07. Juli 2004

CDU/CSU zur Agrarreform: Künast schmückt sich mit fremden Federn

Themen: Archiv — info @ 09:07

Erträglicher Kompromiss für die deutsche Landwirtschaft nur dank Union

Berlin (agrar.de) – Zur Einladung zum Empfang von Bundesministerin Künast anlässlich der Beschlüsse zur Umsetzung der Agrarreform erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Harry Carstensen:

‚Mit der Einladung von Frau Künast für kommenden Freitag zur Feier der Beschlüsse der Agrarreform schmückt sich die Ministerin mit fremden Federn. Zum einen hat sie immer wieder in Brüssel versagt, wenn es darum ging, Nachteile für die deutsche Landwirtschaft abzuwenden. Zum anderen wäre das von ihr zu verantwortende eingebrachte Gesetz zur Umsetzung der Agrarreform zur Katastrophe für die deutsche Landwirtschaft geworden. Wie üblich bei dieser Regierung: Wäre man über EU-Vorgaben als deutschen Sonderweg hinausgegangen, das Ergebnis wäre der Absturz der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft gewesen. Man wollte insbesondere auch wieder nationale Verschärfungen bei den Auflagen des Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutzes draufsatteln.

Es ist einzig und allein den Verhandlungsführern der Union zu verdanken, dass letztlich ein erträglicher Kompromiss für die deutsche Landwirtschaft erzielt worden ist. Stichworte dafür sind: Betriebsindividuelle Zahlungen der Tier- und Milchprämien und Beginn des schrittweisen Abschmelzens zu einer Flächenprämie erst ab 2010. Die Abschmelzung fällt damit wesentlich geringer aus, die Strukturbrüche und Umverteilungen, besonders für Milchviehbetriebe und Bullenmäster werden erheblich abgemildert. Der Künast-Entwurf dagegen hätte viele dieser Betriebe in den Ruin getrieben. Auch in vielen anderen Punkten wurde der Entwurf entschärft.

Frau Künast hat also keinerlei Anlass, freudig bewegt einen Empfang zu geben.‘

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BBV zum Bayerischen Agrarbericht 2004: Aktuelle Situation schwierig

Themen: Archiv — info @ 09:07

München (agrar.de) – Der heute vorgelegte Bayerische Agrarbericht zeigt, welches Potenzial und welche Bedeutung die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft hat. Sie ist zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen eine wichtige Säule der bayerischen Wirtschaft, so der Bayerische Bauernverband (BBV).

Jeder neunte Arbeitsplatz in Bayern hängt direkt oder indirekt an der Landwirtschaft. Aber der Agrarbericht zeigt auch, dass die bayerischen Bauerfamilien aktuell schwer zu kämpfen haben. Einerseits mit rückläufigen Unternehmensergebnissen und schlechten Preisen. Insbesondere bei der Milch macht der Bauernverband seit Monaten mit Aktionen auf diese Preismisere aufmerksam. Aber auch in anderen Produktbereichen (z.B. Schweinefleisch) sieht es nicht besser aus. Nach drei Jahren massiv rückläufigen Ergebnissen liegt das Einkommensniveau einer Familienarbeitskraft im landwirtschaftlichen Bereich bei 1125 Euro im Monat. Im Vergleich zur gewerblichen Wirtschaft bedeutet dies ein Einkommensrückstand von über 40 Prozent. Mit diesem Geld muss ein landwirtschaftlicher Betrieb seine Familie versorgen und absichern sowie Nettoinvestitionen für die Weiterentwicklung seines Betriebes leisten. Der Bauernverband weist darauf hin, dass für die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation der Betriebe das verfügbare Einkommen wesentlich ist und nicht andere landwirtschaftliche Kennzahlen. Deshalb kämpft der Bauernverband unter dem Motto ‚Lebensmittel sind mehr wert‘ für faire Preise und gegen die geballte Macht eines Lebensmitteleinzelhandels, in dem die zehn größten Unternehmen über 80 Prozent des Gesamtumsatzes haben. Des weiteren seien wirksame Maßnahmen zum Bürokratieabbau dringend notwendig, um die Produktionskosten für die Betriebe zu senken. Die Bäuerinnen und Bauern brauchen verlässliche und praxisgerechte politische Rahmenbedingungen, um erfolgreich wirtschaften und ihre Unternehmen weiterentwickeln zu können. Statt dessen müssen sie mit Bürokratiewahn und Regelungswut kämpfen. Ständig neue Belastungen und Auflagen erstickten die Motivation und Freude am Beruf und benachteiligen die heimischen Betriebe im EU-weiten Wettbewerb. Der Bauernverband setzt sich permanent und konstruktiv auf allen Ebenen für Zukunftsperspektiven für die landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern ein. Es wäre schön, wenn die ‚Rezepte des Bauernverbandes‘ die Geltung fänden, wie sie die SPD-Agrarsprecherin Heidi Lück in einer Pressemeldung erwähnt. Denn zum Beispiel mit dem seit Monaten vom Bauernverband eingebrachten Umsetzungsmodell zur EU-Agrarreform hätten alle gravierenden Schwächen beseitigt werden können. Der jetzige Kompromiss hat wichtige Korrekturen in einigen Bereichen gebracht, aber dennoch Brüche z.B. im Ackerbau nicht berücksichtigt. Die Verbesserungen wurden nur durch das Drängen des Bauernverbandes und die damit einhergehende Anrufung des Vermittlungsausschusses erreicht. Der Bauernverband erwarte von Frau Lück, dass sie auf unangebrachte Polemik verzichten und sich statt dessen tatkräftig gegen die einseitigen Haushaltskürzungen zu Lasten der Land- und Forstwirtschaft einsetzen würde. Die Pläne von Bundesfinanzminister Eichel würden Beitragssteigerungen in der landwirtschaftlichen Krankenversicherung von bis zu rund 40 Prozent und Steuererhöhungen von bis zu 56 Prozent beim Agrardiesel nach sich ziehen. Außerdem widerspreche dieses Ansinnen der Erklärung der Bundesregierung, Soziallasten und Steuern zu senken, so der Verband.

