16. Dezember 2003

KLJB: EU-Agrarpolitik einheitlich reformieren

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Landjugend sagt ‚Nein‘ zur Renationalisierung der Agrarpolitik – Landjugendliche aus Deutschland, Frankreich und Polen fordern Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte

Bad Honnef (agrar.de) – Das Engagement für ein gemeinsames Europa soll die Entwicklung der EU-Agrarpolitik bestimmen. Dies forderten Delegierte der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB), sowie Landjugendliche aus Frankreich und Polen, die im Rahmen einer gemeinsamen Tagung im Dezember in Liart/Frankreich die Zukunft der Agrarpolitik diskutierten.

Nicht das Streben nach nationalen Vorteilen, wie dies derzeit bei der Umsetzung der Entkopplung der Agrarbeihilfen in Deutschland und Frankreich absehbar ist, soll in Zukunft die Entwicklung der EU-Agrarpolitik bestimmen. Vielmehr soll das Engagement für ein gemeinsames Europa und gleiche Rahmenbedingungen für alle die Richtung bestimmen. Dabei sollen ökologische und soziale Gesichtspunkte stärker als bisher berücksichtigt werden und ökonomische Überlegungen ergänzen.

Zu diesem Resümee kamen die Teilnehmenden nachdem sie sich mit den Inhalten der EU-Agrarreform und den in Deutschland und Frankreich angestellten Umsetzungsplanungen sowie mit den Beitrittsbedingungen für Polen auseinandergesetzt hatten.

Im Rahmen des trinationalen Seminars wurden vier Betriebe besichtigt. Neben für die Region typischen Mutterkuh- und Milchviehbetrieben wurden zwei Rindfleischerzeugende Betriebe besucht, die versuchen, ihre Betriebserlöse durch Direktvermarktung zu steigern. Besonders interessant war für die Teilnehmenden, dass beide Betriebe dabei nicht allein auf ihre eigene Kraft gesetzt haben, sondern mit zehn Betrieben eine gemeinsame Vermarktungsstruktur aufgebaut wurde.

‚Neben der Diskussion um die Zukunft der Agrarpolitik war das persönliche Kennenlernen junger Landwirte und Landjugendlicher aus den verschiedenen Ländern und ihrer Meinungen wichtig‘, sagte Silvia Schroll, Bundesvorsitzende der KLJB nach dem Seminar. ‚Nur auf dieser Grundlage kann ein Verständnis wachsen für die verschiedenen Kulturen und die daraus resultierenden zum Teil unterschiedlichen Vorstellungen zur Agrarpolitik‘.

Das Treffen war das Zweite in einem Zyklus von insgesamt drei Seminaren, die von der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands gemeinsam mit ihrem französischen Partnerverband MRJC und jungen Erwachsenen aus dem Landkreis Klodzko in Polen geplant und durchgeführt werden.

Die KLJB ist ein Jugendverband mit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im ländlichen Raum und setzt sich für eine nachhaltige ländliche Entwicklung und Gerechtigkeit in der Einen Welt ein.

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