22. Juli 2004

Mecklenburg-Vorpommern: Umweltminister Methling unterstützt gentechnikfreie Zonen

Themen: Archiv — info @ 11:07

Walkendorf (agrar.de) – Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling nimmt heute in Walkendorf (Landkreis Güstrow) an einer vom Verband ‚Biopark‚ organisierten Veranstaltung zur Schaffung von gentechnikfreien Zonen in M-V teil. Dabei wird er sich über die Bemühungen des Verbandes informieren, im Verbund mit Landwirten auf der Basis freiwilliger Vereinbarungen gentechnikfreie Regionen zu schaffen.

Auf der Veranstaltung brachte Umweltminister Methling erneut seine grundsätzliche Unterstützung für die Einrichtung von gentechnikfreien Zonen in der Landwirtschaft zum Ausdruck. ‚Die Schaffung solcher Zonen ist auch erforderlich, um das Nebeneinander von Anwendern und Nichtanwendern der grünen Gentechnik zu ermöglichen. Wo es sich anbietet und wo es rechtlich möglich ist, werde ich mich dafür einsetzen, dass Großschutzgebiete und Naturschutzgebiete Bestandteile von gentechnikfreien Zonen werden. Diese Schutzzonen am Rand von Naturschutzgebieten sind auch wichtig, um eventuellen Gefahren für die Biodiversität vorzubeugen. Andererseits erweitern Naturschutzgebiete die gentechnikfreien Regionen.‘

Minister Methling begrüßte die bereits getroffenen bzw. geplanten freiwilligen vertraglichen Vereinbarungen von sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftenden Landwirten zur Schaffung von gentechnikfreien Regionen zwiwschen Warbel und Recknitz, in der Schaalsee-Region und im Landkreis Müritz.

Zwei Landwirte aus dem Landkreis Güstrow werden auf der Veranstaltung dem Umweltminister ihre Projekte zur Schaffung gentechnikfreier Zonen vorstellen.

Links zum Thema Biotechnologie, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

21. Juli 2004

Baden-Württemberg: Starker Rückgang des Schweinebestandes im Südwesten

Themen: Archiv — info @ 16:07

Immer weniger Schweinehalter

Stuttgart (agrar.de) – Nach den aktuellen Ergebnissen der repräsentativen Viehbestandserhebung standen zum Stichtag 3. Mai 2004 noch knapp 2,18 Millionen Schweine in den Ställen der baden-württembergischen Schweinehalter. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes ist damit nach drei Jahren mit jeweils moderaten Zuwachsraten nun erstmals wieder im Vorjahresvergleich ein Rückgang des Schweinbestandes zu beobachten, der zudem mit einem Minus von 5 Prozent oder 114.400 Schweinen ausgesprochen kräftig ausfiel. Neben der weiterhin ungünstigen Preissituation für die Erzeuger dürfte sich auch der Hitzestress des heißen Sommers 2003 negativ auf das Bestandsniveau ausgewirkt haben. Insgesamt waren die Bestandsrückgänge nicht auf einzelne Nutzungskategorien beschränkt.

Bei den Mastschweinen (ab 50 kg Lebendgewicht), die mit 637.900 Tieren fast 30 Prozent des Schweinbestandes ausmachen, war ein Rückgang um insgesamt 33.900 Tiere (-5 Prozent) zu verzeichnen. Bei einer Betrachtung der einzelnen Gewichtsklassen zeigt sich, dass die Mastschweine mit 110 kg und mehr Lebendgewicht (LG) als einzige Kategorie eine Bestandsausweitung aufweisen (um 1.200 Tiere oder 5 Prozent auf 26.100 Tiere), während der Bestand an Mastschweinen mit 50 bis unter 80 kg LG überdurchschnittlich zurückgeht (um -34.100 Tiere oder -9,2 Prozent auf 337.300 Tiere). Im Ergebnis trat eine gewisse Verschiebung innerhalb der Mastkategorien in Richtung der schwereren Tiere mit mehr als 110 kg LG ein. Dies dürfte zum Teil durch die abwartende Haltung der Schweinhalter gegenüber den Preisentwicklungen auf dem Schweinemarkt zu erklären sein sowie durch die Teilnahme an speziellen Förder- und Absatzprogrammen, die tendenziell zu höheren Schlachtgewichten führen.

