14. Juli 2004

FDP: An einer Reform der Zuckermarktordnung mit Augenmaß führt kein Weg vorbei

Themen: EU,Förderung,GAP,Zuckerrüben — info @ 14:07

Berlin (agrar.de) – Zur Reform der Zuckermarktordnung erklärt der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann:

‚Eine Reform der Zuckermarktordnung ist erforderlich. Einerseits weil mit der EU-Agrarreform ein grundsätzlicher Wandel vollzogen wurde, der über die Entkopplung der Prämien von der Produktion mehr Marktwirtschaft ermöglicht. Dieser Entwicklung muss die seit mehr als drei Jahrzehnten bestehende Zuckermarktordnung Rechnung tragen. Andererseits wächst der handelspolitische Druck auf Europa. Im Mittelpunkt der Kritik unserer Handelspartner steht immer öfter die europäische Zuckermarktordnung: Beispiele für diese intenationalen Handelsstreitigkeiten sind die WTO- und Mercosur-Verhandlungen sowie das WTO-Streitschlichtungsverfahren gegen EU-Zuckerexporte. Wegen dieser europäischen und internationalen Entwicklungen führt kein Weg an einer Reform der Zuckermarktordnung vorbei. Daher ist die Bereitschaft der Zuckerrübenanbauer zu einem offenen Dialog über geeignete Reformschritte richtig und ausdrücklich zu begrüßen.

Für die FDP-Bundestagsfraktion wird es in den weiteren Beratungen entscheidend darauf ankommen, einen Gleichkang marktwirtschaftlicher Reformen und der Sicherung von Arbeitsplätzen in der heimischen Zuckerwirtschaft zu erzielen. Aus handels- und entwicklungspolitischen Gründen ist ein Abbau der Exportsubventionen sinnvoll und notwendig.

Grundsätzlich richtig ist zudem, die von der EU-Kommission vorgeschlagene Kürzung der Preise und Quoten in Verbindung mit einer Ausgleichsregelung. Allerdings ist die Kommission hier über das Ziel hínaus geschossen. Die vorgesehenen Kürzungen der Preise und Quoten können durch die geplante Ausgleichsregelung allenfalls abgefedert, aber keinesfalls ausgeglichen werden. Nicht akzeptabel ist für die FDP-Bundestagsfraktion der auf 2005 vorgezogene Reformbeginn. Aus Gründen der unternehmerischen Planungssicherheit muss die bestehende Zuckermarktordnung bis 2006 bestehen bleiben.‘

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VLN-Sachsen zum Agrarbericht: Kurskorrektur nötig

Themen: Archiv — info @ 13:07

Dresden (agrar.de) – Angesichts des heute vorgestellten Agrarberichts hat der sächsische Verband der Landwirte im Nebenberuf (VLN) eine Kurskorrektur in der Bundespolitik gefordert. Die Bundesregierung müsse nun aufhören, die Bauern immer stärker zu belasten, so VLN-Chef Matthias Schreier.

‚Wenn die Gewinne in den sächsischen Landwirtschaftsunternehmen um 20 Prozent einbrechen, kann der Bund keine Mehrbelastung über die landwirtschaftlichen Sozialkassen beschießen‘, erklärte Schreier. Der Haushaltsplan für das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht für das kommende Jahr Kürzungen in Höhe von 372 Millionen Euro vor, davon 98 Millionen in der landwirtschaftlichen Unfall- und Rentenversicherung.

Der VLN vertritt die Interessen der Nebenerwerbsbauern, die in Sachsen 58 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe führen.

