17. September 2004

CDU: Unser Land braucht eine innovative, wettbewerbsfähige Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 14:09

Berlin (agrar.de) – Anlässlich eines Gespräches mit dem Präsidium des Deutschen Bauernbundes erklärt der Vorsitzende des Bundesfachausschusses Agrarpolitik der CDU Deutschlands, Peter Bleser:

‚Unser Land braucht eine innovative, wettbewerbsfähige Landwirtschaft

Von den derzeit Regierenden in Berlin werden die Landwirtschaft und die sie vertretenden Verbände nicht nur stiefmütterlich behandelt. Die moderne Landwirtschaft wird als Feindbild für die Verängstigung von Verbrauchern aufgebaut. Die demokratisch gewählten Vertreter der Berufsstände werden als Bauernlobbyisten und Funktionäre verunglimpft. Die Landwirtschaft wird durch die falschen politischen Weichenstellungen: Sonderbelastungen durch höhere Steuern, Sonderauflagen, die über das EU-Recht hinausgehen, und die Gängelung durch einen Bürokratismus, der nicht mehr auszuhalten ist in ihrer Existenz bedroht. Da hört der Spaß auf und da müssen wir protestieren und für unsere Familien und Arbeitsplätze kämpfen!

Wenn wir heute in der breiten Öffentlichkeit über Landwirtschaft sprechen, denken viele an einen altmodischen, hochsubventionierten Wirtschaftszweig, der mit high-tech und Innovation nichts zu tun hat. Die rot-grüne Bundesregierung hat dabei entscheidend zu dieser Suggestion beigetragen. Ihre gesamte Politik ist darauf gerichtet, in Deutschland partiell eine Museumslandwirtschaft zu installieren. Dabei ist es in der Realität ganz anders. Wir müssen uns klar werden, dass die Landwirtschaft einer der dynamischsten Sektoren unserer Volkswirtschaft ist: Die Produktivität ist alleine in den letzten zehn Jahren um fast 100 Prozent je Arbeitskraft gestiegen, doppelt so stark wie im produzierenden Gewerbe. Daneben konnte mit Hilfe des technischen Fortschritts für den Verbraucher ein beträchtlicher Wohlfahrtsgewinn erzielt werden. Wenn man heute in Deutschland nur noch 11 Prozent der gesamten Konsumausgaben für Nahrung benötigt, statt vor wenigen Jahrzehnten 30 bis 40 Prozent, so beträgt diese Differenz Jahr für Jahr über 200 Mrd. Euro, die der Verbraucher für andere Ausgaben verfügbar hat. Somit hat der technische Fortschritt in der Landwirtschaft die Gesellschaft enorm bereichert. Vielfach mehr als die so genannten Agrarsubventionen kosten, die in Wirklichkeit entweder Sozialausgaben betreffen oder gesellschaftlich geforderten Nachhaltigkeits-Aufwand der Landwirtschaft ausgleichen.

Die Bedeutung der Landwirtschaft geht des Weiteren weit über ihre Rolle im Agrarbusiness hinaus. Ihr gesellschaftlicher Stellenwert lässt sich nicht nur auf die ökonomischen und durchaus beeindruckenden Kennziffern reduzieren. Darin sind nämlich die vielfältigen Leistungen, die quasi als Koppelprodukt bei der Landbewirtschaftung anfallen, nicht enthalten, z. B. die Erhaltung der Kulturlandschaft und der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Stabilisierung des ländlichen Siedlungs- und Wirtschaftsraums. Damit ‚produzieren‘ die Landwirte öffentliche Güter, die der gesamten Gesellschaft zugute kommen und auf die niemand von uns verzichten möchte. Vor diesem Hintergrund ist es sehr wichtig, dass seitens der Politik alles getan wird, die Landwirtschaft in Deutschland zu sichern und ihr Perspektiven für die Zukunft zu geben.

Erst im November letzten Jahres haben CDU/CSU im Vermittlungsausschuss eine brutale Sonderbelastung der Landwirtschaft in Form einer Mineralölsteuererhöhung für Agrardiesel sowie Sonderkürzungen von Zuschüssen in den landwirtschaftlichen Sozialversicherungen verhindert. Schon ein halbes Jahr später geht die Bundesregierung wieder gegen die Bauern vor. Sie will die nicht zustimmungspflichtigen Teile des Haushaltbegleitgesetzes mit einer Vielzahl einseitiger Belastungen für die landwirtschaftlichen Familien, diesmal brutal durchsetzen.

Bei der landwirtschaftlichen Krankenversicherung (LKV) sollen 82 Mio. Euro zur Finanzierung des höheren Anteils der Altenteiler gekürzt werden. Die Folge: Während die Versicherten bei den übrigen gesetzlichen Krankenkassen Beitragssenkungen in Folge der Gesundheitsreform erwarten können, sollen die Bauern im Durchschnitt 12,5% mehr zahlen.

Jeder kennt die im Vergleich zu anderen Branchen hohen Beiträge zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung. Die Bundesregierung wird auch hier wieder von 250 Mio. Euro, 100 Mio. Euro kürzen. Beitragserhöhungen von im Schnitt 17 Prozent, mit regional erheblichen Ausschlägen nach oben sind die unmittelbare Folge.

