05. Februar 2004

Auktionsergebnisse Schweinebörse Nordwest

Themen: Handel,Schweine — info @ 11:02

Damme (agrar.de) – Bei der Auktion der Internet Schweinebörse Nordwest AG wurden von insgesamt 420 angebotenen Schweinen 420 Schweine verkauft, davon 420 Schweine aus Deutschland zu einem Durchschnittspreis von 1,27 Euro/kg SG in einer Spanne von 1,26 Euro bis 1,27 Euro zur Lieferung am Anfang der kommenden Woche.

Links zum Thema Schweine.

Künast ruft zu besonderer Sorgfalt gegen Einschleppung der Geflügelpest auf

Themen: Archiv,Tierseuchen — info @ 10:02

Berlin (agrar.de) – Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat alle, die mit der Erzeugung von Geflügel zu tun haben sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher zu besonderer Sorgfalt aufgerufen, um eine Einschleppung der Geflügelpest nach Deutschland zu verhindern.

‚Es ist Sorgfalt geboten, ungeachtet des EU-Einfuhrverbotes für Geflügel, Vögel und Geflügelerzeugnisse aus den von der Geflügelpest betroffenen asiatischen Ländern. Ich bitte eindringlich alle Beteiligten, insbesondere die Geflügelhalter, daran mitzuwirken, die Bestände genau zu beobachten und bei Anzeichen für das Vorliegen des Verdachts der Geflügelpest dies sofort den zuständigen Behörden mitzuteilen‘, so die Ministerin. Die Erfahrungen während des europäischen Geflügelpestgeschehens im vergangenen Jahr, als in den Niederlanden und in Belgien rund 30 Millionen Tiere getötet werden mussten, hätten die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft, den Ländern und dem Bund deutlich vor Augen geführt. Diese gute Zusammenarbeit habe sich bereits im vergangenen Jahr bewährt und sei auch weiterhin unabdingbar, um eine Einschleppung der Seuche nach Deutschland zu verhindern bzw. diese im schlimmsten Fall umgehend zu bekämpfen.

Zur Zeit bereite die Bundesregierung eine Eilverordnung vor, nach der die Tierhalter gehäufte Verluste, erhebliche Veränderungen der Legeleistung oder der Gewichtszunahme der zuständigen Behörde anzuzeigen haben, da dies bereits erste Hinweise auf Verdacht der Geflügelpest sein könnten, so Künast.

Nach den bisherigen Entscheidungen der EU-Kommission sind sowohl kommerzielle als auch private Einfuhren von Vögeln jeder Art aus Kambodscha, Indonesien, Japan, Laos, Pakistan, China einschließlich HongKong, Südkorea, Thailand, Vietnam untersagt. Das Einfuhrverbot gilt auch für Geflügelerzeugnisse wie Geflügelfleisch, Brut- und Konsumeier, Rohmaterial, unbehandelte Futtermittel mit Geflügelanteilen, nicht behandelte Jagdtrophäen und unbehandelte Federn aller Vögel. Die Schutzmaßnahmen gelten vorerst bis zum 15.08.2004.

Das Importverbot, das als Schutz vor der Einschleppung des aggressiven Virus diene, gelte auch für privat mitgeführte Waren, so Künast. ‚Reisende in die betroffenen Länder sind zudem dringend aufgefordert, die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen, insbesondere den Kontakt zu Geflügel, geflügelhaltenden Betrieben und Vogel- bzw. Geflügelmärkten in diesen Ländern zu unterlassen‘.

Aktuelle Informationen zur Geflügelpest (BMVEL)

Links zum Thema Geflügel, Links zum Thema Landwirtschaft international.

Höhn: Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung belastet die Umwelt wesentlich stärker als andere Düngemittel

Themen: Archiv — info @ 09:02

Vergleichende Studie empfiehlt Ersatz durch schadstoffarme Dünger

Düsseldorf (agrar.de) – Der Einsatz von kommunalem Klärschlamm in der Landwirtschaft belastet die Umwelt in der Regel wesentlich stärker als andere Düngemittel. Eine im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) erstellte Studie kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass die Schwermetallbelastung von kommunalem Klärschlamm vielfach um den Faktor 10 bis 100 höher liegt als die anderer verwendbarer Düngemittel. Untersucht wurden insgesamt 29 Düngemittel, die Wirtschaftsdünger – Rinder- und Schweinegülle sowie Hühnerkot – Mineraldünger, Klärschlamm, Kompost und verschiedene Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, die auf die Felder gebracht werden. Einige Mineraldünger – cadmiumhaltige Phosphatdünger – schneiden in der Umweltbilanz ähnlich schlecht ab wie Klärschlamm.

