04. Dezember 2003

Landvolk: Koexistenz aller Anbauformen ist Voraussetzung für Grüne Gentechnik

Themen: Gentechnik,Umwelt — info @ 11:12

Hannover (agrar.de) – Weltweit werden bereits auf rund 60 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, in Europa war dies bislang nur in Ausnahmefällen möglich. Entscheidungen auf Brüsseler Ebene werden dies allerdings in Kürze ändern. Daher setzt sich das Landvolk Niedersachsen für eine gedeihliche Koexistenz gentechnisch veränderter und konventionell gezüchteter Pflanzen ein und fordert die Chancengleichheit für die verschiedenen Anbauverfahren.

Die niedersächsischen Landwirte werden sich marktorientiert verhalten und diejenigen Produkte erzeugen, die der Verbraucher nachfragt und die zugleich eine wettbewerbsfähige Produktion ermöglichen. Von elementarer Bedeutung ist nach Einschätzung des Berufsverbandes die Wahlfreiheit für Verbraucher und Landwirte. Sie sollen selbst entscheiden können, ob sie gentechnisch veränderte Produkte kaufen oder produzieren wollen. Zentrales Element in diesem Nebeneinander der verschiedenen Anbauformen ist die auf EU-Ebene bereits beschlossene Kennzeichnungsregelung. Für die Landwirtschaft gelten praktikable Grenzwerte im Saatgut als ein weiteres wichtiges Kriterium, dieses wird ebenfalls auf EU-Ebene geregelt.

Zusätzlich sieht das Landvolk Niedersachsen Bedarf für ergänzende Regelungen auf nationaler Ebene. Dazu zählen Abstandsregelungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, und auch eine gründliche Debatte über eventuelle Haftungsfragen. Der Verband befürchtet, dass durch die Untätigkeit der Bundesregierung der ‚Streit‘ in die Dörfer hinein getragen wird.

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Hagelversicherer beklagen überdurchschnittliches Schadensjahr

Themen: Archiv — info @ 10:12

Hannover (agrar.de) – Für die Hagelversicherer war 2003 – ebenso wie das vorangegangene Jahr – ein überdurchschnittliches Schadensjahr. Nach Informationen des niedersächsischen Landvolks registrierte die Vereinigte Hagel in diesem Jahr 23.600 Schadensfälle mit einer Gesamtentschädigungsleistung von rund 53 Millionen Euro. Damit wurde das Ausnahmejahr 2002 noch übertroffen.

Auf Niedersachsen entfielen rund 1000 Schadensfälle mit einer Entschädigungsleistung von rund zwei Millionen Euro. Betroffen waren insbesondere der Raum Hannover-Hildesheim, sowie die Kreise Peine und Wolfenbüttel. Stärkere Hagelschäden wurden aber auch aus den Kreisen Northeim, Helmstedt und Stade gemeldet.

Die Vereinigte Hagel zählt zu den größten Hagelversicherern Europas. Gegenüber dem Vorjahr konnten 14.000 neue Verträge mit einer Versicherungssumme von 191 Millionen Euro und 146.000 Hektar neuer Fläche abgeschlossen werden.

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Österreich: Gemüseproduktion 2003

Themen: Österreich,Statistik — info @ 10:12

Frischgemüse welkte nur teilweise durch die heurige Sonnenglut – Bewässerte Flächen federten Dürreausfälle ab – Geschützte Kulturen hatten mit Überhitzung zu kämpfen

Wien (agrar.de) – Laut Statistik Austria belief sich die Gemüseproduktion 2003 auf insgesamt 502.300 Tonnen womit die Vorjahreserzeugung um 9 Prozent unterschritten wurde. Da ein großer Teil der Kulturen regelmäßig bewässert werden konnte, traten nur begrenzt Schäden durch die monatelange Hitzeperiode auf. Einige Gemüsearten wie z. B. Zwiebel profitierten sogar – soweit sie nicht in Trockenstress gerieten – von der warmen Witterung und den vielen Sonnenstunden, während der geschützte Anbau trotz ausreichender Wasserversorgung zum Teil mit Überhitzung zu kämpfen hatte.

