15. Juli 2004

Sonnleitner: Bessere Wettbewerbsstellung der Agrarwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 13:07

Kritik an Marktmacht des Handels und an Bundeshaushaltskürzungen

Berlin (agrar.de) – Die deutschen Landwirte werden die erdrückende Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels nicht tatenlos hinnehmen. Angesichts erneuter Einkommensverluste im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2003/2004 werde der Bauernverband sehr deutlich Position beziehen sowohl gegenüber dem Handel wie auch gegenüber den aktuellen Plänen der Bundesregierung, den Bundesagrarhaushalt zu kürzen. Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner.

Im Hinblick auf die Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels forderte er mehr Kooperationsmöglichkeiten im Kartellrecht für die Bauern und ihre Vermarkter, um das Angebot wirksam bündeln zu können. So benötige die Agrarwirtschaft mehr Gestaltungschancen im Wettbewerbsrecht. Ziel müsse es sein, auf gleicher Augenhöhe mit den Handelsunternehmen verhandeln zu können. Der ruinöse Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels müsse beendet werden. Es schade auch der Volkswirtschaft, wenn der Lebensmittelhandel mit seiner großen Nachfragemacht die Agrarwirtschaft in ihren zersplitterten Angebotsstrukturen bei Listungsgesprächen und Preisverhandlungen immer wieder ausspiele. Letztendlich würden dadurch die Lebensmittelpreise weiter sinken, was zu Werte- und Arbeitsplatzverlusten führen würde.

Sonnleitner forderte außerdem die Bundesregierung auf, damit aufzuhören, die Bauern als Melkkühe zu betrachten, wie dies wieder einmal im Agrarhaushalt für 2005 getan werde. Bei der Agrardieselsteuer oder bei den Krankenkassenbeiträgen gebe es keinen Spielraum für Kürzungen mehr. Die Bundesregierung solle die Landwirtschaft, so Sonnleitner, wie eine leistungsfähige Wirtschaftsbranche anerkennen, die zusammen mit der Ernäh-rungsindustrie rund 15 Prozent des Bruttosozialproduktes erzeuge und mit der Produktion von nachwachsenden Rohstoffen sowie erneuerbaren Energien eine Zukunftsbranche darstelle. Deshalb müsste auch für sie die gleiche politische Maxime zur Förderung von Investitionen und Arbeitsplätzen gelten. Wie für die übrige Wirtschaft hieße dies Senkung der Steuern und Abgaben, Abbau von Bürokratie und Verbesserung der Standortkosten und nicht – wie derzeit für die Landwirtschaft bei den Haushaltsdiskussionen vorgegeben – Erhöhung von Steuern und Abgaben. Zudem müssten für die Landwirte auch dieselben Wettbewerbsbedingungen innerhalb des Europäischen Binnenmarktes gelten.

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Sachsen-Anhalt: Land- und Forstwirtschaft brachte 3,5 Prozent der Gesamtumsätze im Land auf

Themen: Archiv — info @ 13:07

Halle (agrar.de) – Im Rahmen ihrer landwirtschaftlichen Betriebe haben 2.405 Unternehmen im Jahr 2002 steuerbare Umsätze aus Lieferungen und Leistungen von 1,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Außerdem tätigten 86 Unternehmen Umsätze aus der Forstwirtschaft in Höhe von 22,7 Millionen Euro.

Zusammen war der Bereich der Land- und Forstwirtschaft zu 3,5 Prozent am Umsatzvolumen Sachsen-Anhalts beteiligt. Gegenüber dem Jahr 2001 bedeutete dies einen Umsatzrückgang um 8 Prozent bei leichter Zunahme der Zahl der Unternehmen. Wie das Statistische Landesamt anmerkt wurden nur die Unternehmen einbezogen, die von einer Umsatzsteuerlast betroffen waren oder Steuererstattungen beanspruchen konnten. In der Summe aller Unternehmen errechneten sich für 2002 Erstattungen von Umsatzsteuervorauszahlungen in Höhe von 20,2 Millionen Euro, damit stiegen sie verglichen mit dem Jahr 2001 auf fast das Vierfache an.

