14. August 2003

Höfken: WTO-Kompromiss ein Anfang

Themen: Archiv — info @ 10:08

Berlin (agrar.de) – Zu dem sich anbahnenden Kompromiss zwischen der EU und der USA im Vorfeld der WTO-Verhandlungen erklärt Ulrike Höfken, agrarpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen:

‚Mit dem jetzt präsentierten Vorschlag liegt nach langwierigen Verhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA erstmals ein halbwegs realistisches Rahmenwerk zur Reform des weltweiten Agrarhandels vor. Wenn dieser Vorschlag auch noch keine konkreten Einzelheiten oder Zahlen enthält, so ist er doch ein Anfang, die ins Stocken geratenen Agrargespräche im Vorfeld von Cancun (Mexiko) zu aktivieren. Positiv ist, dass die USA ihre bisherige Blockadeposition verlassen haben und an den Verhandlungstisch zurückgekehrt sind. Der Entwurf wird jetzt den Vertretern der 146 Mitgliedsstaaten der WTO zur weiteren Beratung vorgelegt werden.

Durch das gute Verhandlungsergebnis bei den EU-Agrarverhandlungen in Luxemburg im Juni diesen Jahres und dem kontinuierlichen Abbau von Subventionen sowie der Umstellung der Fördersysteme wurden die Weichen für einen erfolgreichen Abschluss der anstehenden Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) im September in Cancun gestellt und die Verhandlungsposition der EU gestärkt.

Wir befinden uns genau in der Halbzeit der Doha-Welthandelsrunde, die Ende 2004 abgeschlossen werden soll. Dann muss zwischen allen 146 Mitgliedsstaaten der WTO Konsens zu mehr als 20 verschiedenen Themenbereichen hergestellt sein. Wir müssen daher an Tempo zulegen, gerade im sensiblen Bereich der Agrarwirtschaft. Der Abbau von handelsverzerrenden Subventionen und die Verbesserung des Zugangs der Entwicklungsländer auf die Märkte der Industrieländer sind wichtige Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung der Agrarmärkte weltweit und damit auch für eine gerechtere Verteilung. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass die hohen Standards der Lebensmittelsicherheit erhalten bleiben und die Agrarumweltprogramme weiter WTO-kompatibel sind.

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NRW: Förderung von Fotovoltaikanlagen im AFP

Themen: Archiv — info @ 10:08

Münster (agrar.de) – Seit kurzer Zeit besteht in Nordrhein- Westfalen die Möglichkeit, Fotovoltaikanlagen über das Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) fördern zu lassen. Damit steht nach dem Auslaufen des ‚100.000 Dächer Programms‘ ein weiteres hocheffizientes Förderinstrument für die Landwirtschaft bereit, informiert das Kuratorium für Betriebshilfsdienste und Maschinenringe in Westfalen-Lippe.

Gefördert werden ‚Maßnahmen zur Förderung der Energieeinsparung (Sonderprogramm Energieeinsparung) und Umstellung auf alternative Energiequellen, auch wenn erzeugte Energie als Wärme oder Strom in ein öffentliches Energienetz eingespeist wird‘, wie den aktuellen Richtlinien zu entnehmen ist.

De Facto kann ein Landwirt bei einer sogenannten ‚Kleinen Investition (max. 50.000 Euro)‘ im Rahmen des AFP einen Zuschuss in Höhe von 35 Prozent des förderfähigen Investitionsvolumens bekommen. Dabei muss er nachweisen, dass seine positiven Einkünfte 50.000 Euro in den letzten 3 Wirtschaftsjahren nicht überschritten haben, ansonsten wird der Zuschuss gekürzt. Alternativ kann bei einer sogenannten ‚Grossen Investition (mind. 50.000 Euro)‘ ein erheblicher Zinszuschuss für ein Kapitalmarktdarlehen in Anspruch genommen werden.

Anträge zur Förderung von Fotovoltaikanlagen im Rahmen des AFP können über die Kreisstellen der Landwirtschaftskammern als Landesbeauftragte gestellt werden. Dazu wird ein sogenannter ‚Betriebsentwicklungsplan‘ erstellt. Geeignete Fotovoltaiktechnik kann über den Betriebshilfsdienst und die Maschinenringe bezogen werden, so das Kuratorium.

