19. Juli 2004

DBV: Viele neue Besonderheiten bei konjunktureller Stilllegungsverpflichtung

Themen: Archiv,Flächenstilllegung — info @ 16:07

Stilllegungsverpflichtung bezieht sich auf gesamte Ackerfläche

Berlin (agrar.de) – Landwirte, die eine Betriebsprämie im Zuge der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform beantragen wollen, müssen in diesem Jahr besonders bei der Stilllegungsverpflichtung aufpassen. Darauf macht der Deutsche Bauernverband (DBV) aufmerksam. Denn erstmalig werden regionale Stilllegungssätze eingeführt, die sich auf die gesamte Ackerfläche eines Betriebes beziehen. Ausgenommen von der Stilllegungsverpflichtung sind nach wie vor Kleinerzeuger und Biobetriebe. Allerdings gelten für die Kleinerzeuger zum Antrag 2005 neue Grenzen, die sich ebenfalls auf die gesamte bewirtschaftete Ackerfläche eines Betriebes beziehen.

Die Einführung des Kombimodells verlangt in Deutschland, dass für jede Prämienregion Stilllegungssätze festgelegt werden. Dazu wird der Basisstilllegungssatz von 10 Prozent mit dem regionalen Verhältnis aus der durchschnittlichen Grandes-Cultures-Fläche in den Jahren 2000 bis 2002 und der durchschnittlichen Ackerfläche im entsprechenden Zeitraum gewichtet. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den Entwurf einer Verordnung zur Festsetzung der regionalen Flächenstilllegungssätze vorgelegt, die von 7,57 Prozent in Niedersachsen bis zu 9 Prozent in Thüringen reichen.

Die Flächenstilllegung hat in der Betriebsprämienregel einen hohen Stellenwert. Ein Betrieb, der am 01.01.2005 kein Kleinerzeuger ist, erhält zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen für 8,05 Prozent seiner Ackerfläche so genannte Stilllegungsrechte zugeordnet. Diese können durch einfaches Brachfallen der Fläche oder im Rahmen des Anbaus nachwachsender Rohstoffe auf Stilllegungsflächen aktiviert werden. Wichtig ist, dass der Betrieb in vollem Umfang die ihm zugeordneten Stilllegungsrechte aktivieren muss, um die Betriebsprämie zu erhalten. Auch Biobetriebe erhalten Stilllegungsrechte, wenn die Kleinerzeugergrenze überschritten wird, brauchen aber keine Stilllegung auf diesen Flächen durchzuführen, sondern können diese Rechte im Rahmen ihres Anbaus aktivieren. Damit sind die Biobetriebe faktisch von der Stilllegungsverpflichtung befreit.

Die Kleinerzeugerregelung wird im Zuge des Betriebsprämiengesetzes ebenfalls geändert. Dabei bezieht sich die Kleinerzeugergrenze nicht mehr nur auf die Getreidefläche, sondern neuerdings auf die gesamtbetriebliche Ackerfläche. Wichtig ist, dass für die Kleinerzeugerregelung im Zuordnungsjahr 2005 die Prämienregionen aus dem Jahr 2004 bestehen bleiben, das heißt, es werden jeweils Kleinerzeugergrenzen für die 10 Prämienregionen in Niedersachsen, für Bremen, Hamburg, Berlin und die beiden Prämienregionen Brandenburgs ausgewiesen. Die Kleinerzeugergrenzen reichen von 16,38 Hektar gesamtbetrieblicher Ackerfläche in Thüringen bis hin zu 24,6 Hektar in der Region 8 Niedersachsens. Die jeweiligen Stilllegungssätze für die neuen Prämienregionen und die Kleinerzeugergrenzen können im Downlaod zu dieser Meldung abgerufen werden.

Downloads: Stilllegungssätze (PDF-Datei, 55 kB) Kleinerzeuger (PDF-Datei, 44 kB)

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Hessen: Winterweizenanbau auf Rekordniveau