Umweltministerin Bärbel Höhn: ‚Diese Studie zeigt einmal mehr, dass die Verwertung von Klärschlamm in der Landwirtschaft kritisch bewertet werden muss. Das Düngen der Felder hat innerhalb der landwirtschaftlichen Produktionsprozesse die größte Auswirkung auf die Umwelt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung dokumentieren, wie wichtig die Regelung von Anforderungen zur Begrenzung von Schadstoffeinträgen in den Boden ist, um eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion zu erhalten.‘

Die Studie ist ein wichtiger Beitrag für die derzeit beim Bundesumweltministerium in Arbeit befindliche Artikelverordnung, die Anforderungen mit Schadstoffobergrenzen für sämtliche landwirtschaftlichen Düngemittel einheitlich festlegen wird. Die Begrenzung von Schadstoffeinträgen durch Düngemittel ist notwendig, um die Ertragfähigkeit der Böden langfristig und nachhaltig zu sichern. Die Studie knüpft an eine bereits im Jahr 2001 veröffentlichte ‚Ökobilanz der Entsorgungsverfahren für Kläranlagenabfälle‘ der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung an.

Die Studie ‚Abfälle aus Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen – Teil C – Vergleichende Bewertung der Umwelterheblichkeit der Verwertung von Sekundärrohstoffdüngern‘ erhalten Sie über den Infoservice des Ministeriums Tel.: 0211-4566-666, Fax: 0211-4566-621, E-Mail.

Links zum Thema Klärschlamm.

DBV: Vogelgrippe nicht unterschätzen

Themen: Archiv — info @ 09:02

Sonnleitner regt weitergehende Vorsorgemaßnahmen an

Berlin (agrar.de) – Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat gegenüber EU-Verbraucherminister David Byrne, Bundesaußenminister Joschka Fischer und Bundeslandwirtschaftsministern Renate Künast seine Besorgnis über die Ausbreitung der Vogelgrippe in Asien geäußert. Die Viruserkrankung dürfe unter keinen Umständen unterschätzt werden, betonte Sonnleitner in einem Schreiben. Es müsse unter allen Umständen verhindert werden, dass sich dieses Virus im Europäischen Binnenmarkt und in Deutschland ausbreite. Sonnleitner forderte EU-Kommission und Bundesregierung auf, jegliche noch zugelassene Importe von landwirtschaftlichen Produkten einschließlich der Verarbeitungsprodukte, insbesondere von Geflügelfleisch, auf ihre Unbedenklichkeit überprüfen zu lassen. Auch wenn der Import eines Großteils von Geflügelfleisch verboten sei, werde weiterhin der Import von über 70 Grad erhitzten Geflügelfleischprodukten auf den europäischen und deutschen Markt erlaubt.

Zudem regte Sonnleitner an, den Tourismus in diese Vorsichtsmaßnahmen mit einzube-ziehen. Der DBV unterstütze nachdrücklich den Aufruf des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, mit dem Reisende in die betroffenen asiatischen Länder aufgefordert werden, die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und den Kontakt zu Geflügelfarmen und Vermarktungseinrichtungen zu unterlassen. Sonnleitner schlug vor, vorsorglich auch darüber hinausgehende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel Hygieneschleusen beim Betreten und Verlassen der Flug-zeuge.

Kritisch äußerste sich Sonnleitner über die unter Tierschutzaspekten sehr bedenklichen Bekämpfungsmethoden vor Ort, ungeachtet der notwendigen eiligen Vorsorge einer Ein-schleppung der Vogelgrippe. Schließlich seien von Januar 2003 bis September 2003 aus Thailand als zweitgrößtem Drittlandsimporteur ca. 117.000 Tonnen Geflügelfleisch auf den europäischen und 58.000 Tonnen auf den deutschen Markt importiert worden. Dies un-terstreiche erneut die Forderung des Berufsstandes, für Importländer die gleichen Tier-schutz- und Hygienestandards im Rahmen der WTO-Verhandlungen einzufordern, wie sie auch in der EU gelten.