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DBV legt vorläufige Abschlussbilanz der Ernte 2003 vor

Themen: Archiv — info @ 09:08

Bauernverband: Trockenheitsbedingte Ernteschäden bestätigt

Berlin (agrar.de) – Die Bauern bringen in der derzeitigen Hitze die Getreideernte zwei bis drei Wochen früher als normal ein. In weiten Teilen Deutschlands sehen sie sich mit miserablen Mengenergebnissen und Qualitätsproblemen konfrontiert. Das bestätigt nicht nur die jetzt vorgelegte vorläufige Abschlussbilanz des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zur Ernte 2003 sondern auch die jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte vorläufige Ernteschätzung (unsere Meldung).

Die Gesamterntemenge aller Getreidearten fällt mit rund 38 Millionen Tonnen nach den Schätzungen des DBV um etwa 16 Prozent niedriger als im mehrjährigen Durchchnitt aus. Der durchschnittliche Hektarertrag beträgt in diesem Jahr 56 Dezitonnen und liegt 15 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Allein bei Getreide wird der Ertragsverlust damit auf 7,4 Millionen Tonnen geschätzt. Bei Raps wird von einem Gesamtertrag von 3,5 bis 3,7 Millionen Tonnen ausgegangen. Dies entspricht einem Rückgang von bis zu 10 Prozent. Mit rund 28 Dezitonnen je Hektar liegt der Rapsertrag rund 5 Prozent unter Vorjahresniveau.

Zusätzlich leiden der Silomais und das Grünland durch die extreme Hitze der letzten Wochen erheblich und verzeichnen keinen Ertragszuwachs mehr. Daher gerät in Teilen Deutschlands auch die Futterversorgung für die Milchviehhaltung, die Mutterkuhhaltung und die Bullenmast in Bedrängnis, so dass zur Versorgung bereits auf Wintervorräte zurückgegriffen werden muss. Für die Futterversorgung im Winter, sind daher Versorgungsengpässe zu befürchten.

Ein vergleichbar schlechtes Bild hat sich auf Grund der extremen Trockenheit auch bei Zuckerrüben und Kartoffeln eingestellt, die im August dringend Regen zum Dickenwachstum benötigen. Auch hier werden erhebliche Ertragsausfälle befürchtet.

Angesichts dieser verheerenden Erntesituation begrüßt es der DBV, dass nun endlich auf nationaler und europäischer Ebene, das vom Berufsstand geforderte Bund-Länder-Hilfsprogramm und das Vorziehen der EU-Ausgleichszahlungen zur Unterstützung der dürregeschädigten Landwirte in Gang gebracht werden soll. Immerhin ist für viele Landwirte die aktuelle Dürre nach der letztjährigen Flut das zweite Schadensereignis in Folge und bedroht zahlreiche Landwirte in ihrer Existenz. In zahlreichen Betrieben sind die finanziellen Reserven auf Grund der schlechten Marktlage der letzten Jahre aufgebraucht.

Erholungstendenzen gibt es bei den Preisen. Allerdings herrscht zur Zeit noch eine erhebliche Unsicherheit über das Vorgehen der Europäischen Kommission, die seit der letzten Woche Exporte ausgesetzt hat, da von einer um 20 Millionen Tonnen geringeren Getreideernte in Europa ausgegangen wird.

Auf der Grundlage der Meldungen der Landesbauernverbände, mit Stand vom 12. August 2003 stellt sich die Erntesituation für die einzelnen Fruchtarten folgendermaßen dar:

