Bioland begrüßt Reformschritte zur Neuausrichtung der Agrarpolitik
Kurswechsel im Sinne einer ökologischen Landwirtschaft
Mainz (agrar.de) – Bioland begrüßt die Einigung im Vermittlungsausschuss des deutschen Parlaments zur Umsetzung der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik. Mit den nun am 9. Juli folgenden Beschlüssen in Bundesrat und Bundestag sind die zentralen Fragen der EU-Agrarreform beantwortet. ‚Durch den Kurswechsel werden nicht mehr alleine die landwirtschaftlichen Betriebe für ihre Arbeit belohnt, die am meisten produzieren, sondern diejenigen, die besonders auf Qualität achten und für die Gesellschaft hohe ökologische Leistungen erbringen‘, beurteilt Thomas Dosch, Vorsitzender des Bioland Bundesverbandes, die neuen Regelungen. ‚Der Tanker ist auf einen neuen Kurs gebracht und die Agrarwende ein weiteres Stück Wirklichkeit geworden.‘
Mit der Reform der Agrarpolitik ist nach Auffassung von Bioland sicher gestellt, dass Fördergelder im Interesse von Verbrauchern, Umwelt und Landwirtschaft eingesetzt werden. Durch die vorgesehenen Übergangsfristen bis zur Umstellung auf regional einheitliche Hektarprämien werde es auch bisher konventionell wirtschaftenden und auf die Regelungen der alten Agrarpolitik ausgerichteten Betrieben möglich, sich anzupassen. ‚Zwar hätten sich gerade Biolandbetriebe‘, so Dosch, ‚einen schnelleren Umstieg auf Betriebszahlungen nach bewirtschafteter Fläche und ökologischen Leistungen gewünscht. Sie sehen jedoch auch in der nun für 2013 vorgesehenen endgültigen Umstellung der Fördermodalitäten einen fundamentalen Reformschritt‘. Wichtig sei insbesondere der Wille, Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe an Standards in den Bereichen Umweltschutz, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit (Cross Compliance) zu binden. Darüber hinaus ist sich Bioland mit weiteren Umwelt- und Landwirtschaftsorganisationen darin einig, dass bei weiteren agrarpolitischen Reformschritten in den kommenden Jahren auch soziale Gesichtspunkte eine Rolle spielen müssen.
Um die Akzeptanz der neuen Agrarpolitik in der Landwirtschaft nicht zu gefährden, komme es jetzt darauf an, insbesondere die Umsetzung der Cross Compliance-Regelungen für die Landwirte handhabbar zu machen. Bereits heute seien die Vorgaben und Vorschriften der Agrarpolitik für die Landwirte fast nur noch mit EDV-gestützten Wissensmanagementsystemen zu verwalten. Darunter dürfe der gesellschaftliche Auftrag an die Landwirte, gesunde Lebensmittel zu erzeugen und die Kulturlandschaften zu erhalten, auf keinen Fall leiden.
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