28. Juli 2004

Greenpeace klagt gegen geheime Gen-Mais-Felder

Themen: Bienen,Gentechnik,Mais — info @ 10:07

Landesregierung Sachsen-Anhalts verweigert Veröffentlichung der Anbauflächen

Hamburg (agrar.de) – Zur Offenlegung geheim gehaltener Gen-Mais-Felder in Sachsen-Anhalt reicht die Umweltorganisation Greenpeace heute eine Klage gegen die Landesregierung beim Verwaltungsgericht Magdeburg ein. Greenpeace möchte per Gerichtsbeschluss Akteneinsicht erhalten und damit die Standorte des Gen-Mais in Sachsen-Anhalt öffentlich machen. Die Verheimlichung der umstrittenen Gen-Mais-Felder schädigt nach Ansicht der Umweltaktivisten Landwirte und Imker und verstößt gegen das geplante neue Gentechnikgesetz und geltendes EU-Recht.

‚Die Landesregierung deckt die Geheimniskrämerei um den Gen-Mais und ruiniert so den Ruf Sachsen-Anhalts‘, erklärt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. ‚Obwohl der Geschäftsführer des Projektbetreibers Innoplanta, Dr. Uwe Schrader, als Parteifreund von FDP-Wirtschaftsminister Horst Rehberger im Parlament sitzt, behauptet die Regierung, die genaue Lage der Gen-Mais-Felder nicht zu kennen. Diese Behauptung wollen wir gerichtlich überprüfen lassen.‘

Nach dem geplanten Gentechnikgesetz müssen Gen-Pflanzen mindestens drei Monate vor der Freisetzung in einem öffentlichen Kataster registriert werden. Landwirte und Imker können sich mit dieser Regelung besser gegen eine Verunreinigung ihrer Ernte schützen. Das Gesetz wird voraussichtlich noch in diesem Jahr verabschiedet, obwohl es von der Landesregierung Sachsen-Anhalts im Bundesrat massiv bekämpft wird.

Ursprünglich sollte der Anbau des so genannten Bt-Mais auf rund 1.000 Hektar in Sachsen-Anhalt erfolgen. Die Landesregierung hat für den Anbau von Gen-Pflanzen geworben und angeboten, 80 Prozent möglicher Koexistenz-Schäden an Nachbarflächen zu übernehmen. Da dennoch nur wenige Landwirte die Gen-Saat anpflanzen wollten, reduzierte sich das Projekt auf sechs Flächen mit insgesamt 60 Hektar. ‚In diesen Tagen blüht der genmanipulierte Mais und es kann zum Pollenflug auf benachbarte Flächen kommen. Zusätzlich können die Pollen durch Insekten kilometerweit transportiert werden‘, erklärt Strodthoff. Innoplanta hat bisher nur Landwirte und Imker in der direkten Nachbarschaft über die Lage der Gen-Felder informiert.

Bereits am 24. Mai hatte Greenpeace offiziell Auskunft über die Standorte der Gen-Felder von der Landesregierung gefordert. Zudem wurden über das Magdeburger Greenpeace-Büro Maisproben aus ganz Deutschland auf Gentechnik untersucht. Die bisher eingereichten Proben ließen jedoch keine Rückschlüsse auf geheim gehaltene Gen- Felder in Sachsen-Anhalt zu.

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27. Juli 2004

Baden-Württemberg: Getreideernte 2004 im langjährigen Jahresmittel

Themen: Archiv — info @ 12:07

Erwarteter Ertrag von rund 60 Dezitonnen je Hektar – Voraussichtliche Gesamterntemenge bei 29 Millionen Dezitonnen

Stuttgart (agrar.de) – Die Getreideernte 2004 wird nach Einschätzung der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni/Anfang Juli nur durchschnittlich ausfallen. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf 60 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; 1dt = 0,1 Tonnen) gegenüber 59,9 dt/ha im Sechsjahresmittel 1998/2003 veranschlagt. Damit würde die Ernte 2004 um 11 Prozent über dem Vorjahr von 54,2 dt/ha liegen. Angesichts der jüngsten Unwetter mit verbreitet Hagel und Starkregen bleibt aber abzuwarten, inwiefern sich dies letztendlich im Landesergebnis niederschlägt. Einschränkend ist anzumerken, dass diese erste Ernteschätzung unter der Prämisse erfolgte, dass bis zum Einbringen der Ernte einigermaßen normale Witterungsverhältnisse vorherrschen. Genaueren Aufschluss über die tatsächliche Getreideernte werden daher erst die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der ‚Besonderen Ernteermittlung‘ Ende August liefern können.