Ähnlich hohe Abnahmen waren bei den Zuchtschweinen erkennbar, deren Bestand binnen eines Jahres um 17.300 (-5,7 Prozent) auf nunmehr 287 400 zurückging. Bei den Zuchtsauen nahm der Bestand um fast 16.200 Tiere auf 281.000 ab (-5,4 Prozent); dabei sind zwei Drittel des Rückgangs bei den trächtigen Sauen zu verzeichnen (-10.900 Tiere). Diese deutliche Abnahme der für die Reproduktion eingesetzten Zuchtsauen lässt nicht erwarten, dass in näherer Zukunft mit einem Wachstum des Schweinebestandes zu rechnen ist.

Die Ferkel, auf die mit über 35 Prozent der größte Anteil am Schweinebestand im Südwesten entfällt, weisen den zahlenmäßig stärksten Rückgang auf. So ging der Ferkelbestand binnen Jahresfrist um 40.000 Tiere auf 770.700 zurück (-4,9 Prozent). Dieser Rückgang dürfte zum einen in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang bei den Zuchtsauen stehen. Zum anderen dürfte aber auch hier die abwartende Haltung der Schweinhalter in Bezug auf die Preisentwicklungen am Schweinemarkt durchscheinen.

Der seit Jahren anhaltende Rückgang bei den Betriebszahlen in der Schweinehaltung setzte sich zuletzt sogar beschleunigt fort. Die Anzahl der Schweine haltenden Betriebe nahm im Südwesten um 15 Prozent auf 13.700 ab. In Entsprechung zur Entwicklung bei den Tierzahlen waren hiervon gleichfalls alle betrieblichen Produktionsausrichtungen betroffen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

Auktionsergebnisse Schweinebörse Nordwest

Themen: Handel,Schweine — info @ 15:07

Damme (agrar.de) – Bei der Auktion der Internet Schweinebörse Nordwest AG wurden von insgesamt 1010 angebotenen Schweinen 620 Schweine verkauft, davon 620 Schweine aus Deutschland zu einem Durchschnittspreis von 1,57 Euro/kg SG in einer Spanne von 1,56 Euro bis 1,57 Euro zur Lieferung am Anfang der kommenden Woche.

Links zum Thema Schweine.

Thüringen: Auf mehr als 60 Prozent des Ackerlandes reift im Jahr 2004 Getreide heran

Themen: Archiv — info @ 13:07

Erfurt (agrar.de) – Nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2004 bestellten die Thüringer Landwirte 380.200 Hektar, das entspricht 62 Prozent des Ackerlandes, mit Getreide (einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix). Das sind 2.500 Hektar mehr als im Vorjahr. Auf mehr als der Hälfte der Getreidefläche steht Winterweizen. Die Anbaufläche stieg um 20.200 Hektar auf 218.100 Hektar an und erreichte damit den höchsten Wert seit 1990. Als weitere Brotgetreideart steht auf 12.100 Hektar Roggen. Auf knapp 40 Prozent der Getreidefläche wird Futter- und Industriegetreide angebaut. Die vorherrschende Getreideart ist hier die Gerste mit einem Anbauumfang von 114.500 Hektar.

Der Anbau von Ölfrüchten blieb mit 112 800 Hektar auf Vorjahresniveau. Allein auf 108.800 Hektar wurde Winterraps angebaut. Eingeschlossen sind dabei die Flächen mit Rapsanbau als nachwachsender Rohstoff z.B. für die Biodieselherstellung.