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Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke in Hessen

Themen: Archiv — info @ 09:07

Wiesbaden (agrar.de) – Höhere Kaufwerte als im Vorjahr, deutlich weniger Veräußerungsfälle Im Jahr 2003 wurden in Hessen 1.827 landwirtschaftliche Grundstücke zu einem durchschnittlichen Kaufwert von knapp 13.800 Euro je Hektar landwirtschaftlicher Fläche veräußert. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurden damit 800 Grundstücke weniger gehandelt als im Vorjahr. Allerdings stieg der durchschnittliche Kaufwert gegenüber dem Jahr 2002 um 1.200 Euro je Hektar und bewegte sich damit ungefähr auf dem Niveau der Jahre 2000 und 2001.

Die höchsten Kaufwerte wurden in der Stadt Frankfurt am Main mit 79.300 Euro je Hektar ermittelt, gefolgt vom Main-Taunus-Kreis mit 59.400 Euro je Hektar. Die niedrigsten Kaufwerte wurden mit 5.470 Euro je Hektar im Werra-Meißner-Kreis erzielt, im Vogelsbergkreis waren es 5.500 Euro je Hektar.

Insgesamt wurden 1.575 Hektar Fläche veräußert, was einer durchschnittlichen Fläche von 0,86 Hektar je Veräußerungsfall entsprach. Die mittlere Ertragsmesszahl betrug dabei 46 Punkte.

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06. Juli 2004

Die Chancen von Biogas

Themen: Biogas,Energie,NaWaRos — info @ 14:07

Hannover (agrar.de) – Das neue EEG schafft endlich Klarheit: Mit den gestaffelten Grundpreisen und den Zuschlägen für die Anlagen, die ausschließlich landwirtschaftliche Substrate vergären und jene, die in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden, wurden verlässliche Grundlagen für attraktive Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben geschaffen. Worauf es sonst noch ankommt, damit die Anlage rentabel läuft beschreibt Dr. Mathias Schindler von der Landwirtschaftskammer Hannover:

Das neue EEG eröffnet nach Jahren der Stagnation endlich wieder Perspektiven für die nachwachsenden Rohstoffe. Mit den heutigen Einspeiseerlösen für Strom aus Biomasse wird der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen als Substrat für Biogasanlagen endlich auch außerhalb von Stilllegungsflächen ökonomisch konkurrenzfähig gegenüber dem bisherigen ‚Marktfrucht‘-Anbau.

