09. Juni 2004

Niedersachsen: Auf manchen Höfen hat mehr als eine Familie das Sagen

Themen: Archiv — info @ 10:06

Hannover (agrar.de) – Gemeinhin gelten bäuerliche Unternehmer als Einzelkämpfer. Ein Blick auf die Rechtsform der landwirtschaftlichen Unternehmen in Niedersachsen belegt jedoch, dass auf jedem siebten bis achten Betrieb eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts als Besitzer angegeben wird.

Nach Umfragen des Landvolk-Pressedienstes ist dies nach den Einzelunternehmen die weitaus am häufigsten gewählte Rechtsform. 2.399 Höfe dieser Rechtsform ermittelte das Landesamt für Statistik im Jahr 2003. Für die Kommanditgesellschaft entschieden sich 74 Unternehmen und 63 für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Dagegen bleibt die dominierende Betriebsform weiterhin der Einzelbetrieb, der zumeist in der Hand einer bäuerlichen Familie ist. 52.371 Einzelunternehmen in einer Größenordnung ab zwei Hektar gab es 2003 im Agrarland Niedersachsen, die Gesamtzahl der Betriebe mit mehr als zwei Hektar betrug 55.132. Die Personengesellschaften bewirtschaften aber mit durchschnittlich 107 Hektar deutlich mehr Fläche als die Einzelunternehmen mit 44,3 Hektar.

Für Personengesellschaften entscheiden sich viele Landwirte zur Vorbereitung der Erbfolge, wenn der Hoferbe bereits in die unternehmerische Verantwortung einbezogen werden soll. Solche Formen der Kooperation werden aber auch von Landwirten eingegangen, um die mitunter kaum zu bewältigende Arbeit auf den Betrieben besser zu verteilen.

Links zum Thema Verbände, Links zum Bundesland Niedersachsen.

08. Juni 2004

Mecklenburg-Vorpommern: Stabile großbetriebliche Strukturen in der Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 13:06

Veränderungen zwischen den Rechtsformen

Schwerin (agrar.de) – Im Mai 2003 gab es in Mecklenburg-Vorpommern 5.229 Landwirtschaftsbetriebe auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von fast 1,35 Millionen Hektar. Wie das Statistische Landesamt zu den jetzt vorliegenden Ergebnissen aus der Agrarstrukturerhebung 2003 mitteilt, erweisen sich die großbetrieblichen Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern seit Mitte der 90er Jahre als stabil und wettbewerbsfähig. Allerdings sind deutliche Verschiebungen der Flächenanteile zwischen den Rechtsformen zu beobachten. So verfügen die nach der politischen Wende entstandenen bäuerlichen Familienbetriebe (Durchschnittsgröße: 100 Hektar; Westdeutschland: 28 Hektar) zwar über einen auf inzwischen 28 Prozent angestiegenen Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche (1995: 23 Prozent). Demgegenüber dominieren aber weiterhin die Großbetriebe, die in der Größengruppe von 500 bis unter 1.000 Hektar einen Flächenanteil von 23 Prozent (1995: 20 Prozent) haben und in der Größengruppe mit 1.000 und mehr Hektar sogar 46 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (1995: 55 Prozent) bewirtschaften.

Zahlenmäßig vorherrschende Rechtsform sind die 3.796 bäuerlichen Familienbetriebe (fast drei Viertel aller Landwirtschaftsbetriebe) mit einer Durchschnittsgröße von 100 Hektar (Westdeutschland: 28 Hektar); 1995 waren es 80 Hektar. 152 dieser Einzelunternehmen verfügen allerdings über eine Flächenausstattung von mehr als jeweils 500 Hektar; 1995 hatten 122 von ihnen diese Größenordnung. Die Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR; Flächenanteil: 17 Prozent) bewirtschaften durchschnittlich 379 Hektar, die Kommanditgesellschaften (Flächenanteil: 12 Prozent) 881 Hektar.

