28. Oktober 2004

CDU/CSU: Künast offenbart Schwachstellen beim Gentechnikgesetz

Themen: Gentechnik,Haftung — info @ 16:10

Ministerin stößt mit ihrem Gesetz auch auf heftigen Widerstand in den eigenen Reihen

Berlin (agrar.de) – Zum Ergebnis des Vermittlungsausschusses erklären die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt, und der Beauftragte für Bio- und Gentechnologie, Helmut Heiderich:

‚Auch wenn eine Empfehlung des Vermittlungsausschusses zum Gentechnikgesetz nicht zustande gekommen ist und das Gesetz damit ohne Änderungen dem Bundesrat zur Entscheidung vorliegen wird, zeigt sich eines deutlich: Ministerin Künast stößt mit ihrem Gesetz auch auf heftigen Widerstand in den eigenen Reihen!

Dies wird umso deutlicher, als das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in einer Protokollerklärung Unsicherheiten in Bezug auf die von ihr in dem Gesetz verwandte Definition des Inverkehrbringens zugibt und die EU-Kommission um Klärung bittet. Die Union hatte hier stets eine Klarstellung gefordert, um die Forschung in Deutschland nicht unkalkulierbaren Haftungsrisiken auszusetzen. Das BMVEL erklärt sich sogar bereit bis zu einer endgültigen Klärung durch die EU-Kommission einen finanziellen Ausgleich bei eventuellen Beeinträchtigungen aus Freisetzungen zu leisten.

Auch stellt Ministerin Künast die in dem Gesetz getroffene Haftungsregelung in Frage, indem sie erstmals einen Haftungsfonds in Erwägung zieht und sich für eine adäquate Versicherungsregelung einsetzen will.

Zusätzlich lenkt Frau Künast auch beim Erprobungsanbau der Bundesländer ein. Vor Monaten hatte Staatssekretär Müller diesen noch als ‚großen Scherbenhaufen‘ bezeichnet und die Grünen ihn als ‚Kampfansage gegen Umwelt und Verbraucher‘ betitelt. Jetzt will das BMVEL sogar künftig die wissenschaftliche Begleitung übernehmen und die bisherigen Ergebnisse in die Regelungen des Gentechnikgesetzes aufnehmen.

Auch wenn das Gesetz unverändert bleibt, zeigen sich doch die erheblichen Zweifel, die selbst das Künast-Ministerium an ihrem eigenen Gesetzentwurf hat. Leider fehlt der Bundesregierung der Mut, ihre Bedenken in den Gesetzestext einfließen zu lassen. Stattdessen unternimmt sie den Versuch, durch wachsweiche Protokollerklärungen die Kritiker in den eigenen Reihen zum Schweigen zu bringen. Alles andere wäre für Frau Künast ein zu großer Gesichtsverlust.‘

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CDU/CSU: Vermittlungsergebnis zum Haushaltsbegleitgesetz für Landwirte sehr enttäuschend

Themen: Archiv — info @ 15:10

Rot-Grün ohne Kompromissbereitschaft

Berlin (agrar.de) – Anlässlich des Ergebnisses des gestrigen Vermittlungsausschusses zum Haushaltsbegleitgesetz erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt:

Das Ergebnis des Vermittlungsverfahrens zum Haushaltsbegleitgesetz ist aus Sicht der Landwirtschaft sehr enttäuschend, hat doch Rot-Grün keinerlei Kompromissbereitschaft erkennen lassen.

Das ausschließlich zu Lasten der Landwirtschaft gehende Haushaltsbegleitgesetz führt zu Mehrbelastungen dieses Sektors in Höhe von 370 Mio. Euro. Finanzkraft und Wettbewerbsstellung der deutschen Bauern werden durch die Erhöhung der Agrardieselsteuer und die Kürzungen der Bundeszuschüsse zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung in massiver Weise verschlechtert. Und das vor dem Hintergrund, dass wichtige europäische Mitbewerber wie Frankreich, Österreich oder Schweden wegen der anhaltend hohen Ölpreise den Agrardieselsteuersatz gerade jetzt im Moment erheblich senken.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert die SPD-geführten Bundesländer nochmals eindringlich auf, im Bundesrat diese erneuten enormen Belastungen für unsere Landwirtschaftsbetriebe zu verhindern und das Haushaltbegleitgesetz abzulehnen!‘