Es ist nicht so, das wir angesichts dramatischer Staatsverschuldung und einer strukturellen Verschuldung des Landes von ca. 45 Mrd. Euro nicht auch schauen müssen, wo auch im Agraretat noch Einsparmöglichkeiten zu finden sind. Wir haben uns hingesetzt und vornehmlich durch das Streichen von Mitteln für die ‚Grüne Spielwiese‘ von Ministerin Künast Einsparvorschläge zusammengebracht. Wenn die Grüne Ministerin Künast unsere Vorschläge nicht annimmt, stellt sie Ideologien über Menschen.

Wie sehr die Regierung die Realität aus dem Blick verloren hat, belegen zwei weitere Beispiele. Mit der geplanten Steuererhöhung für Agrardiesel in Höhe von 287 Mio. Euro oder 56 Prozent legt die Bundesregierung der deutschen Landwirtschaft weitere Fußfesseln an. Frankreich versteuert Agrardiesel mit 5,6 Cent. Dänemark mit 3,27 Cent. Die Folge wird der Verlust vieler Arbeitsplätze sein. In Grenznähe werden zu dem viele Betriebe außerhalb der Landwirtschaft aufgeben.

Wir werden auch diesmal als Opposition für die Bauern kämpfen und die einseitigen Belastungen der Bundesregierung strickt ablehnen. Leider sind die Erfolgsaussichten diesmal sehr bescheiden. Es sei denn, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verhelfen dem Bundesrat zu einer 2/3-Mehrheit.

Weitere Bereiche sind Biotechnologie und Nachwachsende Rohstoffe. Hier laufen wir Gefahr, wie schon bei anderen Zukunftstechnologien, zwar die besten Forscher zu haben, aber die Markteinführung und die damit einhergehenden Arbeitsplätze überlassen wir anderen. Bewusst wird Angst geschürt und ein Gesetz beschlossen, welches die Einführung dieser Zukunftstechnologie in Deutschland verhindert. In den USA sind 70 Mio. Hektar mit GVO-Pflanzen bestellt und die Produkte werden in Form von Sojabohnen und Mais zu uns exportiert. Seit Jahren gibt es in Deutschland praktisch kein Kraftfutter mehr für Hühner, Schweine und Rinder ohne GVO-Anteile.

Die BASF zeigt schon heute auf, das mit der 2+3+4 Generation GVO in einer Kooperation zwischen Chemieunternehmen und Land – oder Gartenbau die Produktion gewünschter Stoffe oder Wirkstoffe in die Pflanze verlegt werden kann. Anwendungsmöglichkeiten weit über die Ernährung und die Medizin zeichnen sich ab. Anstatt diese Chancen entschlossen zu nutzen, treiben wir die Forschungsabteilungen der Unternehmen aus dem Land.

Ein weiteres Trauerspiel ist das endlose Verfahren bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Mittel, die in den Nachbarländern zum Beispiel bei Obst und Gemüse erlaubt sind, und deren Endprodukt zu uns exportiert werden darf, sind bei uns verboten. Anstatt die Zulassung nicht nur der Wirkstoffe, sondern auch der Pflanzenschutzmittel in der EU zu konzentrieren, müssen sich die Produzenten in langwierigen Verfahren mit dem neu geschaffenen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auseinandersetzen. Ein Bürokratieaufwand ohne Gleichen!

Die Pläne der EU-Kommission zur Reform der EU-Zuckermarktordnung sind aus unserer Sicht so nicht diskutabel.

Mit den von Kommissar Fischler bereits für das Wirtschaftsjahr 2005/06 geplanten Senkungen der Zuckerquoten um ca. 16 Prozent und der Mindestpreise für Rüben in mehreren Schritten bis zu 37 Prozent bei nur teilweiser Kompensation wird die bisher erfolgreiche Zuckererzeugung in Europa aufs Spiel gesetzt. Die jetzige Regelung bildet in der EU den wirtschaftlichen Rahmen für über 230.000 Landwirte, 135 Zuckerverarbeitungsbetrieben und sechs Raffinieren. Darüber hinaus sichert sie 300.000 Arbeitsplätze und den Entwicklungsländern aufgrund von Zollpräferenzen gute Exportmöglichkeiten. Bei den anstehenden Verhandlungen in Brüssel fordern wir die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass diese viel zu weitgehenden Vorschläge zurückgenommen werden und die Laufzeit der gegenwärtigen Marktordnung eingehalten wird.

Diese Beispiele zeigen eines sehr deutlich.

Wir brauchen neben einem Politik- und Regierungswechsel auf Bundesebene eine Bewusstseinsveränderung in diesem Land: Mehr Mut und Risikobereitschaft, mehr Bereitschaft zur Leistung, mehr Verantwortung für den Einzelnen, mehr Freiheit von staatlicher Gängelung, mehr Kreativität.

Links zum Thema Agrarpolitik.

COPA/COGECA: Feiter sieht weiteren Druck auf die EU-Agrarausgaben

Themen: Archiv — info @ 14:09

Rendsburg (agrar.de) – Der Generalsekretär der Europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände COPA und COGECA, Dr. Franz-Josef Feiter, sprach auf dem Landesbauerntag in Rendsburg am 17. September 2004 zum Thema ‚ Nach der EU-Erweiterung und vor den WTO-Verhandlungen: Die Europäische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen‘.

Feiter rief den Zuhörern in Erinnerung, dass Deutschland seit jeher zu den großen Agrarnationen in Europa zähle, bei wichtigen Produkten sogar Europas größter Erzeuger sei. Das sei das Ergebnis der Tüchtigkeit der Bauern und Bäuerinnen in Deutschland, aber auch der hervorragenden Standortbedingen sowie der politischen und ökonomischen Rahmenbedingen.

