18. November 2004

Baumschulerhebung in Schleswig-Holstein und Hamburg

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In Schleswig-Holstein zwölf Prozent weniger Betriebe als im Jahr 2000

Kiel (agrar.de) – In Schleswig-Holstein war die Zahl der Baumschulbetriebe seit der vorhergehenden Erhebung im Jahr 2000 um zwölf Prozent auf 442 Betriebe im Berichtsjahr weiterhin rückläufig. Gleichzeitig verringerten sich in diesem Zeitraum die Baumschulflächen um fünf Prozent auf 4.339 Hektar (ha). Dabei haben die Anbauflächen der Obstgehölze (99 ha) und der Forstpflanzen (656 ha) aufgrund allgemeiner Absatzschwierigkeiten erheblich abgenommen, während die Fläche für Ziergehölze von 1.969 ha im Jahr 2000 auf 2.085 ha – darunter 300 ha mit Rosengewächsen – ausgeweitet wurde. Von der gesamten Baumschulfläche des Landes entfallen zwei Prozent auf den Anbau von Obstgehölzen, drei Prozent auf Weihnachtsbaumkulturen, 15 Prozent auf Forstpflanzen und 48 Prozent auf Ziergehölze. Ein Drittel der Baumschulflächen werden als Einschlags- und Mutterpflanzenquartiere genutzt oder sind Brachflächen.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, entfielen in Schleswig-Holstein 72 Prozent der Betriebe und 84 Prozent der Baumschulfläche auf den nordwestlich von Hamburg gelegenen Kreis Pinneberg. Dort befindet sich – begünstigt durch leicht bearbeitbare, steinarme Böden und ein mild-humides Klima – das größte geschlossene, auf überregionalen Versand ausgerichtete Baumschulgebiet Europas.

In den 18 Baumschulbetrieben in der Freien und Hansestadt Hamburg dominiert die Anzucht von Ziergehölzen. Auf diese entfallen drei Viertel der gesamten Baumschulfläche von 399 ha. Die übrigen Baumschulflächen sind im wesentlichen Brach- und Einschlagsflächen sowie Mutterpflanzenquartiere. Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

Brasilien ist der führende Zuckerproduzent

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Rückläufige EU-Erzeugung – Weltweite Produktion liegt bei 144,2 Millionen Tonnen

Hannover (agrar.de) – Ob aus dem Rohr oder der Rübe – die Zuckerproduktion läuft rund um den Globus auf Hochtouren. Schon Ende der neunziger Jahre hat Brasilien die EU als weltweit größten Zuckerproduzenten abgelöst, ermittelte das Landvolk Niedersachsen. Das brasilianische Zuckeraufkommen soll in der Kampagne 2003/2004 etwa 27,7 Mio. Tonnen (t) betragen. Das wäre gegenüber dem Vorjahr, als 24,4 Mio. t geerntet wurden, eine Steigerung um 13,5 Prozent. Für die Europäische Union wird eine Produktionsmenge von knapp 19,4 Mio. t erwartet, dies würde gegenüber dem Vorjahr mit 21,5 Mio. t einen Rückgang von knapp zehn Prozent bedeuten. Drittgrößter Produzent ist Indien mit 15,1 Mio. t. Hier waren es im Vorjahr sogar noch 21,9 Mio. t, somit müssten die Inder einen Rückgang gegenüber der Kampagne 2002/03 von über 30 Prozent hinnehmen. China dürfte rund 10,9 Mio. t Rohzucker „ernten“, auch hier wäre die Produktion um rund sechs Prozent rückläufig.

Die gesamte Weltzuckererzeugung wird 2003/04 voraussichtlich um drei Prozent auf 144,2 Mio. t sinken. Hauptursache für die niedrigere Welt-Zuckerproduktion ist der Rückgang der Zuckererzeugung in Asien. Hier werden die Ernten aufgrund länger anhaltender Trockenheit deutlich niedriger prognostiziert. Experten erwarten daher, dass die Zuckerproduktion im laufenden Wirtschaftsjahr nur um rund 1,3 Mio. t über der globalen Nachfrage von 142,8 Mio. t liegt. Allerdings gibt es weltweit Lagerbestände von rund 65,9 Mio. t. Diese dürften in der laufenden Kampagne um rund zwei Mio. t abgebaut werden.