Legt man die vorläufigen Anbauflächen von Getreide aus der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 29,2 Millionen dt gerechnet werden. Dahinter verbirgt sich im Vorjahresvergleich eine deutliche Anbauausdehnung der ertragstärksten Getreideart Winterweizen um 15 Prozent auf 209.000 ha und gleichzeitiger Anbaueinschränkung bei den Sommerformen von Weizen um zwei Drittel auf 4.000 ha sowie Gerste (-5 Prozent) auf 94.000 ha. Von der voraussichtlichen Gesamtgetreideernte des Jahres 2004 entfielen nach jetzigem Stand etwa 15,3 Mill. dt auf die Brotgetreidearten Weizen und Roggen (1998/2003: 15,3 Mill. dt) und 13,9 Mill. dt auf die Futter- und Industriegetreidearten Gerste, Hafer und Triticale (1998/2003: 14,1 Mill. dt).

Das Vorjahresergebnis von insgesamt 26 Mill. dt Getreide kam vor dem Hintergrund der Hitze- und Trockenperiode des Jahrhundertsommers zustande. Die langjährige Durchschnittsernte 1998/2003 betrug 29,4 Mill. dt.

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Thüringer Landwirte rechnen mit durchschnittlicher Getreideernte

Themen: Archiv — info @ 11:07

Erfurt (agrar.de) – Nach ersten Ertragsschätzungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter vom Juni 2004 rechnen die Thüringer Landwirte mit einer Ernte von 2,4 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix), bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von 64 Dezitonnen (dt/ha).

Damit liegt das zu erwartende Ernteergebnis um knapp 14 Prozent höher als im Vorjahr, in dem aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit 2,1 Millionen Tonnen Getreide, bei einem Durchschnittsertrag von 57 Dezitonnen je Hektar, eingefahren wurden.

Die diesjährige Getreideernte wird nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik, eine durchschnittliche Ernte, denn die Ertragseinschätzungen von 64 dt/ha entsprechen dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre.

Zwei Drittel der Getreideernte wird als Brotgetreide eingefahren. Für Winterweizen wird mit einer Erntemenge von 1,5 Millionen Tonnen gerechnet. Die damit um 8 Prozent höher als im langjährigen Durchschnitt ausfallende Ernte resultiert aus der ebenfalls um 8 Prozent (16.400 Hektar) gestiegenen Anbaufläche für Winterweizen.

Für Futtergetreide wird, aufgrund der gesunkenen Anbaufläche um 13.000 Hektar, mit einer Erntemenge von 0,8 Millionen Tonnen Getreide gerechnet. Damit wird die Ernte um 11 Prozent geringer ausfallen als im Durchschnitt der Jahre 1998/2003 (0,9 Millionen Tonnen). Für die Wintergerste, mit deren Ernte begonnen wurde, schätzen die Landwirte einen durchschnittlichen Hektarertrag von 64 Dezitonnen ein.

Die Ergebnisse dieser Juni-Schätzung können je nach Witterungslauf von den endgültigen Ergebnissen zur Ernte 2004 mehr oder weniger abweichen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Thüringen.

26. Juli 2004

Rheinland-Pfalz: 10 Prozent mehr Wintergetreide angebaut

Themen: Archiv — info @ 10:07

Kürzung des Flächenstilllegungssatzes zeigt Wirkung

Bad Ems (agrar.de) – Bei der diesjährigen Getreideernte sind 243.400 Hektar Getreide von den rheinland-pfälzischen Landwirten zu dreschen. Das ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von fast zwei Prozent. Um gut vier Prozent nahm auch der Anbau von Ölfrüchten, vor allem Winterraps, zu. Die Sommertrockenheit des vergangenen Jahres führte dazu, dass viele viehhaltende Betriebe nicht genügend Grundfutter wie Maissilage oder Heu erzeugen konnten. Sie dehnten deshalb in diesem Jahr den Anbau von Futterpflanzen um 15 Prozent auf 33.800 Hektar aus. Die Ausweitung der genannten Kulturen wurde im Wesentlichen dadurch ermöglicht, dass die EU die Verpflichtung zur Stilllegung von Ackerflächen von zehn auf fünf Prozent reduziert hat. Das entsprechende Areal wurde um 18 Prozent auf 26.900 Hektar verkleinert.

