbau fand in der Milchkuhhaltung statt. Mit 197.500 Milchkühen wurden rund 3.700 Kühe (knapp zwei Prozent) weniger als im November 2004 gezählt. Mit dem Rückgang an Milchkühen einhergehend verringert sich ebenfalls der Bedarf an weiblichen Zucht- und Nutztieren in der Altersgruppe über zwölf Monate. Deren Anzahl verminderte sich ebenfalls überdurchschnittlich um fast 2.800 (2,5 Prozent) auf 107.300 Tiere. Die Zahl der Kälber lag mit 69.500 Tieren um gut 600 Stück unter dem Vorjahreswert. Demgegenüber erhöhte sich der Bestand an männlichen Rindern über sechs Monate um 800 (gut zwei Prozent) auf 34.200 Tiere. Auch in der Ammen- und Mutterkuhhaltung ist mit knapp 300 Tieren eine geringe Bestandszunahme auf 37.100 Kühe zu verzeichnen. Die Haltung von weiblichen Mastfärsen über ein Jahr hat in Sachsen mit 2.300 Tieren eine geringe Bedeutung.

In den sächsischen Schweine haltenden Betrieben sind in den einzelnen Alters- und Nutzungsrichtungen unterschiedliche Bestandsbewegungen ersichtlich. Die Zahl der Ferkel erhöhte sich um 6.400 (3,5 Prozent) auf 190.000 Tiere. Demgegenüber ist in der Altersgruppe Jungschweine (20 bis unter 50 Kilogramm Lebendgewicht) ein Rückgang um über 15.600 (knapp neun Prozent) auf 163.000 Tiere ersichtlich. In den Schweinemastbetrieben erhöhte sich die Zahl der Masttiere mit 50 und mehr Kilogramm Lebendgewicht um über 6.300 (drei Prozent) auf 198.000 Tiere. Die Zuchtschweinehalter dagegen reduzierten die Bestände um knapp 1.000 Sauen und Eber auf 79.800 Tiere. Der Bestandsrückgang betraf insbesondere die trächtigen Tiere mit über 2.200 Stück (vier Prozent). Demgegenüber ist bei den nicht trächtigen Tieren ein Zuwachs um knapp 1.300 Sauen (fünf Prozent) zu verzeichnen.

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Nordrhein-Westfalen: Kühe gaben mehr Milch

Themen: Archiv,Milch — info @ 09:01

Bonn (agrar.de) – 8.081 Liter Milch gaben im vergangenen Jahr die 308.929 Kühe, deren Leistung regelmäßig vom Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen kontrolliert wird. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, legten sie damit um 253 Liter gegenüber dem Vorjahr zu und überschritten erstmals landesweit die Grenze von 8.000 Litern. Der durchschnittliche Fettgehalt lag mit 4,16 Prozent ebenso wie der Eiweißgehalt mit 3,39 Prozent geringfügig unter den Vorjahreswerten. Da die Milchmenge, die die Bauern abliefern dürfen, durch die Milchquote begrenzt ist, ging im gleichen Zeitraum die Zahl der Kühe um 2,2 Prozent zurück.

Mit 8.225 Litern lag die durchschnittliche Milchleistung der Kühe aus Westfalen-Lippe deutlich über der ihrer rheinischen Kolleginnen, die es auf 7.918 Liter brachten. Ursache hierfür ist nach Einschätzung der Experten, dass in Westfalen-Lippe der Anteil der Kühe aus Zuchtbetrieben in der Milchkontrolle, die besonderen Wert auf hohe Milchleistung legen, größer ist als im Rheinland. Am weitesten verbreitet ist in Nordrhein-Westfalen mit 72,8 Prozent die Rasse Schwarzbunt, gefolgt von den rotbunten Kühen mit 23,8 Prozent. Die übrigen 3,4 Prozent verteilen sich auf die Rassen Fleckvieh und Braunvieh.

Die meiste Milch gaben mit 8.885 Litern die Kühe aus dem Kreis Minden-Lübbecke, gefolgt von den Kühen aus Münster und dem Kreis Warendorf. Das Schlusslicht bilden die Kühe aus dem Kreis Mettmann mit einer Milchleistung von 7.137 Litern. Die meisten der vom Landeskontrollverband kontrollierten Kühe stehen mit 38.652 im Kreis Kleve im Stall. Landesweit kommen sie bei der Milchleistung mit 8.480 Litern auf den vierten Platz. Nur noch 739 Kühe, die geringste Zahl in Nordrhein-Westfalen, werden im Erftkreis vom Landeskontrollverband betreut.

6.379 Milchviehbetriebe in Nordrhein-Westfalen, die zusammen 81,5 Prozent aller nordrhein-westfälischen Kühe halten, nehmen die Leistungen des Landeskontrollverbandes in Anspruch und erhalten dadurch regelmäßig detaillierte Informationen über Milchleistung und Milchqualität jeder einzelnen Kuh. Diese Daten sind eine wertvolle Hilfe für die Zucht und die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Milchviehhaltung.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

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