Das werde aber nicht von alleine so bleiben. Freiheit für die Märkte – das Motto der Agrarreform aus dem Jahre 2003 – bedeute, dass sich die Produktion am Markt auf Dauer dort behaupte, wo auch die allgemeinen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb müssten in Zukunft Bund, Länder und Gemeinden alles tun, um der Landwirtschaft bei ihrem Anpassungsprozeß zu helfen und ihre Marktposition zu behaupten.

Sicherung der deutschen Landwirtschaft hieße: Sicherung von 400.000 landwirtschaftlichen Arbeitsplätzen und weiteren 4 Mio Arbeitsplätzen im vor- und nachgelagerten Bereich. Das ist weit mehr als die Autoindustrie in Deutschland abdeckt.

Die Verteidigung des Standortes sei heute nach der Reform wichtiger als in der Vergangenheit, als die Marktinterventionen die Produktion in allen Regionen Europas in gleicher Weise abgesichert habe. Es gebe in Zukunft große Freiräume für die nationale Politik. Wer die Reform so umsetze, dass die Produktion gefördert und gefordert wird, der helfe seinem Standort. Wer zum Beispiel die Spielräume in der Agrarsozialpolitik ausschöpfe, der helfe natürlich seinen Bauern, kostengünstig zu produzieren.

Es liege auf der Hand, dass ein unterschiedlicher Steuersatz bei Diesel die Wettbewerbsposition der Landwirtschaft beeinflusse und genau so liege es auf der Hand, dass die gesetzliche Regelung zum Anbau von genveränderten Organismen auf Dauer die Wettbewerbsstellung der Landwirtschaft in Europa und in der Welt mitbestimme.

Bei der Darstellung des bisherigen Verlaufs und der Chancen bei den WTO-Verhandlungen sagte Feiter, es sei beschlossene Sache, dass der Außenschutz für die europäische Landwirtschaft am Ende der Verhandlungsrunde niedriger sein werde als derzeitig. Dies werde Druck auf die Preise in Europa bedeuten und Druck auf die Einkommen der Bauern. Druck von außen führe dann automatisch zu stärkerem Wettbewerbsdruck innerhalb Europas. Deshalb sei es in Zukunft von entscheidender Bedeutung für die Behauptung des Produktionsstandortes Deutschland, dass die nationale Politik den Bauern helfe. Aus Brüsseler Warte könne man schon Unterschiede in Europa feststellen und dies werde Auswirkungen haben.

Feiter ging in seinen Ausführungen auf zwei besondere Aspekte nach der Reform der Agrarpolitik im Jahre 2003 ein, die die radikalste Reform in der Geschichte der EU-Agrarpolitik sei und deren Auswirkungen noch keiner voll voraussehe:

1. die finanzielle Absicherung der nun reformierten europäischen Agrarpolitik bis zum Jahre 2013,

2. der erfolgreiche Abschluss der WTO-Verhandlungen, die eine weitergehende Liberalisierung des Agrarhandels zur Folge haben werde.

Er wies auf die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs der EU aus dem Jahre 2002 in Brüssel hin, die den finanziellen Rahmen für die Agrarpolitik in Europa bis zum Jahre 2013 festgelegt habe.

Die derzeitige Diskussion in Europa über den Finanzrahmen der EU, die Haltung von 6 Mitgliedstaaten in Europa und insbesondere auch die Diskussion in Deutschland über Haushaltssanierung und EU-Finanzierung liessen jedoch für die Zukunft eine harte Haushaltsdebatte für die Jahre 2005 und 2006 erwarten und keiner wisse zur Zeit, wie das ausgehen wird.

Obwohl der Anteil der Agrarausgaben an den Gesamtausgaben der EU immer weiter zurückgeht, sehe er weiteren Druck auf die EU-Agrarausgaben und damit auf weitere Kürzungen von Agrarausgaben auf uns zukommen. Und es sei schon erstaunlich, dass diejenigen, die am lautesten eine Kürzung der Agrarausgaben verlangten, auch die seien, die in Genf eine weitere Liberalisierung des Agrarhandels verlangten. Dabei sei doch völlig klar, dass in Europa weniger Ausgleichszahlungen beschlossen werden müssten, wenn weniger liberalisiert würde und demzufolge weniger Preisdruck entstehen würde. Liberalisierung bedeutet Preisdruck und Preisdruck führt zu Ausgleichszahlungen, will man die Einkommen der europäischen Landwirte sichern. Die Landwirtschaft würde gerne auf jeden Einkommensausgleich verzichten, doch dafür braucht sie Preissicherheit. Hohe Umwelt- und Qualitätsstandards seien zu Niedrigpreisen nicht zu haben.

Neben der Sicherung der Gelder für die Agrarmarktpolitik müsse nun auch der Haushalt für die 2. Säule der Agrarpolitik durch Entscheidung des Ministerrates geklärt werden. Dabei komme es darauf an, dass das Geld, das ursprünglich für die Landwirtschaft vorgesehen war, auch auf Dauer für die Landwirtschaft gesichert wird. ‚So schön es ist, im ländlichen Raum Fahrradwege zu bauen,‘ so Feiter, ‚das darf nicht mit dem Geld geschehen, das unbedingt zur Einkommenssicherung und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft benötigt wird.‘

Natürlich hoffe er, dass die Bundesregierung dafür im Ministerrat und dann anschließend bei der nationalen Umsetzung auch in Berlin dafür sorge.