Gerstenernte beendet

Die Wintergerstenernte war bereits vor zwei Wochen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 50 Dezitonnen je Hektar abgeschlossen. Das Gesamtergebnis lag etwa 20 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Sommergerstenernte ist zwischenzeitlich ebenfalls beendet. In Bayern, dem mit 187.000 Hektar größten Anbaugebiet Deutschlands, betragen die Ertragseinbußen bis zu 10 Prozent. Vergleichbare Verluste hatten die übrigen südwestlichen Regionen zu verzeichnen. Im Norden wurde dagegen eine dem langjährigen Mittel vergleichbare Ernte erzielt. Der Gesamtanbau von Sommergerste wurde in Deutschland um 23,1 Prozent auf 775.000 Hektar ausgedehnt. Auf Grund von Qualitätsmängeln in Folge des hohen Schmachtkornanteils und des zu hohen Eiweißgehaltes, kann voraussichtlich nur ein Teil der Sommergerste zur Malzproduktion genutzt werden. Nachdem sich der Bierkonsum in Deutschland auf Grund des Biergartenwetters stabilisiert hat, hoffen die Landwirte nun, an der daraus resultierenden positiven Marktentwicklung teilhaben zu können. In Niedersachsen bewegen sich die Preise derzeit auf einem Niveau von 13,75 Euro je Dezitonne.

Weizenernte unter 20 Millionen Tonnen gesunken

Bei Weizen – der dominierenden Getreideart in Deutschland – sind bislang etwa 2,8 Millionen Hektar abgeerntet. Der Gesamtertrag wird in diesem Jahr unter 20 Millionen Tonnen geschätzt. Die Erträge liegen beim Winterweizen auf einem geschätzten Durchschnittsniveau von 65 Dezitonnen je Hektar, beim Sommerweizen werden sie auf lediglich 50 Dezitonnen je Hektar geschätzt. In Brandenburg und Sachsen waren die Ertragsausfälle mit bis zu 80 Prozent extrem. Der Nordwesten verzeichnet Ertragsausfälle von bis zu 10 Prozent. In Bayern liegen die Ausfälle bei etwa 20 Prozent. Positive Ausnahme bildet Schleswig Holstein, mit einer im langjährigen Mittel vergleichbaren Ernte. Die Preise reichen je nach Qualität von etwa 9,00 Euro je Dezitonne für Futterweizen bis zu 12,25 Euro je Dezitonne für qualitativ hochwertigen niedersächsischen A-Weizen.

Roggen bringt hohe Qualität aber schlechte Erträge

Roggen ist der Verlierer der diesjährigen Ernte. Neben der Reduzierung der Anbaufläche um 24,5 Prozent, wurde mit 17 Prozent geringeren Hektarerträgen ein extrem niedriges Ergebnis erzielt. Im Osten Deutschlands müssen vor allem in Brandenburg hohe Ertragsausfälle von bis zu 80 Prozent hingenommen werden. Obwohl die Erträge unterdurchschnittlich sind, liegen erfreulicherweise kaum Qualitätsprobleme vor. Derzeit liegt der Marktpreis für Roggen bei bis zu 10,50 Euro je Dezitonne.

Rapsbauern hoffen auf stabile Marktentwicklung

Die Rapsanbaufläche lag in diesem Jahr bei etwa 1,23 Millionen ha. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern müssen noch einige Restflächen geerntet werden. Der Rapspreis setzt sich derzeit oberhalb eines Niveaus von 21 Euro je Dezitonne durch. In Mecklenburg Vorpommern der mit 219.000 ha größten deutschen Erzeugerregion reichen die Preise sogar bis zu 25 Euro je Dezitonne. Hohe Ertragsausfälle mussten insbesondere die ostdeutschen Erzeugerregionen hinnehmen. In Sachsen werden die Ertragsausfälle auf 30 Prozent geschätzt. Erfreulicherweise liegen die Ölgehalte in nahezu allen Regionen auf einem üblichen Niveau von über 40 Prozent.

Mais und Zuckerrüben gefährdet

Zuckerrüben und Silomais haben unter der Hitzewelle besonders gelitten. Vor allem die sonst üblichen August-Niederschläge fehlen den Beständen zur Kornfüllung beim Mais und für das Dickenwachstum der Rüben. Nur das Ende der jetzigen Hitze kann die drohenden Ertragsausfälle noch etwas abmildern. Die Ertragsausfälle von Silomais auf den insgesamt 1,15 Millionen ha Anbaufläche, wird voraussichtlich zu einer Abstockung der Milchkuh- und Bullenbestände führen.