Diese Rechtsformen bilden die Gruppe der Betriebe in der Hand von natürlichen Personen, das sind 87 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe auf 57 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche; zum Vergleich 1995: knapp 88 Prozent der Betriebe, 50 Prozent der Fläche.

Flächenmäßig dominierend sind dagegen auch 2003 die Betriebe in der Hand von juristischen Personen des privaten Rechts. Als eingetragene Genossenschaft oder GmbH bewirtschaften sie bei einem Anteil an den Betrieben von knapp 12 Prozent zusammen 41 Prozent der Fläche (1995: 11 Prozent der Betriebe, 48 Prozent der Fläche). Die Durchschnittsgröße der GmbH verringerte sich im gleichen Zeitraum von 901 auf 736 Hektar, die der eingetragenen Genossenschaften von 1.424 auf 1.400 Hektar.

Seit Mitte der 90er Jahre vergrößerte sich die Flächenausstattung der Landwirtschaftsbetriebe in der Hand von natürlichen Personen von durchschnittlich 148 auf 169 Hektar, während sich die der Betriebe in der Hand von juristischen Personen im gleichen Zeitraum von 1.042 auf 875 Hektar verringerte. Trotz dieser Verschiebungen zwischen den Rechtsformen bleiben bei den landwirtschaftlichen Großbetrieben mit mindestens 1.000 Hektar Fläche die Betriebe in der Hand von juristischen Personen zahlenmäßig vorherrschend (Anteil 1995: 68 Prozent, 2003: 66 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Lebensmittel: War früher wirklich alles besser?

Themen: Archiv — info @ 11:06

Wädenswil (agrar.de) – Unsere Früchte und Gemüse sind heute genau so gesund und wertvoll, wie sie es früher waren. Dies bestätigen die schweizerische Forschungsanstalt Agroscope FAW Wädenswil, die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung und die Fachstelle Gemüse am Strickhof-Eschikon (ZH) in einer kürzlich erschienenen Studie. Veranlasst wurde die Untersuchung durch die jüngst in den Schlagzeilen der Medien aufgetauchte Meinung: Obst und Gemüse habe in den letzten 50 Jahren deutlich an ernährungsphysiologischer Qualität eingebüsst. Es wurde von drastischen Vitamin- und Mineralstoffabnahmen berichtet und das Ganze als Folge der intensiven Landwirtschaft und der ausgelaugten Böden dargestellt. In den Medienberichten berief man sich auf eine wissenschaftliche Publikation, die 1997 unter den Titel ‚Historical changes in the mineral content of fruits and vegetables‘ im British Food Journal erschien.

Zur Überprüfung des Sachverhalts ermittelte das Forscherteam von Agroscope FAW Wädenswil und der an der Untersuchung beteiligten Partner allfällige Veränderungen des Gehalts von 9 Mineralstoffen, 11 Vitaminen und der Trockensubstanz während der letzten Jahrzehnte bei den, gemessen am Pro Kopf-Verbrauch in der Schweiz, wichtigsten Gemüse- und Obstarten. Es sind dies Tomaten, Karotten, Zwiebeln, Kopfsalat, Gurken, Eisbergsalat sowie Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Zwetschgen und Kirschen. Dazu konsultierten die Forscher ältere und aktuelle Ausgaben von 3 renommierten Datenbanken. Punktuell durchgeführte eigene Gehaltsanalysen ergänzten die Datenbankrecherche.

Von den 21 beobachteten Nährstoffen zeigten 16 keine signifikante Veränderung über die Zeit. Gehaltsverminderungen ergab die Datenbankrecherche bei Kupfer, Magnesium, Vitamin B2 und Vitamin C in Gemüse sowie Magnesium in Obst. Dagegen enthält Obst heute mehr Vitamin C und wesentlich mehr Folsäure. Die festgestellte Abnahme einiger Nährstoffe in Gemüse schmälert dessen gesundheitlichen Wert nicht. Der Vitamin- und Mineralstoffbedarf des gesunden Menschen ist durch die Nahrungsmittelgruppe Früchte und Gemüse heute adäquat gedeckt. Der erhöhte Vitamin-C-Gehalt beim Obst dürfte dem Anbau in Niederstammanlagen, wo die Früchte besser besonnt werden, neuen, gehaltvolleren Sorten und dem positiven Effekt der Lagerung in kontrollierter Atmosphäre zuzuschreiben sein.