Themen: Hessen,Statistik — info @ 16:07

Futterpflanzenbau trotz sinkender Rindviehbestände ausgedehnt

Wiesbaden (agrar.de) – Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai 2004 wurden auf insgesamt 478.700 Hektar (ha) Ackerfläche 305.700 ha Getreide angebaut. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurde insbesondere der Weizenanbau um 7.100 ha gegenüber dem Vorjahr auf nun 154.700 ha ausgedehnt. Darunter waren allein über 150.000 ha Winterweizen, 1.800 ha Dinkel und 2.300 ha Sommerweizen. Eine derart große Winterweizenanbaufläche wurde in Hessen noch nie ermittelt. Die Gerstenanbaufläche betrug insgesamt 100.000 ha. Dabei wurden die Anbauflächen von Sommergerste eingeschränkt (minus 8.800 ha auf 28.200 ha) und die Wintergerstenfläche um 4.500 ha auf 71.800 ha ausgedehnt. Der Roggenanbau, als zweitwichtigste Brotgetreideart, erfuhr eine leichte Steigerung der Anbaufläche; sie umfasste zum Erhebungszeitpunkt 14.600 ha. Auf knapp zwölf Prozent des hessischen Ackerlandes wurde Winterraps angebaut. Die Anbaufläche umfasste damit, einschließlich des Anbaus als nachwachsender Rohstoff, gut 55.100 ha; dies bedeutet einen leichten Rückgang der Anbaufläche um 300 ha. Der Futterpflanzenanbau (u.a. Silomais, Luzerne, Klee, Grasanbau auf dem Ackerland) erfuhr gegenüber 2003 trotz eines um gut vier Prozent gesunkenen Rindviehbestandes eine Ausdehnung um annähernd acht Prozent auf nun 40.300 ha. Darunter waren 25.600 ha Silomais.

Ein knappes Fünftel des hessischen Ackerlandes wurde pfluglos bestellt. Bei dem erstmals ermittelten Fragekomplex der nicht wendenden Bodenbearbeitung wurden knapp 4.000 Betriebe mit gut 95.000 ha Ackerland gezählt, die auf den Pflug ganz oder teilweise verzichteten. Raps und Rübsen wurden zu einem Drittel und Wintergetreidearten sowie Rüben auf ca. einem guten Viertel der Anbaufläche pfluglos bestellt.

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CDU/CSU: Künast muss sich bei der Zuckermarktordnung eindeutig zu deutschen Interessen bekennen

Themen: Archiv,GAP — info @ 15:07

Vorschläge der EU-Kommission zur Reform des Zuckermarktes sind viel zu weit gehend

Berlin (agrar.de) – Anlässlich der heutigen Beratungen im EU-Agrarrat zur Reform der EU-Zuckermarktordnung erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt:

‚Wir erwarten von Bundesministerin Künast, dass sie sich beim heutigen Agrarrat in Brüssel eindeutig und entschieden für die Interessen der deutschen Rübenanbauer einsetzt. Es darf in den Verhandlungen über die EU-Zuckermarktreform nicht wieder so ein Desaster geben wie vor einem Jahr bei der EU-Agrarreform! Damals wurden die Interessen der deutschen Milcherzeuger von der Ministerin in Brüssel völlig unzureichend vertreten.

Die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform des Zuckermarktes sind viel zu weitgehend. Sowohl die europäischen Erzeuger und Verarbeiter als auch die über feste Abnahmeverträge in die EU exportierenden Entwicklungsländer benötigen im Hinblick auf ihre getätigten Investitionen viel mehr Planungssicherheit. Die Auswirkungen auf viele Entwicklungsländer, die bei Zucker vom bisherigen System profitieren, müssen viel stärker als bislang berücksichtigt werden. Wer die Abschaffung der Zuckermarktordnung fordert, wie dies von Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul immer wieder erfolgt, muss wissen, dass er einen Kleinbauern in der Karibik oder in Afrika dem freien Wettbewerb mit dem in Südamerika oftmals unter Ausbeutung von Mensch und Umwelt erzeugten Zucker aussetzt. Auch ein in Deutschland umwelt- und ressoucenschonend erzeugtes Produkt wie unsere heimische Zuckerrübe kann nicht mit den auf riesigen Plantagen erzeugten Rohrzucker vollständig konkurrieren!

Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der EU-Kommission viel stärker sachorientierte und längerfristige Lösungsansätze zum richtigen Zeitpunkt. Und von der deutschen Ministerin einen eindeutigen Einsatz für unsere Interessen!‘

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DBV: Stimmung in der Landwirtschaft leicht gebessert, och weiterhin zurückhaltend

Themen: Verbände,Wirtschaft — info @ 09:07

Verband veröffentlicht Ergebnisse der Juni-Umfrage

Berlin (agrar.de) – Die wirtschaftliche Stimmung in der Landwirtschaft hat sich im Juni leicht gebessert, nach dem Tiefpunkt im März. Der Index stieg von 50 auf 53 Punkte und liegt damit weiterhin auf niedrigem Niveau gegenüber dem Referenzjahr 2000 (Index: 100). Dies ist das Ergebnis des aktuellen Konjunkturbarometers Agrar vom Juni 2004. Das vom Deutschen Bauernverband (DBV) vorgestellte Konjunkturbarometer Agrar weist die wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft auf, zusammengesetzt aus einer Einschätzung der aktuellen Lage und der Zukunftserwartung der Landwirte. Im Jahr 2001 lag der Index noch bei 114 und sank ab 2002 auf unter 60 Punkte. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Stimmung in der Landwirtschaft in einer Talsohle.

Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten zwei bis drei Jahre haben sich insgesamt leicht verbessert. Milchvieh- und Rinderhalter schätzen ihre aktuelle Lage aber besonders schlecht ein; auch ihre Zukunftsaussichten sehen sie weiterhin negativer als die Landwirte anderer Betriebsformen. Von den Milchvieh- und Rinderhalten erwarten 57 Prozent eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung. Im Durchschnitt aller Betriebsformen befürchten dies 51 Prozent der Landwirte, 49 Prozent erwarten dagegen eine gleich bleibende oder bessere Entwicklung. Positive Signale sind vorrangig im Osten Deutschlands zu finden. Hier schätzen die Landwirte ihre aktuelle wirtschaftliche Lage deutlich besser ein als im Norden und Süden Deutschlands.

Auch die Investitionsbereitschaft ist in den neuen Bundesländern höher als in den alten Bundesländern. Insgesamt kommt es aber zu einem weiteren Rückgang der Investitionstätigkeit. Während im Juni 2003 noch 48 Prozent der Befragten angaben, im nächsten halben Jahr Investitionen tätigen zu wollen, sind es im Juni 2004 nur noch 44 Prozent. Der DBV wertet dies als ein erschreckendes Zeichen der fortdauernden wirtschaftlichen Verunsicherung der Landwirte. Zudem sind nach den in den vergangenen drei Jahren in Folge gesunkenen Einkommen der Landwirte die finanziellen Spielräume zu Neuinvestitionen vielfach nicht mehr gegeben.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar vierteljährlich ermittelt. Zu dieser repräsentativen Umfrage werden vom Marktforschungsinstitut Produkt + Markt im Auftrag des DBV bundesweit fast 1.000 Landwirte und über 200 Lohnunternehmer befragt.

Konjunkturbarometer Juni 2004 (PDF 49 kB)

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Hessen: Erheblicher Rückgang des Mastschweinebestandes

Themen: Hessen,Rinder,Statistik,Tierbestände — info @ 09:07

Rindviehbestand ebenfalls rückläufig

Wiesbaden (agrar.de) – Nach den vorläufigen Ergebnissen der im Mai dieses Jahres — gleichzeitig mit der Bodennutzungshaupterhebung — durchgeführten Erhebung über die Viehbestände wurden insgesamt 775.800 Schweine sowie 483.200 Rinder gezählt.

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurden damit knapp 43 500 Schweine weniger gehalten als im Mai 2003. Dabei reduzierte sich allein der Bestand an Mastschweinen (ab 50 kg Lebendgewicht) um über zwölf Prozent oder 44.800 Tiere auf nunmehr 318.900 Tiere. Demgegenüber wurden mit 205.200 Ferkeln fünf Prozent oder 9.700 Tiere mehr gehalten als im Vorjahr. Auch die Zahl der nicht trächtigen Sauen erhöhte sich um knapp fünf Prozent auf 20.300 Tiere, insgesamt nahm die Anzahl der Zuchtsauen (ab 50 kg Lebendgewicht) jedoch um gut ein Prozent auf 72.400 Tiere ab. Im Mai 2004 gab es 9.800 Betriebe mit Schweinehaltung in Hessen, darunter 2.600 mit Zuchtsauenhaltung.

Der Rinderbestand in Hessen verringerte sich binnen Jahresfrist um gut vier Prozent auf nun 483.200 Tiere. Dabei blieb die Zahl der Ammen- und Mutterkühe mit 41.300 Tieren nahezu konstant, die Anzahl der Milchkühe verringerte sich leicht auf nun 158.400 Kühe. Hessenweit gab es 10.800 Betriebe mit Rinderhaltung. Dies waren knapp elf Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Gegenüber 2003 gaben 430 Betriebe die Milchviehhaltung auf, so dass aktuell 5.100 milcherzeugende Betriebe gezählt wurden.