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CDU/CSU: EU-Zuckermarktordnung nicht aufs Spiel setzen

Themen: Archiv — info @ 12:07

Erzeuger benötigen Planungssicherheit

Berlin (agrar.de) – Zu den Plänen von EU-Kommissar Fischler zur Reform der EU-Zuckermarktordnung erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt, und der zuständige Berichterstatter, Peter Bleser:

‚Die Pläne zur Reform der EU-Zuckermarktordnung sind für die heimischen Rübenanbauer und die Zuckerproduzenten in den AKP-Staaten so nicht akzeptabel. Kommissar Fischler muss sich schon die Frage gefallen lassen, warum er kurz vor dem Ende seiner Amtszeit eine funktionierende Marktordnung, die zudem noch bis zum 30.06.2006 Gültigkeit hat, ohne Not frühzeitig ändern möchte. Damit werden im Rahmen des laufenden WTO-Verfahrens der Doha-Runde erneut Vorleistungen erbracht ohne entsprechende Gegenleistungen wichtiger Wettbewerber wie Brasilien. Ebenso werden damit im Vorfeld des Ausgangs des laufenden Schiedsgerichtsverfahrens bei der WTO bezüglich der Exporte von C-Zucker und der Reexporte von AKP-Zucker falsche Signale gesetzt.

Mit den von Kommissar Fischler bereits für das Wirtschaftsjahr 2005/06 geplanten Senkungen der Zuckerquoten um ca. 16 Prozent und der Mindestpreise für Rüben in mehreren Schritten bis zu 37 Prozent bei nur teilweiser Kompensation wird die bisher erfolgreiche Zuckererzeugung in Europa aufs Spiel gesetzt. Die jetzige Regelung bildet in der EU den wirtschaftlichen Rahmen für über 230.000 Landwirte, 135 Zuckerverarbeitungsbetrieben und sechs Raffinieren. Darüber hinaus sichert sie 300.000 Arbeitsplätze und den Entwicklungsländern aufgrund von Zollpräferenzen gute Exportmöglichkeiten.

Bei den anstehenden Verhandlungen in Brüssel fordern wir die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass diese viel zu weitgehenden Vorschläge zurückgenommen werden. Sowohl die europäischen Erzeuger und Verarbeiter als auch die über feste Abnahmeverträge in die EU exportierenden Entwicklungsländer benötigen im Hinblick auf ihre getätigten Investitionen Planungssicherheit. Die Auswirkungen auf die ärmsten Länder der Welt, die bei Zucker vom bisherigen System profitieren, müssen viel stärker als bislang berücksichtigt werden. Auch ein in Deutschland umwelt- und ressourcenschonend erzeugtes Produkt wie unsere heimische Zuckerrübe kann nicht mit den oftmals unter fragwürdigen Umweltbedingungen und auf riesigen Plantagen erzeugten Rohrzucker vollständig konkurrieren!

Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der EU-Kommission viel stärker sachorientierte und längerfristige Lösungsansätze zum richtigen Zeitpunkt.‘

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Nordrhein-Westfalen: Mehr Brotgetreide, Winterraps und Kartoffeln, weniger Gerste

Themen: Archiv — info @ 12:07

Düsseldorf (agrar.de) – Nordrhein-Westfalens Landwirte bewirtschafteten im Frühjahr 2004 insgesamt 1.078.200 Hektar Ackerland, 0,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik nach Ergebnissen der diesjährigen repräsentativen Bodennutzungshaupterhebung mitteilt, nutzten die Bauern nahezu zwei Drittel des Ackerlandes für den Getreideanbau (664.800 Hektar). Bedeutendste Getreideart in NRW ist weiterhin Weizen, der auf einer Fläche von 270.400 Hektar (2003: 260.800 Hektar) angebaut wurde; überwiegend (266.000 Hektar) handelt es sich dabei um Winterweizen (einschl. Dinkel). Der Anbau von Roggen, der zweitwichtigsten Brotgetreideart, wurde um 7,6 Prozent auf 18.900 Hektar ausgedehnt. Die Anbaufläche für Brotgetreide (also Weizen und Roggen zusammen) war mit 290.400 Hektar um 4,0 Prozent größer als im Jahr 2003. Gerste wuchs auf 196.000 Hektar (-2,1 Prozent), Triticale auf 64.600 Hektar (+1,7 Prozent) und Hafer auf 22.500 Hektar (-14,4 Prozent).