Links zum Thema Lebensmittel.

Neue Güllepolitik kostet holländische Landwirte Millionen

Themen: Archiv — info @ 10:06

Damme (agrar.de) – Ab dem Jahr 2006 werden in den Niederlanden schärfere Vorschriften für die Gülleentsorgung gelten, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-Westdeutschland (ISN).

Das Nährstoffbuchführungssystem (MINAS) mit seinen Verlustnormen wird aufgegeben; stattdessen werden Gebrauchsnormen für die Ausbringung von Stickstoff und Phosphat eingeführt. Das hat die holländische Regierung beschlossen. Mit dem Systemwechsel folgt Landwirtschaftsminister Dr. Cees Veerman einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Oktober 2003: Darin hatte der EuGH festgestellt, dass das MINAS-Konzept den Anforderungen der EU-Nitratrichtlinie nicht genügt.

Das neue Düngemittelgesetz soll drei Gebrauchsnormen vorgeben, und zwar erstens für Stickstoff aus Wirtschaftsdünger, zweitens für die gesamte Stickstoffmenge einschließlich Kunstdünger und drittens für die gesamte Phosphatmenge. Berechnungen des Landbauökonomischen Instituts (LEI) beziffern den Einkommensverlust der niederländischen Landwirtschaft durch höhere Gülleabsatzkosten auf insgesamt 160 Mio Euro jährlich. In intensiven Viehhaltungsbetrieben werden die Kosten ab 2006 gegenüber dem laufenden Jahr im Durchschnitt um 15.000 Euro steigen, in Milchviehbetrieben um 1.500 Euro. Die Agrarökonomen prognostizieren, dass 12 Prozent der Schweine- und 17 Prozent der Geflügelbetriebe aussteigen werden. Da die Produktionskapazitäten der ausscheidenden Betriebe teilweise von anderen übernommen werden, dürften die Schweinehaltung insgesamt um 5 Prozent und die Geflügelhaltung um etwa 12 Prozent eingeschränkt werden. Die nationale Milchquote wird laut Dr. Veerman weiterhin ausgeschöpft werden. Er räumte ein, dass die Tierhaltung erhebliche zusätzliche Lasten verkraften müsse. Für Ausgleichszahlungen sei im Staatshaushalt aber kein Geld vorhanden.

Links zum Thema Düngung.

DBV zum Gentechnikgesetz: Koexistenz aller Anbauformen muss gesichert werden

Themen: Gentechnik,Haftung,Verbände — info @ 09:06

Verband fordert ausgewogene Haftungsregelung

Berlin (agrar.de) – Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat Bundesregierung und die Bundesländer eindringlich aufgefordert, den Anbau gentechnisch veränderten Pflanzen so zu regeln, dass der Anbau mit und ohne Verwendung von Gentechnik in Deutschland nicht gefährdet wird. Bei dieser Koexistenz der Anbauformen wird keine Form der Landbewirtschaftung verhindert oder von vornherein unmöglich gemacht. Zu einer solchen Koexistenz gehören nach Auffassung des DBV aufeinander abgestimmte Vorgaben zur guten fachlichen Praxis des Anbaus mit gentechnisch veränderten Pflanzen ebenso wie eine ausgewogene Haftungsregelung für Schäden durch unerwünschte Vermischungen bei gentechnisch verändertem Anbau. Nur damit wird die Wahlfreiheit für Verbraucher und Landwirte erhalten bleiben.

Das DBV-Präsidium machte deutlich, dass außer der Klärung der Koexistenz und der Haftungsfrage sich die deutsche Landwirtschaft auch die Option der Nutzung der Gentechnik offen halten müsse. Die Bundesregierung stehe in der Verantwortung, die Voraussetzungen der Koexistenz in Deutschland zu schaffen, da sie die Freisetzungsrichtlinie mit der Novellierung des Gentechnikgesetzes in nationales Recht umsetzen muss. Dazu gehöre auch die Einrichtung eines für die Landwirte zugänglichen Anbauregisters.

