05. August 2004

Niedersachsen: Trendwende im Schweinestall

Themen: Archiv — info @ 14:08

Viehzählung: Bestände wieder rückläufig – auch weniger Rinder

Hannover (agrar.de) – In der niedersächsischen Schweinehaltung ist nach den Bestandsaufstockungen der vergangenen Jahre jetzt offenbar eine Trendwende eingeleitet worden. Wie das Landvolk Niedersachsen mitteilt, hat die Viehzählung des Landesamtes für Statistik am 3. Mai einen deutlichen Rückgang der Tierbestände ergeben. Die Zahl der Schweine insgesamt verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent von 7,795 Millionen auf 7,575 Millionen. Von 2002 bis 2003 war dagegen noch ein Anstieg um 0,3 Prozent festgestellt worden. Dabei wurden mit Abstand die meisten Schweine im Landwirtschaftskammerbezirk Weser-Ems als Hochburg der Veredelung gehalten. Dort wurden mit 4,930 Millionen Tieren fast doppelt so viele gezählt wie im Gebiet der Landwirtschaftskammer Hannover mit 2,644 Millionen. Besonders stark sank die Zahl der Mastschweine, und zwar um sieben Prozent auf 3,312 Millionen Tiere. Dies hat sich bereits in einem deutlich festeren Markt als zum Jahresbeginn niedergeschlagen. Experten rechnen auch für die nächste Zeit noch mit einem knappen Angebot an Schlachtschweinen. Ebenfalls rückläufig gegenüber Mai 2003 war die Zahl der Zuchtsauen, die um 1,9 Prozent auf 646.000 sank. Mit einem Wiederanstieg der Schweinefleischerzeugung ist deshalb kurzfristig wohl nicht zu rechnen.

Schrumpfende Tierbestände haben die Viehzähler auch in den Rinderställen ermittelt. Gegenüber Mai 2003 sank die Rinderzahl insgesamt um 2,9 Prozent von 2,661 Millionen auf 2,585 Millionen Tiere. Damit hat sich die Bestandsabstockung gegenüber dem Jahr zuvor noch beschleunigt; gegenüber Mai 2002 waren die Bestände im Mai 2003 um 2,1 Prozent gesunken. Während dabei die Zahl der Milchkühe nur um ein Prozent auf 740.800 zurückging, nahm die Zahl der Schlachtrinder in allen Kategorien ab. So wurde bei den Mastbullen zwischen einem und zwei Jahren eine Abnahme um sechs Prozent auf 313.700 Tiere festgestellt. Bei den männlichen Tieren über zwei Jahren, vornehmlich Ochsen, lag der Rückgang mit minus 5,8 Prozent in ähnlicher Größenordnung. Auch die Zahl der weiblichen Schlachtfärsen wies mit einem Rückgang um neun Prozent ein stattliches Minus auf, absolut lag die Zahl allerdings nur bei 10.600 Tieren. Offenbar bleibt derzeit in den Ställen auch der Nachwuchs aus, die Zahl der Kälber unter einem halben Jahr verminderte sich immerhin um 8,2 Prozent auf 434.400. Schließlich wurden ebenso die Mutterkuhbestände um 1,7 Prozent auf 72.300 abgestockt.

Zuwächse weist die Viehzählung vom Mai lediglich bei den Schafen aus. Ihre Zahl stieg gegenüber Mai 2003 um 5,9 Prozent auf 278.200, nachdem sie im Jahr zuvor noch um 8,6 Prozent auf 262.700 gesunken war. Die meisten Schafe werden im Kammergebiet Hannover gehalten. Dort wurden 169.400 Tiere gezählt, während in Weser-Ems nur 108.700 Schafe von den Statistikern erfasst wurden.

Links zum Thema Verbände, Links zum Bundesland Niedersachsen.




   (c)1997-2017 @grar.de