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16. Juli 2004

Brandenburg: Weniger Roggen – mehr Weizen und Gartenbau

Themen: Archiv — info @ 16:07

Potsdam (agrar.de) – In diesen Tagen läuft die Ernte in Brandenburg auf Hochtouren. Was in vom Acker kommt, erschließt sich unter anderem aus den Anträgen für die Bodennutzung, die die Landwirte für die Agrarförderung vorgelegt haben. Eine erste Auswertung der Meldungen der Kreise hat das Agrar- und Umweltministerium in dieser Woche vorgenommen.

In Brandenburg bewirtschaften Landwirte in diesem Jahr insgesamt 1.334.800 Hektar und liegen damit im langjährigen Trend (2003: 1.328.500; 2002: 1.339.100 Hektar). 2004 werden rund 284.000 Hektar als Grünland und 1.050.800 Hektar als Ackerfläche genutzt.

Ackerfläche: Hauptkultur Getreide mit leicht steigender Tendenz

Die Getreideanbaufläche bleibt dabei nach wie vor mit 646.125 Hektar (61,5 Prozent der Ackerfläche) stabil. 2003 wurden 519.100 Hektar mit Getreidekulturen bestellt.

Roggen verliert gegenüber Mais und Weizen

Bemerkenswert ist dabei, dass Roggen trotz der Absatzprobleme immer noch auf 197.000 Hektar angebaut wird. Dies entspricht 30,5 Prozent der diesjährigen Getreideanbaufläche in Brandenburg.

Allerdings ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang bei Roggen, dafür eine Zunahme bei Weizen und Mais festzustellen. Weizen folgt dem Roggenanbau mit 150.000 Hektar – das sind 23,5 Prozent der Brandenburger Getreideanbaufläche. Auf Platz drei kommt Mais mit 120.000 Hektar, woraus sich ein Anteil von 18,5 Prozent beim Getreide ergibt. In der weiteren Flächennutzung folgen in diesem Jahr Triticale (77.500 Hektar / 12 Prozent), Gerste (73.000 Hektar / 11 Prozent), Hafer (18.000 Hektar / 3 Prozent) und sonstige Getreide (10.625 Hektar / 1,5 Prozent).

Stabiler Ölsaatenanbau

Brandenburgs Bauern bauen auf 120.700 Hektar Ölsaaten an. Dies entspricht 11,5 Prozent der Ackerfläche. In der Reihenfolge ergibt sich hier: Ackerfutter wird auf 42.350 Hektar angebaut (4 Prozent der Ackerfläche). Es folgen Eiweißpflanzen auf 35.750 Hektar (3,5 Prozent der Ackerfläche), Hackfrüchte (21.150 Hektar / 2,3 Prozent), Gemüseanbau (8.700 Hektar / 0,8 Prozent), Obst- und Dauerkulturen (3.900 Hektar / 0,4 Prozent).

Der Rest (17.025 Hektar / 1,5 Prozent) verteilt sich auf Sonderkulturen beziehungsweise Nischenprodukte.

Insbesondere bei Obst und Gemüse markieren diese Zahlen einen aus Landessicht erfreulichen Anstieg der Produktion. Für 2003 waren nur 3.547 Hektar Obstfläche und nur 7.085 Hektar Freilandgemüse für die Agraranträge gemeldet worden.

Festzustellen bleibt auch eine leichte Ausdehnung des Eiweißpflanzenanbaus bei einem leichten Rückgang des Anbaus von Hackfrüchten.

Stilllegung und nachwachsende Rohstoffe

2004 werden von Brandenburgs Landwirten 152.100 Hektar, das sind 14,5 Prozent der Ackerfläche des Landes, stillgelegt. Ein Teil dieser Flächen – nämlich 18.500 Hektar – werden für den Anbau nachwachsender Rohstoffe genutzt. Diese 18.500 Hektar entsprechen 12,2 Prozent der Stilllegungsfläche im Land.

Mit Blick auf die Nutzung regenerativer Energieträger und von Bio-Kraftstoffen sind hier die Potenziale im Land noch längst nicht ausgeschöpft. Aufgrund der Investitionen im Land – insbesondere für Biodiesel – rechnet das Agrar- und Umweltministerium hier jedoch damit, dass Ackerpflanzen auch außerhalb der Stilllegungsflächen im Non-Food-Bereich verarbeitet werden.