Die geforderte Koexistenz wird mit der im Gesetzentwurf enthaltenen Regelung einer verschuldensunabhängigen gesamtschuldnerischen Gefährdungshaftung bei Schäden durch Verunreinigungen nicht gewährleistet, kritisierte der DBV. Nur eine verschuldensabhängige Haftungsregelung, also eine Haftung sichere die Koexistenz bei einem Verstoß gegen die gute fachliche Praxis.

Sollten trotz Einhaltung aller Vorsorgepflichten Schäden auf Feldern mit ökologischem oder konventionellem Anbau ohne Gentechnik entstehen, ist durch einen Haftungsfonds zu entschädigen, fordert der DBV. Für dessen Finanzierung sind in erster Linie die Pflanzenzüchter heranzuziehen, die große Verantwortung für die Entwicklung, Zulassung und Risikoabschätzung der gentechnisch veränderten Pflanzen, einschließlich erforderlicher Vorsorgepflichten zur Vorbeugung von Einträgen in benachbarte Kulturen tragen. Nach Überzeugung des DBV steht aber auch der Staat in der Verantwortung, diesen Haftungsfonds zu ermöglichen, denn er ist für die Zulassung solcher gentechnisch veränderter Pflanzen zuständig sowie für die Regelung ausreichender Vorsorgepflichten und für die Förderung des Technologiestandortes Deutschland.

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07. Juni 2004

Sonnleitner: Starke grüne Branche ist Eckpunkt unserer Volkswirtschaft

Themen: Archiv — info @ 15:06

Bundeszentraler Auftakt zum ‚Tag des Offenen Hofes‘ 2004

Horb-Altheim (agrar.de) – ‚Der ‚Tag des Offenen Hofes‘ mit seinen intensiven Dialogen zwischen Verbrauchern und Landwirten ist ein unschätzbarer aktiver Beitrag der deutschen Agrar- und Landwirtschaft, um gegenseitig Verständnis zu erreichen, gesellschaftliche Akzeptanz aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Nur so können Defizite abgebaut und das gute Image der Bauern und ihrer Familien erhalten werden‘. Dies erklärte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), Erik Jennewein, auf der bundeszentralen Auftaktveranstaltung zum ‚Tag des Offenen Hofes 2004‘ auf dem Betrieb der Familie Fassnacht im baden-württembergischen Horb-Altheim vor den Toren von Stuttgart.

Mit ihren offenen Höfen in diesen Wochen dokumentiert die Landwirtschaft in diesem Jahr, wie leistungsfähig und vernetzt sie mit anderen Wirtschafts- und Gesellschaftsbranchen sei. Die Bedeutung für Arbeitsmarkt und Investitionen, für Kulturlandschaft und die Gesellschaft auf dem Lande werde jedem Besucher und den Medien deutlich.

Jennewein kritisierte ebenso wie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, den Preisdruck, der durch eine Liberalisierung ohne Grenzen des Welthandels entstehe und der vor allem mittelständische Unternehmen treffe, zu denen der größte Teil auch der landwirtschaftlichen Betriebe gehöre. In keinem Land Europas seien Lebensmittel mittlerweile so preiswert für die Verbraucher wie in Deutschland. Es müsse jedoch andererseits jedem klar sein, dass diese Wertevernichtung über Preissenkungen, die vor allem Discounter eingeschlagen hätten, Grenzen habe. Mit der Aktion ‚Lebensmittel sind mehr wert‘ mache der Berufsstand seit mehr als einem Jahr auf diese Missstände aufmerksam und betone dadurch, dass die von den Bauern in der Region produzierten Lebensmittel einen erheblichen Mehrwert hätten.

