27. September 2003

Agraraußenhandel im ersten Halbjahr 2003 angestiegen

Themen: Archiv — info @ 13:09

Berlin (agrar.de) – Der deutsche Agraraußenhandel ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2003 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum angestiegen, teilt das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) mit. Die Exporte von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft übertrafen die des ersten Halbjahres 2002 um 3,7 Prozent und erreichten einen Wert von 14,6 Milliarden Euro. Die Importe stiegen um 5,4 Prozent auf 21 Milliarden Euro. Das Agrarhandelsdefizit erhöhte sich damit auf 6,4 Milliarden Euro.

Rund zwei Drittel des Agraraußenhandels wurden wie bisher mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) abgewickelt: 74 Prozent der Ausfuhren und 64 Prozent der Einfuhren. Die Ausfuhren in die EU stiegen um 7,3 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, die Einfuhren um 6,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Wichtigster EU-Handelspartner waren unverändert die Niederlande, die rund 30 Prozent der von Deutschland aus den EU-Staaten bezogenen Agrar- und Ernährungsgüter lieferten. Wie im Vorjahr kamen 17 Prozent der Lieferungen aus Frankreich und 14 Prozent aus Italien. Bei den deutschen Lieferungen in die EU betrugen die entsprechenden Anteile für die Niederlande 22 Prozent und für Italien und Frankreich jeweils 16 Prozent.

Im Drittlandhandel gingen die Ausfuhren um 5,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Betroffen waren davon vor allem die infolge der geringeren Ernte in Deutschland und dem Exportdruck aus der Schwarzmeerregion niedrigeren Getreide- und Ölsaatenexporte sowie rückläufige Lieferungen von Fleisch und Fleischerzeugnissen. Die Einfuhren stiegen dagegen um 4,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.

Fast zwei Drittel der Drittlandimporte stammten aus Entwicklungsländern. Die Einfuhren aus diesen Ländern erreichten einen Umfang von 4,7 Milliarden Euro, 4,9 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Exporte in die Entwicklungsländer verringerten sich dagegen weiter auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro (- 6,5 Prozent).

Stark angestiegen sind die Einfuhren aus den EU-Beitrittsstaaten (+ 25,5 Prozent bzw.+ 200 Millionen Euro). Obwohl auch die gute Getreideernte aus dieser Region zu einem wertmäßigen Anstieg der Getreideimporte – fast ausschließlich Weizen – um 15 Millionen Euro führte, fielen vor allem die Importzuwächse bei Fleisch und Fleischerzeugnissen (+ 40 Millionen Euro) sowie Milch und Milcherzeugnissen (+ 37 Millionen Euro) ins Gewicht.

Wichtigste Handelspartner im Drittlandhandel, nach Ländern betrachtet, waren bei den Ausfuhren die USA (434 Millionen Euro) und Russland (399 Millionen Euro) gefolgt von der Schweiz (358 Millionen Euro). Bei den Einfuhren war Brasilien der wichtigste Handelspartner (871 Millionen Euro). An zweiter Stelle folgten die USA (720 Millionen Euro) und Polen (489 Millionen Euro).

Der Agrarhandel mit den USA als größtem Einzelland hat sich gegen den Trend im Drittlandhandel entwickelt. Die Ausfuhren stiegen um 4,7 Prozent auf 430 Millionen Euro, während die Einfuhren nach Deutschland um 12,9 Prozent auf 720 Millionen Euro abnahmen.

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