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04. Februar 2004

CDU/CSU: Talfahrt der deutschen Landwirtschaft geht weiter

Themen: Archiv — info @ 15:02

Minus von 19,8 Prozent beim Einkommen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe

Berlin (agrar.de) – Zum Agrarbericht 2004 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Harry Carstensen:

‚Von einem Agrarbericht dieser Bundesregierung kann man nichts Gutes erwarten, dies bestätigt der von 2004 leider nur allzu deutlich. Die Wertschöpfung der deutschen Landwirtschaft ist wiederum gesunken; der Produktionswert um 3,3 Prozent und die Nettowertschöpfung um 16,1 Prozent. Bei dem Einkommen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe äußert sich dies in einem Minus von 19,8 Prozent. Nach Aussage des Berichtes wird sich die Situation weiter verschlechtern und dieses nach den schon erfolgten Verlusten im Vorjahr von 6,1 Prozent.

Besonders bedrückend ist die Tatsache, dass die Eigenkapitalbildung der Haupterwerbsbetriebe bedeutend geringer ausfällt als in den Vorjahren und sie bei den Veredlungsbetrieben besonders schlecht ist. Angesichts dieser Fakten lässt sich die derzeitige schlechte Stimmung in der Landwirtschaft und die geringe Investitionswilligkeit nachvollziehen. So setzt sich auch der Strukturwandel in der Landwirtschaft unvermindert fort, von 1999 bis 2003 ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um 10,7 Prozent zurück.

Nun kann man keiner Regierung schlechte Witterungs- und Marktbedingungen für die Landwirtschaft anlasten. Diese Regierung von Rot-Grün hat aber eklatant darin versagt, gute Rahmenbedingungen für die deutsche Landwirtschaft zu schaffen, und dies seit ihrem Amtsantritt. Selbst bei ihrem bevorzugten Hätschelkind, dem ökologischen Landbau, ist ihr die versprochene positive Entwicklung nicht gelungen, denn auch dafür weist der Agrarbericht ein Minus aus. Diese Regierung hat die Landwirtschaft seit ihrem Amtsantritt finanziell geschröpft und sie durch ihre Regelungen beim Agrardiesel und den Alleingängen bei der Umsetzung von EU-Richtlinien bei Tierhaltung und Emissions-Vorschriften in das Wettbewerbs-Abseits gedrängt. Obwohl sich Rot-Grün der Nachteile der deutschen Landwirtschaft durchaus bewusst war, wollten sie Ende des letzten Jahres im Zuge des Haushaltsbegleitgesetzes den deutschen Landwirten 750 Millionen Euro aus den Taschen nehmen. Dies hat die CDU/CSU-Fraktion im Vermittlungsausschuss verhindert. Die CDU/CSU wird auch alles tun, um ein weiteres Unheil von der Landwirtschaft abzuwenden, nämlich die jetzt vom Bundeskabinett beschlossene Umsetzung der EU-Agrarreform. Sie wird dem auch von der Bundesregierung immer formulierten Ziel, die wirtschaftenden Betriebe zu stärken, in keiner Weise gerecht. Strukturbrüche und Verluste von Marktanteilen sind so vorprogrammiert, dagegen werden wir uns mit aller Kraft wehren.

Bundesministerin Künast hat die Verantwortung für diese Entwicklung zu übernehmen und insbesondere für die Tatsache, dass die deutschen Landwirte nicht genügend auf den immer stärkeren Wettbewerb vorbereitet sind.‘

Linksd zum Thema Agrarpolitik.

DBV: Zuckermarktordnung enthält unverzichtbare Vorteile

Themen: Energie,Verbände,Zuckerrüben — info @ 13:02

Sonnleitner sieht Möglichkeiten der Weiterentwicklung

Berlin (agrar.de) – Die Zuckermarktordnung ist kein Auslaufmodell. Sie bietet vielmehr alle Möglichkeiten einer Weiterentwicklung mit Vorteilen für die Verbraucher, die Zuckerrübenanbauer, die heimische Wirtschaft und die Entwicklungsländer. Dies stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf einer Festveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen des Rheinischen Zuckerrübenbauernverbandes im rheinischen Neuss fest. Er forderte eine Fortentwicklung der bestehenden Marktordnung. Die Zuckerrübenbauer und die Zuckerindustrie hätten in den vergangenen 100 Jahren eine äußerst erfolgreiche Entwicklung erlebt, die auf Innovationen basiere. Zucker sei und bleibe ein hochwertiges Nahrungsmittel. Durch den Auf- und Ausbau des Bio-Ethanols entstünden mit der Zuckerrübe auch weitere innovative und fortschrittliche Marktentwicklungen. Für solche neuen Märkte sei weiterhin Pioniergeist erforderlich. Die damit verbundenen Risiken seien gerade auf der Grundlage einer verlässlichen Marktordnung sinnvoll und tragbar.