Hülsenfrüchte reifen auf 20.100 Hektar heran und liegen damit im Anbauumfang auf dem Niveau der letzten fünf Jahre. 86 Prozent der Fläche werden für den Anbau von Futtererbsen genutzt.

Die Fläche für Hackfrüchte ist mit 14.200 Hektar ebenfalls seit Jahren konstant. Zu 76 Prozent (10.900 Hektar) wird die Fläche für die Erzeugung von Zuckerrüben genutzt. Kartoffeln wurden auf 2.900 Hektar gelegt. Dies entspricht einem Viertel der Kartoffelanbaufläche von 1991.

Mit 63.500 Hektar wird auf jedem zehnten Hektar des Ackerlandes Feldfutter angebaut. Fast zwei Drittel der Futterfläche dienen dem Anbau von Silomais.

20.100 Hektar des Ackerlandes wurden insbesondere zur Erlangung der Ausgleichszahlung brach gelegt.

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DBV: Getreideernte verzögert sich deutlich

Themen: Archiv — info @ 13:07

Verlustrisiko steigt mit jedem Gewitter

Berlin (agrar.de) – Der bisher kühle und feuchte Juli hat den Beginn der Getreideernte in Deutschland um bis zu zwei Wochen verzögert. Nur in einigen traditionellen Frühdruschregionen Süddeutschlands sowie Brandenburgs wurden größere Mengen Wintergerste und Sommergerste geerntet. In den meisten Regionen Deutschlands sind weniger als 25 Prozent der Gerstenfläche abgeerntet worden. Die bisherigen Ernteerwartungen, die von einer neuen Rekordernte ausgegangen waren, dürften sich aufgrund der Niederschläge im Juli nicht bestätigen. Zurzeit ist die Ernte aufgrund der Deutschland überquerenden Niederschlagsfront in nahezu allen Regionen ins Stocken geraten. Dies teilt der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem ersten Erntebericht mit, der aufgrund einer Umfrage bei den Landesbauernverbänden erstellt wurde. Der DBV wird in 14tägigem Abstand mit einem zweiten und dritten Erntebericht über den weiteren Fortgang der Ernte aktuell informieren.

Auf den wenigen vollständig abgeernteten Gerstenfeldern sind in der Tendenz durchschnittliche Erntemengen herangewachsen. Aus allen Regionen wurden gegenüber der dürrebedingten katastrophalen Vorjahresernte deutlich bessere Ernteergebnisse gemeldet. Besonders die Wintergerste auf leichten Standorten hat von den vergleichsweise höheren Juni-Niederschlägen profitiert; dort wurden 10 bis 50 Prozent höhere Erträge als im Dürrejahr 2003 geerntet. Waren Ende Juni die Niederschläge auf Grund des erheblichen Wasserdefizites im Boden unbedingt erwünscht, behindern zur Zeit die zu geringen Sonnenscheinstunden die Kornausbildung in abreifenden Getreidebeständen. Der Weizen, der mit ca. 3,1 Millionen Hektar ca. 56 Prozent den größten Anteil des Getreidebaus in Deutschland ausmacht, reift bei dem aktuellen Juliwetter nicht unter optimalen Bedingungen ab, da er zur optimalen Kornfüllung lange Sonnenscheindauer benötigt.

Die Gewitter mit Hagel der vergangenen Woche haben in einigen Regionen zu Hagelschäden geführt. Verheerende Hagelunwetter werden aus Baden-Württemberg, vor allem Südbaden, berichtet, wo auf über 25.000 Hektar Gemüse-, Tabak-, Mais-, Zuckerrüben-, Obst- und Weinkulturen teilweise völlig zerstört wurden. Mit jedem Gewitter steigt in der jetzigen Vegetationsphase generell das Ertragsrisiko. Beim druschreifen Raps wird beispielsweise in Nordrhein-Westfalen von aufplatzenden Schoten berichtet, was zu höheren Ernteverlusten führt. Die Verzögerung der Ernte kann zu ansteigenden Preisen führen, da die Lagerbestände der Verarbeiter gering sind. So wird bei Roggen zur Versorgung der Mühlen erwogen, 2.000 Tonnen aus den Interventionsbeständen freizugeben, da die derzeit verfügbaren geringen Erntemengen in den süddeutschen Zuschussgebieten den Bedarf nicht decken.

