23. September 2004

Mecklenburg-Vorpommern: Mehr Arbeitskräfte in Landwirtschaft und Gartenbau durch mehr Saisonarbeiter

Themen: Archiv — info @ 14:09

Schwerin (agrar.de) – Die 5.229 landwirtschaftlichen und Gartenbaubetriebe Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigten im Jahr 2003 insgesamt 23.470 ständige Arbeitskräfte. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes waren das 1.174 Personen bzw. 5 Prozent mehr als 2001. Der Anteil der vollbeschäftigten Arbeitskräfte ging im gleichen Zeitraum jedoch von 71,4 Prozent auf 66,7 Prozent zurück. Die Anzahl der Saisonarbeitskräfte erhöhte sich um mehr als 60 Prozent auf 6.764 Personen.

Die Altersstruktur der ständig Beschäftigten hat sich weiter zuungunsten der jüngeren Jahrgänge verändert: 2003 waren 20 Prozent der ständig Beschäftigten 55 Jahre und älter, 1995 waren es nur 15 Prozent. Die Berechnung der Arbeitsleistung in Arbeitskräfteeinheiten (AKE) ergab, wie schon 2001, einen Arbeitskräftebesatz von 1,4 AKE je 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche.

Von den 23.470 ständigen Arbeitskräften in den Betrieben der Landwirtschaft und des Gartenbaus waren 15.666 vollbeschäftigt (66,7 Prozent); 2001 lag dieser Anteil bei 71,4 Prozent. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Rechtsformen der Landwirtschaftsbetriebe erhebliche Unterschiede. So sind in den Betrieben der Rechtsform einer juristischen Person (GmbH u. a.) 83 Prozent, in den Personengesellschaften (z. B. GbR) 76 Prozent und bei den Betriebsinhabern und ihren Verwandten in den bäuerlichen Familienbetrieben knapp ein Drittel der Arbeitskräfte vollbeschäftigt. Allerdings werden 60 Prozent dieser Einzelunternehmen im Nebenerwerb geführt, bei dem die Vollbeschäftigung eher die Ausnahme ist.

Im früheren Bundesgebiet, wo die Landwirtschaft traditionell durch den Familienbetrieb geprägt ist, liegt der Anteil der Vollbeschäftigung im Durchschnitt aller Betriebe bei rund 30 Prozent.

In insgesamt 715 Betrieben kamen 2003 zusammen 6.764 nichtständige familienfremde Arbeitskräfte zum Einsatz, 2001 waren es 4.158 in 614 Betrieben. Einzelunternehmen beschäftigten mit 2 880 Personen die meisten Saisonarbeiter. In 167 Betrieben der Rechtsform juristische Person fanden 2.697 Beschäftigte eine befristete Tätigkeit, erheblich mehr als im Jahr 2001: 943 Beschäftigte in 128 Betrieben. An den Gesamtbeschäftigten in Landwirtschaft und Gartenbau haben die Saisonkräfte sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch im Durchschnitt der neuen und alten Bundesländer einen Anteil von 22 Prozent. Ihre wichtigsten Arbeitsgebiete sind die Ernte von Gemüse, einschließlich Spargel, und Obst (sowie die Lese in den Weinbaugebieten).

Männliche Personen haben an den Arbeitskräften einen Anteil von durchschnittlich 73 Prozent, an den Vollbeschäftigten von 79 Prozent und an den Saisonarbeitern von 61 Prozent. Knapp 20 Prozent der ständig Beschäftigten sind 55 Jahre und älter. In den bäuerlichen Familienbetrieben liegt dieser Anteil bei 27 Prozent, wobei 11 Prozent ihrer Beschäftigten bereits das gesetzliche Rentenalter erreicht haben.

Der Arbeitskräftebesatz, ein Maß für die Arbeitsleistung, lag 2003 bei 1,4 Arbeitskräfteeinheiten je 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche und war damit wesentlich niedriger als im früheren Bundesgebiet (4,2), zurückzuführen vor allem auf die erheblich geringere Viehhaltung und die nur schwache Ausprägung arbeitskräfteintensiver Landwirtschaftszweige, wie den Anbau von Zierpflanzen, Wein, Sonderkulturen, in Mecklenburg-Vorpommern.

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