Auf das System der Mengenregulierung durch nationale Zuckerquoten in der EU könne deshalb nicht verzichtet werden, würden dadurch auch kostendeckende Erzeugerpreise gewährleistet. Deshalb habe der DBV gemeinsam mit den Zuckerrübenverbänden in großer Geschlossenheit gegenüber der EU-Kommission deutlich gemacht, dass keine der von ihr vorgeschlagenen ‚Optionen‘ für eine Reform der Zuckermarktordnung eine realistische Basis darstelle, betonte Sonnleitner. So bedeute eine weitere Liberalisierung nichts anderes als die Verdrängung des Rübenzuckers durch den Rohrzucker. Gleiche Wirkungen hätten Preissenkungen, mit denen ein Marktausgleich angesichts der Unterschiede in den Produktionskosten zwischen Europa und Brasilien illusionär sei. ‚Ich werde jede Verdrängung der Zuckerrübe zugunsten des Zuckerrohrs auf das Härteste bekämpfen‘, betonte Sonnleitner.

Für die Zukunft des heimischen Zuckerrübenanbaus sei folgreich ein gewisser Außenschutz unverzichtbar. Ansonsten würden agroindustrielle Komplexe in Brasilien und Südafrika unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe den heimischen Familienbetrieben beim Zuckeranbau die Existenzgrundlage nehmen. Jedem politisch Verantwortlichen müsse deshalb klar sein, dass es in der Diskussion über den Außenschutz bei den WTO-Verhandlungen nicht wirklich um Entwicklungshilfe ginge, sondern um die Monopolisierung des Zuckermarktes durch Brasilien und einige andere Rohrzucker anbauende Länder zu Lasten der EU und der wirklichen Entwicklungsländer. Denn die ärmsten Länder der Welt erhielten von der EU bereits jetzt vorbildlich die Möglichkeiten für Zuckerimporte zu europäischen Preisen. Deshalb scheine auch in diesen Staaten die Erkenntnis zu greifen, dass sie den Kampf für eine sachgerechte Reform der EU-Zuckermarktordnung unterstützen müssten, stellte Sonnleitner fest.

Links zum Thema Verbände.

Ernährungs- und agrarpolitischer Bericht 2004 der Bundesregierung

Themen: Archiv — info @ 12:02

Künast: Die marktbedingte wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft erfordert Innovationen

Berlin (agrar.de) – Erklärung von Bundesministerin Renate Künast:

‚Das Jahr 2004 steht – wie das vergangene Jahr – für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft im Zeichen der Reform. Wir werden als erstes Land in der EU die nationale Umsetzung der EU-Agrarreform beschließen und damit den Landwirten zu einem frühest möglichen Zeitpunkt die so dringend benötigte Planungssicherheit verschaffen. Diese Agrarreform beendet die Förderung von Produktionsmengen. Sie erlaubt es, die Agrarmittel gerechter zu verteilen und gibt den Landwirtinnen und Landwirten neue Freiräume für marktgerechte Erzeugung. Sie tut etwas für Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Tierschutz. Sie stellt die Agrarpolitik wieder vom Kopf auf die Füße. Mit den neuen Möglichkeiten der Agrarreform und mit der Vielzahl unserer neuen Förderinstrumente unterstützen wir die Landwirte, die mit innovativen Ideen ihre Marktposition in dem größer werdenden Europa verbessern und sichern wollen.