Da viele Futterbaubetriebe bisher kaum gute Grünlandschnitte einbringen konnten, schlagen die Ernteausfälle beim Mais als energiereiches Futter voll durch. Bei der Futterversorgung von Milchkühen gibt es bereits Engpässe, so dass erstmals seit Jahren der durchschnittliche Fettgehalt der Milch unter 4 Prozent lag.

Obst noch stabil

Die Obsternte in Deutschland wird trotz der ungünstigen Witterungsbedingungen mit Spätfrösten, Hagel und der Trockenheit leicht über der Vorjahreshöhe, aber unterhalb einer Durchschnittsernte liegen.

Bei Äpfeln ist nach Erwartungen des diesjährigen Ernteschätzkolloquium am 8. August 2003 mit 867.000 Tonnen von einer um etwa 100.000 Tonnen höheren Erntemenge auszugehen, bei etwas geringeren Fruchtgrößen. Im Alten Land werden etwa 230.000 t, am Bodensee 225.000 t und in Sachsen 94.000 t erwartet. Durch das heiße Wetter wird die Ernte voraussichtlich früher einsetzen. Erwartet werden gute Qualitäten und stabile Preise. Das weitere Wetter und die möglicherweise bei anhaltender Trockenheit zu erwartenden „Fruchtfälle“, werden die Erntemenge bestimmen.

Gemüseangebot dank Bewässerung konstant

Der Anbau von Freilandgemüse wurde auch in diesem Jahr wieder leicht ausgedehnt. Die Trockenheit führte nur zu vergleichsweise geringen Ausfällen, da etwa 80 Prozent der Flächen bewässerbar sind. Die Produktionskosten sind durch die vermehrt notwendige Bewässerung aber deutlich höher als in den Vorjahren. Bei fast allen Gemüsearten waren in den Monaten Mai/Juni extrem niedrige Erzeugerpreise zu verzeichnen. Das Angebot fiel in dieser Zeit für viele Arten zwischen 10 bis 20 Prozent höher aus als im Vorjahr, da die warme Witterung eine schnellere Reifung verursachte. Derzeit ist von durchschnittlichen Erzeugerpreisen über alle Gemüsearten auszugehen, obwohl nach wie vor die meisten Verbraucherpreise unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.

Wein braucht Regen

Beim Wein deutet in 2003 alles auf einen qualitativ hervorragenden Jahrgang mit einer durchschnittlichen Mengenerwartung hin.

Hitze drückt Kartoffelnachfrage

Nachdem die Ernte der Frühkartoffeln einen guten Start verzeichnete, folgte schon nach wenigen Wochen die Ernüchterung. Die Preise brachen 14 Tage nach dem positiven Kampagnenstart (mit hohen Preisen bis zu 74,00 Euro je Dezitonne) ein.

Grund dafür war der Rückgang der Verbrauchernachfrage nach Kartoffeln, auf Grund der hohen Temperaturen. Dies führte in der Pfalz, dem klassischen Kartoffelgebiet mit einem Anbau von 3.800 ha dazu, dass der Umsatz mit 15 Millionen Euro, 25 Prozent unter dem Durchschnitt lag. Die zögerliche Nachfrage nach Kartoffeln belastet jetzt den Markt für die Anschlussware.

Die Preise für Verarbeitungskartoffeln als Lagerware, befinden sich auf Grund der schlechten Erträge mit geringem Übergrößenanteil im Aufwind. Allerdings können die meisten Kartoffelproduzenten, auf Grund der engen Vertragsbindung mit den Verarbeitern, davon nicht profitieren, weil sie ihren Anteil ‚freier‘ Ware zur Absicherung der bereits im Frühjahr vereinbarten Vertragsmengen benötigen.

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13. August 2003

Tierschützer: Trotz Hitze gehen Tiertransporte weiter

Themen: Archiv — info @ 16:08

Auch in Massenställen von Geflügel droht Tod durch Hitzestress

Aachen (agrar.de) – Die mörderischen Sommertemperaturen sind für die Viehhandelsbranche kein Grund, Tiertransporte vorübergehend auszusetzen, wie dies das Bundesverbraucherschutzministerium kürzlich gefordert hat. Nach aktuellen Recherchen des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte gehen auch Ferntransporte unbeirrt weiter. Besonders vom Hitzetod bedroht seien Geflügeltiere während des Transports, aber auch in den Massenställen.