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Landvolk: Feldblöcke bringen Bauern zur Verzweiflung

Themen: Archiv — info @ 15:10

Beteiligungsverfahren zeigt Unstimmigkeiten in Hülle und Fülle auf

Hannover (agrar.de) – Unter der Last der neuen ‚Feldblöcke‘ drohen Bauern, Ämter und Landvolk-Geschäftsstellen zurzeit zusammen zu brechen. Im Vorgriff auf das neue System, nach dem sich ab dem kommenden Jahr die Flächenprämien der EU bemessen, läuft gegenwärtig ein ‚Beteiligungsverfahren‘ auf freiwilliger Basis, teilt das Landvolk Niedersachsen mit. Während bisher die Daten aus dem Liegenschaftskataster die Grundlage waren, sind die Flächen jetzt in so genannten Feldblöcken zusammengefasst, die anhand von Luftbildern genauer als die Katasterunterlagen die tatsächlich bewirtschafteten Flächen wiedergeben sollen.

Die Bauern haben jedoch große Schwierigkeiten, ihre Flächen aus den bisherigen Flurstücksangaben mit den Feldblöcken in Einklang zu bringen, zumal sich die Feldblöcke in der Regel an natürlichen Grenzen statt an Flurstücksgrenzen orientieren und die Flächen mehrerer Bewirtschafter umfassen. Oftmals haben sich seit der Anfertigung der Fotos die Bewirtschaftungsverhältnisse verändert und wurden im Feldblock gar nicht erfasst. Wenn jedoch die Flächensumme der einzelnen Bewirtschafter die Feldblockgröße ’sprengt‘, würde dies im kommenden Jahr zu einer Verzögerung der Prämienzahlung kommen. Deshalb führen die Ämter für Agrarstruktur zusammen mit den beiden niedersächsischen Landwirtschaftskammern jetzt mit den Daten aus der laufenden, noch nach dem alten System abgewickelten Antragsrunde einen Probelauf durch. Dabei hat sich bereits herausgestellt, dass es eine Vielzahl von Unstimmigkeiten gibt. Schätzungsweise ein Drittel der Feldblöcke wird tatsächlich ‚gesprengt‘. In etlichen Fällen sind selbst die behördlichen Vorgaben in den Feldblöcken nicht korrekt.

Die Menge der zu korrigierenden Fehler lässt den Landvolkverband mittlerweile daran zweifeln, dass alle Korrekturen bis zur kommenden Antragsrunde im März durchgeführt werden können. Außerdem müssen jetzt so genannte Landschaftselemente wie Hecken und Feldgehölze aus den Flächen heraus gerechnet, im kommenden Jahr aber wieder einbezogen werden. Auf jeden Fall besteht ein erheblicher Beratungsbedarf der Bauern, den die Landwirtschaftskammern allein nicht bewältigen können. Die Kreisgeschäftsstellen des Landvolks sind jedoch gerüstet und verfügen über digitales Kartenmaterial, auf dem die einzelnen Flächen exakt identifiziert und ausgemessen werden können. Viele Bauern nehmen diese Dienstleistung gern in Anspruch. Der Verband beklagt jedoch eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber den Kammern. Diese können das für ihre Beratung notwendige Kartenmaterial kostenlos nutzen. Die Kreislandvolkverbände müssen die Karten jedoch kaufen und darüber hinaus je Beratung noch eine Nutzungsgebühr abführen. Der Verband fordert ebenfalls kostenlosen Zugang zu den Karten. Es sei nicht verständlich, dass hier in großem Umfang Amtshilfe für die Kammern geleistet werde und der Verband dafür noch zahlen solle.

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Salat aus Niedersachen boomt

Themen: Archiv — info @ 14:10

Hannover (agrar.de) – Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt sind niedersächsische Gemüsebauern in die Fußstapfen ihrer holländischen Nachbarn getreten. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, gibt es von Gibraltar bis Schweden im Sommerhalbjahr Salate aus Niedersachsen zu kaufen. Wenn die Touristen in Spanien oder Italien im Sommer ihren ‚Insalata mista‘ bestellen, ist oft Salat aus Niedersachsen dabei. Die Kühllaster fahren mit Südfrüchten nach Deutschland und mit Salat aus der norddeutschen Tiefebene zurück. Der wichtigste Exportschlager ist der Eissalat. Auf 3732 Hektar wurde im Jahr 2004 Eissalat geerntet, was ca. 320 Mill. Salatköpfe ergibt. Eissalat ist inzwischen nach dem Spargel die wichtigste Gemüseart im Land.