Der Kartoffelanbau wurde um 9,4 Prozent auf 33.700 Hektar ausgedehnt. Überwiegend (auf 29.800 Hektar) wurden Spätkartoffeln gepflanzt, ihre Anbaufläche erhöhte sich um 8,4 Prozent – bei Frühkartoffeln stieg sie um 17,1 Prozent. 69.200 Hektar des Ackerlandes wurden mit Zuckerrüben bestellt, das war ein Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anbaufläche für Winterraps konnte – wie bereits im Vorjahr (+9,7 Prozent) – nochmals um 10,3 Prozent auf 56.100 Hektar ausgedehnt werden.

5,1 Prozent (Vorjahr: 6,6 Prozent) des gesamten Ackerlandes in NRW sind so genannte Brachflächen; rund 54.800 Hektar Brache bedeuten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 23,2 Prozent. Als Grund vermuten die Statistiker die von der EU verordnete Senkung des Mindeststilllegungssatzes für die sog. ‚konjunkturelle Flächenstilllegung‘.

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DBV: Existenzgefährdende Vorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung

Themen: Archiv — info @ 10:07

Vorstellung von alternativen Kernpunkten einer Reform

Berlin (agrar.de) – Beim Deutschen Bauernverband (DBV) stoßen die heute veröffentlichten Vorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung wegen der drastischen Folgen ab dem Wirtschaftsjahr 2005/06 auf Ablehnung. Nach Einschätzung des DBV wäre nach einer solchen Reform der Zuckerrübenanbau in Europa nur noch in einigen wenigen besonders ertragsstarken Regionen wie Frankreich möglich. In zahlreichen EU-Mitgliedstaaten käme der Zuckerrübenanbau zum Erliegen. Gerade die strukturarmen ländlichen Gebiete würden durch Produktionsaufgabe und Schließungen von Zuckerfabriken geschwächt. Deshalb unterbreitet der DBV eine Reihe von alternativen Reformvorschlägen.

Die Kommission hat eine Senkung der Zuckerquoten um circa 16 Prozent und der Rübenmindestpreise sogar um 25 Prozent bzw. 37 Prozent vorgeschlagen. Eine erste Preiskürzung um 25 Prozent soll bereits zum Juli 2005 und damit ein Jahr vor Ende der laufenden Marktordnungsperiode in Kraft treten. Darüber hinaus will die EU-Kommission die Produktionsquoten um 2,8 Millionen Tonnen auf 14,6 Millionen Tonnen kürzen. Die Einnahmeausfälle der Rübenbauern sollen nur zu 60 Prozent ausgeglichen, die Produktionsquoten entschädigungslos gekürzt werden.

Auch die vorgeschlagene Laufzeit der neuen EU-Zuckermarktordnung von nur drei Jahren lehnt der DBV als völlig unzureichend ab. Als Basis für die im Zuckersektor notwendigen Langfristinvestitionen sei ein Zeitraum bis mindestens 2012 unverzichtbar. Dem durch die Reform der EU-Agrarpolitik und ihre nationale Umsetzung in Deutschland ohnehin gebeutelten Ackerbau würde die letzte verbliebene tragende Säule genommen.

Die Vorschläge der EU-Kommission eignen sich auch nicht vor dem Hintergrund der WTO-Verhandlungen. Denn nach Auffassung des DBV würde in der EU erneut eine Reform entworfen ohne entsprechende Gegenleistungen wichtiger Wettbewerber vor allem in Südamerika. Insbesondere das WTO-Streitschlichtungsverfahren gegen EU-Zuckerexporte ist von entscheidender Bedeutung für die EU-Zuckermarktordnung, so dass eine tragfähige und sachgerechte Reform nur nach abschließenden WTO-Entscheidungen in Frage kommen kann. Auch macht der DBV darauf aufmerksam, dass die vorgeschlagene Reform das Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern wäre. Die Abkommen mit den AKP-Staaten und den fünfzig ärmsten Entwicklungsländern (LDC) wären mit der Senkung des EU-Referenzpreises für Zucker auf 421 Euro bzw. 329 Euro für Rohzucker praktisch wertlos. Im Ergebnis würde damit den aggressiven brasilianischen Zuckerexporteuren Vorschub geleistet. Die Entwicklungsländer haben dann auch die Komm issionsvorschläge strikt abgelehnt. Dieses Votum darf die Kommission nicht einfach übergehen.