Nach dem Appell von Staatssekretär Alexander Müller im Bundesministerium für Verbraucherschutz an die Bundesländer und die Transportwirtschaft, bei den außergewöhnlich hohen Temperaturen auf Tiertransporte zu verzichten, wollte es der Bundesverband Menschen für Tierrechte genauer wissen. Er fragte bei Behörden, die Tiertransporte abfertigen, und bei Polizeidienststellen, die diese kontrollieren, nach. Das Ergebnis ist ernüchternd: Obwohl sich alle Beteiligten der Leiden und der Lebensgefährdung der Tiere bewusst sind, läuft das Geschäft mit der lebenden Ware Tier ungerührt weiter.

Selbst Ferntransporte von Schlachtbullen von Norddeutschland aus über Italien bis in den Libanon und von hochträchtigen Kühen bis nach Spanien und Griechenland würden von den Behörden wie üblich abgefertigt. ‚Der Appell von Staatssekretär Müller verhallt wie ein Ruf in der Wüste‘, so Hannelore Jaresch vom Bundesverband Menschen für Tierrechte, ‚denn die Tiere sind bestellt, die Lkws stehen bereit. Und wenn die Ventilatoren und die Tränkeanlage bei der Abfahrt funktionieren, waschen die für die Transportgenehmigung zuständigen Tierärzte ihre Hände in Unschuld.‘

Business as usual heißt es auch in der Geflügelbranche. Da die Todesrate von Hochleistungsputen und Masthühnern, aber auch von Enten und Legehennen in den Massenställen bei Überschreitung einer bestimmten Wärmebelastung (Enthalpie) besonders hoch ist, haben die Tierschützer die Enthalpiewerte der letzten Tage an bestimmten Orten in Deutschland abgerufen. Ergebnis: Der kritische Enthalpiewert von 67 kJ/kg wurde an mehreren Orten überschritten.

‚Da sich Geflügeltiere nicht durch Schwitzen abkühlen können, helfen sie sich durch Schnabelatmung. Wenn diese in Hecheln übergeht, droht in wenigen Stunden der Hitzetod von Zehntausenden von Tieren‘, erklärt Jaresch. Wie dramatisch die Situation derzeit besonders bei den auf schnellen Fleischzuwachs gezüchteten und in extremer Enge gehaltenen Puten und Masthühnern ist, würden Warnhinweise des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums zeigen. Diese enthalten sogar den Rat, die Tiere vorübergehend nicht zu füttern und den Maststall von außen zu befeuchten und zu kühlen.

Nur eine strikte zeitliche Begrenzung von Transporten sowie ein gesetzliches Verbot von extremer Zucht und Intensivmast könne aber, so der Verband, unermessliches Leid und Todesfälle von landwirtschaftlichen ‚Nutztieren‘ besonders in heißen Sommermonaten wie diesen verhindern.

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Weisheit zu Dürreschäden: Sorgen existenzgefährdeter Betriebe ernst nehmen

Themen: Archiv,Banken,Förderung — info @ 16:08

Berlin (agrar.de) – Bundesministerin Renate Künast hat die Länder in dieser Woche zu einem Meinungsaustausch zu den Auswirkungen der Trockenheit auf die Landwirtschaft eingeladen. Dazu erklärt der Sprecher der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Weisheit:

‚Die Getreideernte 2003 ist weitgehend eingefahren – und nun wird es auch amtlich: Sie ist aufgrund der Trockenheit deutlich geringer als im letzten Jahr. Beim Futter wissen die Landwirte in einigen Regionen Deutschlands nicht mehr, wie sie mit dem geringem Aufwuchs ihren Tierbestand ausreichend versorgen können. Trotz enger Finanzspielräume muss deshalb über Hilfen nachgedacht werden.