Der Erfolg des Gemüseanbaues im Land hat drei wichtige Gründe:

1. Der Salat gedeiht im Sommer im ausgeglichenen Klima nahe der Nordsee besser als im Binnenland oder gar in der Hitze des Südens. Wächst hier etwas langsamer, wird dafür aber runder, fester und knackiger.

2. Der Strukturwandel bei den Gemüseanbaubetrieben hat inzwischen einige Produzenten so groß werden lassen, dass sie für die Einkäufer der auch immer größeren Lebensmittelketten als Lieferanten interessant geworden sind.

3. Der große Erfolg der deutschen Lebensmittelketten mit Filialen in ganz Europa bedeutet eine Chance für die heimischen Erzeuger, auch wenn die kleineren Erzeuger über den traditionellen Weg der lokalen Großmärkte dabei Mengen verlieren. Man muss die Ware dort anbieten, wo die Menschen heute bevorzugt einkaufen.

Neben dem Eissalat boomt der sogenannte ‚Single-Salat‘. Eine kleine Romanasalatart, die vor allem für die immer häufigeren Singlehaushalte interessant ist. Sieht aus wie Chicorée, ist aber nicht bitter. Er hält sich auch länger knackig frisch als Kopfsalat und wird unter verschiedenen Namen (‚Salatherzen‘, ‚Little-Gem‘), oft im verschweißten Dreierpack, vermarktet. Ein normaler Salatkopf sieht nach einer Teilung an der Schnittkante nach einem Tag nicht mehr so gut aus, was den Erfolg dieses Angebots für die gesundheits- und frischebewussten Singles erklärt.

In der Gemüseerntestatistik wird die Salaternte aus Einheitlichkeitsgründen in Gewicht ausgewiesen. Die Erntemengen sind dieses Jahr wesentlich höher als 2003. Der feuchtere Sommer war für den Salat besser als die Hitze in vergangenen Jahr. Es wurden mehr vermarktungsfähige Köpfe pro Hektar geerntet und diese waren auch fester und schwerer. Zum Teil waren sie auch deswegen schwerer, weil es zu einem Überangebot mit sehr geringen Preisen für die Erzeuger kam. In der leider vergeblichen Hoffnung, in der nächsten Woche evtl. einen besseren Preis zu bekommen, wurde manches Feld etwas später geerntet, was die Salatköpfe auch schwerer werden ließ.

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Regierung: Ernte 2004 nicht mit Mykotoxin belastet

Themen: Archiv — info @ 14:10

Berlin (agrar.de) – Nach Angaben der Bundesregierung gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Getreideernte dieses Jahres mehr als normal mit Mykotoxin belastet ist. Dies teilt sie in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion mit.

Die Union hatte unter anderem nachgefragt, ob die im Februar des Jahres in Kraft getretene Änderung der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung Nachteile für deutsche Landwirte hat. Diese seien durch die Verordnung strengeren Grenzwerten unterworfen als ihre europäischen Mitbewerber.

Dazu erklärt die Regierung, alle Getreideprodukte, die auf dem deutschen Markt angeboten werden, müssten die strengeren Grenzwerte erfüllen. Wirtschaftliche Nachteile für deutsche Landwirte seien nicht zu erwarten, da die Höchstmengen für Mykotoxin angemessen seien. Dies hätten Forschungsprojekte und die jährlichen Untersuchungen im Rahmen der besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung gezeigt.

Die Regierung weist ferner darauf hin, dass eine europäische Verordnung die Höchstmengen für Mykotoxinrückstände regelt. Diese könne aber durch nationale Regelungen ergänzt werden. Im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes habe die Bundesrepublik davon Gebrauch gemacht, so die Regierung.