Der DBV schlägt folglich als Kernpunkte für die Reform der Zuckermarktordnung vor, die geltende EU-Zuckermarktordnung unverändert fortzusetzen, bis konkrete Anpassungen auf Grund der welthandelsrechtlichen Rahmenbedingungen (WTO/Zuckerpanel) und der von der EU eingegangenen Präferenzabkommen notwendig sind. Außenschutz und Mengenregulierung zur Gewährleistung kostendeckender Erzeugerpreise sind aufrecht zu erhalten; für Zucker muss als ’sensibles Produkt‘ die besondere Schutzklausel erhalten bleiben. Mit den LDC-Staaten ist entsprechend der Entwicklung ihrer Nettoexportmöglichkeiten eine Einbeziehung in das Mengenmanagement der EU-Zuckermarktordnung zu vereinbaren. Anpassungen der Marktordnung unter Beibehaltung flexibler Quoten sind nur insoweit in Betracht zu ziehen, als diese unumgänglich sind und in adäquaten Übergangszeiträumen umgesetzt werden können. Durch solche Anpassungen verursachte Belastungen der Zuckerrübenbauern sind nach Ansicht des DBV uneingeschränkt auszugl eichen.

Informationen zu Pachtpreisen in den Bundesländern.

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Durchschnittliche Erntesaison bei Erdbeeren im Südwesten

Themen: Baden-Württemberg,Erntebericht,Obst,Statistik — info @ 10:07

Fläche im Verkaufsanbau 2004 um rund 2.000 Hektar ausgeweitet

Stuttgart (agrar.de) – Bis Mitte Mai 2004 waren die Aussichten für eine gute Erdbeerernte nicht schlecht. Doch als Folge der Ende Mai verbreitet aufgetretenen Nachtfröste zeichnen sich nach den bisherigen Pflückergebnissen in Baden-Württemberg nur noch durchschnittliche Flächenerträge ab. Wie das Statistische Landesamt aufgrund eines ersten Gesamtüberblicks der Ernteberichterstatter von Ende Juni/Anfang Juli feststellt, wird der Hektarertrag im Landesdurchschnitt etwa in Höhe des langjährigen Mittels 1998/03 auf 107 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) veranschlagt. Das letztjährige Ergebnis von 101,8 dt/ha würde dagegen um knapp 6 Prozent übertroffen.

Die gesamte Erdbeerernte im Verkaufsanbau dürfte sich 2004 bei einer voraussichtlichen auf rund 2.000 Hektar ausgedehnten Anbaufläche auf etwa 21.450 Tonnen (t) belaufen und läge damit nahezu 12 Prozent über der Vorjahresernte von 19.210 t. Das langjährige Mittel 1998/03 (19.770 t) würde um 8,5 Prozent übertroffen.

Die Hauptanbaugebiete von Erdbeeren liegen entlang der westlichen und südlichen Landesgrenze an Rhein und Bodensee. Dort werden im Allgemeinen auch die höchsten Erträge im Land erwartet, beispielsweise in den Landkreisen Emmendingen (139 dt/ha) und Breisgau-Hochschwarzwald (118 dt/ha) sowie dem Bodenseekreis (112 dt/ha).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

Neue Labyrinth-Liste online!

Themen: Archiv — info @ 09:07

Rheine (agrar.de) – Die neue Liste der Mais-, Hanf-, und Sonnenblumenlabyrinthe in Deutschland ist ab sofort wieder abrufbar.

Alljährlich locken die grünen Irrgärten mehr Menschen aufs Land. Mit der Anzahl der Labyrinthe wächst auch die Vielfalt der Freizeitangebote, die die Landwirte ihren Besuchern bieten. Nutzpflanzen-Lehrpfade, Kräutergärten, Maisschwimmbäder, Strohburgen und Blumenfelder zum Selberpflücken sind nur einige davon. Viele Veranstalter bieten besondere Aktionen und Besuchszeiten für Betriebsausflüge, Schul- und Kindergarten-Gruppen an.