Für die Versorgung der Verbraucher wird die extreme Trockenheit kaum Auswirkungen haben: In Zeiten der Globalisierung gibt es keine Probleme, Lebensmittel in ausreichender Menge und Qualität aus anderen Regionen oder Ländern zu beschaffen. Viele Landwirte, vor allem in Brandenburg, Sachsen und Bayern, müssen aber um ihre Existenz fürchten. Die Folgen der Flut im letzten Jahr sind noch nicht überwunden.

Erste Maßnahmen wurden bereits ergriffen: Stillegungsflächen dürfen für Futterzwecke genutzt, die EU-Direktzahlungen dürfen vorzeitig ausgezahlt werden, die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet Kredite zu Sonderkonditionen an und verzeichnet offenbar eine rege Nachfrage. Ich fürchte nur, dass dies nicht ausreichen wird. Zwar muss gerade die Landwirtschaft mit wechselnden Witterungsbedingen leben und der Ruf nach Hilfen des Staates, und insbesondere auch nach Hilfen des Bundes, darf erst ganz am Ende stehen. Landwirtschaftliche Verbände sehen das oft anders.

Aber der Bund darf sich seiner Verantwortung nicht entziehen, wenn das Ausmaß der Existenzgefährdung in einigen Regionen so erheblich ist, wie sich dies derzeit darstellt. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass es angesichts der engen finanziellen Spielräume nur darum gehen kann, unmittelbar existenzgefährdeten Betrieben über die nächsten Monate zu helfen. Gerade wenn vermutet werden kann, dass wir aufgrund von Klimaveränderungen häufiger mit extremen Witterungslagen rechnen müssen, können Hilfen des Staates keine Antwort für die Zukunft sein.

Langfristig helfen können nur eine effektive Klimaschutzpolitik, wie wir sie eingeleitet haben, und eine nachhaltige Landbewirtschaftung einschließlich der Anpassung von Fruchtfolgen und ackerbaulichen Maßnahmen an die veränderten klimatischen Bedingungen. Mit unserer Agrarpolitik unterstützen wir diese Neuausrichtung.‘

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DBV: Nach dem Hochwasser droht den Landwirten ein verfehlter Hochwasserschutz

Themen: Archiv — info @ 15:08

Berlin (agrar.de) – Die geplante Hochwasserschutzpolitik von Bundesumweltminister Trittin (unsere Meldung)kann für viele landwirtschaftliche Betriebe an Flüssen ein unberechenbares Risiko werden, erklärt der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich des Jahrestages der Flut an der Elbe im August 2002. Die in der Gesetzesvorlage von Bundesminister Trittin für die Landwirtschaft geplanten Maßnahmen würden die landwirtschaftliche Nutzung in vom Hochwasser betroffenen Gebieten massiv einschränken und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe gefährden. Stattdessen forderte der DBV konsequentere Schritte zum Hochwasserschutz, wie die Reduzierung der nach wie vor zu hohen täglichen Flächenversiegelung oder das Verbot der Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation. Der DBV betonte aber auch die Bereitschaft der Landwirtschaft, einen konsequenten Hochwasserschutz zu unterstützen. Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe dürfe dieser jedoch nicht nur zu Lasten der Grundeigentümer und Landwirte erfolgen.

Aus Sicht des DBV ist es unverständlich, dass bestehende und mit immensen Investitionen errichtete Deiche jetzt zurückgebaut oder zurückverlegt werden sollen, anstatt sie zu pflegen und zu erhalten. Die Wissenschaft sei sich einig, dass eine Rückverlegung von Deichen aus hydraulischer Sicht nicht geeignet ist, Hochwasserspitzen effizient aufzufangen. Eine Kombination aus Hochwasserpoldern und Versickerungsmaßnahmen sei zielführender, erklärte der DBV. Auch das geplante Verbot von Ackerbau in Überschwemmungsgebieten habe nichts mit Hochwasserschutz zu tun. Erosionsschutz könne durch freiwillige Maßnahmen der Agrarumweltprogramme effizienter durchgeführt werden. Der DBV kritisiert, dass Landwirten unter dem Deckmantel des Hochwasserschutzes ohne jede Rechtfertigung die Produktionsgrundlage entzogen werde (etwa im Ackerbau).

