03. Dezember 2003

Berninger fordert Schutz für traditionelle Pflanzenzüchtungen

Themen: Archiv — info @ 13:12

Berlin (agrar.de) – Traditionelle Pflanzenzüchtungen der Bauern in Entwicklungsländern müssen stärker geschützt werden. Das fordert der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium in einem Schreiben an den Stellvertretenden Generalsekretär des Internationalen Verbandes zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV). UPOV solle für den Schutz traditioneller Pflanzenzüchtungen gemeinsam mit den UPOV-Vertragsstaaten aktiv nach Lösungen suchen, so Berninger.

Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über den Zugang zu genetischen Ressourcen und zum Vorteilausgleich bei deren Nutzung weist der Staatssekretär auf das Problem hin, ‚dass traditionelle Pflanzenzüchtungen von Bauern in Entwicklungsländern, deren Erntegut z.T. auf dem Weltmarkt eine bedeutende Rolle spielt und hochwertig gehandelt wird, wie z.B. der Basmati- oder Jasminreis, in Industrieländern züchterisch bearbeitet werden, um für den Anbau dort angepasste Sorten zu entwickeln, die dann u.U. patentrechtlich geschützt werden, ohne dass die Bauern in den Entwicklungsländern dafür einen Ausgleich erhalten. Diese werden vielmehr durch diese Entwicklung in ihrer Existenz bedroht, und zwar oft so, dass u.U. ganze Regionen betroffen sind und krisenhafte Entwicklungen in den betroffenen Regionen zu erwarten sind.‘ Es gehe darum, der traditionellen regionaltypischen Bedeutung einer Pflanzenzüchtung hinsichtlich des Schutzes gegenüber Nachahmung durch Wettbewerber Anerkennung zu verschaffen.

Entsprechende Bemühungen, so Berninger, könnten dazu beitragen, die internationale Anerkennung der UPOV zu stärken und die Zusammenarbeit der Entwicklungsländer mit den Internationalen Agrarforschungszentren bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen zu verbessern.

Links zum Thema Saatgut und Züchter.




   (c)1997-2017 @grar.de