Traditionell bedingt hatte gut ein Fünftel der Land- und Forstwirtschaftsunternehmen ihren Sitz in den Altmarkkreisen Stendal (280) und Salzwedel (235). Zusammen erzielten sie ebenfalls gut ein Fünftel aller land- und forstwirtschaftlichen Umsätze im Land. Gemessen am Gesamtaufkommen ihrer Landkreise waren die Umsätze dieses Wirtschaftsbereichs mit jeweils 8 Prozent von deutlich höherem Gewicht als im Landesdurchschnitt. Jeweils die meisten Unternehmen betrieben gemischte Landwirtschaft, eine kleinere Zahl tätigte ihre Umsätze mit der reinen Tierhaltung, wobei in Stendal die Rinderhaltung dominierte, in Salzwedel die Schweinehaltung.

Von der Höhe der landwirtschaftlichen Umsätze insgesamt gesehen rangierte der Landkreis Wittenberg noch vor Salzwedel auf Rang 2. Allerdings zeigten diese Umsätze eine etwas andere Struktur als in den beiden Altmarkkreisen. Nach der gemischten Landwirtschaft war im Landkreis Wittenberg der Bereich der landwirtschaftlichen Dienstleistungen besonders ausgeprägt, mit dem etwa ein Fünftel der Landwirtschaftsumsätze erzielt worden sind. Durch die geringere Anzahl von Landwirtschaftsunternehmen errechneten sich je Fall für Wittenberg die höchsten steuerbaren Lieferungen und Leistungen aller Landkreise. Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Goldmann: Weitere Blockade der Schweinehaltungs-Richtlinie ist finanzpolitisches Roulette

Themen: Archiv — info @ 12:07

Berlin (agrar.de) – Zur Entscheidung der EU-Kommission, Deutschland wegen der fehlenden Umsetzung der Schweinehaltungs-Richtlinie beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu verklagen, erklärt der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann:

‚Die Blockade einer 1:1-Umsetzung der Schweinhaltungs-Richtlinie kann Deutschland teuer zu stehen kommen. Das ist finanzpolitisches Roulette.

Mit der Klage der EU-Kommission drohen Deutschland möglicherweise hohe Strafgelder wegen der seit dem 1.1. 2003 ausstehenden Umsetzung von EU-Recht. Es ist agrar-, umwelt- und finanzpolitisch unverständlich, weshalb Deutschland in diese selbstverschuldete Falle stolpert.

Für die FDP-Bundestagsfraktion fordere ich Ministerin Künast zum wiederholten Male auf, auf nationale Alleingänge zu Lasten der heimischen Produzenten zu verzichten. Die EU-Schweinehaltungs-Richtlinie muss endlich 1:1 in nationales Recht umgesetzt werden. Mit weiteren Sonderwegen werden den heimischen Landwirten immer neue Wettbewerbsnachteile aufgebürdet.

Deshalb ist das Festhalten an einer kaum veränderten Schweinehaltungsverordnung ein Schlag ins Gesicht der Schweinehalter.

Die jetzt vorgesehenen Bestimmungen, die immer noch deutlich über eine 1:1-Umsetzung hinausgehen, lehnt die FDP weiterhin strikt ab.

Es bleibt abzuwarten, ob zumindest die Länder Wort halten. Die Länder-Agrarminister hatten anlässlich der Agrarministerkonferenz Anfang des Jahres 2003 versprochen, dass nur eine 1:1-Umsetzung für sie akzeptabel sei. Dieses Versprechen muss im Interesse des Veredlungsstandortes Deutschland eingelöst werden.‘

Links zum Thema Agrarpolitik.