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Bodennutzungshaupterhebung 2003: Mehr Sommer- und weniger Wintergetreide auf dem Ackerland

Themen: Archiv — info @ 15:08

Wiesbaden (agrar.de) – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, werden nach vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung im Jahr 2003 in Deutschland 11,83 Mill. Hektar (ha) Bodenfläche als Ackerland genutzt; das sind 33 Prozent der Fläche Deutschlands. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Ackerfläche geringfügig zugenommen (+ 0,3 Prozent).

Vom gesamten Ackerland werden knapp sechs Zehntel mit Getreide (6,86 Mill. ha) bestellt. Auf 13 Prozent der Ackerfluren wachsen Futterpflanzen (1,58 Mill. ha). Handelsgewächse, u.a. Raps, werden auf knapp 12 Prozent des Ackerlandes oder 1,39 Mill. ha angebaut. Weiterhin werden insgesamt rund 9% der Ackerfläche in Deutschland mit Hackfrüchten (740.000 ha ), Hülsenfrüchten (212.000 ha) sowie Gemüse, Erdbeeren und anderen Gartengewächsen (120.000 ha) kultiviert. 925.000 ha oder 8 Prozent des Ackerlandes sind 2003 Brachland (ohne Anbau von nachwachsenden Rohstoffen).

Die Anbaustruktur hat sich gegenüber dem Vorjahr u.a. wegen der Spätfröste im Frühjahr deutlich verändert: Der mit einem Anteil von 79 Prozent an der gesamten Getreide- und Rapsfläche vorherrschende Anbau von Wintergetreide und Winterraps verringerte sich gegenüber 2002 um 460.000 ha (– 6,7 Prozent).

Der Anbau von Winterweizen (ohne Durum) nahm um 125 000 ha oder 4,2 Prozent auf 2,84 Mill. ha ab. Die Roggenanbaufläche wurde um 198.000 ha auf 531.000 ha reduziert (– 27,2 Prozent). Die Winterrapsfläche beträgt nunmehr 1,22 Mill. ha, das sind 55.000 ha weniger als im Vorjahr (– 4,3 Prozent).

Ausgedehnt wurde dagegen der Anbau von Sommergetreide: So nahm der Anbau von Sommerweizen und Sommergerste um 75.000 ha (+ 157,4 Prozent) bzw. 141.000 ha (+ 23,1 Prozent) auf 123.000 ha bzw. 750.000 ha zu. Auch der Anbau von Körnermais wurde um 68.000 ha oder 22,0 Prozent auf 378.000 ha ausgedehnt.

Grafik: Anbaustruktur auf dem Ackerland in Deutschland im Mai 2003.

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BBV formuliert Anliegen des bäuerlichen Unternehmertums zur Landtagswahl 2003

Themen: Archiv — info @ 15:08

München (agrar.de) – Wenn am 21. September 2003 in Bayern der Landtag gewählt wird, dann werden auch die Bäuerinnen und Bauern im Land die Parteien an ihrer Landwirtschaftspolitik messen. Um ihnen eine fundierte Grundlage für ihre Wahlentscheidung zu bieten, hat der Bayerische Bauernverband (BBV) seine Anliegen und Forderungen an die zur Wahl stehenden Parteien herangetragen. Die Parteivorsitzenden und die Vorsitzenden der Fraktionen sind jetzt gefordert, Position zu beziehen.

Ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung

In dem 20-seitigen Papier legt der Bayerische Bauernverband die Anliegen der bäuerlichen Unternehmerbetriebe zu allen Ebenen der Agrarpolitik dar.

Zuvor macht der Berufsstand deutlich, dass der Kernpunkt der Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21 ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialen Erfordernissen sei. Nachhaltigkeit umfasse aber nicht nur Umweltaspekte, sondern auch die Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und die Berücksichtigung sozialer Aspekte. ‚Unsere Bäuerinnen und Bauern haben gegenüber ihren Familien sowie für die Sicherung der betrieblichen Existenz gerade auch ökonomische und soziale Verantwortung‘, heißt es in der Präambel. Wesentlich sei, dass eine ausreichende Wertschöpfung für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe möglich ist, da dies Arbeitsplätze auf den Bauernhöfen und im vor- und nachgelagerten Bereich absichere. Nur mit fairen Wettbewerbsverhältnissen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, mit gleichwertigen unternehmerischen Entscheidungsfreiheiten und nur mit Unterstützung der Marktarbeit sei die Wirtschaftlichkeit land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zu gewährleisten und die nachhaltige Existenz bäuerlicher Betriebe gesichert.