Es zeigt sich, welche Folgen das Dürrejahr 2003 hinterlassen hat und wie notwendig ein deutlich höheres Ernteergebnis in diesem Jahr wäre, damit die Versorgung von Mühlen und Mischfutterwerken gesichert werden kann. Die Mischfutterhersteller bieten zum Beispiel in den niedersächsischen Zuschussgebieten zurzeit bis zu 105 Euro pro Tonne für Wintergerste, was auf die knappe Versorgung zurückzuführen ist. In Gebieten mit hohem Wintergerstenanbau, den so genannten Überschussgebieten, liegt der Preis bei 80 bis 95 Euro je Tonne.

Regionale Entwicklung der Getreideernte

In den traditionellen Frühdruschregionen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wurden bisher 50 Prozent der Wintergerstenfläche abgeerntet. Gegenüber dem Vorjahr liegen die Erträge im Durchschnitt 25 Prozent höher und bewegen sich auf einem Niveau von 60 bis 75 Dezitonne/ Hektar bei guter Qualität. Vereinzelt wurde in diesen Regionen Sommergerste geerntet, bei der sich bisher ein durchschnittliches Ernteergebnis eingestellt hat.

In Bayern wurden bisher 20 bis 30 Prozent der Wintergerstenflächen abgeerntet. Bei den derzeit zu niedrigen Marktpreisen sind die Getreidebauern zurückhaltend mit Verkäufen an den Handel. Das Ernteergebnis bewegt sich auf gutem Durchschnittsniveau mit einem Gewicht von 65 Kilogramm je Hektoliter.

In Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein ist die Ernte noch nicht in Gang gekommen. Bis auf einige Probedruschergebnisse liegen keine repräsentativen Werte vor.

In den neuen Bundesländern ist die Getreideernte in Brandenburg bereits auf 65 Prozent der Flächen abgeschlossen. Auch hier bewegt sich die Gerste auf einem über dem Durchschnitt liegenden Niveau. Die Hektarerträge werden in einer Spanne von 40 Dezitonne/Hektar bis 60 Dezitonne/Hektar angegeben. Vereinzelt wurde Winterraps gedroschen, dessen Ertragsniveau bei 30 Dezitonne/Hektar lag. Auch in Mecklenburg ist die Gerstenernte zögerlich vorangeschritten. Wie in Sachsen-Anhalt werden bereits 25 Prozent der Flächen geerntet. Die Preise bewegen sich auf einem Niveau von 100 Euro/Tonne für interventionsfähige Gerste. In Thüringen und Sachsen hat die Ernte erst begonnen. Die Erträge bewegen sich auf dem Niveau des vergangenen Jahres.

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Mecklenburg-Vorpommern: Getreide und Raps sind von mehr als drei Vierteln des Ackerlandes zu bergen

Themen: Archiv — info @ 11:07

Schwerin (agrar.de) – Die Ernte der Mähdruschfrüchte, das sind vor allem Getreide und Raps, hat dieser Tage begonnen. In diesem Sommer sind sie von 78 Prozent des Ackerlandes zu bergen, darunter 55 Prozent Getreideanbaufläche. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, erhöhte sich ihr Anbau und damit ihr Anteil am Ackerland in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Vor zehn Jahren lag er bei 67 Prozent. Wirtschaftliche Überlegungen der Landwirtschaftsbetriebe, auch unter Berücksichtigung der Agrarförderung und der Preisentwicklung, und arbeitswirtschaftliche Erwägungen, beeinflussen diese Entwicklung.