In Deutschland wurde aufgrund der Quotenkürzung 2004/05 die Anbaufläche für Zurückrüben von 443.545 Hektar im Vorjahr auf 439.200 Hektar in der laufenden Kampagne eingeschränkt. Davon entfallen rund 110.000 Hektar auf Niedersachsen. Bundesweit wird die Anzahl der Rübenerzeuger auf rund 48.000 geschätzt, davon sind etwa 11.000 Betriebe in Niedersachsen beheimatet. Die durchschnittliche Anbaufläche eines Rübenanbauers liegt nur bei rund neun Hektar pro Betrieb.

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Landvolk: QS weiter auf Wachstumskurs

Themen: Archiv — info @ 14:11

Hannover (agrar.de) – Das geprüfte Qualitätssicherungssystem QS (Qualität und Sicherheit GmbH) nimmt eine stürmische Entwicklung. Fast 45.700 landwirtschaftliche Betriebe, davon 13.000 in Niedersachsen, haben sich inzwischen dem freiwilligen System angeschlossen, teilt der Landvolk Pressedienst mit. Dazu gehören unter anderem 70 Prozent der Schweinemäster und 80 Prozent der Geflügelhalter.

Auch bei Betrieben in vor- und nachgelagerten Bereichen wie Futtermittelherstellern, Schlachtern und Groß- und Einzelhandel findet das QS-System immer mehr Zulauf. Die Vermarktung wird über QS als System für geprüfte Qualitätssicherung verbessert und hebt das Image landwirtschaftlicher Produkte bei den Verbrauchern. Einer Umfrage zufolge bezeichnen 71 Prozent der Verbraucher es als wichtig oder sehr wichtig, eine stufenübergreifende Kontrolle vom Feld bis zur Ladentheke durchzuführen. Diese Anforderung wird durch das QS-System gewährleistet. Die Metro AG will ab 1. Januar 2005 nur noch QS-Schweinefleisch in ihren Regalen anbieten. Aktuell forciert QS ein Salmonellenmonitoring, dies stößt bei den Landwirten auf breite Zustimmung. International bewegt sich das QS-System nach Dänemark und Belgien.

Links zum Thema %url2%Qualität und Sicherheit.

Niedersachsen: Rapsanbau weiter ausgedehnt

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Plus bei nachwachsenden Rohstoffen – Niedersachsen als wichtige Anbauregion etabliert

Hannover (agrar.de) – Beim Rapsanbau hat Niedersachsen nach Angaben des Landvolks Niedersachsen kräftig zugelegt und sich als eine der wichtigsten Anbauregionen etabliert. Eine Anbauprognose der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) geht von einem Anbauplus bei der diesjährigen Herbstaussaat von 7,73 Prozent auf nunmehr 107.833 Hektar (ha) aus. Kein anderes Bundesland hat aktuell eine derartige Steigerungsrate aufzuweisen. Die Steigerung wäre sogar noch größer gewesen, wenn die wegen ungünstiger Witterung verzögerte Weizenernte die Ausdehnung nicht verhindert hätte. Etliche für die Rapsaussaat vorgesehene Felder hatte der Weizen jedoch zum Saattermin für Raps noch nicht geräumt. Auf einer größeren Fläche als in Niedersachsen wächst der Raps zur kommenden Ernte nur in Bayern (140.088 ha) sowie in den neuen Bundesländern mit Ausnahme von Brandenburg; an der Spitze steht Mecklenburg-Vorpommern mit 233.451 ha. In den neuen Bundesländern blieb die Fläche bei der Herbstaussaat jedoch stabil, während die alten Bundesländer im Mittel den Anbau um ein Prozent steigerten.

Bundesweit wurden der Studie zufolge 1,267 Millionen ha mit Winterraps bestellt, im Vorjahr waren es 1,262 Millionen ha. Gute Marktperspektiven sowie der hohe Vorfruchtwert von Raps haben die Anbaufläche bereits seit vier Jahren in Folge steigen lassen.

