18. Dezember 2003

ZDS: Private Lagerhaltung stört freie Märkte

Themen: Archiv — info @ 11:12

EU-Maßnahme führt zu zeitlicher Verschiebung von Problemen

Bonn (agrar.de) – Der EU-Verwaltungsausschusses in Brüssel hat sich am 16.12. erneut für die private Lagerhaltung (PLH) von Schweinefleisch ausgesprochen. Angesichts des Preisverfalls für Schweinefleisch erhofft man sich von dieser Maßnahme eine Stabilisierung des Schweinemarktes.

Die formale Bestätigung der EU-Kommission soll noch im Laufe dieser Woche erfolgen, so dass ab dem 22. Dezember 2003 offiziell Anträge gestellt werden können. Die EU-Kommission geht davon aus, dass rund 80.000 Tonnen Schweinefleisch eingelagert werden können. Die Kosten werden auf 30 Mio. Euro geschätzt.

Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) hat sich schon in vergangenen Jahren gegen die PLH ausgesprochen, da sich immer wieder gezeigt hat, dass die Maßnahme dem Produzenten nicht hilft. Im Gegenteil: das Instrument stört den weitgehend freien Schweinemarkt mehr als das es nützt. Abgesehen von den erheblichen Kosten, die durch die Lagerhaltung entstehen, wird lediglich eine zeitliche Verschiebung des Angebots- und Preisdruckes bewirkt und eine marktwirtschaftliche Problemlösung behindert. Selbst die exportorientierten Dänen scheinen das mittlerweile erkannt zu haben. Sie lehnten ebenso wie Deutschland die PLH ab.

Die Aussicht, das eingelagerte Schweinefleisch möglicherweise mit EU-Unterstützung in Drittländer exportieren zu können, mag kurzfristig zu einer Entlastung führen, ändert jedoch nichts an der generellen Überschusssituation. Hinzu kommen die negativen Auswirkungen auf die Marktbedingungen im jeweiligen Drittland.

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