Bei den WTO-Verhandlungen sei es im Juli dieses Jahres in Genf gelungen zum Thema Modalitäten eine Einigung zu erreichen, die bei den weiteren Verhandlungen die europäische Agrarpolitik absichere. Das sei die Bewertung der europäischen Agrarverbände COPA und COGECA und das sei auch die eindeutige Aussage von Kommissar Fischler. Jetzt komme es darauf an, die weiteren Verhandlungen so zu führen, dass dies auch bis zum Ende der Verhandlungen so bleibe.

Feiter appellierte an die neue Kommission, und insbesondere die neuen Kommissare Mariann Fischer Boel (Landwirtschaft) und Peter Mandelson (Handel), unbedingt darauf zu achten, dass

1. der Außenschutz auf einem Niveau erhalten bleibt, der dem intern beschlossenen Niveau entspricht, und dies betrifft auch die besonders sensiblen Produkte Zucker, Rindfleisch und Milch.

2. Das gelte aber auch für die Parallelität bei den Exportsubventionen. Es könne nicht sein, dass die EU ihre Exporterstattungen abbauen müsse und die Amerikaner weiterhin Exportkredite gewähren können.

3. Es sei in Zukunft noch wichtiger als in der Vergangenheit, dass die besondere Schutzklausel im Agrarbereich erhalten bleibe.

4. Die green-box und die Kriterien zur Beurteilung der Maßnahmen in der green-box dürften nicht in Frage gestellt werden.

5. Auch bei den Verhandlungen über die internen Einkommenstransferzahlungen müsse unbedingt eine Gleichbehandlung aller Industrieländer erreicht werden. Es sei unakzeptabel, dass die Amerikaner in Zukunft ihre Wettbewerb verzerrenden marketing loans in der blue box absichern.

6. Außerdem hofften die europäischen Bauern immer noch darauf, dass es gelinge, die Nichthandelsaspekte in die Verhandlungen einzubringen und auf diese Weise die nachhaltige europäische Landwirtschaft international zu verteidigen. Man könne solange nicht von fairen Verhandlungen reden, solange andere Kontinente europäische Ursprungskennzeichen verwendeten und so den Verbraucher weltweit täuschen. IN diesem Punkt sei er sich mit der Bundesregierung völlig einig.

Trotz der angesprochenen Probleme und der Risiken, die man sehen und auf die man sich einstellen müsse, gab Feiter einen positiven Ausblick für die Zukunft der europäischen und deutschen Landwirtschaft. Er sei sicher, dass eine Mehrheit im Agarministerrat die Dinge so sehe, wie er es dargestellt habe. Es liege im Interesse der europäischen Gesellschaft, die nachhaltige und multifunktionale europäische Landwirtschaft zu erhalten. Nur die europäische Landwirtschaft bringe die Qualität auf den Tisch, den der europäische Verbraucher haben wolle und nur die europäische Landwirtschaft erhalte die Kulturlandschaft in Europa, die einzigartig ist.

Es gebe einfach keinen Sinn, zum Beispiel einige Großunternehmen in Brasilien im Zuckeranbau zu begünstigen und bäuerliche Familienbetriebe in Europa, die nachhaltig wirtschaften, und eine sich nur sehr mühsam entwickelnde Zuckerproduktion in einigen afrikanischen Ländern zu ruinieren. Das sei nur ein Beispiel für die vielen Widersprüche, die man im Lager derjenigen finde, die allzu schnell eine totale Liberalisierung des Agrarhandels fordern und daran ihr Heil sehen.

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Schleswig-Holstein: Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe weiter rückläufig

Themen: Archiv — info @ 11:09

Kiel (agrar.de) – In Schleswig-Holstein ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) von zwei Hektar (ha) und mehr im Mai 2003 gegenüber der Agrarstrukturerhebung 2001 um drei Prozent auf 18.672 zurück.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, setzte sich der Konzentrationsprozess zu weniger, aber größeren Betrieben in der Landwirtschaft im Berichtsjahr fort. Sehr unterschiedlich waren die Veränderungsraten in den einzelnen Betriebsgrößenklassen. Die Zahl der sehr kleinen Betriebe mit zwei bis fünf ha LF (3.421), bei denen es sich neben spezifischen Gartenbau- und Veredlungsbetrieben vor allem um Resthöfe und Hobbybetriebe handelt, erhöhte sich in Jahresfrist um 1,9 Prozent. Die Zahl der Betriebe mit fünf bis 20 ha LF (4.143), bei denen der Nebenerwerbscharakter dominiert, hat sich um 3,8 Prozent verringert. In dem Größenbereich von 20 bis 50 ha LF wurde eine Abnahme um sieben Prozent auf 3.417 Betriebe festgestellt, in der Größenklasse von 50 bis 100 ha LF nahm die Zahl der Betriebe seit 2001 um 6,8 Prozent auf 4.792 ebenfalls ab. Demgegenüber stieg die Zahl der Betriebe ab 100 ha LF um fünf Prozent auf 2.899 weiter an. Während zahlreiche Marktfruchtbetriebe seit Jahren auf Betriebsgrößen von mehr als 100 oder sogar 200 ha LF aufgestockt haben, wachsen auch die arbeitsintensiveren Futterbaubetriebe zunehmend in diesen Größenbereich hinein.