Besonders stark zugenommen hat der Anbau von Raps als nachwachsender Rohstoff auf Stilllegungsflächen, und zwar bundesweit von 209.835 ha auf 313.238 ha. Dies entspricht einer Steigerung um fast 50 Prozent. In Niedersachsen hat dieser so genannte Non-Food-Raps einen Flächenanteil von 23. 609 ha, das sind knapp 43 Prozent mehr als zur Ernte in diesem Jahr. Die Zunahme ist mitbegründet durch die starke Nachfrage nach Raps zur Biodieselherstellung. Hauptgrund ist jedoch der verringerte Anbau auf Stilllegungsflächen im vergangenen Jahr aufgrund der kurzfristigen Halbierung der Mindestverpflichtung der Bauern zur Flächenstilllegung auf fünf Prozent der Fläche im vergangenen Herbst. Weil die Rapsaussaat zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war, wurden viele bereits mit Raps bestellte Stilllegungsflächen zur Nahrungsmittelproduktion umgewidmet. Da in diesem Jahr wieder der erhöhte Stilllegungssatz gilt, hat der Rapsanbau auf diesen Flächen entsprechend zugenommen. Zur Ernte 2002 war Raps als nachwachsender Rohstoff ebenfalls auf 326.606 ha angebaut worden.

Im Vergleich zur Ernte 2004 ist der Anbau von so genanntem Food-Raps für Nahrungszwecke um 9,34 Prozent auf 953.592 ha geschrumpft. Dies hat aber ebenfalls seinen Grund in der Anbauverschiebung im vergangenen Jahr durch die Halbierung des Flächenstilllegungssatzes, die zu einer starken Erhöhung im Food-Anbau geführt hatte. Gegenüber dem ‚Normaljahr‘ der Ernte 2002 hat sich der Food-Anbau jedoch leicht erhöht. Damals wuchs der Raps auf 949.400 ha. In Niedersachsen ist der Rapsanbau allerdings auch im Vergleich zur Ernte 2004 erneut angestiegen, und zwar um 0,8 Prozent auf 84.224 ha. Darin enthalten ist auch der Anbau als Energiepflanze.

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Niedersachsen: Bereits 15 Prozent des Ackers ohne Pflug bestellt

Themen: Archiv — info @ 12:11

Hannover (agrar.de) – Landläufig gilt der Pflug als das Symbol für den Ackerbau. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, verzichten nach Ergebnissen aus der Bodennutzungshaupterhebung 2004 bereits ca. 9.600 Betriebe in Niedersachsen zumindest zeitweilig auf den Einsatz des Pfluges. Das sind 22 Prozent aller Betriebe mit Ackerland. Stattdessen setzen die Betriebe zum Beispiel auf Mulch- oder Direktsaat, sogenannte nicht wendende Bodenbearbeitungs- und Bestellverfahren. Dieser ‚konservierenden‘ Bodenbearbeitung werden bodenschützende Eigenschaften wie Erosionsminderung, aber auch ökonomische Vorteile zugesprochen.

Die Bestellung von etwa 280.000 ha (ca. 15 Prozent) der 1,85 Mio. ha Ackerland in Niedersachsen erfolgte zur Ernte 2004 ohne Pflug. Vorzugsweise wurde bei Zuckerrüben (35 Prozent) und Raps (25 Prozent) nicht gepflügt. Wintergetreide kam zu 19 Prozent und Sommergetreide zu 15 Prozent pfluglos in den Boden. Bei Mais und Kartoffeln ist nur zu 8 Prozent bzw. 7 Prozent auf das Pflügen zur Bestellung verzichtet worden.

Die Art der Bodenbearbeitung hat eine positive Auswirkung auf das CO2-Bindungsvermögen des Bodens und spielt damit eine Rolle für den Haushalt klimawirksamer Gase. Die in der Agrarstatistik erstmals erhobenen Daten werden für die Umweltberichterstattung der Europäischen Union zur Erfüllung von Anforderungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls zum internationalen Klimaschutz benötigt.

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Landwirte nutzen Internet und Handhelds

Themen: Archiv — info @ 10:11

Vermarktung per Internet – Anbaumanagement mit Pocket PC

Hannover (agrar.de) – Der Computereinsatz findet in der Landwirtschaft eine stetig wachsende Verbreitung. Der Druck des Wettbewerbs und die Aufzeichnungspflicht lassen vielen Landwirten keine andere Wahl. Unabhängig von einfachen oder komplexen Lösungen werden gute PC- und Internetkenntnisse immer entscheidender für ein erfolgreiches Unternehmensmanagement. Der Trend geht ‚weg vom Stall – hin zum Computer‘. Schon 75 Prozent aller bundesdeutschen Landwirte besitzen einen PC, ermittelte der Landvolk Pressedienst. Damit liegen sie zwar über dem Bundesdurchschnitt der privaten Haushalte (61 Prozent), aber unter dem Durchschnitt anderer Selbständigenhaushalte, wovon 86 Prozent einen PC nutzen. 62 Prozent der deutschen Bauern verfügen über einen Internetzugang. Private Haushalte erzielen nur auf einen Wert von 46 Prozent, während Gewerbetreibende und Freiberufler auf 73 Prozent kommen.