Da die Preise nach dem Staffelsystem berechnet werden, indem die eingespeiste Strommenge anteilig auf die tatsächlich angeschlossene elektrische Leistung verteilt wird, können mit den für landwirtschaftliche Betriebe derzeit interessanten Anlagengrößen bis ca. 700 kW somit Strompreise zwischen 0,195 Euro/kWh (

Rentenbank senkt Zinsen für Sonderkredite

Themen: Banken,Förderung — info @ 11:07

Frankfurt (agrar.de) – Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat die Zinssätze ihrer Sonderkredite gesenkt. Die Kredite der hauseigenen Sonderkreditprogramme ‚Landwirtschaft‘, ‚Junglandwirte‘ sowie ‚Dorferneuerung und ländliche Entwicklung‘ verbilligen sich mit sofortiger Wirkung um bis zu 0,20 Prozentpunkte (nominal). Sonderkredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren kosten jetzt für Junglandwirte z. B. bei 10-jähriger Zinsbindung effektiv 4,45 Prozent, bei 5 jähriger Zinsbindung effektiv 4,04 Prozent.

Die Sonderkredite des zentralen Refinanzierungsinstituts dürfen neben anderen zinsverbilligten Krediten eingesetzt werden. Außerdem ist die Inanspruchnahme von Zinszuschüssen aus öffentlichen Mitteln möglich. Wie bei den Darlehen der Rentenbank üblich, sind die Kreditanträge formlos an die Hausbank zu richten.

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Rheinland-Pfalz: Preisrückgang bei landwirtschaftlichen Grundstücken

Themen: Archiv — info @ 11:07

Ein Hektar kostete durchschnittlich rund 10.100 Euro

Bad Ems (agrar.de) – Der Kaufwert landwirtschaftlicher Grundstücke lag in Rheinland-Pfalz im Jahr 2003 unter dem Wert des Jahres 2002. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems kostete ein Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung durchschnittlich 10.100 Euro, das waren über 400 Euro weniger als im Jahr zuvor. Der Kaufwert für einen Hektar Ackerland lag im Schnitt bei 12.000 Euro, der für das Grünland bei nicht ganz 7.500 Euro.

Der Kaufpreis von landwirtschaftlichen Grundstücken wird außer von der Nutzungsart und der Lage des Grundstücks insbesondere auch durch die Bodengüte bestimmt. So wurden für einen Hektar gutes Ackerland (Ertragsmesszahl von 60 und mehr pro Ar) nahezu 20.700 Euro bezahlt, während es beim Grünland mit der gleichen Bodengüte nicht ganz 12.600 Euro waren. Lag die Ertragsmesszahl zwischen 50 und 60, errechnet sich für das Ackerland ein Kaufwert von 12.400 Euro und für das Grünland einer von 10.900 Euro. Bei Flächen mit schlechter Bodengüte (unter 30) wurde allerdings für das Ackerland (6.100 Euro) merklich weniger als für das Grünland (6.900 Euro) erlöst.

Unter den Landkreisen wurden die höchsten Kaufwerte für einen Hektar im Rhein-Pfalz-Kreis (30.400 Euro) und in Mainz-Bingen (21.900 Euro) ermittelt. Die niedrigsten Hektarwerte wiesen die Landkreise Kaiserslautern (4.300 Euro), Birkenfeld (4.700 Euro), Rhein-Hunsrück (5.300 Euro) und Bad Kreuznach (5.600 Euro) auf.

Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr 4.414 landwirtschaftliche Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 3.455 Hektar für fast 35 Millionen Euro den Eigentümer.

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Brandenburg: Erste Ernteschätzung bei landwirtschaftlichen Kulturen

Themen: Brandenburg,Erntebericht,Gemüse,Obst,Statistik — info @ 10:07

Potsdam (agrar.de) – Die anhaltende kühle Witterungsperiode hat sich auf die Ertrags- und Qualitätsentwicklung der Druschfrüchte bisher positiv ausgewirkt. Insbesondere konnte die Kornfüllungsphase bei Getreide längere Zeit andauern und somit die Kornausbildung optimal verlaufen. Hinsichtlich der Stickstoffausnutzung ist dieser Witterungsverlauf ebenfalls sehr günstig und lassen die Erwartung auf gute Qualitäten, zum Beispiel bei Weizen (Rohprotein) zu.

Notwendig ist bei den positiven Ertragserwartungen diesen Jahres auf die Optimierung des Ernteablaufes und Erntetermin, insbesondere bei anhaltend feuchter Ernteperiode, das heißt, auch Vorbereitungen auf entsprechende Lagerungs- und Trocknungsmöglichkeiten, hinzuweisen. Nachfolgende Angaben stellen Durchschnittswerte dar, die durchaus geringfügige regionale Abweichungen zulassen.