Da im Herbst 2003 im Allgemeinen günstige Aussaatbedingungen herrschten, wurde der Anbau des ertragreicheren Wintergetreides gegenüber dem nassen Herbst 2002, der wegen der ungünstigen Witterung die Aussaat behinderte, um zehn Prozent ausgeweitet. Dementsprechend sank das Sommergetreideareal um elf Prozent. Beim Wintergetreide konnte Winterweizen um 11.100 auf 94.400 Hektar zulegen. War im letzten Jahr der Roggenanbau wegen des Wegfalls der Roggenintervention der große Verlierer, nahm er dieses Jahr um 30 Prozent auf 11.100 Hektar zu. Die wichtigste Sommergetreideart ist in Rheinland-Pfalz die Sommergerste. Sie wurde aber nur noch auf 71.500 Hektar (minus neun Prozent) angebaut. Hafer fiel sogar um elf Prozent auf 10.000 Hektar.

Winterraps, der seit einigen Jahren einen festen Platz in der Fruchtfolge hat, konnte wie im Vorjahr im Anbau zulegen. In diesem Jahr stehen 33.300 Hektar (plus sechs Prozent) zur Ernte an. Silomais (plus elf Prozent) und Kleegras (plus 24 Prozent) waren die Ackerfutterpflanzen mit dem größten Zuwachs. Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

Schleswig-Holstein: Weiterer Rückgang der Rinderhaltung

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 09:07

Kiel (agrar.de) – Nach den vorläufigen Ergebnissen der Erhebung über die Viehbestände am 3. Mai 2004 wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben Schleswig-Holsteins 1,2 Mio. Rinder, 1,4 Mio. Schweine und 362.000 Schafe gehalten.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, war der Rinderbestand insgesamt um drei Prozent kleiner als im Mai 2003. Mit 351.000 Tieren lag der Milchkuhbestand leicht unter dem Vorjahresniveau (minus zwei Prozent). Demgegenüber nahm die Zahl der Ammen- und Mutterkühe um drei Prozent auf 44.000 Tiere zu.

Der Gesamtbestand an Schweinen nahm gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig zu. Der Bestand an Jung- und Mastschweinen blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Ein Anstieg war abermals bei den Sauen und den Ferkeln um jeweils vier Prozent zu verzeichnen.

Der Bestand an Schafen entsprach dem Niveau der Vorjahre.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

23. Juli 2004

Sachsen-Anhalt: Gute Getreideernte erwartet

Themen: Archiv — info @ 16:07

Halle (agrar.de) – Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung und ersten Ertragsschätzungen im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung von Ende Juni rechnen die Landwirte in Sachsen-Anhalt mit einer Getreideernte von knapp vier Mill. Tonnen. Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr. Nach den letzten beiden ertragsschwachen Jahren wird mit knapp 70 dt ein überdurchschnittlicher Hektarertrag erwartet.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, werden voraussichtlich drei Mill. Tonnen auf die Brotgetreidearten Weizen und Roggen sowie eine Mill. Tonnen auf die Futtergetreidearten Gerste, Hafer und Triticale entfallen. Etwa 64 Prozent der Gesamtgetreideernte wird der Winterweizen, die in Sachsen-Anhalt dominierende und gleichzeitig ertragsstärkste Getreideart, erbringen.

Die Winterrapsernte wird auf 468.000 Tonnen geschätzt, das ist fast ein Drittel mehr als im Jahr 2003. Die Erhöhung der Erntemenge resultiert sowohl aus der Flächenausdehnung auf knapp 138.000 Hektar (2003: 119.000 Hektar) als auch aus der Steigerung des Hektarertrages auf 34 dt/ha (2003: 30 dt/ha).