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Niedersachsen: Durchschnittliche Erntemengen bei Erdbeeren und Kirschen

Themen: Archiv — info @ 13:07

Hannover (agrar.de) – In Niedersachsen befinden sich 16 Prozent der bundesdeutschen Erdbeerenflächen und 8 Prozent der Anbaufläche für Süßkirschen. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, litt die bisherige Erdbeeren- und Kirschensaison unter dem kühlen und nassen Wetter seit Anfang Juni. Für die voraussichtlich wieder durchschnittlichen Erntemengen (vorläufig 1,07 kg/m2 Erdbeeren und 71,6 dt/ha Süßkirschen) nach dem Ertragseinbruch im letzten Jahr (2003: 89 dt/ha Erdbeeren und 42,0 dt/ha Süßkirschen) sind viele fleißige Hände zur Ernte erforderlich. Bei den häufigen Regenschauern leidet die Qualität und steigt der Sortieraufwand, um die Verbraucher trotzdem mit bester Ware versorgen zu können. Das Rückgrat der niedersächsischen Gemüse- und Obstproduktion bilden die rund 40.000 osteuropäischen Saisonarbeitskräfte.

Für die Erdbeeren-Selbstpflückanlagen ist das Wetter wieder von doppeltem Nachteil. Während es den Besuchern 2003 oft zu heiß war, bremsen dieses Jahr die Regenschauer die Freude am Selbstpflücken. Der Aufwand der Betreiber steigt während die Erlöse sinken. Der Beerenanbau verlagert sich auch deshalb zu größeren Betrieben oder Zusammenschlüssen von Anbauern, die mit Fremdarbeitskräften pflücken und die Lebensmittelketten direkt beliefern können. 1988 betrug die durchschnittliche Erdbeerenfläche pro Betrieb 1,2 ha, im Jahr 2000 war sie auf 3,4 ha gestiegen. Selbstpflückanlagen halten sich noch eher in ländlichen Gebieten, da dort die Pflückdisziplin besser und die durchschnittlich gepflückte Menge pro Besucher höher ist. Wer nur mal so kurz die großen Beeren pflücken will und ungern in den zugewiesenen Reihen bleibt, sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr stadtnahe Anlagen schließen.

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Nordrhein-Westfalen: Weniger Rinder und Schweine

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 12:07

Düsseldorf (agrar.de) – Bei der repräsentativen Viehzählung im Mai dieses Jahres wurden in Nordrhein-Westfalen 6,06 Millionen Schweine gezählt, 3,2 Prozent weniger als im Mai 2003. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt, verringerte sich die Zahl der Rinder um 3,1 Prozent auf 1,38 Millionen Tiere. Dabei sank der Bestand an Milchkühen um 1,9 Prozent auf 384.000, während die Zahl der Ammen- und Mutterkühe um 1,2 Prozent auf 69.000 Tiere zunahm. Bei den Schweinen sind in NRW vor allem die Mastschweine von Bedeutung: Ihr Bestand ging binnen Jahresfrist um 7,5 Prozent auf 2.576.000 zurück. Der Bestand an Ferkeln verringerte sich um 1,7 Prozent auf 1.611.600, der an Zuchtsauen um 4,8 Prozent auf 499.300 Tiere.

Weiter rückläufig war die Zahl der Vieh haltenden Betriebe: Mit 21.800 war die Zahl der Rinderhaltungen um 4,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, und die Zahl der Schweinehaltungen verringerte sich um 9,9 Prozent auf 14.600.

Die Zahl der Schafe war im Mai mit 231.100 Tieren um 3,3 Prozent höher als im Vorjahr; dabei sank die Zahl der Betriebe mit Schafhaltung binnen Jahresfrist um 5,8 Prozent auf 3.900.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Schleswig-Holstein: Winterraps- und Silomaisanbau stark ausgeweitet

Themen: Archiv — info @ 09:07

Kiel (agrar.de) – Das Statistikamt Nord teilt mit, dass nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai in Schleswig-Holstein auf 634.000 Hektar Ackerfläche 462.000 Hektar Marktfrüchte – und zwar 318.000 Hektar Getreide, 114.000 Hektar Ölfrüchte, 3.000 Hektar Hülsenfrüchte, 19.000 Hektar Hackfrüchte sowie 8.000 Hektar Gemüse und Erdbeeren – und 133.000 Hektar Futterfeldfrüchte angebaut werden.

Die Fläche mit Getreide nahm in Jahresfrist um drei Prozent ab und verringerte ihren Anteil an der Ackerfläche auf 50 Prozent. Der Winterweizen konnte trotz einer Abnahme der Anbaufläche um vier Prozent auf 205.000 Hektar mit einem Anteil von zwei Dritteln seine dominante Stellung unter den Getreidearten behaupten. Ebenso verringerten sich der Anbau von Wintergerste auf 55.000 Hektar (minus drei Prozent) und die Fläche mit Triticale auf 15.000 Hektar (minus fünf Prozent) während der Anbau von Roggen um vier Prozent auf 17.000 Hektar und der von Sommergerste um acht Prozent auf 14.000 Hektar zunahm.