Winterweizen Regional (Nordbrandenburg) im Frühjahr fehlende Niederschläge führten zu geringeren Bestandesdichten, so dass die Durchschnitts-Kornerträge auf dem Niveau von 2002 (55 Dezitonnen/Hektar), wobei die Tendenz zu Erträgen plus 5 Dezitonnen nicht auszuschließen ist, liegen werden. Die Eiweißgehalte werden auf einem guten Niveau liegen.

Winterroggen Erträge cirka 50 Dezitonnen/Hektar, werden das Spitzenjahr 2001 nicht ganz erreichen. Bei Verzicht auf Fungizide dürften deutliche Verluste infolge Spätauftretens von Rosten eintreten.

Wintergerste Erträge werden auf hohem Niveau mit etwa 65 (plus 5) Dezitonnen/Hektar erwartet. Das entspricht etwa dem Jahr 2001.

Wintertriticale Die Kornerträge werden auf einem Niveau von 50 (plus 5) Dezitonnen/Hektar liegen können, was ebenso an das Ernteergebnis 2001 heranreicht.

Sommergetreide Sommergetreide hat auf Grund der Frühjahrstrockenheit deutlich stärker als Wintergetreide gelitten, so das ein Ertrag von cirka 35 Dezitonnen/Hektar erwartet werden kann.

Winterraps Der Schotenansatz und Witterung lassen möglicherweise 2004 den höchsten Rapsertrag in Durchschnitt erwarten (35 plus 5 Dezitonnen/Hektar). Die Spitzenjahre 2001 und 1999 lagen bei 33,2 bis 33,8 Dezitonnen/Hektar

Körnerfuttererbsen Gut entwickelte Bestände unter der Voraussetzung nicht zu starken Lagers Erträge um 30 Dezitonnen/Hektar Landesdurchschnitt möglich.

Körnerlupine Durchschnittlich gute Bestände, Ertragserwartung 15 bis 20 Dezitonnen/Hektar.

Kartoffeln Gute Bestände, Witterung deutlich vorteilhafter als 2003 (Niederschlag und Temperatur), Ertragserwartung wie 2001 um 300 Dezitonnen/Hektar.

Einschätzung der Grünland- und Maisbestände

Grünland Die Erträge des ersten Aufwuchses sind überwiegend als gut bis sehr gut zu beurteilen. Bei termingerechter Mahd waren auch die Qualitäten entsprechend hoch.

Die Silierbedingungen (Witterung) waren dagegen vielerorts nicht optimal, so dass die Qualität der Silagen eine relativ große Streuung aufweisen (sehr gut bis zufriedenstellend).

Der zweite Aufwuchs fällt hinsichtlich des Ertrages differenzierter aus. Mehrheitlich sind gute Erträge mit entsprechender Qualität herangewachsen. In einigen Regionen führten fehlende Niederschläge und die zu kalte Witterung jedoch schon zu Ertragseinbußen.

Die Ernte des zweiten Aufwuchses hat begonnen. In einigen Betrieben ist sie bereits abgeschlossen.

Mais Die Aussaat erfolgte termingemäß. Die Bestände stehen zwar und sind bis auf wenige Ausnahmen unkrautfrei. Fast überall im Land sind mehr oder weniger starke Frostschäden aufgetreten. Infolge der für den Mais zu kalten Witterung und zum Teil auch durch Trockenheit ist ein Entwicklungsrückstand von etwa 2 bis 3 Wochen zu verzeichnen.

Ertragsprognosen sind zum jetzigen Zeitpunkt sehr vage. Es wird aber eingeschätzt, dass sich die Erträge überwiegend unter dem Durchschnitt normaler Maisjahre einpegeln werden.

Einschätzung Obst und Gemüse

Aufgrund der kühlen Nächte und nass kalten Tageszeiten, ist der Bienenflug zur Blühzeit der Kulturen sehr differenziert zu verzeichnen gewesen.

Des Weiteren haben Nachtfröste territorial nicht nur zu Blütenfrösten (Mai/April) geführt, sondern auch zu Schäden von Fruchtansätzen.

Insgesamt kann bisher folgendes eingeschätzt werden:

Kirschen – süß Standorte mit Frostlage unterliegen mehr den bisherigen Witterungsschwankungen als andere Standorte, so dass der voraussichtlich geschätzte Ertrag geringfügig unter dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegen kann.