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die Erntemenge an Getreide und Raps noch mehr oder minder von dieser Vorschätzung abweichen. Hinzu kommt, dass durch die starken Niederschläge die Erntebedingungen erheblich erschwert werden und zu Lagergetreide führten. Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Sachsen-Anhalt: Anbaustruktur auf dem Ackerland

Themen: Archiv — info @ 16:07

Halle (agrar.de) – Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes bewirtschaften die Landwirte Sachsen-Anhalts 2004 rd. eine Million Hektar Ackerland. Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung werden rd. 60 Prozent des Ackerlandes für den Getreideanbau genutzt. Neben 596.000 Hektar Getreide wurden u.a. 146.000 Hektar Ölfrüchte, 65.000 Hektar Hackfrüchte, 35.000 Hektar Hülsenfrüchte und 68.000 Hektar Futterfeldfrüchte angebaut.

Der Getreideanbau wurde gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent bzw. 12.000 Hektar ausgedehnt. Bedeutendste Getreideart mit 341.000 Hektar und einem Anteil von 57,2 Prozent am Getreideanbau insgesamt ist Weizen, dessen Anbaufläche um 4,5 Prozent über der des Vorjahres lag. Ebenfalls ausgedehnt wurde der Anbau von Roggen (+ 18,6 Prozent), während bei Futtergetreide Einschränkungen zu verzeichnen sind. Die Winterweizenfläche (335.000 Hektar) vergrößerte sich um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (zum Vergleich: + 4,5 Prozent gegenüber 2002), wobei die spezifischen Witterungsbedingungen Herbst 2002 / Winter 2003 ursächlich für diese relativ große Anbauausdehnung gegenüber 2003 sind. Entsprechend ist zu verzeichnen, dass der Anbau der Sommerfeldfrüchte erheblich geringer ist als im Vorjahr und wieder auf das ’normale‘ Niveau eingeschränkt wurde.

Die gleiche Tendenz stellt sich bei den Ölfrüchten dar. Mit 138.000 Hektar liegt eine um 19.000 Hektar (+ 16,0 Prozent) größerer Winterrapsfläche als im Vorjahr (zum Vergleich: + 3,2 Prozent gegenüber 2002) an, während die Sommerraps- und Rübsenfläche wieder stark verringert wurde.

Hackfrüchte wurden auf 65.000 Hektar angebaut. Hier entsprach der Kartoffelanbau mit knapp 14.000 Hektar und der Zuckerrübenanbau mit gut 51.000 Hektar dem vorjährigen Umfang.

Die mit Hülsenfrüchte bestellte Fläche war um 9.000 Hektar geringer, bedingt durch eine Einschränkung des Futtererbsenanbaus um fast ein Fünftel des Vorjahresumfanges auf jetzt 27.000 Hektar.

Im Ackerfutteranbau entsprach die Fläche mit Silomais von 58.000 Hektar in etwa der des Vorjahres. Unter der aktuellen EU-Flächenstilllegungsregelung hat sich die Brachfläche gegenüber 2003 um 15,9 Prozent verringert. Mit 82.000 Hektar beträgt der Anteil an der Ackerfläche 8,2 Prozent (2003: 9,8 Prozent). Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Medienkritik: Peinliche Seifenopern vom Bauernhof

Themen: Archiv — info @ 16:07

Reality-Shows von Privaten Fernsehsendern vermitteln falsches Bild der Landwirtschaft

Berlin (agrar.de) – Hauptsache die Quote stimmt: Der Wettstreit zwischen den Fernsehsendern um so genannte Reality-Shows ist im vollen Gang. Nach ‚Big Brother‘ und ‚Dschungelcamp‘ ist nun das ‚einfache‘ arbeitsame Leben auf dem Land bei den werbefinanzierten privaten Fernsehsendern groß im Rennen: Städter werden auf Bauernhöfe versetzt und sollen vor den Augen der Zuschauer die Herausforderungen des Alltags im Stall und auf dem Acker bewältigen. Pro Sieben ließ in ‚Simple Life‘ die ‚Reichen und Schönen‘ auf die Schweine und Rinder los. Wenige Wochen später durften zwei völlig unterschiedliche Großstadtfamilien in Kabel 1 ‚Bauer spielen‘. Und nun geht es um die Alm: das historische Leben auf der Alm wie vor einhundert Jahren ohne Strom, Deo, Handy ist momentan bei Pro Sieben angesagt. Mit welchen Klischees, Banalitäten und Vorurteilen die privaten Fernsehsender dabei das Thema ‚leben und arbeiten auf dem Land‘ aufgreifen, ist haarsträubend und nervend, urteilt der Deutsche Bauernverband (DBV).