Die landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschafteten im Jahr 2003 insgesamt 1,02 Mio. ha landwirtschaftlich genutzte Fläche. Von dieser entfielen 48,6 Prozent auf die Betriebe der Größenklasse 100 ha LF und mehr.

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Rheinland-Pfalz: Weinmosternte 2004 wieder über 6 Millionen Hektoliter

Themen: Archiv — info @ 10:09

Qualität wegen ungünstiger Witterung unter der des Vorjahres

Bad Ems (agrar.de) – Aus der bevorstehenden Weinlese werden 6,4 Millionen Hektoliter Weinmost erwartet. Mit dieser gegenüber dem Vorjahr rund 15 Prozent höheren Menge, rechnen die Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz für den neuen Weinjahrgang. Was die Menge anbelangt, wird die Weinmosternte 2004 damit durchschnittlich ausfallen, ähnlich hoch wie zuletzt vor zwei Jahren oder im Jahr 2000. Dieser ersten landesweiten Ertragsschätzung zufolge werden die Weißweinrebsorten rund 4,6 (Vorjahr: 4,0) Millionen Hektoliter, die Rotweinsorten gut 1,8 (Vorjahr: 1,6) Millionen Hektoliter erbringen.

Zur Qualität des Erntegutes: Ein so gutes und früh vollreifes Lesematerial wie 2003 wird es in diesem Jahr nicht geben – dazu ist das Rebenwachstum nicht optimal verlaufen. Auf Spätfröste Ende Mai, die vor allem die südlichen Anbaugebiete heimsuchten, folgte eine zögerliche Blüte mit unterschiedlichem Ansatz der Trauben. Ab Juni traten lokale Unwetter mit Hagel häufiger als sonst auf, besonders in der Pfalz und an der Nahe. Bei der oft feuchtwarmen Witterung im Hochsommer sorgten die Schadpilze für erhöhten Befallsdruck in den Rebanlagen. Hinzu kamen bislang unbekannte Krankheiten wie die Schwarzfäule, die gebietsweise (Mosel-Saar-Ruwer, Mittelrhein) eskalierte. In der zweiten Augusthälfte schließlich geriet die Reifeentwicklung der Beeren während einer längeren Regenphase ins Stocken. Mit dem Beginn der Hauptlese ist nicht vor Anfang Oktober zu rechnen.

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16. September 2004

Rapsernte brach alle Rekorde

Themen: Archiv — info @ 16:09

Hannover (agrar.de) – Die diesjährige Rapsernte hat die Erwartungen der Landwirte weit übertroffen. Nachdem in den beiden Vorjahren einmal anhaltende Niederschläge und dann wieder ausgeprägte Dürre die Erträge stark beschnitten hatten, lief es in diesem Jahr optimal. Mit einer Gesamterntemenge in Höhe von 5,17 Mio. Tonnen (t) Winterraps haben die Landwirte nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes eine neue Rekordmarke gesetzt. Das Vorjahresergebnis in Höhe von 3,56 Mio. t wurde damit um rund 45 Prozent übertroffen. Entgegen dem ansonsten in der Landwirtschaft häufig zu beklagenden Mechanismus ‚Gute Ernte, niedrige Preise‘ rechnen Branchenkenner auch mit einem guten Marktverlauf und haben daher für die kommende Winterrapsernte wieder einen möglichst großen Anbau empfohlen.

Spürbar gestiegen ist nach Beobachtung der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) die Nachfrage nach Biodiesel. Die Erzeugung soll im kommenden Jahr erstmals die Marke von einer Millionen Tonnen übersteigen. Zusätzlich wird seit Jahresanfang dem mineralischen Diesel eine Menge von bis zu fünf Prozent Biodiesel beigemischt. Als Schmierstoff ist der Rohstoff vom Acker ebenfalls beliebt. Aber auch in der menschlichen Ernährung ist Rapsöl immer stärker gefragt und gilt heute in Deutschland als wirtschaftlich bedeutendstes Speiseöl. Sein Ölsäuremuster und der Gehalt an wertvollen Begleitstoffen sind seine Stärke, die in der warmen und kalten Küche gleichermaßen ausgespielt werden können. Dieser Siegeszug ist das Ergebnis intensiver Arbeit der deutschen Rapszüchter.

Im bundesweiten Vergleich ist das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern der größte Rapserzeuger, dies gilt für Anbaufläche, Durchschnittsertrag und Gesamternte in gleichem Maße. Niedersachsen befindet sich mit einer Anbaufläche von rund 100.000 ha und einem Durchschnittsertrag von 40,6 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) oder einer Gesamternte in Höhe von 406.000 t in einem starken Mittelfeld. Aus landwirtschaftlicher Sicht bietet sich der Rapsanbau auch zur Entzerrung von Arbeitsspitzen in Bestellung und Ernte an sowie aufgrund des hohen Vorfruchtwertes für nachfolgende Feldfrüchte wie beispielsweise den Winterweizen. Winterraps benötigt eine lange Wachstums- und Reifezeit: Bereits jetzt haben die Landwirte den im kommenden Jahr zu erntenden Winterraps ausgesät.