Kommissionsvorschläge für die Ländliche Entwicklung ab 2007 liegen vor

Themen: Archiv — info @ 10:07

DBV: Angemessene Finanzierung der ‚zweiten Säule‘ steht weiter in den Sternen

Berlin (agrar.de) – Der heute von der EU-Kommission vorgelegte Plan für die Zusammenfassung der Förderpolitik für den ländlichen Raum ab 2007 in einen einheitlichen Fonds wird vom Deutschen Bauernverband (DBV) unterstützt. Die angekündigte Verwaltungsvereinfachung muss allerdings tatsächlich zur Realität werden. Von besonderer Bedeutung ist für den DBV auch, dass der flächendeckende Förderansatz fortgeführt wird.

Nach einer ersten Einschätzung kann die geplante Orientierung der Förderung an den drei ‚Achsen‘ Umstrukturierung einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft, Flächenmanagement sowie Diversifizierung den spezifischen Bedürfnissen der deutschen Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Deutschland durchaus gerecht werden. Dabei fordert der DBV gerade angesichts der Entkopplung der Direktzahlungen in der ‚ersten Säule‘ der EU-Agrarpolitik, dass in der Ländlichen Entwicklung weiterhin großer Wert auf die Förderung wettbewerbsfähiger landwirtschaftlicher Betriebe gelegt wird. Dies gilt sowohl für die Investitionsförderung als auch für die Agrarumweltmaßnahmen und die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete. Gerade bei der Ausgleichszulage erwartet der DBV ein klares politisches Bekenntnis der EU-Kommission.

Generell steht zu befürchten, dass nach 2006 trotz der Einführung der Modulation weniger EU-Mittel in der zweiten Säule für Deutschland bereit stehen als bisher. Es darf nicht dazu kommen, dass alle politischen Bekenntnisse für einen Ausbau der ‚zweiten Säule‘ zu Lippenbekenntnissen verkommen, warnt der DBV.

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Landvolk warnt: Kein voreiliger Vertragsabschluss für Biogas-Substratlieferungen

Themen: Archiv,Biogas,Energie — info @ 10:07

Hannover (agrar.de) – Das Landvolk Niedersachsen warnt die Landwirte dringend davor, voreilig sogenannte Substratlieferungsverträge für Biogasanlagen abzuschließen. Vielmehr sollten die Wertschöpfungspotentiale einer eigenen Biogasanlage genutzt werden, anstatt sich lediglich auf die Ebene des abhängigen Rohstofflieferanten zu begeben. Hintergrund dieses Aufrufs ist die Erkenntnis, dass zur Zeit zahlreiche Investoren und Projektentwickler den Landwirten Substratlieferungsverträge für Biogasanlagen anbieten.

Nachdem sich der Bundesrat auf die Neufassung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) geeinigt hat und dieses Gesetz am 1. August in Kraft tritt, vermuten die Investoren im Bereich Biogas ein gutes Geschäft. Diese Chancen sollten die Landwirte soweit wie möglich selbst nutzen, empfiehlt das Landvolk. Als Anlagenbetreiber erhält der Energiepflanzen anbauende Landwirt nicht nur die Rendite aus der Biogasanlage, vielmehr kann er auch die Vergütung des Rohstoffes, wie zum Beispiel Mais, selbst beeinflussen und so seine Deckungsbeiträge im eigentlichen Kerngeschäft beträchtlich erhöhen.

Links zum Thema Biogas, Links zum Thema Verbände.

Zahl der Bauerhöfe weiter gesunken

Themen: Archiv — info @ 10:07

Bundesweit noch 421.000 Betriebe – Wachstumsschwelle liegt bei 75 Hektar

Hannover (agrar.de) – Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich auch in den vergangenen Jahren unvermindert fortgesetzt. Im Jahr 2003 gab es nach Informationen des Landvolks Niedersachsen bundesweit noch 421.400 Betreibe. Gegenüber 1999 nahm die Zahl der Bauernhöfe um 10,7 Prozent ab, damals ermittelten die Statistiker noch 472.000 Bauernhöfe. Besonders stark war der Strukturwandel in den alten Bundesländern. Hier nahm die Zahl der Betriebe von 1999 bis 2003 von 441.600 auf 391.300 um 11,4 Prozent ab. Dagegen gab es bis 1999 in den neuen Bundesländern sogar noch einen leichten Zuwachs. Der Umschwung setzte um die Jahrtausendwende ein, denn von 1999 bis 2003 hat sich auch im Osten die Zahl der Betriebe von 30.400 auf 30.100 um ein Prozent leicht verringert.