Der zweite wichtige Reformmotor ist der Beitritt von zehn neuen EU-Mitgliedern am 1. Mai. Das bedeutet: Ab dem 1. Mai haben wir einen um rund 75 Millionen Konsumenten vergrößerten Binnenmarkt. Einen Binnenmarkt mit zunehmend kaufkräftiger werdenden Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft ist gut beraten, sich frühzeitig ihren Platz auf diesem neuen Markt zu sichern. Und der kann meiner Überzeugung nach nur in dem wachsenden Segment der Qualitäts- und Spitzenerzeugnisse liegen. Unsere Agrarpolitik setzt deshalb auf konsequente Marktorientierung und Unterstützung der Landwirtschaft bei der Erfüllung gesellschaftspolitisch wichtiger Aufgaben sowie der Ausrichtung auf zukunftsgerichtete Erzeugung von Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen oder regenerativer Energie. Gleichzeitig haben wir die ländlichen Regionen als Ganzes im Auge und fördern Arbeitsmöglichkeiten, die Landwirtsfamilien zusätzliche Einkommenschancen eröffnen. Wir wissen, das derartige Hilfen gerade im Augenblick besonders wichtig sind, denn:

Die wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft:

– Die wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft war markt- und witterungsbedingt in den letzten zwei Wirtschaftsjahren – wie in der Gesamtwirtschaft – sehr schwierig: Im Wirtschaftsjahr 2002/2003 sind die landwirtschaftlichen Gewinne gegenüber dem Vorjahr um 19,8 Prozent auf durchschnittlich 26.957 Euro je Unternehmen gesunken.

– Dies lag an den witterungs- und preisbedingten Erlöseinbußen bei Getreide, Milch und Schweinen. Ausschlaggebend waren spürbar geringere Getreideerträge, gesunkene Verkaufspreise für Getreide, für Milch und für Mastschweine.

– Ökobetriebe haben sehr viel besser abgeschnitten. Ihre Gewinne gingen im Wirtschaftsjahr 2002/2003 gegenüber dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr kaum zurück (-0,6 Prozent). Während die Ökobetriebe einen durchschnittlichen Gewinn von 33.599 Euro je Unternehmen erwirtschafteten, lag der Gewinn der konventionellen Vergleichsgruppe lediglich bei 27.569 Euro je Unternehmen. Wesentlich war, dass sich die niedrigen Schweinepreise im Ökolandbau kaum auswirkten.

Vorschätzung für 2003/04

Die wirtschaftliche Lage der landwirtschaftlichen Betriebe wird sich voraussichtlich auch im laufenden Wirtschaftsjahr 2003/04 verschlechtern. Zu dieser Entwicklung führen vor allem weiter rückläufige Erzeugerpreise für Milch und geringere Erzeugerpreise für Mastbullen. Die durch Trockenheit bedingten Mengenverluste bei den pflanzlichen Produkten aus der Ernte 2003 können bei Getreide und Kartoffeln durch höhere Erzeugerpreise voraussichtlich mehr als ausgeglichen werden. Deutlich höhere betriebliche Aufwendungen werden als Folge steigender Einkaufspreise für Saatgut, Dünge- und Futtermittel erwartet. Infolgedessen wird für die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe insgesamt mit einem Rückgang der Einkommen in der Größenordnung von 3 bis 8 Prozent gerechnet.

Die neue agrarpolitische Landschaft

– Die agrarpolitische Landschaft hat sich spätestens 2003 durch die Luxemburger Beschlüsse zur EU-Agrarreform verändert. Anders als bei der 1992er Reform und der AGENDA 2000 war die Bundesregierung wesentlicher Motor der jetzigen Reform Durch diese Reform wird der Irrweg verlassen, Landwirte in Abhängigkeit von der Produktionsmenge zu fördern. Die Förderung wird entkoppelt.

– In ganz Europa wird durch die Modulation Geld frei für gezielte Förderung ländlicher Regionen, für Innovationen in neue Produkte, tiergerechtere Haltungsformen, umweltgerechtere Produktionsverfahren und besondere Qualitätserzeugung.

– Die Kriterien Lebensmittelsicherheit, Tier- und Umweltschutz bestimmen die Agrarförderung weit stärker.

– Landwirtinnen und Landwirte haben jetzt stärkere Anreize, ihre Produktion tatsächlich am Markt auszurichten, denn die Höhe der Produktförderung spielt jetzt keine Rolle mehr.

– Die Bundesregierung sieht darin Perspektiven für die Mehrzahl der heimischen Landwirte auch im internationalen Wettbewerb. Für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft besteht die größte Chance darin, gezielt auf die Erzeugung von hochwertigen Qualitätsprodukten zu setzen. Qualitätssicherung und -orientierung schlagen sich nicht immer sofort im Erlös nieder, sie sichern aber nachhaltig den Absatz und auf lange Sicht das Verbleiben im Markt.