Niedersachsen: Sieben neue Naturschutzgebiete

Themen: Archiv — info @ 15:09

Jetzt 143.045 Hektar unter Naturschutz – Landschaftsschutz auf 969.880 Hektar

Hannover (agrar.de) – Auch im vergangenen Jahr hat die Naturschutzfläche in Niedersachsen wieder zugenommen. Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen standen zum Stichtag 31. Dezember 2003 insgesamt 143.045 Hektar (ha) in 705 Schutzgebieten unter Naturschutz. Das war gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 2.153 ha. Damit stehen – ohne Berücksichtigung der Flussmündungsbereiche und Küstengewässer – mittlerweile drei Prozent der gesamten Landesfläche unter Naturschutz. Sieben Naturschutzgebiete sind im vergangenen Jahr neu ausgewiesen worden, darunter im Kreis Dannenberg das Schutzgebiet ‚Planken und Schletauer Post‘ als größtes mit 535 ha.

Über die größte Naturschutzfläche verfügt nach wie vor der Regierungsbezirk Lüneburg mit allein 62.578 ha, das ist doppelt soviel wie im Regierungsbezirk Hannover mit 31.071 ha und hat vornehmlich historische Gründe: Mit der Lüneburger Heide ist dort eines der größten und ältesten Naturschutzgebiete zu finden. Die Fläche verteilt sich auf insgesamt 202 Naturschutzgebiete, in Hannover sind es 188. Mit 4,04 Prozent geschützter Fläche führt Lüneburg auch in diesem Punkt die Liste an, in Hannover sind es 3,43 Prozent. Der Regierungsbezirk Weser-Ems kommt demgegenüber mit 29.069 ha in 209 Gebieten nur auf 1,94 Prozent geschützter Fläche und bildet damit das Schlusslicht. Am geringsten ist die Naturschutzfläche im Regierungsbezirk Braunschweig mit nur 20.326 ha in 106 Naturschutzgebieten, das sind 2,51 Prozent der Gesamtfläche. Von den sieben im vergangenen Jahr neu hinzu gekommenen Schutzgebieten wurden allein fünf im Regierungsbezirk Lüneburg ausgewiesen, die anderen zwei sind im Regierungsbezirk Weser-Ems zu finden. Für die Landwirtschaft gelten in den Naturschutzgebieten strenge Bewirtschaftungsauflagen, die teilweise finanziell ausgeglichen werden. Gegenüber dem ‚verordneten‘ Naturschutz bevorzugt das Landvolk den Vertragsnaturschutz auf der Basis freiwilliger Vereinbarungen gegen Entschädigung.

Neben den Naturschutzgebieten verfügt Niedersachsen über weitere 969.881 ha Fläche in Landschaftsschutzgebieten, das sind 20,5 Prozent der Landesfläche. Hinzu kommen 293.540 ha Nationalparkfläche, davon 277.708 ha im Wattenmeer und 15.832 ha im Harz, sowie 56.760 ha ‚Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue‘. Während sich die Fläche von Nationalpark und Biosphärenreservat nicht verändert hat, verminderte sich die Fläche der Landschaftsschutzgebiete leicht, und zwar vor allem durch Flächenabgänge an Naturschutzgebiete. Die Zahl der Landschaftsschutzgebiete blieb jedoch mit 1.436 gleich, davon allein 527 in Weser-Ems. In Lüneburg sind es 372, in Hannover 325 und in Braunschweig 212. Hier gelten zwar geringere Auflagen als in den Naturschutzgebieten, dennoch können die Landwirte hier nicht frei schalten und walten. So sind etwa Veränderungen der Nutzung oder Entwässerungsmaßnahmen wie die Anlage von Gräben oder Drainagen untersagt. Im Gegensatz zu den Naturschutzgebieten erhalten die Bauern in Landschaftsschutzgebieten keinen Ausgleich.

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Molkereiwirtschaft sucht Auszubildende

Themen: Archiv — info @ 15:09

Molkereifachmann/frau bietet viele Aufstiegsmöglichkeiten

Hannover (agrar.de) – Während sich mancher Schulabgänger bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nur Absagen einhandelt, gibt es eine Branche, die Jahr für Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen kann. Niedersachsens Molkereiwirtschaft sucht bereits jetzt Auszubildende zum Beginn 1. August 2005, zumal auch im gerade begonnenen Ausbildungsjahr nicht alle Plätze besetzt werden konnten. Rund 40 Ausbildungsplätze zum Molkereifachmann oder Molkereifachfrau sind nach Informationen des Landvolk-Pressedienstes im kommenden Jahr zu besetzen. In 15 Ausbildungsstätten können junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung erhalten und damit den Grundstock für vielfältige weitere Qualifikationen legen. Die Ausbildung ist ebenso vielfältig wie die Produktpalette, die in den niedersächsischen Verarbeitungsunternehmen der Molkereiwirtschaft erzeugt wird. Besonders angesprochen sind Bewerberinnen und Bewerber, die sich für naturwissenschaftliche Themen interessieren und Freude am Umgang mit modernen EDV-Anlagen haben. Da der gesamte Verarbeitungsprozess vom Rohstoff Milch bis zum fertigen Produkt einbezogen ist, müssen die jungen Menschen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringen.

Die praktische Ausbildung im jeweiligen Betrieb wird durch theoretischen Blockunterricht im Milchwirtschaftlichen Bildungszentrum der LUFA Nord-West in Oldenburg ergänzt. Diese Blöcke umfassen im Jahr 15 Wochen. Während der dreijährigen Ausbildung erhalten die angehenden Molkereifachmänner/frauen eine Vergütung in Höhe von rund 550 Euro im ersten bis zu 650 Euro je Monat im dritten Ausbildungsjahr. Die Unternehmen bilden für den eigenen Bedarf aus und garantieren damit quasi die Übernahme nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss. Mit diesem in der Tasche bieten sich vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten durch berufliche und schulische Qualifikationen bis hin zum Studium an. Detaillierte Informationen und eine Liste aller Ausbildungsbetriebe gibt es im Internet. Zusätzlich sind zwei Infotelefone geschaltet. Die Nummer (0441) 973520 gilt für den Regierungsbezirk Weser-Ems, im Einzugsbereich der Bezirksregierungen Hannover, Braunschweig, Lüneburg können unter 0511-4005-163 zusätzliche Informationen erfragt werden.