Im Fruchtgemüsebau konnten mit einer Erntemenge von 111.700 Tonnen erneut Zuwächse registriert werden (+3 Prozent) wohingegen bei Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse mit 158.000 Tonnen Einbußen von 19 Prozent verzeichnet wurden und bei Hülsenfrüchten, Wurzel- und Zwiebelgemüse die Produktionsmenge mit 232.500 Tonnen um 7 Prozent rückläufig war.

Fruchtgemüse

Wie schon in den letzten Jahren wurde wieder der geschützte Anbau forciert, was sich sowohl in fortschreitender Flächenausdehnung bei Glashaustomaten (+6 Prozent) und Glashauspaprika (+7 Prozent) als auch in Ertragssteigerungen auswirkte.

Bei Tomaten unter Glas und Folie wurde bei einer neuerlichen Erntesteigerung von 17 Prozent eine Produktion von 34.000 Tonnen erzielt. Davon entfielen bereits 46% auf Rispentomaten, die auf einer Fläche von 47 Hektar (29 Prozent der Glashausflächen für Tomaten) gezogen wurden.

Der Anbau von Tomaten aus Freiland- und Netzhauskulturen ist hingegen weiterhin stark rückläufig, was durch die Flächenreduktion von 35 Prozent auf nunmehr 11 Hektar und die um fast ein Drittel geringere Erntemenge von 570 Tonnen (-30 Prozent) belegt wird.

Bei Paprika erhöhte sich die Produktion um 11 Prozent auf 9.100 Tonnen, wovon bereits 7.000 Tonnen (+16 Prozent) aus geschützten Kulturen stammten.

Die vom Bundesland Wien dominierte Produktion von Glashausgurken erreichte aufgrund von Hitzestress nur 22.300 Tonnen, das entspricht einem Minus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch das Fehlen kühler Nachttemperaturen kam es zu starken Qualitätseinbußen und massiver Pilzbefall im Herbst führte zusätzlich zu Ertragsdefiziten.

Weitaus erfreulicher stellte sich die Situation bei Feldgurken mit einer Erntemenge von 4.500 Tonnen (+8 Prozent) und bei Einlegegurken mit 16.300 Tonnen (+12 Prozent) dar, wo sich besonders die hohe Ertragslage auf den bewässerten Flächen Oberösterreichs günstig auf die Produktion auswirkte.

Trotz erneuter Flächenausdehnung (+14 Prozent) führten auch bei Speisekürbis Ertragsausfälle zu Ernteeinbußen von 11 Prozent auf 14.000 Tonnen. Als Gewinner des trockenen Sommers erwiesen sich hingegen Melonen, deren Produktion sich auf 480 Tonnen (+5 Prozent) erhöhte.

Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse

In der Salatproduktion manifestierten sich die Auswirkungen der Hitzeperiode in Qualitätseinbußen (schlechte Kopfbildung, brandige Ränder), höherem Schädlingsdruck und geringerer Haltbarkeit der Produkte, was insgesamt zu einer gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent verringerten Erntemenge von 51.200 Tonnen führte. Besonders empfindlich reagierten dabei Bummerlsalat (-20 Prozent) und Häuptelsalat (-17 Prozent), welche den Hauptanteil der österreichischen Salatproduktion ausmachen. Aufgrund der steigenden Nachfrage von Pflücksalaten kam es bei sonstigen Salaten (incl. Kochsalat) zu einer beachtenswerten Flächenausweitung von 8 Prozent auf 142 Hektar.

Auch bei Chinakohl traten Ertragsminderungen aufgrund hitzebedingter Qualitätsmängel auf, sodass ein erheblicher Teil der Ware als nicht vermarktungsfähig aussortiert werden musste und die Produktion mit lediglich 26.700 Tonnen (-35 Prozent) beziffert werden konnte. Die hohen Temperaturen wirkten sich auch auf die Produktion von Karfiol und Kohl aus, wo Ernterückgänge von je 22 Prozent hingenommen werden mussten.

Bei Kraut kam es auf nicht bewässerten Flächen zu empfindlichen Ertragseinbußen, was zu einem Gesamtrückgang der Produktionsmenge um 14 Prozent auf 48.500 Tonnen führte, wobei die Ausfälle bei Frisch- und Lagerkraut am schwersten (-18 Prozent) wogen. Auf einer um 10 Prozent verringerten Spinatfläche wurde eine Produktion von 8.800 Tonnen (-13 Prozent) erzielt.

Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüse:

Die Zwiebelproduktion belief sich bei 8-prozentiger Flächenausweitung auf 103.400 Tonnen (-7 Prozent), wovon 92% auf Sommerzwiebel entfielen. Während die Erträge der Sommerkulturen in den niederösterreichischen Bewässerungsgebieten sogar deutlich über denen eines Normaljahres lagen, mussten auf nicht bewässerten Flächen Ausfälle von durchschnittlich 30 Prozent hingenommen werden, woraus eine Gesamtproduktion von 95.500 Tonnen (-5 Prozent) resultierte. Bei Winterzwiebeln führten neben der Flächenreduktion (-18 Prozent) Auswinterungsschäden zu einer verringerten Produktion von 4.100 Tonnen (-43 Prozent).

Von einer guten Ertragslage kann hingegen bei Karotten gesprochen werden, die bei – im Vorjahresvergleich – nahezu unverändertem Hektarertrag eine Produktion von 72.600 Tonnen (+2 Prozent) erzielten.

Ein Flächenrückgang in Kombination mit Mindererträgen führte im Fisolenanbau zu einer geringeren Erzeugung von 5.300 Tonnen (-16 Prozent) und auch bei Grünerbsen betrug die Ernte nur 4.000 Tonnen (-8 Prozent). Bei Käferbohnen kam es – speziell im steirischen Hauptanbaugebiet – zu großflächigen Totalausfällen aufgrund von hitzeinduzierten Befruchtungsschwierigkeiten, wodurch die Produktion auf dürftige 35 Tonnen (-84 Prozent) zurückfiel.

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03. Dezember 2003

NRW: FFH-Nachmeldungen sind abgeschlossen

Themen: Archiv — info @ 15:12

22 neue Gebiete und acht Erweitungen wurden gemeldet – aktuelle FFH-Liste online – Kalender informiert über Schutzgebiete

Düsseldorf (agrar.de) – Das Land Nordrhein-Westfalen hat alle noch ausstehenden FFH (Flora-Fauna-Habitat)- Gebiete für ein europaweites Netz ‚Natura 2000‘ gemeldet. Danach sind zu den bereits bis 2001 gemeldeten 491 FFH-Gebieten 22 neue Gebiete hinzugekommen und acht schon gemeldete Gebiete erweitert worden. Diese Gebiete wurden an die Bundesregierung weitergeleitet, die die Daten anschließend nach Brüssel senden wird.

Insgesamt umfasst das Netz ‚Natura 2000‘ in NRW auf rund 6,77 Prozent der Landesfläche nunmehr 513 FFH-Gebiete mit 183.391 Hektar sowie 15 Vogelschutzgebiete mit 89.529 Hektar, die zum Teil aber auch als FFH-Gebiete gemeldet sind.

Umweltministerin Bärbel Höhn: ‚Die sehr kurze Liste unserer Nachmeldungen zeigt, dass uns die EU hinsichtlich der bisherigen Meldung im Wesentlichen bestätigt hat. NRW hat nur rund 3.000 Hektar nachgemeldet. Damit sind wir eines der wenigen Länder in Deutschland, das die Anforderungen fast vollständig erfüllt hatte. Die ausschließlich nach fachlichen Kriterien ausgewählten Flächen und die intensiven Anhörungsverfahren mit allen Beteiligten haben dazu geführt, dass das Meldeverfahren gründlich und zügig abgeschlossen wurde. Damit erhalten alle größtmögliche Rechtssicherheit und NRW leistet trotz seiner dicht besiedelten Ballungsräume gleichzeitig einen beachtlichen Beitrag zur Sicherung des europäischen Naturerbes. Die großartige biologische Vielfalt ist in den Regionen Nordrhein-Westfalens mit zahlreichen wertvollen Lebensräumen und Arten repräsentiert.‘

Eine abschließende Bewertung aller Meldungen aus Deutschland findet im Januar 2004 im Rahmen einer bilateralen Konferenz zwischen der EU-Kommission und der BRD in Bonn statt, an der auch alle Länder teilnehmen.