In der Betriebsgrößenklasse von bis zu 50 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) war die Zahl der aufgebenden Betriebe besonders hoch. Erstmals zeichnete sich aber auch ein leichter Rückgang der Betriebe mit einer Fläche zwischen 50 und 75 Hektar ab. Damit hat sich die Wachstumsschwelle der landwirtschaftlichen Betriebe inzwischen von ehedem 50 Hektar auf 75 Hektar eingependelt. Gestiegen ist die Zahl der Betriebe mit mehr als 75 Hektar LF. 1999 betrug ihre Zahl 41.700, im Jahr 2003 waren es 47.300 Betriebe, dies entspricht einem Zuwachs von 13,4 Prozent. Deutlich gestiegen ist auch die durchschnittliche Betriebsgröße der landwirtschaftlichen Betriebe. Sie lag im Jahr 2003 bei 40,5 Hektar, 1999 waren es nur 36,3 Hektar. Allerdings sind die Unterschiede im Osten und Westen beträchtlich. Mit durchschnittlich 184,5 Hektar LF haben die Betriebe in den neuen Ländern eine deutlich höhere Flächenausstattung als im früheren Bundesgebiet mit nur 29,4 Hektar je Betrieb.

Auch in Niedersachsen hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den vergangenen Jahren erheblich reduziert. Im Jahr 2003 wirtschafteten noch 57.588 Landwirte, das waren 8,7 Prozent weniger als im Jahr 2001. Die durchschnittliche Flächenausstattung ist mit 42 Hektar größer als im Bundesdurchschnitt. 1950 gab es noch rund 258.000 Betriebe, damit hat nur noch einer von fünf niedersächsischen Höfen die Nachkriegszeit wirtschaftlich überlebt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Niedersachsen.

Mecklenburg-Vorpommern: Spargelernte niedriger, Erdbeerernte höher als im Vorjahr

Schwerin (agrar.de) – Kühle Witterung während der Erntezeit ließ die Spargelernte in diesem Frühjahr geringer ausfallen als im Jahr 2003. Wie das Statistische Landesamt zu den aktuellen Vorschätzungen weiter mitteilt, rechnen die Spargelanbauer in diesem Jahr mit einem Durchschnittsertrag von knapp 37 Dezitonnen pro Hektar.

Die Erdbeerernte hingegen, die derzeit noch nicht abgeschlossen ist, könnte mit etwas über 100 Dezitonnen pro Hektar wesentlich höher werden als im vergangenen Jahr.

In Mecklenburg-Vorpommern war in diesem Jahr auf 250 Hektar der Spargel zu stechen. Damit hat sich die Anbaufläche in den vergangenen Jahren vergrößert. Der diesjährige Ertrag jedoch liegt, nach vorläufigen Angaben, mit knapp 37 Dezitonnen pro Hektar unter dem Ergebnis des Vorjahres von 40 Dezitonnen pro Hektar. Vor allem widrige Witterungsbedingungen während der Erntezeit sind dafür die Ursache.

Regionaler Schwerpunkt des Spargelanbaus ist der Landkreis Ludwigslust mit weit über 100 Hektar Erntefläche. Aber auch in den Landkreisen Demmin, Güstrow, Mecklenburg-Strelitz und Parchim war Spargel auf jeweils mehr als 20 Hektar zu ernten.

Der Anbau von Erdbeeren, deren Ernte der spät reifenden Sorten noch im Gange ist, gewann in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Seit 1994 hat sich die Fläche verdreifacht. In diesem Jahr sind Erdbeeren auf rund 400 Hektar zu pflücken. Vorläufige Angaben zum Ernteergebnis deuten darauf hin, dass der bisherige Höchstertrag von 102 Dezitonnen pro Hektar aus dem Jahr 2001 wieder erreicht werden könnte. Damit würde der im mehrjährigen Vergleich immer noch vorhandene Ertragsrückstand zu den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein aufgeholt werden.