Für Sonnleitner ist das Netzwerk der Landwirtschaft mit anderen Wirtschaftsbranchen Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstandes eines Landes. ‚Eine starke grüne Branche ist Eckpunkt unserer Volkswirtschaft‘, betonte Sonnleitner. Gerade in dem Bundesland, in dem Daimler-Chrysler zu Hause sei, müsse jedoch auch einmal selbstbewusst gesagt werden, dass die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft ein ähnlich hohes Bruttosozialprodukt in Deutschland erwirtschafte wie die Automobilindustrie. Bei einem Auto werde jedoch nur noch ein bestimmter Anteil in Deutschland produziert, bei Lebensmitteln aus deutschen Landen dagegen 100 Prozent. Ihre Leistungen könnten die Bauern und ihre Familien deshalb offensiv in die öffentliche Diskussion einbringen, was man auf den vom Berufsstand organisierten offenen Hoftagen deutschlandweit tue. Losgelöst von der aktuellen Tagespolitik zeige man dem Verbraucher und besonders der jungen Generation, dass die Landwirtschaft eine Zukunftsbranche sei, in der junge Menschen immer ihre Chance hätten.

Zur aktuellen Umsetzung der EU-Agrarreform, über die der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat in den nächsten Wochen entscheiden wird, forderte Sonnleitner die Bundesländer auf, Strukturbrüche und Verwerfungen für die landwirtschaftlichen Betriebe zu verhindern, die durch das Modell des Bundeslandwirtschaftsministeriums gegeben seien. Direktzahlungen für das wichtigste Produkt der deutschen Landwirtschaft, die Milch, müssten betriebsindividuell möglichst bis zum Jahre 2013 an die Produktion gebunden bleiben. In dieser Forderung gebe der DBV nicht nach.

Die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Erika Lenz, zeigte den stetigen Dialog von Bäuerinnen und Verbrauchern auf. Botschafterinnen setzten sich für Produkte der heimischen Landwirtschaft an der Ladentheke, beim Verbraucher und in den Schulen ein. Der Landfrauenverband verhelfe über Qualifizierungsmaßnahmen wie zur Agrarbürofachfrau auf dem Lande gerade den Bäuerinnen zu neuen Perspektiven. Lenz kündigte eine Unterschriftenaktion des Landfrauenverbandes an, wonach Hauswirtschaft als Unterrichtsfach in den Schulen wieder eingeführt werden solle. Die Kinder müssten wieder den Stellenwert gesunder Ernährung, die Vorzüge des Kochens und einer gepflegten Esskultur lernen.

Der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg, Willi Stächele, sah in der Aktion ‚Tag des Offenen Hofes‘ eine ausgezeichnete Chance, der Bevölkerung mehr Wissen über landwirtschaftliches Denken und Handeln zu vermitteln. In Baden-Württemberg unterstütze man dies zusätzlich durch die Gläserne Produktion. Im Hinblick auf die EU-Agrarreform warnte er davor, damit vorhandene Umweltprogramme in den Bundesländern zu zerstören. In Baden-Württemberg habe man solche Programme erfolgreich für mehr Umwelt und Naturschutz eingeführt zur Erhaltung der Kulturlandschaft. Was die Landwirte überhaupt nicht gebrauchen könnten, seien weitere nationale Alleingänge und ein Draufsatteln von Umweltauflagen auf den EU-Standard.

Der Wirtschaftredakteur der Schwäbischen Zeitung, Dr. Werner Ludwig, ermunterte die Landwirte, den Verbraucherdialog zu intensiveren, da immer größere Teile der Bevölkerung nicht mehr wüssten, woher ihre Lebensmittel kämen und wie die Landwirte ihre Tiere halten oder die Äcker bewirtschaften würden. Zudem müsste der Wert der Lebensmittel aufgezeigt werden. ‚Wenn alle bei Aldi einkaufen, verdienen wir bald auch nur Aldi-Löhne‘, stellte Ludwig fest. Es gelte, das Bewusstsein für die Werthaltigkeit der Nahrungsmittel zu schärfen und der zunehmenden Entfremdung von den Lebensgrundlagen, wozu auch die Landwirtschaft gehöre, entgegen zu wirken. Dazu gehöre auch, dass falsche und überholte Bilder über die Landwirtschaft beseitigt würden, die Grundlage für hysterische Reaktionen der Verbraucher bei Problemen innerhalb der Lebensmittelkette seien. Dies abzustellen, hätten die Bauern durch permanente Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherinformation selbst in der Hand. Dazu gehöre auch, dass die Bauern positive Nachrichten und Leistungsbilanzen kommunizierten.