18 Prozent der Ackerfläche sind mit Ölfrüchten bestellt, dabei erhöhte sich die Fläche mit Winterraps (einschl. Anbau als nachwachsender Rohstoff) auf 113.000 Hektar. Bei den Hackfrüchten steht einer ausgeweiteten Kartoffelanbaufläche (fünf Prozent) auf über 6.000 Hektar eine konstante Zuckerrübenfläche mit 12.000 Hektar gegenüber. Der Anbau von Gemüse und Erdbeeren entspricht dem vorjährigen Umfang. Im Ackerfutterbau vergrößerte sich die Fläche mit Silomais um 11.000 Hektar auf 97.000 Hektar stark, die des Ackergrases stieg leicht um drei Prozent (33.000 Hektar). Unter der aktuellen EU-Flächenstilllegungsregelung (mindestens fünf Prozent) hat sich die Brachfläche gegenüber 2003 um 21 Prozent verringert. Mit 36.000 Hektar beträgt der Anteil an der Ackerfläche sechs Prozent nach sieben Prozent im Vorjahr.

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15. Juli 2004

Niedersachsen: Spargelanbau stetig ausgeweitet

Themen: Archiv — info @ 16:07

Hannover (agrar.de) – In Niedersachsen stieg die Anbaufläche für Spargel seit 1980 kontinuierlich von 1.215 Hektar auf 3.551 ha in 2003. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, befinden sich damit 24 Prozent der deutschen Spargelflächen in Niedersachsen. Die Struktur des Spargelanbaues verschob sich in Richtung weniger Betriebe und größere Flächen.

Während 1988 noch 2.790 Betriebe auf 1.858 Hektar Spargel anbauten (0,67 ha pro Betrieb), waren es 2000 nur noch 947 Betriebe, die auf 3.840 ha Spargel (4,05 ha pro Betrieb) anbauten. Die Bedeutung der Kleinanbauer, die mit sehr viel Handarbeit produzieren, nimmt ab. Die Bedeutung der Großanbauer, mit direktem Zugang in die Regale der Lebensmittelketten, nimmt zu.

Insgesamt wird die Spargelvermarktung zunehmend schwieriger, der Verdrängungswettbewerb zwischen den Betrieben und den Regionen nimmt zu. Hier wirkt sich auch die Krise der Gastronomie aus. Trotz und zum Teil auch wegen der Preissteigerungen nach der Euroeinführung hatte die Gastronomie im Mai 2004 gegenüber 2000 rund 15 Prozent weniger Umsatz. Die geselligen Spargelessen während der Erntesaison bis zum 24. Juni werden leider seltener.

Die Spargelernte 2004 war von den kühlen Temperaturen im Mai bestimmt. Die nur knapp durchschnittlichen Erträge (vorläufig 38 dt/ha gegenüber 46 dt/ha im guten Spargeljahr 1991) hielten das Anbot und die Nachfrage lange in einem Gleichgewicht. Die Spargelsaison startete 2004 Ende April mit einem Zusammenbruch der Preise. Der Monat April hatte dieses Jahr mehr Sonnenstunden als der Mai oder der Juni. Das schnell auf dem Markt drängende große Spargelangebot an den schönen Tagen zum Monatswechsel April/Mai brachte einen ‚verkehrten‘ Preisverlauf während der Saison. Die zum Saisonanfang gefallenen Preise erholten sich dann während des kühlen Mais bei einer recht zögerlichen Ernte. Die wenigen schönen Tage nach Pfingsten im Juni ließen die Erntemengen wieder steigen und lieferten zum Saisonschluss nochmals ein günstiges Angebot des beliebten Gemüses.

Die unterdurchschnittlichen Erträge sind hauptsächlich durch den kühlen und relativ trockenen Mai begründet. Bestände, die während des Trockensommers 2003 nicht beregnet werden konnten, hatten weniger Reservestoffe einlagert und erschöpften sich 2004 schneller als Bestände, die 2003 mit mehr Wasser versorgt wurden. Da sich nur für größere Betriebe eine Beregnungsanlage auf den leichten Spargelböden lohnt, wird dies den Strukturwandel weiter fördern.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Niedersachsen.

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