Um vor allem auch den Selbstpflückern territorial entgegenzukommen, konzentriert sich der Erdbeeranbau um die größeren Städte und hat in den Landkreisen Bad Doberan, Güstrow, Ludwigslust, Nordwestmecklenburg und Ostvorpommern eine größere Ausdehnung.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

14. Juli 2004

Baringdorf zur GVO-Kennzeichnung: Interessenpolitik kontra Demokratie?

Themen: Gentechnik,Umwelt — info @ 16:07

Brüssel (agrar.de) – Die EU-Kommissarin für Umwelt, Margot Wallström, hat einen Vorschlag zur Festlegung von Schwellenwerten für zufällige oder technisch unvermeidbare Spuren gentechnisch veränderter Saat im Saatgut gemacht. Als Schwellenwerte für das Saatgut schlägt sie für Ölsaaten und Mais 0,3 Prozent vor, für Rüben, Kartoffeln und Baumwolle 0,5 Prozent.

‚Diese Schwellenwerte richten sich gegen den Willen des Europäischen Parlaments, das eine Kennzeichnung an der Nachweisgrenze gefordert hat,‘ so Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Europaabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen heute in Brüssel. ‚Dass der Vorschlag des Parlaments trotz mehrfacher Verhandlungen nicht von Frau Wallström aufgenommen wird, ist ein Affront gegen die Demokratie. Wir erwarten, dass die Kommission als Exekutive die Entscheidungen des Parlaments aufnimmt!‘

‚Eine Festlegung der Schwellenwerte bei 0,3 und 0,5 Prozent entspricht auch nicht dem Willen der Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich in großer Mehrheit gegen Gentechnik in der Landwirtschaft und in ihrer Nahrung aussprechen,‘ kommentiert Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vize-Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament, ‚genauso wenig entspricht der Vorschlag den Interessen der Bäuerinnen und Bauern. Dies geht auch aus einer Resolution hervor, die der Kommission vorliegt. 38 Vereinigungen von konventionellen Landwirten aus ganz Europa sowie alle europäischen Bioanbauerverbände haben sich für Schwellenwerte an der technischen Nachweisgrenze ausgesprochen. Bisher gibt es noch genügend gentechfreies Saatgut, eine schleichende Kontamination des Saatgutes muss verhindert werden.‘

‚Die Bäuerinnen und Bauern brauchen sauberes Saatgut, um weiterhin gentechnikfrei wirtschaften zu können. Eine Festlegung der Kennzeichnungsschwellenwerte bei 0,1 Prozent ist praktikabel. Da die Saatgutchargen ohnehin getestet werden müssen, spricht nichts dagegen, beim Nachweis von GVO die Ergebnisse offen zu legen,‘ fordert Graefe zu Baringdorf, Berichterstatter des Europäischen Parlaments zur Frage der Koexistenz von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen (GVO) und konventionell bzw. ökologisch erzeugten Kulturpflanzen, ‚Immerhin eröffnet der Vorschlag Wallströms den Mitgliedstaaten die Möglichkeit ein System der freiwilligen Deklaration von Saatgut mit Verunreinigungen unter dem Kennzeichnungsschwellenwert einzuführen, was den Bauern und Bäuerinnen vor Ort dann Wahlmöglichkeiten lässt. Ein einheitlich niedriger Schwellenwert für die gesamte EU ist jedoch notwendig, um grenzüberschreitend die Standards halten zu können und die gentechnikfreie Landwirtschaft zu erhalten!‘

Links zum Thema Biotechnologie.