Die Nachmeldung – einschließlich der schon im Juli 2003 vom Kabinett beschlossenen Nachmeldungen in der atlantischen Region, d. h. im Flachland Nordrhein-Westfalens, umfasst im

– Regierungsbezirk Düsseldorf sechs neue und zwei erweiterte Gebiete: Naturschutzgebiet (NSG) Latumer Bruch mit Buersbach, Stadtgräben und Wasserwerk (Krefeld), Brutbäume des Heldbock in Emmerich (Kreis Kleve), Rhein-Fischschutzzonen (Kreise Kleve, Wesel, Neuss, Mettmann, Kreisfreie Städte Duisburg, Krefeld, Düsseldorf), NSG Egelsberg (Krefeld), NSG Wahler Berg (Kreis Neuss), NSG Uedesheimer Rheinbogen (Kreis Neuss) sowie die Erweiterung der Krickenbecker Seen (Kreis Kleve) und des Tantelbruchs (Kreis Viersen)

– Regierungsbezirk Münster drei neue Gebiete: Vechte (Kreise Coesfeld, Steinfurt, Borken), Steinfurter Aa (Kreise Steinfurt, Coesfeld) und Kirche in Ledde (Kreis Steinfurt)

– Regierungsbezirk Detmold sechs neue und ein erweitertes Gebiet: Schloß Uhlenburg (Kreis Herford), im Kreis Höxter: NSG Wenkenberg, Kloster Marienmünster, Franzmann-Haus in Brakel-Hembsen, Rathaus Höxter, Kirche in Rhaden sowie die Erweiterung des NSG Bielenberg mit Stollen

– Regierungsbezirk Arnsberg zwei neue und ein erweitertes Gebiet: Felsen am Hartkortsee (Ennepe-Ruhr-Kreis), Haus Düsse (Kreis Soest) sowie einer Erweiterung des NSG Lörmecketal (Hochsauerlandkreis, Kreis Soest)

– Regierungsbezirk Köln vier neue und drei erweiterte Gebiete: Rhein-Fischschutzzonen zwischen Bad Honnef und Emmerich (Rhein-Sieg-Kreis, kreisfreie Städte Köln und Bonn, s. auch unter Regierungsbezirk Düsseldorf), Wacholdergelände bei Branscheid (Oberbergischer Kreis), Wacholdergelände bei Wildberg (Oberbergischer Kreis), NSG Komper Heide (Rhein-Sieg-Kreis), Schloßkirche in Schleiden (Kreis Euskirchen) sowie Erweiterung des Thielenbruchs (Rheinisch-Bergischer Kreis), der Sieg (Rhein-Sieg-Kreis), Hänge an Urft und Gillesbach, Urftaue von Urft bis Schmidtheim (Ennepe-Ruhr-Kreis), Wupper von Leverkusen bis Solingen (Rheinisch-Bergischer Kreis, kreisfreie Städte Remscheid, Solingen und Leverkusen).

Nach Brüssel weitergeleitet wird auch das FFH-Gebiet ‚Bergwiesen Lippe mit Buchheller und Mischebachtal‘ im Kreis Siegen-Wittgenstein, da inzwischen auch die benachbarten Bundesländern ihren Meldverpflichtungen in diesem Landschaftsraum nachgekommen sind bzw. dies beabsichtigen. Schließlich ist noch auf Antrag der entsprechenden Grundeigentümer die Erweiterung des bestehenden Vogelschutzgebietes ‚Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen‘ (Kreis Siegen-Wittgenstein) von rund 169 Hektar beschlossen worden.

Die Meldung der FFH-Gebiete lässt konkurrierende Nutzungen zu, wenn im Rahmen von FFH-Verträglichkeitsprüfungen festgestellt wird, dass aus einer geplanten Nutzung keine erhebliche Beeinträchtigung für die geschützten Arten bzw. Lebensräume resultiert oder aber bei überwiegendem öffentlichen Interesse eine Nutzung trotz Beeinträchtigung bei angemessenem Ausgleich möglich ist.

Die aktuelle Gebietsliste mit separater Darstellung der nachgemeldeten Gebiete ist im Internet-Angebot des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) einsehbar.