– Die Unterstützung neuer Einkommensquellen gehört mit dazu, wenn es darum geht Perspektiven zu entwickeln. Neben Dienstleitungen, z.B. im Tourismus und in der Landschaftspflege, haben vor allem Biomasse und nachwachsende Rohstoffe ein erhebliches Einkommenspotenzial für die Landwirtschaft und werden deshalb gefördert. Einkommensalternativen sind mehr als Nischen, sondern je nach betrieblichen Voraussetzungen, ein wichtiges zusätzliches Standbein, das dazu beiträgt, die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern.. Die Modulation gibt uns hier mehr Möglichkeiten.

– Die Strategie, auf nachwachsende Rohstoffe, auf Lebensmittelqualität oder auf Ökolandbau zu setzen, ist auch im großen Europa und mit Blick auf den Weltmarkt sinnvoll. Gerade durch die EU-Erweiterung können neue Absatzmöglichkeiten und Vorteile im Wettbewerb entstehen.

Perspektiven für Landwirtschaft und ländliche Räume

– Die Bundesregierung schafft trotz der derzeit sehr knappen Steuermittel eine Reihe von Anreizen für eine nachhaltige Erzeugung sowie die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume: – Die Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)‘ ist weiter zu einem Instrument der ländlichen Entwicklung ausgebaut worden.

– Im Zusammenhang mit der Produktion von nachwachsenden Rohstoffen hat die Bundesregierung ihre Anstrengungen zur Markteinführung der entsprechenden Erzeugnisse verstärkt. Forschung und Entwicklung werden auf hohem Niveau fortgeführt, auch um die zunehmende Rolle der Landwirte als Energiewirte zu stärken.

– Das Projekt Regionen Aktiv – Land gestaltet Zukunft bündelt in 18 Modellregionen alle Möglichkeiten für die eigene Region und es werden Konzept für die Zukunftsgestaltung auf dem Land entwickelt. Das beinhaltet die Schaffung zusätzlicher Einkommensquellen, natur- und umweltverträgliche Landbewirtschaftung und Verbraucherorientierung.

– Durch das agrarsoziale Sicherungssystem (2003 rund 4 Mrd. Euro) ist die Landwirtschaft in alle Reformvorhaben zur Sicherung und Stabilisierung der sozialen Sicherung eingebunden. Die Reformen der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung des Jahres 2003 tragen dazu bei, auch die Alterssicherung und die Krankenversicherung der Landwirte finanziell zu stabilisieren und durch Entlastungsmaßnahmen für die Versicherten finanziell tragbar zu halten.

– Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Ökolandbau läuft auch weiterhin zusätzlich zur Förderung im Rahmen der GAK das Bundesprogramm „Ökologischer Landbau“.

– Auf schätzungsweise 5 der 17 Mio. ha landwirtschaftlicher Fläche in Deutschland wenden landwirtschaftliche Betriebe freiwillig besonders umweltfreundliche Verfahren an. Rund 300.000 antragstellende Landwirte werden mit einem Umfang von rund 689 Mio. Euro durch EU, Bund und Länder gefördert.

– Unser Bundesprogramm ‚Tiergerechte Haltungsverfahren‘ fördert alle diejenigen, die frühzeitig in artgerechte Haltungssysteme für Legehennen investieren. Durch die Vergabe von zinsverbilligten Krediten werden hier entsprechende Anreize gesetzt.

Fazit: Perspektiven für Landwirtinnen und Landwirte durch die neue Agrarpolitik

– Die Agrarwende in Deutschland und Europa ist ein gutes Stück voran gekommen. Die Einsicht ist gewachsen, dass die Entwicklung innerhalb der Landwirtschaft der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung folgt. Die Produktivität ist gestiegen, die internationale Verflechtung der Agrarwirtschaft mit Agrarhandel und mit der Globalisierung von Ernährungswirtschaft und Lebensmittelhandel hat zugenommen.

– Perspektiven gibt deshalb nur eine Agrarpolitik, die sich nach neuen Kriterien richtet:

– einer konsequenten Marktorientierung und Stärkung des Verbraucherschutzes, des Umweltschutzes und des Tierschutzes,

– neuen Schwerpunkten für die Förderung in der Landwirtschaft und der ländlichen Regionen,

– einer Weltagrarhandelsordnung, die den berechtigten Interessen aller Beteiligten Rechnung trägt.