Reality-Shows müssen nicht zwingend auf solch tiefem Niveau absinken, wie von den Privatsendern vorgeführt. Das hat zumindest die ARD mit der höchst erfolgreichen Serie ‚Schwarzwaldhaus‘ bewiesen. Hier wurde der harte Bauernalltag um 1900 objektiv und gut recherchiert ebenfalls von einer Stadtfamilie dargestellt. Ganz anders die neuerlichen Seifenopern der privaten Fernsehsender, übrigens nicht nur in Deutschland: Streitereien, Lästereien, zwischenmenschliche Konflikte und Erotik stehen im Mittelpunkt. Die Landwirtschaft als Ort des Geschehens wird absolut lächerlich und surreal dargestellt. Der Gesellschaft wird ein völlig falsches Bild der Landwirtschaft vorgegaukelt, das sich bei jungen Menschen als Realbild einprägt. Es entsteht der Eindruck, dass Landwirt ein einfacher, idyllischer Beruf sei, den jeder ohne Ausbildung und ohne Wissen ausführen kann.

Es ist verwerflich, wenn die Fernsehmacher bewusst ein derart verzerrtes, gar beleidigendes Bild über eine Berufs- und Gesellschaftsgruppe vermitteln. Landwirt zu sein hat nichts mit Glamour zu tun, und ist erst recht nicht lächerlich. Das Berufsbild des Landwirts ist in Wirklichkeit von High-tech und hohen Ansprüchen an Unternehmereigenschaften, Tier- und Umweltschutz sowie Lebensmittelsicherheit geprägt. Landwirte entsprechen nicht einem Klischee von ‚Mistgabel und Gummistiefel‘. Stattdessen sind sie Profis, die schonend mit den natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und verantwortungsbewusst mit Tieren umgehen. Die Führung der landwirtschaftlichen Unternehmen setzt höchste Managementqualitäten der Betriebsleiter voraus, die in einer fundierten Berufsausbildung vermittelt wird.

Als ausgesprochen unpassend bewertet nicht nur der DBV das Engagement des Allgäuer Milchverarbeiters Ehrmann AG als Hauptsponsor ‚Der Alm‘. Es ist nicht zuletzt den Landwirten gegenüber moralisch fragwürdig, dass Ehrmann in eine solche Serie investiert. Wem soll es nutzen, wenn junge Menschen, die Verbraucher der Zukunft, Milchprodukte mit ‚ausgemusterten Boxern, Pornostars oder Casting-Show-Teilnehmern‘, so die Süddeutsche Zeitung, verbinden? Für sie ist es fraglich, ob Verbraucher mehr Milchprodukte von Ehrmann konsumieren werden, wenn sie mit dieser Marke ‚verhaltensauffällige Exhibitionisten assoziieren, die sich zwei Wochen lang auf einem von Kameras überwachten Bauernhof drangsalieren lassen und als Depp des Tages am Kuh-Euter lutschen‘. Die Berliner Morgenpost empfindet es dabei als traurig, dass sich über drei Millionen Menschen eine Sendung, die sich im Niveau auf Kuhfladen-Höhe gesteigert habe, freiwillig anschauen.

Man kann daher nur hoffen, dass die Sendungen bald als so bedeutungslos eingestuft werden, dass ihre oberflächlichen und fragwürdigen Darstellungen schnell wieder vergessen sind. Womöglich sind die Nacktaufnahmen eines ‚Alm-Luders‘ in der die Serie kommentierenden Bild-Zeitung länger in der Erinnerung.

Links zum Thema Verbände.

Weniger Schweine in niedersächsischen Ställen

Themen: Archiv — info @ 16:07

Hannover (agrar.de) – Im Mai 2004 hielten die niedersächsischen Schweinehalter 7,575 Mio. Tiere.

Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik auf Grundlage der vorläufigen Ergebnisse der repräsentativen Erhebung über die Viehbestände vom 3. Mai 2004 mitteilte, sank die Zahl der Schweine am 03. Mai 2004 gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent. Nach der stetigen Bestandsaufstockung der letzten Jahre scheint damit eine Trendwende eingeleitet.

Der Zunahme bei der Zahl der Jungschweine unter 50 kg Lebendgewicht um 6,7 Prozent steht eine Abnahme bei der Zahl der Ferkel um 6 Prozent gegenüber.

Der Bestand an Ferkeln und Jungschweinen zusammen stieg um 1,1 Prozent auf insgesamt 3,602 Mio. Tiere.

Die Zahl der in den Ställen stehenden Mastschweine sank um 7 Prozent auf 3,312 Mio. Tiere. Damit ist das Angebot an Schlachtschweinen derzeit nicht allzu üppig, was sich erholsam auf die Preise auswirken dürfte.

Die Sauenhalter haben ihre Zuchtsauenbestände um 1,9 Prozent auf 646.000 Tiere abgebaut.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Niedersachsen.

Thüringen: Weniger Rinder und Schafe, mehr Schweine

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 15:07

Erfurt (agrar.de) – Nach dem vorläufigen Ergebnis der Viehbestandserhebung im Mai dieses Jahres wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens 354.400 Rinder, 742.400 Schweine und 228.100 Schafe gehalten. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik standen mehr Schweine, aber weniger Rinder und Schafe in den Ställen als ein Jahr zuvor.

Der Rinderbestand ging innerhalb eines Jahres um 12.500 Tiere bzw. 3,4 Prozent zurück. Der derzeitige Bestand liegt bei knapp der Hälfte der im Jahr 1990 gehaltenen Rinder. Gegenüber Mai 2003 sank die Anzahl der Kälber um 2.700 Tiere bzw. 5,1 Prozent auf 49.200 Tiere und bei den Jungrindern wurden mit 48.400 Tieren 1.600 Tiere bzw. 3,3 Prozent weniger gezählt.

Der Bestand an Milchkühen ging binnen Jahresfrist um 2,3 Prozent auf 124.000 Tiere und der Bestand an weiblichen Nutz- und Zuchttieren (einschließlich Färsen) um 2.500 Tiere auf 73.300 Tiere zurück. Die Zahl der Ammen- und Mutterkühe sank um 1.000 Tiere bzw. 2,9 Prozent auf 35.500 Tiere. Mit 24.000 Schlachtrindern (1 Jahr und älter) wurden 1.600 Tiere weniger gezählt.

Der Schweinebestand stieg innerhalb eines Jahres um 31.900 Tiere bzw. 4,5 Prozent auf 742.400 Tiere an und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2002. Der derzeitige Schweinebestand beträgt knapp 60 Prozent der im Jahr 1990 gehaltenen Schweine. Die Anzahl der Ferkel stieg gegenüber Mai 2003 um 10,4 Prozent auf 173.500 Tiere und die Anzahl der Jungschweine um 3,0 Prozent auf 246.500 Tiere. Der Mastschweinebestand nahm ebenfalls um 3,3 Prozent auf 229.100 Tiere zu und die Anzahl der Zuchtschweine erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 93.300 Tiere.

Die Schafbestände gehen seit dem Jahr 2000, in dem 244.400 Tiere gezählt wurden, jährlich zurück. Mit einem Bestand von 228.100 Tieren im Mai 2004 wurden 6.900 Schafe weniger festgestellt als ein Jahr zuvor. Dieser Rückgang resultiert hauptsächlich aus der von 173.400 auf 166.000 Tiere gesunkenen Zahl der Mutterschafe. Die Zahl der Schafe unter 1 Jahr stieg um 1,3 Prozent auf 58.800 Tiere an, die Zahl der sonstigen Schafe 1 Jahr und älter (ohne Mutterschafe) ging um 200 Tiere auf 3.300 Tiere zurück. Der gegenwärtige Bestand an Schafen liegt bei knapp 60 Prozent der im Jahr 1990 gehaltenen Tiere.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Thüringen.

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