Am ‚Tag des Offenen Hofes‘, den der DBV, BDL und DLV in diesem Jahr zum siebten Mal seit 1992 veranstalten, beteiligen sich deutschlandweit über 800 Betriebe. Sie öffnen ihre Hoftore und präsentieren die vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft mit einem vielfältigen Kultur- und Eventprogramm.

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Greenpeace testet Mais auf Gentechnik

Themen: Bienen,Gentechnik,Mais — info @ 13:06

Hamburg/Magdeburg (agrar.de) – Maisproben aus ganz Deutschland will die Umweltorganisation Greenpeace in den nächsten vier Wochen auf Gentechnik untersuchen. Die Proben sollen Hinweise auf die geheim gehaltenen Gen-Mais-Felder geben. Die ersten öffentlichen und kostenlosen Schnelltests führt Greenpeace heute in Magdeburg durch. Als Probe genügt ein Maisblatt. Landwirte und Imker, die eine Verunreinigung von Ernte oder Honig durch benachbarte Gen-Mais-Felder befürchten, erhalten so schnelle Unterstützung. Kennen sie die genauen Standorte der Gen-Pflanzen, können sie sich gegen Pollenflug und ungewollte Vermischung von Ernten wehren. Greenpeace wendet sich mit dieser Aktion gegen die fortgesetzte Geheimhaltung der Anbauflächen mit Gen-Mais.

‚Die staatliche Geheimniskrämerei muss beendet werden‘, erklärt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. ‚Wir brauchen Transparenz für Bauern, Imker und Verbraucher, um die gentechnikfreie Landwirtschaft zu schützen.‘ Die Maisproben können im Magdeburger Greenpeace-Büro abgegeben oder eingeschickt werden. Greenpeace will die Überwachungsbehörden der Länder und des Bundes sowie die Öffentlichkeit über entdeckte Gen-Mais-Felder informieren.

Die Landesregierung Sachsen-Anhalts verweigert weiterhin eine Offenlegung der Gen-Maisflächen und verstößt nach Argumentation von Greenpeace damit gegen die Europäische Freisetzungsrichtlinie 2001/18, die ein öffentliches Register für die Standorte der Gen-Pflanzen vorschreibt. Auch die Informationspolitik des Projektträgers Innoplanta schaffe keine Transparenz. ‚Der Verband hat zwar eine Hotline für Landwirte eingerichtet, informiert aber willkürlich und völlig unzureichend. Das kann eine behördliche Auskunft nicht ersetzen‘, so Strodthoff. Greenpeace hatte bereits mit einer offiziellen Anfrage bei der Landesregierung Sachsen-Anhalts erste juristische Schritte gegen die Geheimhaltung der Flächen eingeleitet.

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03. Juni 2004

Langen: Tiertransporte müssen weiter zeitlich begrenzt und eingeschränkt werden

Themen: Archiv — info @ 15:06

Brüssel (agrar.de) – Die Unfähigkeit der EU-Landwirtschaftsminister, eine Verbesserung der Transport-bedingungen von Tieren zu erreichen, hat der CDU-Europaabgeordnete Dr. Werner Langen kritisiert. Langen spricht sich dafür aus, politischen Druck auf diejenigen Mitgliedstaaten auszuüben, die sich einem besseren Tierschutz bei Lebendviehtransporten verweigern.