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Broschüre „Pflanzen in der Landwirtschaft“ überarbeitet

Themen: Archiv — info @ 14:09

Bonn (agrar.de) – Die Broschüre des Vereins information.medien.agrar (i.m.a) ‚Pflanzen in der Landwirtschaft‘ stellt im Postkartenformat die zehn wichtigsten Nutzpflanzen der einheimischen Landwirtschaft in Wort und Bild dar. Somit wird in handlicher Form viel Wissenswertes über die botanischen Merkmale der Pflanzen, die Herkunftsgeschichte, den Anbau und die Pflege sowie die Verwendung der Ernteprodukte vermittelt, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit.

Die Broschüre im handlichen DIN A-5-Format eignet sich gut als Kurzinformation sowie gemeinsam mit den Getreidesteckbriefen und Samentütchen zur Vorbereitung und für den Einsatz im Unterricht. Zusätzlich werden die Texte durch verschiedene Fotos zu jeder Nutzpflanze veranschaulicht.

Die Broschüre kann kostenlos bei der i.m.a. angefordert werden.

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Österreich: Rückgang der bäuerlichen Einkommen

Themen: Archiv — info @ 11:09

Land- und Forstwirtschaft investierte mehr als 6 Milliarden Euro

Wien (agrar.de) Der heute vom österreichischen Landwirtschaftsminister Josef Pröll der Bundesregierung vorgelegte Bericht zur Lage der Landwirtschaft (Grüner Bericht 2004) zeigt, dass trotz Rückgang der bäuerlichen Einkommen im Vorjahr um 4 Prozent die bäuerlichen Betriebe nach wie vor ein wesentlicher Faktor für die regionale Wirtschaftsstruktur sind. Die Land- und Forstwirtschaft investierte im Jahr 2003 mehr als 6 Milliarden Euro. Die Einkommenssituation in der Land- und Forstwirtschaft hat sich im Jahr 2003 nach einem positiven Jahr 2001 wie auch im Jahr 2002 rückläufig entwickelt. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft betrugen im Bundesmittel 18.513 Euro je Betrieb, was einem Rückgang um 4 Prozent entspricht. Hauptursachen für den Einkommensrückgang waren wiederum Einkommenseinbußen bei Schweinen auf Grund der weiterhin niedrigen Erzeugerpreise. Auch die niedrigeren Einnahmen für Milch trugen zum Rückgang der Einkünfte bei. Die Erträge lagen im Bundesmittel mit 65.201 Euro je Betrieb um 2,7 Prozent, die Aufwände mit 46.688 Euro um 2 Prozent unter dem Niveau 2002. Der Anteil an Mitteln der Öffentlichen Hand (öffentliche Gelder) stieg gegenüber 2002 durchschnittlich um 0,6 Prozent je Betrieb.

Innerhalb der Betriebsformen mussten die Veredelungsbetriebe (spezialisierte Betriebe im Schweine- und Geflügelsektor) Einkommenseinbußen von durchschnittlich 16 Prozent hinnehmen, gefolgt von Betrieben mit 25 Prozent bis 50 Prozent Forstanteil mit Einbußen von durchschnittlich 9 Prozent, gefolgt von den Betrieben mit über 50 Prozent Forstanteil sowie den Futterbaubetrieben mit Einbußen von durchschnittlich 4 Prozent. Dauerkulturbetriebe hingegen konnten eine Einkommenssteigerung von durchschnittlich 15 Prozent aufweisen. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft je nicht entlohnter Arbeitskraft waren bei den Bergbauernbetrieben mit 17.171 Euro um durchschnittlich 7 Prozent niedriger als 2002. Innerhalb der Bergbauernbetriebe konnte jedoch die Gruppe mit dem höchsten Erschwernisgrad (gemessen an Berghöfekatasterpunkten) ein Einkommensplus von durchschnittlich 6 Prozent verzeichnen.

Wie Landwirtschaftsminister Pröll betonte, ist die Erhaltung der bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft und ihrer Mehrfach­funktionen (Ernährung, nachwachsende Rohstoffe, Kulturlandschaft, Dienst­leistungen) ein zentrales agrarpolitisches Ziel der Bundesregierung. Die Bereitstellung und Absicherung der für dieses Ziel benötigten Mittel ist dabei ein wesentliches Anliegen. Entsprechend dem EU-Finanzrahmen werden in Österreich für die Dauer der Legislaturperiode zur Umsetzung der agrarpolitischen Ziel­setzungen 3 Mrd. Euro bereitgestellt. Zahlreiche Förderungsmaßnahmen tragen auch dazu bei, den bäuerlichen Unternehmern Zukunftsmärkte erschließen zu können.

‚Die Bereitstellung dieser Förderungen für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft und für die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im vor- und nachgelagerten Bereich der Land- und Forstwirtschaft. Der Agrarsektor sichert Arbeitsplätze in Industrie, Gewerbe und im Dienstleistungsbereich: Die Land- und Forstwirtschaft investierte 2003 insgesamt 6,02 Mrd. Euro, davon kamen der Industrie und dem Gewerbe 3,01 Mrd. Euro zu Gute‘, betonte Pröll.