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Sonnleitner: EU muss finanzieller Verantwortung für FFH nachkommen

Themen: Archiv — info @ 10:10

Bauernverband fordert separates Finanzierungsinstrument für Natura 2000

Berlin (agrar.de) – Die Vorschläge der EU-Kommission, die Kosten zur Finanzierung von Natura 2000 durch einen Rückgriff auf bestehende EU-Fonds aufzubringen, bezeichnete der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, als nicht akzeptabel. In einem Schreiben an Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, betonte er, dass es auf eine doppelte Belastung der Landwirtschaft hinauslaufe, wenn zur Finanzierung von FFH- und Vogelschutzgebieten Gelder aus bestehenden EU-Fonds, die insbesondere zur Förderung des ländlichen Raums genutzt werden, herangezogen würden.

Von Seiten des Umwelt- und Naturschutzes sei immer versucht worden, die Sorge der Landwirte vor zusätzlichen Belastungen wie Bewirtschaftungseinschränkungen durch das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 nach der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie dadurch zu besänftigen, dass die Leistungen der Landwirte mit zusätzlichen finanziellen Mitteln ausgeglichen würden. Denn die Landwirtschaft habe durch die Umsetzung der beiden Richtlinien erhebliche Nutzungseinschränkungen zu verkraften. Bereits jetzt gelte ein Verschlechterungsverbot, was eine Veränderungssperre der betreffenden Flächen bedeute. Durch die andauernden Nachmeldungen von FFH- und Vogelschutzgebieten in den einzelnen Bundesländern sei für viele Landwirte die Entwicklungsfähigkeit ihrer Betriebe nicht mehr gesichert. So werden die Flächen, die von Natura 2000 betroffen sind, langfristig für die Landwirtschaft nur noch in beschränktem Umfang nutzbar sein. Notwendige Anpassungsmaßnahmen auf veränderte Marktbedingung en könnten aber nur realisiert werden, ‚wenn auf den bewirtschafteten Flächen auch Nutzungsänderungen umsetzbar sind‘, betonte Sonnleitner.

Durch einen Rückgriff auf bestehende Fonds zur Finanzierung der Gebiete würden dem ländlichen Raum und der Landwirtschaft für weitere Entwicklungsmöglichkeiten dringend benötigte Mittel entzogen. Daher appelliere der DBV an Bundesminister Trittin, sich bei den Beratungen auf europäischer Ebene zur Finanzierung von Natura 2000 für ein eigenständiges Finanzierungssystem einzusetzen. Es sei ein Taschenspielertrick, dem ländlichen Raum wichtige Fördermittel etwa für bestehende und anerkannte Agrarumweltprogramme zu entziehen, um die Mittel zur Umsetzung von Natura 2000 zu verwenden. Die Landwirte haben durch ihr Wirtschaften erst das Entstehen und die Erhaltung von schützenswerten Biotopen möglich gemacht, erklärte der DBV. Daher sollten die EU und der Umwelt- und Naturschutz nun zu seinen Ankündigungen stehen, um die Kooperation der Landwirtschaft im Naturschutz nicht aufs Spiel zu setzen.

Insgesamt halte es der DBV für wenig realistisch, dass die häufig propagierten Vorteile des Natura 2000 Netzes die Einbußen der Landwirtschaft kompensieren werden. Denn die von der Kommission vorgetragenen Vorteile seien für Landwirte häufig nicht monetarisierbar. Im Gegensatz zu den häufig zitierten Vorteilen von Natura 2000 Gebieten seien damit eher Nutzungseinschränkungen und Eingriffe in die Arbeit und das Eigentum der Landwirte verbunden. Ein eigenständiges und flächendeckendes Finanzierungssystem sei daher legitim und darüber hinaus eine angemessene Anerkennung der Leistung der Landwirte.

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Immer weniger kaufen Eier direkt beim Erzeuger

Themen: Archiv — info @ 10:10

Hannover (agrar.de) – Der Eierkauf der deutschen Verbraucher direkt beim Erzeuger ist in den vergangenen fünf Jahren stark zurückgegangen. 1999 dominierte dieser Absatzweg nach Informationen des niedersächsischen Landvolkverbandes mit 37 Prozent des privaten Verbrauchs. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 15 Prozent.