Bei ihrem letzten Treffen in Luxemburg war es den Landwirtschaftsministern nicht gelungen, eine politische Einigung in dieser Frage zu erreichen. Nach den vorliegenden Informationen sperren sich Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland und Portugal vor einer neuen, verschärften Regelung. Weder der irischen Ratspräsidentschaft noch der Europäischen Kommission sei es gelungen, einen tragbaren Kompromiss zwischen den Ländern herbeizuführen. Langen forderte nun, dass unmittelbar nach den Wahlen zu Beginn der niederländischen Ratspräsidentschaft ein neuer Anlauf gestartet werden müsse, um die unhaltbaren Zustände bei Tiertransporten deutlich zu verbessern. Insbesondere müsse der Forderung des Europäischen Parlaments nachgekommen werden, die Transportzeiten auf maximal neun Stunden zu begrenzen, so der CDU-Europaabgeordnete und ehemalige rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister.

Bereits 1997 habe sich das Europäische Parlament dafür ausgesprochen, die Tiertransportbedingungen zu verbessern und Exporterstattungen für Lebendvieh an die Einhaltung von Tierschutzvorschriften zu binden. Dies habe zwar zu Verschärfungen der Anforderungen geführt, die aber immer noch nicht von allen Mitgliedstaaten umfassend kontrolliert würden.

Die Kommission hatte im Juli 2003 vorgeschlagen, Zyklen von neun Stunden Transport und anschließender 12-stündiger Ruhezeit zu fixieren. Diese Regelung wurde aber auf der Agrarministertagung von der Mehrzahl der Länder abgelehnt. Langen betonte, dass die heutige Regelung, mit einer Transportzeit von 14 Stunden, gefolgt von einer Stunde Ruhe, weiteren 14 Stunden Transport und 24 Stunden Ruhe, den Anforderungen des Tierschutzes nicht gerecht werde.

Links zum Thema Tiere, Links zum Thema Agrarpolitik.

Fast 7 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge in den Grünen Berufen

Themen: Archiv — info @ 12:06

Agrarberufe: Gesucht werden motivierte junge Menschen

Berlin (agrar.de) – Die Grünen Berufe sind bei jungen Menschen im Aufwind. Fast 7 Prozent mehr Ausbildungsverträge in den landwirtschaftlichen Ausbildungsberufen wurden im laufenden Ausbildungsjahr 2003/2004 neu abgeschlossen. Diesen Aufwärtstrend bestätigte das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.

In den westlichen Bundesländern gab es insgesamt 10.128 Neuabschlüsse (+ 7,5 Prozent gegenüber Vorjahr), in den östlichen Bundesländern 4.823 (+ 5,3 Prozent). Damit verzeichnete die Landwirtschaft als einziger Wirtschaftszweig eine deutliche Positiventwicklung entgegen den in Deutschland allgemein stagnierenden bzw. sinkenden Ausbildungszahlen, betonte der Deutsche Bauernverband (DBV). Er machte auch darauf aufmerksam, dass gleichzeitig bundesweit in fast allen Agrarberufen noch freie Ausbildungsplätze unbesetzt blieben, weil dafür keine geeigneten Bewerber gefunden wurden. Das Problem der mangelnden Ausbildungsreife Jugendlicher habe im vergangenen Jahr nach übereins timmenden Rückmeldungen aus der Praxis offensichtlich weiter zugenommen und sei inzwischen zu einer echten Herausforderung für die Zukunft der Berufsausbildung geworden, betonte der DBV.