Kirschen – sauer Klimatisch ist die Sauerkirsche ähnlichen Faktoren ausgesetzt. Derzeitig kann man jedoch noch von ähnlichen Erträgen wie im vergangenen Jahren sprechen, da der Fruchtansatz als gut eingeschätzt werden kann.

Erdbeeren Bei den Erdbeeren haben nicht nur Nachtfröste, sondern auch zu kalte Nächte (unter 10 Grad Celsius) zu Schädigungen des Fruchtansatzes geführt. Ebenfalls sind die Tagestemperaturen zu niedrig, zu nass und die Sonnenstunden zu gering. Die spätere Eröffnung der Erdbeerernte zeigte die ungünstigen Bedingungen für diese Kultur.

Eingeschätzt wird, dass Ertragseinbußen von cirka 20 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen Jahre auftreten können.

Äpfel Bisher liegen keine Ertragsausfälle für Kernobst vor. Derzeitig wird eine normale Apfelernte erwartet. Für die Gemüsekulturen sind die klimatischen Bedingungen ebenfalls regional zutreffend.

Spargel Zu geringe Nachttemperaturen, sehr nasse und zu kühle Tagestemperaturen ließen den Spargel lt. Einschätzung nur sehr verhalten wachsen. Der Ertrag wird nach Einschätzung cirka 10 bis 20 Prozent unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres liegen.

Gurken Derzeitig liegt noch keine Einschätzung der Gurkenernte vor. Obgleich die klimatischen Bedingungen dazu führen, dass auch die Gurkenernte später als sonst beginnt.

DBV: Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur notwendiger denn je

Themen: Archiv — info @ 09:07

Auch bei Umsetzung des Lebensmittelrechts starke Position des Bundes notwendig

Berlin (agrar.de) – Die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) ist und bleibt ein Schlüsselinstrument für die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Förderung der ländlichen Entwicklung, betont der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der Forderungen des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft, wonach die Gemeinschaftsaufgaben generell abzuschaffen seien.

Der im Grundgesetz formulierte Auftrag an Bund und Länder, einheitliche Lebensverhältnisse in ganz Deutschland anzustreben, könne auf dem Lande wirkungsvoll erst durch die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes erreicht werden, stellt der DBV fest. Mit Hilfe der GAK seien in den vergangenen 30 Jahren nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe verbessert, sondern auch attraktive Arbeitsplätze außerhalb der Land- und Forstwirtschaft im ländlichen Raum geschaffen worden. Bund und Länder bräuchten auch künftig die GAK, um schnell und angemessen auf neue Anforderungen der ländlichen Räume reagieren zu können, ebenso zur europäischen Koordinierung der ländlichen Förderung in Deutschland.

Eine Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz würde eine neue verfassungsrechtliche Grauzone entstehen lassen, in der der Bund nach eigenem politischem Gutdünken und ohne geordnete Einbindung der Länder bzw. der EU-Förderung handeln würde. Für ebenso unrealistisch wie gefährlich hält der DBV auch die Forderung der Ministerpräsidenten der Länder nach einer vollständigen und dynamischen Kompensation der jetzigen Gemeinschaftsaufgaben durch den Bund.

Deshalb fordert der DBV die Föderalismuskommission auf, die Balance zwischen Bund und Ländern zu wahren. Dies gelte nicht nur für die ländliche Strukturpolitik, sondern auch für die einheitliche Umsetzung des Lebensmittelrechtes und der Veterinärkontrolle. Dem Bund komme eine entscheidende Aufgabe bei der Koordinierung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Deutschland zu sowie für einen fairen Wettbewerb in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Der Bund könne in diesen Fragen für eine zeitnahe und praxisgerechte Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen der EU sorgen. Der DBV warnt deshalb davor, in Deutschland eine neuerliche Debatte über einen Standortwettbewerb zu dem Zeitpunkt loszutreten, in dem man in Brüssel auf eine wettbewerbsneutrale Umsetzung der EU-Politiken drängt.

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05. Juli 2004

BLHV-Kundgebung: Schweizer Landpacht und Landkauf rasch beenden

Themen: Archiv,GAP,Pacht&Besitz — info @ 16:07

Freiburg (agrar.de) – Die für deutsche Landwirte im schweizerischen Grenzgebiet gegenüber Schweizer Berufskollegen ruinöse Wettbewerbsbenachteiligung beim Kauf und der Pacht von Grundstücken muss rasch beendet werden. Interventionen der Bundesregierung und der Brüsseler EU-Kommission in der Schweiz sind dazu nötig. Das bekräftigte der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple, in einer Pressemitteilung. Räpple fordert mit Nachdruck, dass in der Sitzung des ‚Gemischten Ausschusses EU-Schweiz‘ am 7. Juli in Brüssel die durch das Freizügigkeitsabkommen der EU mit der Schweiz entstandenen dramatischen Benachteiligungen deutscher Grenzlandwirte erörtert und gelöst werden.