Der Computer wird vor allem für die Dokumentation aller Vorgänge auf dem Feld und im Stall genutzt. Die ‚Rückverfolgbarkeit‘ der Lebensmittel nimmt hier einen großen Stellenwert ein. Draußen auf dem Feld machen sich zunehmend bei allen Betriebsgrößen Palm und Pocket PC breit. Die direkte Eingabe von Maßnahmen in einen Handheld ziehen immer mehr Landwirte der ‚Zettelwirtschaft‘ vor. So sind auch frühere Ackerbaudaten sofort parat. Aber auch die Beratung über das Internet, wie zum Beispiel die Inanspruchnahme von Dünge- oder Pflanzenschutzempfehlungen, gehört für viele Landwirte längst zum Alltag. Eine große Chance wird in der Präsentation von landwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen sowie in der Vermarktung über das Internet gesehen. Die Bereiche Gebrauchtmaschinen, Bioprodukte und Urlaub auf dem Bauernhof finden hier einen großen Markt.

Links zum Thema Software.

Neue Liquiditätshilfedarlehen der Rentenbank

Themen: Archiv,Banken,Förderung — info @ 10:11

Förderkredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen

Frankfurt (agrar.de) – Im Rahmen ihrer Sonderprogramme ‚Landwirtschaft‘ und ‚Junglandwirte‘ bietet die Landwirtschaftliche Rentenbank ab sofort Förderkredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen an. Die Fördermittel können bei vorübergehenden branchenspezifischen Umsatzrückgängen von mindestens 30 Prozent beantragt werden. Sie werden mit einer Laufzeit von vier oder sechs Jahren angeboten und sind wahlweise mit einem Tilgungsfreijahr ausgestattet. Je nach Laufzeit und Sonderprogramm liegt der Nominalzinssatz zur Zeit zwischen 3,20 und 3,70 Prozent. Wie bei den Darlehen der Rentenbank üblich, sind die Kreditanträge formlos an die Hausbank zu richten.

Darlehen zur Beschaffung von Betriebsmitteln und allgemeine Liquiditätshilfedarlehen gewährte die Rentenbank bisher nur im Rahmen zeitlich befristeter Aktionen (z. B. Dürreschäden, Hochwasserschäden). Mit der Einführung eines allgemeinen Verwendungszweckes ‚Liquiditätshilfen‘ trägt sie der Tatsache Rechnung, dass auf Grund der geänderten Betriebsstruktur und der größeren Marktabhängigkeit der Landwirtschaft schadensgetragene Liquiditätsprobleme die Unternehmen in deutlich stärkerem Ausmaß belasten.

Links zum Thema Banken.

EU-Milchkuhhaltung bäuerlich strukturiert

Themen: Archiv — info @ 09:11

Hannover (agrar.de) – Die Milchkuhbestände in den 15 “alten” EU-Staaten sind durchweg bäuerlich strukturiert. Nach Ermittlungen des Landvolks Niedersachsen lag der Durchschnittsbestand im Jahr 2001 bei 29 Milchkühen je Halter. Überdurchschnittlich groß waren die Bestände in Dänemark mit 67 Tieren, in Deutschland und Frankreich mit 35 Kühen, in Irland mit 37 und in den Niederlanden mit 51 Kühen. In Schweden waren es 38 Tiere. Die größten Milchkuhbestände hatte allerdings das Vereinigte Königreich mit 74 Tieren je Milchviehhalter. Kleiner waren die Bestände in Spanien mit 17 Kühen, in Italien mit 23, in Portugal mit 14 und in Finnland mit 15 Kühen. In Österreich und in Griechenland waren es sogar nur acht Kühe je Halter.

Insgesamt wurden in der alt-EU knapp 700.000 Milchkuhhalter gezählt, die rund 20 Millionen Milchkühe in ihren Ställen hielten. Die durchschnittliche Milchleistung je Kuh lag bei 6.082 Kilogramm im Jahr.