Den größten Anteil am Ackerland (1,08 Millionen Hektar) hat mit 31 Prozent der Weizen (fast vollständig Winterweizen), der zur Ernte 2004 auf 339.000 Hektar angebaut wurde, vom Umfang her gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Neben dem Weizen, der allein 57 Prozent der Getreidefläche einnimmt, sind u. a. 122.300 Hektar Wintergerste (- 1 Prozent zum Vorjahr), 65.600 Hektar Roggen (+ 21 Prozent), 33.000 Hektar Triticale (- 11 Prozent), 14.500 Hektar Sommergerste (- 14 Prozent) und 11.500 Hektar Hafer (- 12 Prozent) zu ernten. Insgesamt erstreckt sich der Getreideanbau auf 593.200 Hektar, das sind 3.500 Hektar bzw. 1 Prozent mehr als im Jahr 2003.

Raps reift in diesem Jahr auf 22 Prozent des Ackerlandes. Die 233.900 Hektar (2,9 Prozent mehr als 2003) sind fast ausschließlich Winterraps. Der Anbau weiterer Ölfrüchte umfasst lediglich 1.200 Hektar.

Zu den Mähdruschfrüchten gehören auch die Hülsenfrüchte (Futtererbsen, Ackerbohnen und Lupinen) auf einer Fläche von 14.600 Hektar (- 22 Prozent zum Vorjahr) und Rüben sowie Gräser zur Samengewinnung auf zusammen 4.400 Hektar (+ 26 Prozent).

Hackfrüchte wurden zur Ernte in diesem Jahr auf 43.200 Hektar (- 1 Prozent) angebaut. Darunter nehmen Kartoffeln 17.500 Hektar (+ 7 Prozent) und Zuckerrüben 25.600 Hektar (- 5 Prozent) ein.

Futterpflanzen, deren Anbau seit Jahren rückläufig war, erstrecken sich auf 93.900 Hektar (8 Prozent mehr als im Vorjahr). Darunter vergrößerte sich die Silomaisfläche auf 73.500 Hektar (+ 11 Prozent).

Der Umfang der Stilllegungsflächen (ohne den Anbau nachwachsender Rohstoffe) reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent auf nunmehr 93.200 Hektar.

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20. Juli 2004

Niedersachsen: Mehr Futterpflanzen und weniger Flächenstilllegung

Themen: Archiv,Biogas,Energie,Flächenstilllegung — info @ 16:07

Hannover (agrar.de) – Nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2004 stehen auf den 1,87 Mio. ha Ackerfläche in Niedersachsen in diesem Jahr zu 55 Prozent Getreide (inkl. Körnermais und CCM) (1,028 Mio ha). Auf den weiteren Rängen finden sich 19 Prozent Futterfeldfrüchte (358.800 ha), 13 Prozent Hackfrüchte (234.700 ha), 6 Prozent Brachflächen (111.500 ha) und 6 Prozent Ölfrüchte (103.300 ha).

Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, hat der Winterweizenanbau, dem langjährigen Trend folgend, weiter zugenommen. Mit 412.300 ha erreicht die Anbaufläche ihren bisherigen Höchststand, 6,8 Prozent über Vorjahresniveau und 2,4 Prozent über der bisherigen Höchstmarke von 2002. Der Sommerweizenanbau, der im Vorjahr einen Teil des ausgefallenen Winterweizens kompensiert hatte, ist auf sein durchschnittliches Niveau zurückgefallen.

Der Anbau von Roggen hat nach starken Einbrüchen im Vorjahr wieder an Attraktivität gewonnen und um 15.500 ha (15 Prozent) auf 119.700 ha zugenommen. Roggen wird als typische Kultur der Sandböden besser mit Trockenheit fertig als Gerste oder Weizen und hat daher im vergangenen besonders trockenen Sommer weniger mit Ertragseinbußen reagiert. Triticale nimmt an Fläche um 4.600 ha (4,8 Prozent) zu und erreicht eine Anbaufläche von 101.100 ha. Wintergerste weist eine nahezu konstante Anbaufläche von 191.400 ha (-0,7 Prozent). Die Sommergerstenfläche wurde dagegen erheblich um 19.300 ha (-18,5 Prozent) auf nur noch 85.100 ha reduziert.