Deutliche Zuwächse erzielten die Discounter. Allein Aldi brachte es auf einen Anteil von 22 Prozent und die anderen Discounter (ohne Aldi) erzielten einen Anteil von 23 Prozent. Zusammen mit den Supermärkten und Verbrauchermärkten erreichte der Lebensmitteleinzelhandel inzwischen einen Mengenanteil von 72 Prozent. Auf dem Wochenmarkt wurden nur noch acht Prozent der Eier umgeschlagen. Insgesamt lag der Nahrungsverbrauch bei 17,5 Milliarden Eiern, das waren 2,2 Prozent weniger als 2002. Umgerechnet pro Kopf der Bevölkerung entspricht dies einem Verbrauch von 212 Stück. 2002 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch noch 216 Eier.

Allerdings wurde der rückläufige Trend in 2003 weniger durch eine Nachfragezurückhaltung, sondern durch das zeitweise zu kleine Angebot ausgelöst. Nur rund 70 Prozent der verbrauchten Eier konnten aus eigener Erzeugung gedeckt werden, im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei 75,1 Prozent.

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Goldmann: Ministerpräsident Platzeck bricht sein Wort zu Agrardiesel

Themen: Archiv — info @ 10:10

Berlin (agrar.de) – Zum Haushaltsbegleitgesetz im Vermittlungsausschuss des Bundesrates erklärt der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann:

‚Wieder einmal sind die Sozialdemokraten zu Lasten der heimischen Landwirtschaft umgefallen und brechen ihr Wort: Trotz anders lautender Versprechen des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und des mecklenburg-vorpommerischen Landwirtschaftsministers Dr. Till Backhaus, beide SPD, wird das Haushaltsbegleitgesetz unverändert den Vermittlungsausschuss verlassen. Damit sind drastische Belastungen für die heimischen Landwirte verbunden: Der Steuersatz für Agrardiesel wird von rd. 25 auf 40 Cent je Liter erhöht. Während die Landwirte in benachbarten Mitgliedstaaten wie z.B. Frankreich und Österreich entlastet werden, treibt Rot-Grün die Treibstoffkosten durch höhere Steuern noch weiter in die Höhe. Der deutsche Steuersatz liegt gegenüber Frankreich dann 20-mal höher. Diese Wettbewerbsverzerrungen in der EU werden weitere Arbeitsplätze in Deutschland kosten. Weiterhin ist mit deutlichen Beitragserhöhungen in der Landwirtschaftlichen Krankenversicherung durch das Haushaltsbegleitgesetz zu rechnen.

Rot-Grün erhöht die Steuern für die Landwirte und hätschelt das eigene Klientel mit milliardenschweren Subventionen. Das hat mit solider Haushaltspolitik nichts zu tun.‘

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Künast: Vermittlungsergebnis schafft Rechtssicherheit bei Agro-Gentechnik

Themen: Archiv — info @ 10:10

Berlin (agrar.de) – Mit dem Vermittlungsergebnis zum Gentechnikgesetz ist nach Einschätzung von Bundesverbraucherministerin Renate Künast der Weg gebahnt für die Verabschiedung des Gentechnikgesetzes. ‚Die aufgeworfenen Fragen haben wir im Vermittlungsverfahren geklärt. Wenn der Bundestag die Einsprüche des Bundesrates abweist, ist Rechtssicherheit bei der Agro-Gentechnik hergestellt.‘, erklärte Künast.

Das Gentechnik-Gesetz sei ein Erfolg für den Verbraucherschutz und die Landwirte, die weiterhin ohne Gentechnik arbeiten wollten, so Künast. ‚Das Gentechnikgesetz fügt sich ein in eine Reihe von Regelungen, die wir treffen, um die Existenz von gentechnikfreier Landwirtschaft und gentechnikfreien Lebensmitteln zu sichern.‘, erklärte die Ministerin. ‚Nachdem die EU-Kommission das de facto-Moratorium für das Inverkehrbringen von GVO in der EU aufgehoben hat, brauchen wir dringend Regelungen, um die gentechnikfreie Landwirtschaft vor wesentlichen Beeinträchtigungen durch Auskreuzungen, Beimischungen und sonstige Einträge von GVO zu schützen. Genau dies leistet das neue Gentechnikgesetz.‘

Wesentliche Elemente des Gesetzes sind:

– der Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft: gentechnikfreie Betriebe werden gegen schleichende Dominanz von GVO geschützt,

– die Regelung der Haftung: Landwirte, die Gentechnik anwenden, müssen gesamtschuldnerisch für GVO-Verunreinigungen in gentechnikfreien Betrieben haften. Dies gilt auch verschuldensunabhängig,

– die Produktinformationspflicht: GVO-Inverkehrbringer sind verpflichtet, in einem „Beipackzettel“ darzulegen, wie die Anforderungen zur guten fachlichen Praxis eingehalten werden. Bei fehlerhaften Produktinformationen machen sie sich haftbar.

