11. März 2005

DBV: Wachstum geht häufig an heimischen Bauern vorbei

Themen: Archiv — info @ 13:03

Sonnleitner: Ausländische Ware darf nicht unter erleichterten Bedingungen herein

Berlin (agrar.de) – Mit der Erweiterung der EU am 1. Mai 2004 habe der Warenaustausch mit den neuen Mitgliedstaaten, insbesondere bei Nahrungsmitteln, enorm zugenommen. Hiervon könne Deutschland aufgrund seiner Nähe zu den neuen Ländern besonders profitieren. Gleich¬zeitig seien jedoch mit der nun größeren EU auch stärkere Marktschwankungen und zunehmende Konkurrenz verbunden. Darauf wies der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in der März-Ausgabe der Bauern Korrespondenz hin. Es gehe das Wachstum an den Märkten mitunter an den heimischen Bauernfamilien vorbei. Nahrungsmittelindustrie und Handel bevorzugen auf den globalen Märkten – verstärkt auch auf Biomärkten – anonyme billigere Rohwaren.

Durch die massiven Billigimporte sei letztlich der deutsche Ökomarkt unter enormen Preisdruck geraten. Um die Zukunft der inländischen landwirtschaftlichen Betriebe abzusichern, müsse daher nach Auffassung des DBV-Ökoausschusses das deutsche staatliche Ökosiegel weiterentwickelt werden. Es sei nicht zu akzeptieren, wenn ‚ausländische Ware unter erleichterten Bedingungen nach Deutschland kommt und mit dem staatlichen Bio-Siegel geadelt wird‘.

Insgesamt gehe es letztendlich darum, die Zukunft der gesamten inländischen Landwirtschaft zu stärken und abzusichern, erklärte Sonnleitner. Daher habe der DBV strikt eine weitere einseitige Schwächung der Beitragszahler beim Absatzfonds abgelehnt und auf der Einhaltung der auch verfassungsrechtlich gebotenen Gruppennützigkeit bestanden. Die Argumentation der Entflechtung – früher habe der Gesetzgeber ausdrücklich die Verflechtung gewünscht – sei zwar in der heutigen Zeit durchaus nachvollziehbar, erklärte der DBV-Präsident. Es sei aber bereits bei der letzten Gesetzesänderung mit der Hinzunahme je eines Vertreters des Tierschutzes und Verbraucherschutzes in den Verwaltungsrat des Absatzfonds das Gewicht der beitragszahlenden Wirtschaft verringert worden. Daher sei es überaus wichtig, dass der Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft, in dem die ganze Breite der Landwirtschaft abgebildet ist, die drei Sitze erhalte, die bisher der CMA zur Entsendung in den Absatzfonds-Verwaltungsrat zustanden.

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