@grar.de hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Maiskomitee (DMK) eine Übersicht der Labyrinthe in Deutschland zusammengestellt. Neben den Adressen und Öffnungszeiten bietet sie allgemeine Hinweise und die schönsten Luftbilder der Saison.

Wie in den vergangenen Jahren wird das Deutsche Maiskomitee die schönsten Irrgärten prämieren. Bewertet werden dabei neben dem Labyrinth selbst auch das Rahmenprogramm, die Professionalität des Marketings und inwieweit die Chance genutzt wurde, landwirtschaftliche Themen für den Verbraucher verständlich aufzuarbeiten und zu präsentieren.

Links zum Thema Labyrinthe.

12. Juli 2004

Mecklenburg-Vorpommern: 600 Betriebe arbeiten nach ökologischen Kriterien

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 11:07

Schwerin (agrar.de) – Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern produzieren nach Kriterien des ökologischen Landbaus. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, bewirtschafteten im Mai 2003 600 Betriebe mit ökologisch ausgerichteter Erzeugung insgesamt 109.000 Hektar, das sind 8,1 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Landes. 1999 waren es 450 Betriebe mit 95.000 Hektar. Schwerpunkt ist die Ammen- und Mutterkuhhaltung: 33.000 Tiere, fast die Hälfte des Bestandes im Land, werden ökologisch gehalten.

Durchschnittlich verfügen die ökologisch wirtschaftenden Betriebe aller Rechtsformen über eine Flächenausstattung von 182 Hektar; konventionelle Landwirtschaftsbetriebe nutzen im Mittel 268 Hektar.

Als besonders nachhaltige Form der Landbewirtschaftung trägt der ökologische Landbau zur Schonung der Umwelt bei. Tiergerechte Haltungsverfahren zeichnen ihn aus. Im Weiteren werden ökologisch erzeugte Lebensmittel schonend und mit ausgewählten Zusatzstoffen verarbeitet, die im Anhang der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 (EG-Öko-Verordnung) aufgelistet sind (Positivliste). Überwiegend entstammen diese Stoffe der Natur. Eine Ausdehnung dieser Form der Landbewirtschaftung kommt der Gesellschaft insgesamt zugute.

438 der 600 ökologischen Landwirtschaftsbetriebe hatten im Mai 2003 ihre Flächen von zusammen 74.000 Hektar bereits vollständig auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. In den anderen 162 Betrieben war diese Umstellung noch nicht abgeschlossen.

Schwerpunkt des ökologischen Landbaus ist die Weidehaltung von Tieren und die damit verbundene Bewirtschaftung des Dauergrünlandes. So standen 33.000 Ammen- und Mutterkühe, fast die Hälfte des Bestandes im Land, und mehr als ein Drittel der Schafe (37.000 Tiere) in ökologisch ausgerichteten Betrieben. Demzufolge ist bei Nutzung ihrer Flächen das Grünland mit einem Anteil von fast 63 Prozent vorherrschend (Anteil des Ackerlandes: 37 Prozent). In den konventionell ausgerichteten Betrieben hingegen hat das Ackerland einen Anteil von 83 Prozent. Somit ist der ökologische Anbau von Feldfrüchten von vergleichsweise geringer Bedeutung. Lediglich 4 Prozent des Ackerlandes in Mecklenburg-Vorpommern wurden 2003 nach Kriterien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.

Die Flächenausstattung der ökologisch wirtschaftenden Betriebe ist mit durchschnittlich 182 Hektar um ein Drittel geringer als die der anderen. 60 Prozent der Betriebe sind kleiner als 100 Hektar, 9 Prozent jedoch größer als 500 Hektar. Im konventionellen Landbau liegen diese Anteile bei 57 bzw. 17 Prozent.