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Lebensmittel bleiben Billigmacher

Themen: Archiv,Tierseuchen — info @ 09:10

Nur geringe Preissteigerung in der Euro-Zone – Deutlicher Auftrieb in EU-Beitrittsländern

Hannover (agrar.de) – Lebensmittel haben in vielen Ländern der Europäischen Gemeinschaft auch in diesem Jahr wieder ihre Rolle als Inflationsbremse ‚erfolgreich verteidigt‘ – wenn auch zum Leidweisen der Bauern, denen dafür die Rechnung in Form von niedrigen Erzeugererlösen präsentiert wurde. Im Mittel der Länder sowohl in der Euro-Zone als auch der übrigen EU lagen die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke im August dieses Jahres nur um 0,5 Prozent höher als im August 2003, so der niedersächsische Landvolkverband in einer aktuellen Pressemitteilung.

Um satte 5,2 Prozent billiger als im Vorjahr wurden danach die Lebensmittel in den Niederlanden, hier hatte allerdings die Geflügelpest im vergangenen Jahr die Preise stark ansteigen lassen. Spürbare Preisrückgänge gab es aber auch in Frankreich mit minus 0,9 Prozent, in Irland mit minus 0,6 Prozent und in Griechenland mit minus 0,5 Prozent. Für Deutschlands Verbraucher verbilligten sich die Lebensmittel gegenüber August 2003 um 0,3 Prozent. In den übrigen Euro-Ländern wurden Lebensmittel dagegen etwas teurer als im Vorjahr, und zwar in Belgien um 0,3 Prozent, in Portugal um 0,9 Prozent, in Finnland um 1,5 Prozent, in Italien um 1,7 Prozent und in Luxemburg um 1,8 Prozent. Die kräftigsten Preissteigerungen in der Euro-Zone wurden in Österreich mit plus zwei Prozent und in Spanien sogar mit plus 3,8 Prozent ermittelt.

Auch die Verbraucher in den drei Nicht-Euro-Länder der alten Fünfzehnergemeinschaft – Dänemark, Großbritannien und Schweden – konnten sich über billigere Lebensmittel freuen. Dagegen brachte der EU-Beitritt für die zehn Neuen zunächst einen deutlichen Preisauftrieb bei den Lebensmitteln. Am kräftigsten fiel der Preisanstieg in Lettland aus, wo sich die Lebensmittel um 11,6 Prozent verteuerten. Aber auch in Polen mit plus 9,3 Prozent, Ungarn mit plus 8 Prozent und der Slowakei mit plus 6,4 Prozent wurden Lebensmittel erheblich teurer. Lediglich Slowenien machte eine Ausnahme. Dort wurden Lebensmittel sogar um ein Prozent billiger.

Trotz der Preissteigerungen in den Beitrittsländern sind die Lebensmittel dort im EU-Vergleich erheblich billiger als in den alten EU-Ländern. So kostet ein repräsentativer Warenkorb beispielsweise in Polen nur halb so viel wie im Durchschnitt der EU. Allerdings liegen auch die Einkommen in den neuen Mitgliedsländern erheblich unter dem EU-Durchschnitt, so dass ein höherer Anteil der Einkommen für die Ernährung ausgegeben werden muss. Auf der anderen Seite können Deutschlands Verbraucher nicht nur von den hier zu Lande gesunkenen Lebensmittelpreisen profitieren, auch im EU-Vergleich können sie günstig einkaufen. Mit einem Preisindex von 107 im Vergleich zum Durchschnitt der 25-er Gemeinschaft belegte Deutschland 2003 einen guten Mittelplatz bei vergleichsweise hohen Einkommen. Vor allem Milch, Käse und Eier waren hier billiger als im Mittel der EU. Die Milchauszahlungspreise der Molkereien an die deutschen Bauern decken allerdings zeitweise nicht mehr die Produktionskosten, viele Milcherzeuger fahren inzwischen Existenz gefährdende Verluste ein.

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