Der BLHV-Präsident erneuerte die Forderung des Verbandes, wirtschaftliche Vorteile Schweizer Landwirte beim Import der auf deutschem Hoheitsgebiet erzeugten Agrarprodukte in die Schweiz abzuschöpfen Das müsse für alle Flächen gelten, die nach Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens am 1. Juli 2002 erworbenen oder zugepachtet wurden. Eine solche kurzfristig von der Schweiz realisierbare Regelung müsse so lange gelten, bis Wettbewerbsgleichheit zwischen deutschen und schweizerischen Landwirten hergestellt ist. Bei dreifach höheren Erzeugerpreisen in der Schweiz gegenüber EU-Staaten können deutsche Landwirte bei Kauf- und Pachtfällen mit Angeboten Schweizer Bauern nicht mithalten. Zahlreiche bäuerliche Existenzen sind deshalb stark gefährdet.

In einer Kundgebung mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, am Montag, 12. Juli 2004 um 20.oo Uhr in der Ehrenbachhalle in Stühlingen-Weizen , so Räpple, werde der Berufsstand seine Forderungen an die Politik nachdrücklich vortragen. Der DBV-Präsident werde ferner Stellung nehmen zur EU-Agrarreform und zur Situation auf dem deutschen Milchmarkt. Zu dieser Kundgebung sind auch Landwirte aus benachbarten Regionen eingeladen.

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Baringdorf zu GVO: Wahlfreiheit heißt nicht die Freiheit des Stärkeren

Themen: Gentechnik,Umwelt — info @ 16:07

Brüssel (agrar.de) ‚Koexistenz kann nicht heißen, dass die Landwirte und Verbraucher, die sich gegen GVO entscheiden, die Kosten zahlen müssen. Bis heute wurde nie aufgeschlüsselt, wie viel die Koexistenz kosten wird, und deshalb begrüße ich die Forderung des Wirtschafts- und Sozialausschusses, die Kosten endlich aufzudecken!‘ so Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Berichterstatter des Europäischen Parlaments zur Frage der Koexistenz von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen (GVO), und konventionell bzw. ökologisch erzeugten Kulturpflanzen heute in einer Anhörung des Wirtschafts- Sozialausschusses in Brüssel. ‚Wer die GVO in Umlauf gebracht hat, muss im Schadensfall auch für die Verluste in der Landwirtschaft haften. Dazu brauchen wir eine EU-weite Regelung.‘ ‚Die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher spricht sich gegen Gentechnik in der Nahrung aus. Auch im Rat zeigt sich bei den Entscheidungen über die Zulassung gentechnisch veränderter Maissorten, dass Gentechnik in der Landwirtschaft kritisch beurteilt werden muss. Das Europäische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass den Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie den Bäuerinnen und Bauern die Wahlfreiheit bleibt,‘ unterstrich Graefe zu Baringdorf, Abgeordneter im Europäischen Parlament (Bündnis 90/ Die Grünen). ‚Deshalb muss die Kommission nun einen Richtlinienvorschlag für die Saatgut-Reinheit vorlegen, der den Vorstellungen des Parlaments und der Mehrheit der Bevölkerung entspricht.‘ ‚Die Entscheidung über die Saatgut-Reinheit ist richtungsweisend: Eine Entscheidung für einen höheren Grenzwert wäre nicht mehr rückholbar und würde auf lange Sicht das Ende der gentechnik-freien Landwirtschaft bedeuten. Deshalb fordert das Parlament die Kennzeichnung des Saatgutes als gentechnisch kontaminiert ab der technisch machbaren Nachweisgrenze von unter 0,1 Prozent. Nur so kann eine gentechnikfreie Landwirtschaft weiter existieren. Mit dem Vorschlag einer Kennzeichnung des Saatgutes als gentechnisch kontaminiert ab 0.5 Prozent GVO-Anteil fragt man sich, ob Herr Byrne der Gentechnikindustrie noch ein Abschiedsgeschenk machen will,‘ sagt Graefe zu Baringdorf, Vize Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament.

Links zum Thema Biotechnologie, Links zum Thema Agrarpolitik.

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