Starke Veränderungen der Anbaufläche finden sich bei den Futterpflanzen und bei der Stilllegungsfläche. Im vergangenen Winter, zu spät für eine Anbauausdehnung der Wintergetreidearten, hatte die EU-Kommission die Verpflichtung zur Flächenstilllegung von 10 Prozent auf 5 Prozent der beihilfeberechtigten Fläche zurückgenommen. Die aktuelle Stilllegungsfläche weist daher einen Rückgang von 33.400 ha (-23 Prozent) auf und liegt nur noch bei 111.500 ha, dem niedrigsten Wert seit 1998. Von der freigewordenen Fläche konnten hauptsächlich die Futterpflanzen profitieren. Die Hauptkultur Silomais wächst um 58.900 ha (25,3 Prozent) auf 291.300 ha an und erreicht einen neuen Höchststand. Grund für den starken Zuwachs dürfte neben der Futterknappheit aufgrund der Trockenheit des vergangenen Jahres auch der Bedarf einer steigenden Zahl von Biogasanlagen sein.

Die Zuckerrübenanbaufläche sinkt aufgrund regelmäßig gekürzter Lieferkontingente bei gleichzeitigen Ertragssteigerungen seit Anfang der 1990er Jahre kontinuierlich. Mit einem Rückgang von 6.200 ha (-5,4 Prozent) wird bei 107.400 ha ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die Anbaufläche der Kartoffel bleibt dagegen unverändert auf dem Vorjahresniveau von 125.9 ha.

Unter den Ölfrüchten hat in Niedersachsen nur Winterraps Bedeutung. Seine Anbaufläche steigt deutlich um 15.000 ha (17,6 Prozent) auf 100.100 ha.

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Ostendorff zur Zuckermarktordnung: Mengen-, nicht Preisreduzierung muss das Ziel sein

Themen: EU,GAP,Zuckerrüben — info @ 16:07

Berlin (agrar.de) – Zur Debatte im EU-Agrarministerrat in Brüssel über die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der EU-Zuckermarktordnung erklärt Friedrich Ostendorff, Obmann im Agrarausschuss für Bündnis 90 / Die Grünen:

‚Der Vorschlag der EU-Kommission zur Reform der EU-Zuckermarktordnung ist eine Diskussionsgrundlage. Sie bedarf noch grundsätzlicher Korrekturen, damit die Reform den Erwartungen gerecht wird, die aus entwicklungspolitischer, aus sozialer und auch aus ökologischer Perspektive an die Reform gestellt werden müssen.

Eine Preissenkung für Zucker um ein Drittel bringt einige der in die EU exportierenden Entwicklungsländer um den bisherigen Vorteil dieser Exporte, denn die Einfuhr in die EU bedeutet nur dann Wertschöpfung für die Zuckerwirtschaft dieser Entwicklungsländer, wenn die EU ein attraktives Preisniveau hält.

Deshalb sollte die EU nicht die Absenkung des EU-Preisniveaus nach vorne stellen, sondern die Reduzierung der Lebensmittel-Zuckerproduktion in der EU. Zucker aus der EU hat auf den Weltmärkten nichts zu suchen, denn ihr bisheriges Export-Dumping hat international zerstörerisch gewirkt. Zusätzlich sollte die EU-Erzeugung reduziert werden, um Entwicklungsländern im Rahmen von qualifizierten Lieferrechten in die EU ein attraktiven Angebot zur Erhöhung ihrer Wertschöpfung zu geben. Um es auf den Punkt zu bringen: Die EU-Kommission muss ihre Prioritäten umkehren, nicht Preis-, sondern Mengenreduzierung muss das Ziel sein.