Auktionsergebnisse Schweinebörse Nordwest

Themen: Handel,Schweine — info @ 14:07

Damme (agrar.de) – Bei der Auktion der Internet Schweinebörse Nordwest AG wurden von insgesamt 870 angebotenen Schweinen 870 Schweine verkauft, davon 870 Schweine aus Deutschland zu einem Durchschnittspreis von 1,61 Euro/kg SG in einer Spanne von 1,60 Euro bis 1,62 Euro zur Lieferung am Anfang der kommenden Woche.

Links zum Thema Schweine.

Agrarbericht Sachsen: Flath bleibt trotz Einkommensverlusten optimistisch

Themen: Archiv,Milch — info @ 14:07

Dresden (agrar.de) – Sachsens Bauern mussten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr (Stichtag 30. Juni 2003) Einkommeneinbußen von bis zu 16 Prozent hinnehmen. Nach den Worten von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath spiegeln sich darin noch die Auswirkungen der Flut von vor zwei Jahren und der Dürre im darauffolgenden Jahr wider. Wegen der kürzlich beschlossenen Agrarreform und Kürzungen im Bundesagrarhaushalt sieht Flath weitere Einkommenseinschnitte auf die Landwirte zukommen. Dennoch blickt der Agrarminister optimistisch in die Zukunft. ‚In so einer Situation ist Unternehmertum gefragt‘, sagte Flath bei der Vorstellung des Agrarberichtes 2003 in Struppen bei Pirna. Mit rund 48 Prozent Produktivitätszuwachs seit 1995 und aufgrund einer vielfältig ausgerichteten Unternehmensstruktur sei Sachsens Agrarwirtschaft gut gerüstet.

Laut dem Agrarbericht sanken in allen Rechts- und Betriebsformen die Einkommen. Bei den Personengesellschaften (z. B. Gesellschaft bürgerlichen Rechtes) ging der Gewinn je Arbeitskraft um 12,6 Prozent auf 22.716 Euro zurück. Agrargenossenschaften (juristische Personen) erlitten einen Gewinnrückgang von 15,6 Prozent auf 20.393 Euro. Einzelbetriebe (Haupterwerbsbetriebe) hatten einen Einkommensrückgang um 16,4 Prozent auf 19.607 Euro zu beklagen. Die höchsten Verluste hatten reine Ackerbaubetriebe, die jedoch – absolut betrachtet – immer noch über die besten Einkommen verfügen.

In Sachsen bewirtschafteten 6.564 Betriebe 913.500 Hektar Land, davon waren 723.000 Ackerland und 184.000 Hektar Grünland. Die Zahl der Höfe sank gegenüber dem Vorjahr um 57, wobei die durchschnittliche Betriebsgröße mit 138 Hektar nahezu konstant blieb. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche kletterte um 8,8 Prozent auf 20.342 Hektar, die Zahl der Öko-Betriebe sogar um 9,4 Prozent auf 278.

Wie aus dem Agrarbericht weiter hervorgeht, sank der Rinderbestand im letzten Jahr um zwei Prozent auf rund 512.000 Tiere. Der Abbau bei den Rindern lässt sich vor allem auf einen weiteren Anstieg in der Milchleistung um 244 Kilogramm – auf eine bundesweite Spitzenstellung von durchschnittlich 8.034 Kilogramm je Kuh und Jahr – zurückführen. Aufgrund der Milchquote, die die jährlich erlaubte Milchmenge begrenzt, mussten im Gegenzug die Bestände abgebaut werden. Hingegen konnte sich der Schweinebestand mit einem Plus von 1,6 Prozent auf rund 640.000 Tiere wieder leicht erholen.

Die Speisefischerzeugung sank gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 2.866 Tonnen. Grund war die extrem trockene Witterung. Wegen Wassermangel mussten die Teiche früher abgefischt werden.

Im vergangenen Jahr waren 42.745 Personen in der Landwirtschaft beschäftigt. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten, erstmals seit Anfang der 90 er Jahre um rund 1.000. Gleichzeitig ging aber der Anteil der Vollbeschäftigten weiter zurück. Im Vergleich zu 1999 waren über 3.000 Personen weniger vollbeschäftigt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen.

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