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DBV: Bauern erhalten keinen Ausgleich fürs Nichtstun

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Born fordert sachliche Diskussion

Berlin (agrar.de) – Die deutschen Bauern müssen für die Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktion im Zuge der EU-Agrarreform ein dichtes Geflecht an umweltpolitischer ‚Rückkopplung‘ hinnehmen. Jetzt den Bauern vorzuwerfen, sie würden Geld fürs Nichtstun bekommen, sei ungeheuerlich und lade die Widersprüche der EU-Agrarreform bei den Bauern ab. So äußerte sich der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, gegenüber dem Landwirtschaftsblatt Weser-Ems. Bei der nun begonnenen Diskussion um ‚Sofa-Mulcher‘ werde eine Geisterdebatte angefacht, bei der so getan werde, als würden wegen der Entkopplung in Zukunft weite Landesteile brach fallen, kritisierte Born. Das sei sicherlich nicht zu erwarten, die Bauern werden auch in Zukunft mit großem Engagement die Kulturlandschaft erhalten und pflegen und darin gesunde und preiswerte Nahrungsmittel erzeugen. Falls künftig vereinzelt Flächen aus der Produktion genommen werden sollten, gelten zunächst klare Standards für die Mindestpflege. Die Landwirtschaft sei gerne bereit, gemeinsam mit der Politik und Vertretern des Naturschutzes, der Jagd und des Tourismus vor Ort nach tragfähigen und ortsangepassten Konzepten für die Nutzung dieser Flächen zu suchen.

Entkopplung bedeute nämlich nicht, dass die Agrarpolitik vom Ziel einer flächendeckenden Landbewirtschaftung Abschied nehmen darf. Die EU-Agrarreform schreibe vor, dass alle Betriebe, die Direktzahlungen erhalten, ihre landwirtschaftlichen Flächen in einem so genannten ‚guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand‘ halten. Die Landwirte erhalten nur Direktzahlungen, wenn sie die Cross-Compliance-Verordnungen, also Standards in den Bereichen Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz, einhalten. Eine Vernachlässigung der Landschaft sei also nicht zu befürchten, vielmehr werde die Arbeit der Bauern zum Teil gravierend von außen gesteuert und der Bürokratie unterworfen, stellte Born fest.

Die Landwirte wollen und werden dennoch ihre Entwicklungsmöglichkeiten am Markt nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen. Es sei aber ein offener Widerspruch, einerseits die Betriebe durch die Entkopplung anzuspornen, die Produktion weltmarktfähig zu machen, andererseits aber die Bewirtschaftung und den Unternehmensspielraum durch zusätzliche Auflagen deutlich einzuengen und den Teilausgleich dafür in Frage zu stellen.

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17. November 2004

CDU/CSU: Rüge des Bundesrechnungshofes für Künasts Haushalt mehr als gerechtfertigt

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Ausufernde Öffentlichkeitsarbeit wird scharf kritisiert

Berlin (agrar.de) – Anlässlich der Kritik des Bundesrechnungshofes an Künasts Haushaltspolitik erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt:

‚Jetzt ist es ‚amtlich‘, was die Union seit Jahren Ministerin Künast vorwirft: Die ausufernde Öffentlichkeitsarbeit von Ministerin Künast – finanziert aus Steuermitteln – wird vom Bundesrechnungshof scharf kritisiert!

Unter dem wohlklingenden Namen ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau‘ wird in Wahrheit Propaganda für eine politische Grundausrichtung gemacht. ‚Damit hat das Ministerium gegen Haushaltsrecht verstoßen‘, so der Bundesrechnungshof wörtlich. Der Bundesrechnungshof unterstützt somit die Position der Union, die seit Jahren auf die hohen Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums hingewiesen hat. Das Groteske ist dabei: Im gleichen Atemzug kürzt die Ministerin in den laufenden Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2005 massiv die Bundeszuschüsse für die Agrarsozialpolitik und erhöht die Steuern auf Agrardiesel. Die wirtschaftliche Situation und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaftsbetriebe sind Ministerin Künast anscheinend egal. Mit den knappen Haushaltsmitteln macht die Ministerin lieber Werbung für grüne Klientel!

Die Union fordert Ministerin Künast nachdrücklich auf, den Forderungen des Bundesrechnungshofes nach Offenlegung der ‚versteckten Gelder‘, die zur Selbstdarstellung der Ministerin dienen, sofort nachzukommen! Auch der Kritik des Rechnungshofes, dass ansonsten dem Budgetrecht des Parlamentes nicht Rechnung getragen werden kann, kann man sich nur anschließen!‘

Links zum Thema Agrarpolitik.

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