Das Ministerium hat zu den Europäischen Schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen einen Kalender erstellt. Er kann schriftlich beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, 40190 Düsseldorf oder online bestellt werden. Der farbige und bebilderte Kalender ist auch über den Infoservice des Ministeriums erhältlich: Tel.: 0211-4566-666, Fax: 0211-4566-388, E-Mail.

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RLV: Ergebnis der Agrarministerkonferenz sehr enttäuschend

Themen: Archiv — info @ 14:12

Bonn (agrar.de) – ‚Die Ergebnisse sind sehr enttäuschend‘. Mit diesen Worten hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Friedhelm Decker, in einer ersten Stellungnahme auf die Beschlüsse der Sonder-Agrarministerkonferenz in Berlin, die sich vergangene Woche mit der Umsetzung der im Juni beschlossenen EU-Agrarreform in Deutschland befasste, reagiert. Das mehrheitlich von den Landwirtschaftsministern verfolgte Ziel einer einheitlichen Flächenprämie sei für die rheinische Landwirtschaft unverändert nicht akzeptabel.

Der geplante schrittweise Abbau der Tierprämien hin zu einer flächenbezogenen Einheitsprämie werde zu einer massiven Betroffenheit der Tierhalter führen, befürchtet Decker. Offen sei die Zukunft der Milchprämie. Hier gelte es, einen Abschmelzungsprozess in jedem Fall zu verhindern – sollten die Betriebe über die anstehenden Preiskürzungen hinaus nicht noch weiteren Belastungen ausgesetzt werden. Akzeptabel sei hingegen die Anwendung des Regionalmodells im Ackerbau. Dadurch könnten Härtefälle aufgrund der im Rheinland hohen Flächenbewegungen vermieden werden.

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Umweltkriminalität in Deutschland: weniger Verstöße registriert

Themen: Archiv — info @ 13:12

Trend der vergangenen vier Jahre setzt sich fort, Aufklärungsrate steigt weiter

Berlin (agrar.de) – Die Zahl der registrierten Umweltdelikte in Deutschland ging im Jahr 2002 mit rund 33.400 bekannt gewordenen Straftaten erneut deutlich zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 waren es noch 41.152 registrierte Fälle. Dies zeigt die Studie ‚Umweltdelikte 2002‘, die das Umweltbundesamt (UBA) jetzt herausgegeben hat.

Offen bleibt allerdings, ob die Umweltkriminalität tatsächlich seit 1998 kontinuierlich abnimmt oder eher die Anzeigebereitschaft rückläufig ist. Möglich ist auch, dass die Sensibilität für Umweltschädigungen nachgelassen hat.

Ein erfreuliches Ergebnis der Studie ist, dass der Anteil der Umweltkriminalität an der Gesamtkriminalität auch im Jahr 2002 mit 0,4 Prozent beachtlich niedrig war. Hervorzuheben ist auch, dass die Aufklärungsquote bei Straftaten gegen die Umwelt mit 63,3 Prozent im Jahr 2002 weiter gestiegen ist und somit deutlich über der Quote der Gesamtkriminalität liegt (52,6 Prozent).

An der Spitze der Umweltdelikte steht seit den 90er-Jahren der unerlaubte Umgang mit gefährlichen Abfällen (Grafik). Mit 18.914 bekannt gewordenen Fällen weisen sie mehr als die Hälfte aller durch das Strafgesetzbuch (StGB) im Jahr 2002 erfassten Taten aus. Allein die vom unerlaubten Umgang mit gefährlichen Abfällen erfasste umweltgefährdende Abfallbeseitigung – beispielsweise ist das Auffüllen einer Grube mit Altreifen oder Altölfässern unter Strafe gestellt – macht fast die Hälfte aller durch das StGB erfassten Taten aus.

Für die Studie wertete das UBA die Daten der Landeskriminalämter, des Bundeskriminalamtes, der Landesstatistikämter sowie des Statistischen Bundesamtes aus. Auffällig ist, dass die einzelnen Bundesländer extrem unterschiedliche Zahlen zur Umweltkriminalität vorlegen. So wurden beispielsweise in Schleswig-Holstein 101,2 Fälle je 100.000 Einwohner bekannt, in Bayern waren es nur 11,1 Fälle. Bei der Aufklärung war Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 79,6 Prozent führend, während Berlin nur 41,0 Prozent der Verstöße ahnden konnte. Allerdings können die vorliegenden Statistiken über die Ursachen und Hintergründe für regionale Häufigkeit und Erscheinungsformen der Kriminalität sowie die Verfolgungspraxis keinen Aufschluss geben.