Der Ausbildungsberuf Winzer/in verzeichnete 2003/2004 mit bundesweit 305 Neuverträgen (+ 26 Prozent) im Vorjahresvergleich den deutlichsten Zuwachs bei den Neuabschlüssen. 298 Ausbildungsverträge wurden davon in den Weinbaugebieten der westlichen Bundesländer abgeschlossen. Relativ deutliche Zuwachsraten gab es auch beim Beruf Landwirt/in mit 3.601 Neuverträgen (+ 10,2 Prozent), von denen 2.344 (+ 19,5 Prozent) auf die westlichen Bundesländer und 1.257 (- 3,8 Prozent) auf die östlichen Bundesländer entfielen. Der Beruf Tierwirt/in lag ebenfalls im Positivtrend mit 582 Neuverträgen bundesweit, davon 63 (+ 28,6) in westdeutschen Betrieben und 519 (+ 9,0 Prozent) in ostdeutschen Betrieben. Zahlenmäßig stärkster Agrarberuf ist nach wie vor der Beruf Gärtner/in mit 6.298 Neuverträgen (+ 4,3 Prozent) bundesweit, von denen 4.686 (+ 3,6 Prozent) in Westdeutschland und 1.612 (+ 6,3 Prozent) in Ostdeutschland abgeschlossen wurden. Im Beruf Molkereifachmann/-frau nahmen die Neuverträge bundesweit um 5,4 Prozent auf 310 zu, davon 230 in den westlichen Bundesländern (+ 4,1 Prozent) und 80 (+ 9,6 Pro-zent) in den östlichen Bundesländern. Leicht rückläufige Zahlen wurden bei den Berufen Pferdewirt/in mit bundesweit insgesamt 830 Neuverträgen (- 6,7 Prozent) und Forstwirt/in mit 618 Neuverträgen (- 3,4 Prozent) registriert.

Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten mit Ausbildungsstellen in Deutschland weist der DBV erneut darauf hin, dass in den Agrarberufen für das am 1. August 2004 beginnende neue Ausbildungsjahr 2004/2005 noch viele motivierte junge Leute zur Besetzung der offenen Ausbildungsstellen gesucht werden. Im landwirtschaftlichen Bereich bieten sich attraktive Möglichkeiten zum Berufseinstieg über eine qualifizierte Erstausbildung und im Anschluss daran vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in den jeweiligen Berufssparten. Auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Land- und Agrarwirtschaft können zielstrebig orientierte Fachkräfte erfolgversprechende berufliche Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten finden.

Nähere Informationen dazu sind nicht nur bei den Arbeitsämtern, sondern auch bei den regionalen Landwirtschaftsämtern und bei den agrarischen Berufsverbänden verfügbar. Außerdem gibt es auch ein breites Angebot internetgestützter Stellenbörsen für Agrarjobs, in denen meist auch freie Ausbildungsplätze angeboten werden.

Links zum Thema Bildung und Arbeitsmarkt.

Mecklenburg-Vorpommern: Fördermittel für 1.700 Imker

Themen: Archiv,Bienen,Bildung — info @ 12:06

Bienenzuchtzentrum in Bantin bietet Beratung und Weiterbildung

Schwerin/Bantin (agrar.de) – Das Bienenzuchtzentrum in Bantin (Landkreis Ludwigslust) erhält in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 134.000 Euro für die laufende Bewirtschaftung und für Investitionen. Einen entsprechenden Fördermittelbescheid übergab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) gestern in Bantin. Mit insgesamt rund 170.000 Euro werden die Imker des Landes über den Landesimkerverband Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Die Fördermittel stehen allen Berufs- und Freizeitimkern des Landes unabhängig davon, ob sie dem Verband angehören, zur Verfügung. Unterstützt wird damit unter anderem die Haltung von Bienenvölkern, Bekämpfungsmaßnahmen der Bienenkrankheit Varroose sowie Schulungsmaßnahmen und Investitionen.

In Mecklenburg-Vorpommern produzieren ca. 1.700 Imker, davon etwa 25 Erwerbsimker, mit rund 20.000 Bienenvölkern Honig. Der Landesimkerverband betreut etwa 1600 Freizeitimker mit etwa 16.000 Völkern und 18 Erwerbsimker mit etwa 2.000 Völkern.

Das Bienenzuchtzentrum in Bantin wird dem Landesimkerverband vom Land zur kostenfreien Nutzung überlassen. Der Verband bietet dort für die Imker Beratung und Weiterbildung an. ‚Es ist ein Verdienst des Landesimkerverbandes, dass sich die Zahl der Bienenvölker in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren stabilisiert hat und die Imker im Land fachlich gut betreut werden‘, lobte Landwirtschaftsminister Backhaus das Engagement. Links zum Thema Bienen, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

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