Nach der Rechtsform sind die meisten Öko-Betriebe (2003: 439) Einzelunternehmen mit einem Anteil an den Betrieben von 73 Prozent und an der Fläche von 41 Prozent. 53 Betriebe als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) haben einen Flächenanteil von 13 Prozent. Auf die zur Gruppe der juristischen Personen gehörenden 87 Betriebe entfallen 33 Prozent der Fläche; unter ihnen sind 67 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung bei einem Flächenanteil von 29 Prozent.

Links zum Thema Bio-Landbau, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

09. Juli 2004

DBV zu GAP-Reform: Kein Grund zum Jubeln

Themen: Archiv — info @ 16:07

Bundesländer machen Ergebnis erträglicher, aber nicht problemfrei

Berlin (agrar.de) – Der Bundesrat hat heute die nationale Umsetzung der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union beschlossen. Erst nach zähen Verhandlungen im Vermittlungsausschuss wurde eine kompromissfähige Gesetzesgrundlage erreicht. Vor allem die unionsgeführten Bundesländer und die Opposition im Deutschen Bundestag haben erreicht, dass die mehr als mangelhafte Vorlage der Bundesregierung in einigen Bereichen deutlich verbessert wurde. Selbst in den Reihen der Regierungskoalition wurden Anliegen des Berufsstandes unterstützt.

Dabei wird das Kernanliegen des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auch in dieser GAP-Reform die zukunfts- und wettbewerbsfähigen Betriebe zu stärken, in hohem Maße umgesetzt. Dies gelingt vor allem durch die Beibehaltung der individuellen betrieblichen Direktzahlungen bis weit über das Jahr 2010 hinaus. Dadurch werden vor allem für die tierhaltenden Betriebe, insbesondere die Rinderhalter, existenzgefährdende Brüche vermieden. Leider ist dies nicht im gleichen Maße für die Ackerbaubetriebe gelungen. Erst in den Jahren 2012/2013 wird es zu der von der Bundesregierung favorisierten einheitlichen Flächenprämie je Bundesland kommen.

Auch bei Cross Compliance sind Bund und Länder nunmehr auf einem realistischen Weg. Allerdings wird der DBV weiterhin wachsam die Ausgestaltung der noch ausstehenden Verordnungen in diesem Bereich begleiten, um neuerliche nationale Alleingänge bei den Standards im Tier-, Natur- und Umweltschutz sowie im Verbraucherschutz zu vermeiden. Außerdem gilt es, einer überbordenden Bürokratie für die landwirtschaftlichen Betriebe Einhalt zu gebieten.

Der Deutsche Bauernverband weist nochmals darauf hin, dass diese Reform der EU-Agrarpolitik von Anfang an darauf ausgerichtet ist, die deutsche und europäische Landwirtschaft noch stärker als bisher auf den Weltmarkt auszurichten. Es geht also nicht um eine wie auch immer geartete Agrarwende, sondern darum, den seit Jahren anhaltenden Einkommensrückgang bei den Bauernfamilien zu überwinden und neue Märkte für die deutsche Landwirtschaft zu erschließen.

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DBV: Gentechnikgesetz in geordnete Bahnen bringen

Themen: Archiv — info @ 15:07

Verband fordert sachgerechte Diskussion beim Haftungsfonds

Berlin (agrar.de) – Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht in dem heutigen Beschluss des Bundesrates über das Gentechnikgesetz die Chance, die emotional geführte Debatte in eine sachgerechte Diskussion zu überführen. Wichtig sei es nun, im Vermittlungsausschuss nochmals alle Problembereiche intensiv zu überprüfen. Vor allem die verschuldensunabhängige gesamtschuldnerische Haftung gehöre auf den Prüfstand. In die Beratungen müsse der immer noch ausstehende Verordnungsentwurf zur guten fachlichen Praxis einbezogen werden. Hierdurch könne der Haftungsfonds, der von der wissenschaftlichen Seite favorisiert wurde und vom DBV im Zusammenhang mit der verschuldensabhängigen Haftung als geeigneten Lösungsweg aufgezeigt wurde, ins richtige Licht gerückt werden. Bund und Länder sind nun gefordert, den Weg für eine echte Koexistenz der verschiedenen Produktionsformen frei zu machen, fordert der DBV.

Links zum Thema Verbände.

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