Mit dem Beschluss über die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) im Juni 2003 ist es gelungen planbare Rahmen­bedingungen für das erweiterte Europa zu schaffen. Das Ergebnis stellt eine tragbare Basis für die weitere Zukunft der österreichischen bäuerlichen Familienbetriebe dar. Die Reform der GAP tritt, von einigen Ausnahmen abgesehen, am 1. Januar 2005 in Kraft: ‚Die Umsetzung der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2005 ist eine große Heraus­forderung für die öffentliche Hand und die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Für die Betriebe ergeben sich neue Rahmenbedingungen, die in vielfältiger Weise genutzt werden können, aber auch die administrative Abwicklung ist durch diese Reform besonders gefordert‘, so Landwirtschaftsminister Pröll abschließend.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Land Österreich.

Dietzel zur Ernte 2004: Hohe Erträge und niedrige Preise

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Wiesbaden (agrar.de) – Im Jahr 2004 hat die hessische Landwirtschaft nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der ‚besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung‘ (einem statistischen Erhebungsverfahren) mit über 2,2 Millionen Tonnen eine im Vergleich zum Vorjahr und zum langjährigen Vergleich sehr hohe Ernte eingebracht. Dies teilte der Hessische Minister für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Wilhelm Dietzel, heute in Wiesbaden mit. Dietzel: ‚Die Ergebnisse für die Wintergetreidearten Weizen und Roggen zeigen zum Teil die höchsten in Hessen je geernteten Flächenerträge, bei Sommerweizen, Sommergerste und Hafer wurden hingegen niedrigere aber zumeist noch befriedigende Erträge erzielt.‘

Der Durchschnittsertrag habe mit 75,1 dt/ha (Dezitonne = 100 kg) um 23,1 Prozent über dem Vorjahresergebnis und um 16,3 Prozent über dem Mittel der letzten sechs Jahre gelegen. Mit 2.296.060 t war die Gesamterntemenge im Vergleich zum Vorjahr um 23,6 Prozent und zum Mittel der Jahre 1998 bis 2003 um 14,5 Prozent höher ausgefallen. Die Getreideanbaufläche wurde zwar gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent ausgeweitet, sie sei damit aber immer noch um 1,5 Prozent geringer als im Vergleichszeitraum 1998 bis 2003.

Bei den einzelnen Getreidearten fielen die hohen Flächenerträge auf, die auf einem bis dato nicht erreichten Niveau liegen. In diesem Jahr konnten insbesondere die modernen Getreidesorten ihr Ertragspotential im vollen Umfang ausschöpfen. Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel: ‚Entscheidend für die Ertragsbildung waren die für die Wintergetreidearten besonders günstig verteilten Niederschläge. Sie kamen in den für das Wachstum günstigen Zeiträumen‘, und weiter: ‚Die Ernte begann unter zunächst optimalen Bedingungen, wurde aber in der zweiten Augusthälfte immer wieder durch Niederschläge unterbrochen und konnte dann nur noch unter erschwerten Bedingungen fortgesetzt werden. In einigen Regionen Hessens ist die Getreideernte bis jetzt noch nicht abgeschlossen. Teilweise müssen die Flächen umgebrochen werden, da die Qualität des Ernteguts den Anforderungen des Marktes nicht entsprechen. Das Erntegut wurde zu Beginn der Ernteperiode mit geringen Feuchtegehalten, großen Körnern und guten Eiweißgehalten eingebracht. Bei den nach der Regenunterbrechung der Ernte untersuchten Partien hatten die Qualitäten teilweise schon gelitten.‘ Ferner seien Trocknungsmaßnahmen erforderlich gewesen, die die Kosten für die Produktion deutlich erhöhten.

In den Späterntegebieten sei es auch zu Auswuchs (Auskeimen der Körner auf dem Halm) gekommen. Infektionen durch Getreidepilze hätten in diesem Jahr eine geringe Rolle gespielt.

Minister Dietzel: ‚Die Preise verharren trotz eines hohen Bedarfs auf dem Weltmarkt und einer in ganz Europa und auch einigen außereuropäischen Gebieten sehr guten Ernte auf einem für die Anbauer sehr unbefriedigenden, d.h. niedrigem Niveau unter denen des Vorjahres. Die Marktentwicklung ist von den niedrigen Weltmarktpreisen für Getreide geprägt. Mit steigenden Preisen ist eventuell erst im Verlaufe des Jahres zu rechnen. Es zeichnen sich Preise ab, die um 1 bis 3 Euro unter denen des Vorjahres liegen. Sie werden zum augenblicklichen Zeitpunkt, in dem sich der Markt erst bildet, mit 6,00 und 8,00 Euro/dt für Futterhafer, 8,50 bis 9,50 Euro/dt für Brotweizen und 7,00 bis 7,50 Euro/dt für Brotroggen festgestellt‘, und abschließend: ‚Bei Winterraps werden trotz der starken Nachfrage auf dem Weltmarkt Preise zwischen 18,00 und 20,50 Euro/dt und damit in etwa 2 Euro unter denen des Vorjahres erwartet, obwohl gerade im Bereich der Energieerzeugung eine hohe Nachfrage nach Rapsöl als Biokraftstoff besteht.‘

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Hessen.

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