Umweltdelikte wurden überwiegend von männlichen Tätern im mittleren Alter zwischen dreißig und fünfzig Jahren begangen. Es handelte sich in der Regel um Einzeltäter. Die vorliegende Studie lässt keine Rückschlüsse auf die zu vermutende Dunkelziffer in der Umweltkriminalität zu. Grundsätzlich erfassen Kriminalitätsstatistiken nur einen Ausschnitt der Realität. Daher kann auch die veröffentlichte Auswertung kein realitätsgetreues Abbild der tatsächlichen Umweltkriminalität in Deutschland liefern. So bleibt offen, ob es sich um einen anhaltenden Abwärtstrend oder eine mangelnde Durchsetzung der Rechtsnormen in der Praxis handelt.

Die Studie ‚Umweltdelikte 2002 – Eine Auswertung der Statistiken‘ ist in der Reihe TEXTE des Umweltbundesamtes als Nr. 65/03 erschienen, umfasst 141 Seiten und kostet 10 Euro. Sie ist erhältlich bei Werbung und Vertrieb, Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin, Fax: 030-2181379.

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Berninger fordert Schutz für traditionelle Pflanzenzüchtungen

Themen: Archiv — info @ 13:12

Berlin (agrar.de) – Traditionelle Pflanzenzüchtungen der Bauern in Entwicklungsländern müssen stärker geschützt werden. Das fordert der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium in einem Schreiben an den Stellvertretenden Generalsekretär des Internationalen Verbandes zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV). UPOV solle für den Schutz traditioneller Pflanzenzüchtungen gemeinsam mit den UPOV-Vertragsstaaten aktiv nach Lösungen suchen, so Berninger.

Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über den Zugang zu genetischen Ressourcen und zum Vorteilausgleich bei deren Nutzung weist der Staatssekretär auf das Problem hin, ‚dass traditionelle Pflanzenzüchtungen von Bauern in Entwicklungsländern, deren Erntegut z.T. auf dem Weltmarkt eine bedeutende Rolle spielt und hochwertig gehandelt wird, wie z.B. der Basmati- oder Jasminreis, in Industrieländern züchterisch bearbeitet werden, um für den Anbau dort angepasste Sorten zu entwickeln, die dann u.U. patentrechtlich geschützt werden, ohne dass die Bauern in den Entwicklungsländern dafür einen Ausgleich erhalten. Diese werden vielmehr durch diese Entwicklung in ihrer Existenz bedroht, und zwar oft so, dass u.U. ganze Regionen betroffen sind und krisenhafte Entwicklungen in den betroffenen Regionen zu erwarten sind.‘ Es gehe darum, der traditionellen regionaltypischen Bedeutung einer Pflanzenzüchtung hinsichtlich des Schutzes gegenüber Nachahmung durch Wettbewerber Anerkennung zu verschaffen.

Entsprechende Bemühungen, so Berninger, könnten dazu beitragen, die internationale Anerkennung der UPOV zu stärken und die Zusammenarbeit der Entwicklungsländer mit den Internationalen Agrarforschungszentren bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen zu verbessern.

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Jahresbericht der Landwirtschaftskammer Rheinland im Internet

Themen: Archiv — info @ 12:12

Bonn (agrar.de) – ‚Im Dienste der Landwirtschaft‘ ist der Titel einer jetzt erschienenen 92 Seiten starken Broschüre, in der die Landwirtschaftskammer Rheinland ihre Arbeit im Jahr 2003 vorstellt. In der mit zahlreichen Bildern und Grafiken illustrierten Schrift wird über die vielfältigen Arbeitsergebnisse der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung im Rheinland berichtet, die zugleich viele hoheitliche Aufgaben im Bereich der Agrarverwaltung wahrnimmt.

Der Jahresbericht vermittelt zugleich einen Eindruck von der Vielfalt der Landwirtschaft und des Gartenbaues im Rheinland und dokumentiert mit umfangreichem Zahlenmaterial, wie sich die grüne Branche im zurückliegenden Jahr entwickelt hat.