Kurzfassung des Berichts 2004

Links zum Thema Agrarpolitik, Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

NABU: Feldvögel durch starke Bestandsrückgänge bedroht

Themen: Archiv,Umwelt — info @ 12:02

Intensivierung der Landwirtschaft ist wichtigste Ursache für die dramatische Situation

Bonn (agrar.de) – Auf die dramatischen Bestandsrückgänge vieler heimischer Feldvogelarten hat heute der Naturschutzbund NABU hingewiesen. In Deutschland müssten derzeit über 65 Prozent der in der Agrarlandschaft heimischen Feldvögel auf der Roten Liste der Brutvögel geführt werden. ‚In einigen Teilen Deutschlands sind ehemals typische und häufige Arten wie Rebhuhn, Kiebitz oder Feldlerche bereits ganz verschwunden‘, sagte NABU-Vogelexperte Hermann Hötker. Eine vom NABU aktuell vorgelegte Studie belege, dass die Intensivierung der Landwirtschaft die mit Abstand wichtigste Ursache für die teilweise tragischen Entwicklungen sei. ‚Die Gefährdungsanalysen der einzelnen Arten zeigten, dass die Bestände zeitgleich mit bestimmten Intensivierungsschüben im Ackerbau sanken‘, so Hötker.

Die NABU-Studie macht drei größere Gefährdungsgruppen für die aktuelle Situation der Feldvögel verantwortlich: So leiden Vögel, die auf Äckern brüten oder dort ihre Nahrung suchen, an den für die Intensivnutzung typischen Kennzeichen wie Pestizideinsatz, fehlende Randstreifen, geringe Kulturvielfalt und überdimensionierte Ackergrößen. Ferner seien Feldvögel auch auf bestimmte Strukturen wie Gehölze oder Streuobstwiesen angewiesen, deren Verschwinden einigen Arten in den letzten Jahrzehnten ebenfalls zugesetzt habe. Und schließlich hätten laut NABU Veränderungen bei der Grünlandwirtschaft – wie etwa Trockenlegungen, intensivere Mähtechniken bis hin zum Verschwinden eines dorfnahen Grünland – im Zusammenspiel mit einem erhöhten Brutverlust durch Beutegreifer zur aktuellen Situation beigetragen.

‚Den akut vom Aussterben bedrohten Arten kann zurzeit nur durch ein gezieltes Management in Schutzgebieten oder mit Vertragsnaturschutz geholfen werden‘, so Hötker. Um den Trend bei den Feldvögelbeständen umzukehren, schlage der NABU Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen vor. Im Ackerbau müssten demnach Pestizide reduziert, Ackerrandstreifen angelegt, Flächen stillgelegt und verkleinert sowie die Kulturvielfalt erhöht werden. Bestehende Streuobstwiesen, Hecken, Gehölzstreifen, aber auch abwechslungsreiche dörfliche Strukturen müssten erhalten werden. Im Grünlandbereich müssten zukünftig feuchte Niederungen oder Magerrasen geschützt und nestschonende Mähtechniken eingeführt werden. ‚Eine weitere Ausdehnung des ökologischen Landbaus kann zudem für eine Reihe von Arten wie beispielsweise die Feldlerche positive Entwicklungen einleiten‘, so Hötker.

Links zum Thema Biodiversität, Links zum Thema Verbände.

DBV: Agrarbericht bestätigt miserable wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 11:02

Politik der Ermutigung für Land- und Ernährungswirtschaft notwendig

Berlin (agrar.de) – Der heute von Bundesministerin Renate Künast vorgelegte Agrarbericht der Bundesregierung bestätigt die Ergebnisse des Situationsberichtes des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vom Dezember des vergangenen Jahres. Das Wirtschaftsjahr 2002/03 brachte den Landwirten in Deutschland einen Einbruch ihrer Unternehmensergebnisse um etwa ein Fünftel. Auch im laufenden Wirtschaftsjahr 2003/2004 wird nicht mit einer Verbesserung der Lage gerechnet. Die Gewinne sollen nach Schätzungen des Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) um weitere 3 bis 8 Prozent zurückgehen. Damit sind die Bauern und ihre Familien im dritten Jahr hintereinander Hauptbetroffene des extremen Preiskampfs im Lebensmitteleinzelhandel.

