11. Dezember 2003

Schleswig-Holstein: Wald auf dem Weg der Besserung

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 12:12

Kiel (agrar.de) – Der Patient Wald ist in Schleswig-Holstein weiter auf dem Weg der Besserung. Umweltminister Klaus Müller stellte heute fest: ‚Das ist nach wie vor kein Grund, Entwarnung zu geben. Das Schadensniveau bleibt hoch.‘

46 Prozent der Bäume zeigen keine Schäden, das sind zwei Prozent mehr als im Jahr 2002. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume ist auf 21 Prozent zurück gegangen – in 2002 waren es noch 24 Prozent. Schwach geschädigte Bäume haben um ein Prozent auf 33 Prozent zugenommen. Betrachtet man die einzelnen Baumarten ergibt sich ein differenziertes Bild: Für die Buchen hat sich die Situation deutlich verbessert. Hier hat sich der Anteil der deutlich geschädigten Bäume um elf Prozent (von 36 auf 25 Prozent) verringert. Der Anteil von Buchen ohne Schadensmerkmale nahm allerdings von 34 auf 26 Prozent ab. Die Eichen und Fichten zeigen in der Schadstufe deutlich geschädigter Bäume drei beziehungsweise zwei Prozent weniger Blatt- oder Nadelverluste. Bei den Eichen sind derzeit 49 Prozent (gegenüber 47 Prozent in 2002) ohne Schadensmerkmale – bei den Fichten sind es 41 Prozent (anstelle von 40 in 2002). Der Zustand der Kiefern hat sich weiter verschlechtert. Bei den Kiefern nahm der Anteil der deutlich geschädigten Bäume um vier Prozent auf jetzt 21 Prozent zu. Die Stresssymptome des außergewöhnlichen Sommers traten erst nach der Schadenserhebung im August auf.

Ergebnisse der Waldschadensforschung zeigen: Um dem Wald zu helfen, müssen vor allem die Emissionen aus dem Verkehr und der Landwirtschaft reduziert werden. Müllers Fazit. ‚Wir brauchen nicht nur eine ökologisch ausgerichtete Waldbewirtschaftung und Waldentwicklung, mit der wir den Wald widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse machen. Wir brauchen vor allem eine nachhaltige Verkehrspolitik, die die Mobilität für Menschen und Güter ermöglicht und die Umwelt und Natur nicht überlastet. Gleichzeitig müssen wir für technische Verbesserungen bei der Treibstoffqualität und beim -verbrauch sorgen. Das fängt beim schwefelfreien Benzin an und hört beim Russfilter für Dieselmotoren noch lange nicht auf.‘ Schleswig-Holstein hatte bei der Umweltministerkonferenz im November beantragt, die Bundesregierung zu beauftragen, dass Deutschland in Brüssel für eine neue Euro-5-Norm aktiv wird. Danach sollen spätestens 2010 alle in Europa neu zugelassenen Kraftfahrzeuge den vom Umweltbundesamt (UBA) empfohlenen Grenzwert von 0,0025 Gramm Staubpartikel (Ruß) pro Kilometer einhalten. Ökonomische Anreize sollen sicherstellen, dass Verbraucher schon vor der Umsetzung des Gesetzes auf Fahrzeuge mit der neuen Technologie zurückgreifen. Dazu soll die Kraftfahrzeugsteuer umgestaltet werden ohne sie insgesamt zu erhöhen – so der Vorschlag des schleswig-holsteinischen Ministers Klaus Müller.

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