Der Jahresbericht der Landwirtschaftskammer Rheinland steht im Internet zur Verfügung. Er kann von der Internet-Seite der Kammer (Rubrik: Download Broschüren) heruntergeladen werden.

Links zum Thema Landwirtschaftskammern.

Bauernbund fordert Änderung des Fusionsvertrages der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft

Themen: Archiv — info @ 11:12

Belsdorf (agrar.de) – ‚Wir fordern die Mitglieder der Vertreterversammlung der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Berlin auf, bei der heutigen Sitzung in Hönow eine Änderung des vorliegenden Entwurfes des Fusionsvertrages der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Berlin und der Sächsischen Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zur Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Mittel- und Ostdeutschland zu verlangen,‘ so der Generalsekretär des Deutschen Bauernbundes Jochen Dettmer.

‚Im Interesse der Beitragszahler muss der Vertragsentwurf in folgenden Punkten geändert werden:

– der Standort Neukieritzsch in Sachsen darf keine Bestandsgarantie bekommen,

– die sächsische Berufsgenossenschaft hat kein Anrecht auf den Vorstandsvorsitz vom 1.1.2005 bis zum Ende der Wahlperiode,

– zwei stellvertretende Geschäftsführer sind nicht notwendig und zu teuer,

– das Ziel der Beitragsgestaltung muss längerfristig eine Reduzierung der Beiträge durch Einsparung der Verwaltungskosten sein,

– das angestrebte Ziel einer Friedenswahl gehört nicht in den Fusionsvertrag,

– die Grundsätze der Führungsorganisation und Geschäftsverteilung des LSV-Trägers Mittel- und Ostdeutschlands werden abgelehnt, da sie nicht zu einer Verwaltungskostenreduzierung führen.

Ziel und Zweck einer Fusion muss eine deutliche Reduzierung der Verwaltungskosten sein. Das liegt im Interesse aller landwirtschaftlichen Betriebe in den ostdeutschen Bundesländern.

Es kann nicht sein, dass eine Fusion aus politischen Gründen erzwungen werden soll und die landwirtschaftlichen Betriebe als Beitragszahler die Zeche zu zahlen haben,‘ so Dettmer abschließend.

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Birthler: Brandenburger Bodenschutzgesetz wird 2004 auf den Weg gebracht

Themen: Archiv — info @ 10:12

Potsdam (agrar.de) – Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) hat auf einer Fachtagung zum Weltbodentag in Potsdam, mehr Aufmerksamkeit für den Schutz des Bodens angemahnt: ‚Wir haben davon profitiert, dass vorangegangene Generationen unter den schwierigen Brandenburger Bedingungen sorgsam mit dem Boden umgegangen sind. Auch wir stehen vor der Herausforderung, Boden in guter Qualität für die Nachkommenden zu übergeben.‘ Brandenburg gehört zu den wenigen Bundesländern, die nach dem Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes 1999 noch keine landesrechtlichen Regelungen getroffen haben. ‚Ich werde den Entwurf für ein Brandenburger Bodenschutzgesetz zu Beginn des nächsten Jahres in das Kabinett einbringen‘, kündigte Birthler an.

Birthler konnte anlässlich der Tagung die neu erarbeiteten ‚Steckbriefe Brandenburger Böden‘ vorstellen. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Eberswalde und dem Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe sind 26 Steckbriefe zu typischen Böden Brandenburgs dokumentiert, die in einer Sammelmappe zusammengefasst worden sind. Neben Bodenprofilen wird auf die Entstehungsgeschichte der Böden, ihre Nutzung, Gefährdung und Schutzbedürftigkeit eingegangen. ‚Die Steckbriefe bringen uns die Vielfalt des Brandenburger Bodens nahe und geben ihm ein Gesicht‘, sagte Birthler.

Obwohl als ‚märkische Streusandbüchse‘ bekannt, weiß kaum jemand, dass sich dahinter die Braunerde als der brandenburgische Charakterboden verbirgt. Darüber hinaus gibt es in Brandenburg andere Böden wie Regosol, Fahlerde, Podsol, Gley oder Übergangsmoor.