Dadurch ließe sich ein kostendeckendes Preisniveau in der EU erreichen, so dass auf zusätzliche Ausgleichszahlungen weitgehend verzichtet werden könnte. Im Übrigen ist fraglich, ob eine Preissenkung für Zucker einen Beitrag zu einer gesunden Ernährung liefern kann. Wir bekennen uns ausdrücklich zum Anbau von Zuckerrüben in Europa. Von einem Einstellen der Zuckerrüben-Erzeugung in der EU sind keine ökologischen Vorteile zu erwarten, eher im Gegenteil. Kernanliegen der Reform muss daher sein, die entwicklungspolitische Negativbilanz der bisherigen Zuckermarktordnung ins Positive zu wenden.‘

Links zum Thema Agrarpolitik.

Baden-Württemberg: Anbau von Winterweizen legt um fast 15 Prozent zu

Themen: Archiv — info @ 16:07

Verstärkter Anbau von Futterpflanzen infolge der Sommertrockenheit 2003

Stuttgart (agrar.de) – Nach den Ergebnissen der repräsentativen Bodennutzungshaupterhebung 2004 sind von den 832.300 Hektar (ha) Ackerfläche in Baden-Württemberg über zwei Drittel mit Getreide bestellt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Getreideanbaufläche damit um 3.900 ha (0,7 Prozent) auf 558.200 ha an. Nach Feststellung des Statistischen Landesamts sind zur diesjährigen Ernte Winterweizen mit 218.900 Hektar (ha) vor Wintergerste (98.700 ha), Sommergerste (94.000 ha) und Körnermais (68.500 ha) die wichtigsten Ackerfrüchte im Südwesten. Beinahe 58 Prozent der Ackerfläche des Landes sind mit diesen Fruchtarten bestellt.

Ausgewählte Fruchtarten 2004; 2003; Veränderung 2004/03 (ha) Sommergerste 93.960; 99.160; -5.200 Körnermais 68.531; 71.923; -3.392 Winterraps 62.400; 65.129; -2.729 Wintergerste 98.682; 100.717; -2.035 Kartoffeln 6.307; 6.878; -571 Feldfutterbau 113.895; 104.049; 9.846 Winterweizen 218.866; 190.810; 28.056

Im Unterschied zum Herbst 2002, als die witterungsbedingten schlechten Aussaatbedingungen zu einer deutlichen Einschränkung im Anbau von Winter- zugunsten von Sommergetreide führten, konnten im Herbst 2003 die Wintersaaten zur Ernte 2004 überwiegend problemlos gedrillt werden. Die Auswinterungsverluste hielten sich zudem in engen Grenzen. Von diesen günstigen Bedingungen profitierte insbesondere der Winterweizen mit deutlichen Anbauausweitungen. Die Anbaufläche des überwiegend als Brotgetreide angebauten Winterweizens, der als anbaustärkste Frucht auf über einem Viertel der Ackerbaufläche des Landes steht, nahm im Vorjahresvergleich um 28.100 ha zu (14,7 Prozent). Die Anbaufläche der überwiegend für Futterverwendung vorgesehenen Wintergerste wurde dagegen bei weiter rückläufigen Tierbeständen um 2.000 ha eingeschränkt (-2 Prozent). Der Anbau von Sommergerste, die vor allem als Braugerste verwendet wird, erreichte nach dem Höhenflug des Vorjahres mit einem Rückgang um 5.200 ha (-5,2 Prozent) wieder Normalniveau. Ähnlich verhält es sich beim Körnermais. Hier ging die Anbaufläche um 3.400 ha zurück (-4,7 Prozent).