Angesichts dieser Entwicklung mahnt der DBV die Bundesregierung, jetzt alles daran zu setzen, der weiteren Marginalisierung der Lebensmittel Einhalt zu gebieten. Damit würde auch dem Auftrag des Landwirtschaftsgesetzes entsprochen, wonach der Bund mit der Agrarpolitik eine ausreichende Entlohnung der in der Landwirtschaft Tätigen sicherstellen muss. Mit den steuer- und finanzpolitischen Entscheidungen zur Jahreswende sei ein richtiges Signal gesetzt worden.

Jetzt müsse bei der nationalen Umsetzung der Reform der EU-Agrarreform einer unseligen Umverteilungsdiskussion vorgebeugt werden. Vor allem zur wirtschaftlichen Stärkung der milchvieh- und rinderhaltenden Betriebe, die durch die Vorschläge der Bundesregierung in ihrer Wettbewerbsstellung und im Einkommen erheblich geschwächt werden, sind erhebliche Korrekturen am vorgelegten Gesetzentwurf zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform erforderlich.

Links zum Thema Verbände.

Höfken: Neue Perspektiven für die Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 10:02

Berlin (agrar.de9 – Anlässlich der Vorstellung des Agrar- und Ernährungspolitischen Berichtes der Bundesregierung 2004 erklärt Ulrike Höfken, agrar- und verbraucherpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen:

‚Der heute vorgestellte Bericht der Bundesregierung zeigt, dass die Situation der deutschen Landwirtschaft schwierig ist. Deshalb ist es notwendig, dass der Weg, den wir mit der der Neuorientierung der Agrarpolitik vor drei Jahren begonnen haben, konsequent fortgeführt und von den Bundesländern umgesetzt wird.

Die Beschlüsse von Luxemburg bieten dafür die Voraussetzungen. Wenn sich Bund und Länder auf die Einführung der Flächenprämie verständigen, besteht die reale Möglichkeit, die nationale Umsetzung der EU-Agrarreform als erstes Land in Europa zu beschließen. Damit erhalten die Landwirte die notwendige Planungssicherheit.Auf diese Weise kann der Weg für eine Landwirtschaft eingeleitet werden, die nicht nach Produktionsmengen gefördert wird, sondern sich konsequent am Markt orientiert: Weg von der Masse, hin zur Qualitätsproduktion. Es können die Weichen für eine nachhaltige und vom Verbraucher gewünschten Ausrichtung der Landbewirtschaftung gestellt werden, weil Umwelt-, und Tierschutz, Lebensmittelqualität und nachhaltige Produktion unterstützt und die Förderung ländlicher Räume gestärkt werden wird. Die regionale Flächenprämie kann langfristig Perspektiven für Milchproduktion sowie Mutterkuh- und Schafhaltung bieten.Der vorgelegte Bericht zeigt auch, dass neue, innovative Einkommensmöglichkeiten für die Landwirte erschlossen werden sollten.

Dazu gehören vor allem der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, die energetische Verwertung von Biomasse sowie Vertragsnaturschutz, Landschaftspflege und ländlicher Tourismus.Auf diese Weise kann die hohe Abhängigkeit der Produktion von den natürlichen Witterungsbedingungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Einkommen vermindert werden. Ökobetriebe konnten trotz der extremen Witterungseinflüsse einen durchschnittlichen Gewinn von 33.599 Euro je Unternehmen erwirtschafteten und blieben damit nur um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Dagegen lag der Gewinn der konventionellen Vergleichsgruppe lediglich bei 27.569 Euro je Unternehmen. Den witterungs- und konjunkturbedingten Einbußen bei Getreide, Milch und Schweinen standen verbesserte Erlöse bei Rindern und Wein gegenüber. Im Gesamtergebnis sind die landwirtschaftlichen Gewinne jedoch gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken.Die niedrigen Preise für qualitativ hochwertige Lebensmittel treffen die Landwirte in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation besonders hart. Wir unterstützen das Anliegen der Landwirte, für ihre Produkte angemessene Preise zu erzielen. Wir setzen uns mit der Bundesregierung seit langem dafür ein, die Wertschätzung für die in Deutschland produzierten Lebensmittel zu erhöhen. So wurde auch in diesem Jahr die ‚Grüne Woche‘ als größte Verbrauchermesse der Welt von uns intensiv zur Information der Verbraucher, der Verarbeitung und des Handels genutzt.‘

Links zum Thema Agrarpolitik.

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