Die Steckbriefe sind gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro (zuzüglich Versandkosten) erhältlich beim Agrar- und Umweltministerium Brandenburg, Pressestelle, Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam, Tel.: 0331-866-7237 und -7017, Fax: 0331-866 -7018, E-Mail.

Hintergrund: Boden in Brandenburg

Boden ist im Laufe von Jahrtausenden entstanden und ein einzigartiges Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Neben Wasser und Luft gehört der Boden zu den wichtigsten Grundlagen für das Leben auf der Erde. Auch das Leben hinterlässt Spuren auf und im Boden, auch der Mensch, der immer mehr Boden abträgt und versiegelt, Siedlungen, Industriebetriebe und Verkehrswege baut. So ist der Boden durch steigende Ansprüche der Gesellschaft, die sich in wachsendem Entwicklungsdruck von Industrie und Landwirtschaft wiederspiegeln, besonders gefährdet. Bodenschädigungen sind weitgehend irreversibel und nur in Einzelfällen mit hohen Kosten rückgängig zu machen. Insbesondere Schadstoffeintrag, Erosion, Verdichtung und Versiegelung beeinträchtigen den Boden.

Wenn Böden unsachgemäß bewirtschaftet werden, kommt es zu Bodenverlagerungen (Erosion), Humusabbau, Bodenverdichtung und Schadstoffeinträgen.

36 Prozent der Landesfläche Brandenburgs sind trockene Sandstandorte (Braunerde). Hinzukommen 22 Prozent grundwassernahe Sandstandorte von Gley bis Braunerde, 4 Prozent Flugsande (Regosol, Podsol). Das heißt, zwei Drittel der Böden im Land Brandenburg sind Sandböden. Um so wertvoller für die Landwirtschaft und den Grundwasserschutz sind die meist lehmigen Auenböden (6 Prozent), Lehmstandorte (19 Prozent, mit Fahlerde, Parabraunerde, Pararendzina, Kolluvisol) oder Sandlöss (1 Prozent). Die meist flachgründigen Moorböden mit Übergang zu Gley nehmen 8 Prozent, anthropogene Böden der Bergbaufolgelandschaften (Lockersyrosem und Regosol) 2 Prozent der Fläche Brandenburgs ein.

Gegenwärtig werden 50 Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt, 35 Prozent sind bewaldet. 9 Prozent sind durch Gebäude-, Frei-, Betriebs- und Verkehrsflächen in Anspruch genommen, was einer Zunahme im Zeitraum von 1992 bis 2000 um 21.500 Hektar (7,37 Hektar täglich) entspricht. Gleichzeitig bemüht sich das Land Brandenburg um die Wiederherstellung von Bodenfunktionen durch Entsiegelung. So sind beispielsweise allein von der Brandenburgischen Boden Gesellschaft BBG auf Flächen des Sondervermögens Grundstücksfonds Brandenburg (ehemalige Flächen der sowjetischen Streitkräfte) bisher 210 Hektar entsiegelt worden.

Besondere Bodenbelastungen im Land Rieselfelder: Konzentrierte Abwasserverbringung auf Rieselfeldern führte zur Anreicherung von Schadstoffen im Boden. Im Land Brandenburg sind mehr als 7.300 Hektar Rieselfeldfläche ausgewiesen, die heute teils land- und forstwirtschaftlich genutzt werden.

Überschwemmungsgebiete: Auenböden im Überschwemmungsbereich großer Flüsse wie Elbe, Oder, Havel und Spree sind häufig mit Schadstoffen belastet, die hauptsächlich aus früherer Einleitung von Abwässern stammen. Das Elbe-Hochwasser 2002 hat 1.700 Hektar im Vordeichbereich und 4.000 Hektar Polderfläche überflutet, die bestehende Bodenbelastung jedoch nicht grundlegend verändert.

Erosion: Aufgrund der natürlichen Standorteigenschaften sind 5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche stark bis sehr stark wassererosions- und 41 Prozent winderosionsgefährdet. Die potenzielle Schadverdichtungsgefährdung durch Nutzung schwerer Technik ist auf 71 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Böden hoch bis sehr hoch.

Links zum Thema Boden, Links zum Bundesland Brandenburg.

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