Deutliche Einschränkungen verzeichnete auch die Ölfrucht Winterraps, deren Anbaufläche nicht zuletzt aufgrund der Trockenheit zur Aussaat um 2.700 ha (-4,2 Prozent) auf 62.400 ha zurückging. Winterraps wird damit auf beinahe 8 Prozent der Ackerfläche angebaut. Eine erhebliche Ausweitung um 9.800 ha (9,5 Prozent) ist hingegen beim Anbau von Futterpflanzen – insbesondere von Silomais – zu beobachten, die überwiegend eine Reaktion der viehhaltenden Betriebe auf die Futterverknappung aufgrund der Hitze- und Trockenperiode des Jahrhundertsommers 2003 sein dürfte. Futterpflanzen stehen damit auf 113.900 ha oder auf fast 14 Prozent der Ackerfläche. Der beachtliche Rückgang der Brachfläche um 11.200 ha (-21,1 Prozent) auf 41.800 ha dürfte eine direkte Auswirkung der Reduzierung der Flächenstilllegungsquote von 10 auf 5 Prozent sein. Allerdings lag der Zeitpunkt der Quotenabsenkung für die Winteraussaat zu spät, sodass die Landwirte die frei gewordenen Flächen vor dem Hintergrund der Futterknappheit vor allem für den vorübergehenden Anbau von Futterpflanzen verwendet haben dürften.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

Sachsen-Anhalt: Tiefstand bei den Rindern und Schafen, Schweinebestand stabil

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 10:07

Halle (agrar.de) – In den Landwirtschaftsbetrieben Sachsen-Anhalts wurden nach dem vorläufigen Ergebnis der Viehbestandserhebung im Mai diesen Jahres 352.100 Rinder, 849.200 Schweine und 121.400 Schafe gehalten. Während bei den Rindern und Schafen der niedrigste Bestand der letzten 10 Jahre festgestellt wurde, blieben die Schweinebestände auf hohem Niveau stabil. Seit 1999 liegt der Schweinebestand ständig über 800:000 Tiere.

Der Bestand an Rindern nahm gegenüber Mai 2003 um 12.500 Tiere ab. Der Rückgang um 3,4 Prozent entsprach in etwa dem durchschnittlich jährlichen Rückgang der vergangenen 5 Jahre. Maßgebend für den Bestandsabbau war vor allem der Bereich der Rindermast. So reduzierte sich der Bestand der männlichen Rinder bis 2 Jahre um mehr als ein Viertel (= 8.600 Tiere) gegenüber dem Vorjahr, aber auch die Zahl der Zucht- und Nutzfärsen ging um 1.800 Tiere (- 2,3 Prozent ) zurück. Die Abnahme des Milchkuhbestandes setzte sich mit 2.000 Tieren weniger als im Mai 2003 weiter fort, wobei mit 140.900 Milchkühen der seit Jahren stabile Anteil am Gesamtrinderbestand auf 40 Prozent angewachsen ist. Leicht positiv war die Bestandsentwicklung gegenüber dem Vorjahr bei den Kälbern und den Ammen- und Mutterkühen.

Der Schweinebestand ist um 29.200 Tiere (+ 3,6 Prozent) innerhalb eines Jahres aufgestockt worden, was hauptsächlich auf die Erweiterung des Zuchtsauenbestandes zurückzuführen ist. Mit 119.900 Zuchtsauen wurde der höchste Bestand der letzten 10 Jahre ermittelt. Als Folge der Bestandserweiterung der Zuchtsauen stieg der Ferkelbestand um fast ein Fünftel gegenüber Mai 2003 auf 157.800 Tiere. Bei den Mastschweinen war mit einem Bestand von 255.000 Tieren ein Rückgang zum Vorjahr um fast 28.000 Tiere (- 9,9 Prozent) zu verzeichnen; der Mastschweinebestand war letztmals 1997 geringer.

Der Rückgang des Schafbestandes setzte sich mit einem Bestandsabbau um weitere 2.300 Tiere (- 1,9 Prozent ) innerhalb des vergangenen Jahres fort. Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

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