Der Bayerische Bauernverband erwartet insgesamt von der bayerischen Politik und den in Bayern vertretenen Parteien Unterstützung insbesondere in Fragen des Eigentums, der Erhaltung und Fortentwicklung der Ausgleichszulage, des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms, fairer Wettbewerbsbedingungen, der Aus-, Fort- und Weiterbildung und der Investitionsförderung. Die Marktarbeit – ein zentrales Anliegen des Berufsstandes – müsse weiter gestärkt werden. Dabei spiele auch die Entbürokratisierung und Deregulierung eine entscheidende Rolle. In den Bemühungen um Umwelt- und Naturschutz wünschten sich die Betriebe mehr freiwillige Kooperation statt hoheitliche Maßnahmen.

Auch auf Bundes- und EU-Ebene erwartet der Berufsstand von den Parteien, im Sinne einer bäuerlichen Unternehmenspolitik Einfluss zu nehmen über Bundesrat und Europäisches Parlament.

Das Dokument kann von der Internet-Seite des Verbandes (unter Rubrik ‚Aktuelles-Agrarpolitik‘) abgerufen werden.

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DBV zum Reformpaket der Bundesregierung: Viel Zeit vertan

Themen: Archiv — info @ 14:08

Finanzierungsvorschläge sind ein Affront gegen die Landwirtschaft

Berlin (agrar.de) – Das heute vom Bundeskabinett beschlossene ‚Mammut-Reformpaket‘ bei Steuern, Finanzen und Sozialsystemen ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) kein ausgewogenes Spar- und Wachstumskonzept. Die Belastungen, die sich aus der gekürzten Steuererstattung beim Agrardiesel, durch drastisch erhöhte Krankenkassenbeiträge und durch zusätzliche Bürokratiekosten bei der Umsatzsteuer ergeben, müssen von den Landwirten als Affront empfunden werden. Von solidarischer Lastenverteilung in einer schwierigen finanzpolitischen Situation könne keine Rede sein, so der DBV in einer ersten Reaktion.

Die Bundesregierung wird vom DBV aufgefordert, diese ‚Gerechtigkeitslücke‘ im Reformpaket zu schließen und die schwierigen Markt- und Einkommensbedingungen der Bauern zu berücksichtigen. Nach Dürre und Trockenheit dürfe jetzt kein fiskalpolitischer Hagelschlag die Wirtschafts- und Investitionskraft der Landwirte vollständig zerstören.

Gleichwohl trägt der DBV die allgemeinen Kürzungen und Einsparungen in den gesetzlichen Sozialversicherungen, von denen auch die Landwirte betroffen sind, grundsätzlich mit. Auch die neuen Regelungen am Arbeitsmarkt gehen – wenn auch zögerlich – inzwischen in die richtige Richtung. Viele der Reformen hätten bereits wesentlich früher und entschiedener angepackt werden müssen.

Die ab dem Jahr 2004 geplanten Kürzungen beim Agrardiesel werden vom DBV aber entschieden abgelehnt. Sie sind nichts anderes als eine drastische Steuererhöhung für die

Bauern durch die Hintertür. Die deutschen Bauern haben bereits jetzt mit einer Besteuerung von 25,56 Cent pro Liter Agrardiesel einen Spitzensteuersatz in der EU. Statt neuer einseitiger Belastungen der deutschen Landwirte, muss die Bundesregierung endlich wirksame Schritte zur Harmonisierung der Treibstoffbesteuerung der Landwirtschaft in der EU ergreifen, fordert der DBV. Der Agrardiesel sei keine Beihilfe für die deutschen Landwirte, sondern ein reduzierter Steuersatz, der wegen der sehr geringen Straßennutzung völlig gerechtfertigt sei. Nur etwa 10 Prozent des Agrardiesels werden auf den Strassen verbraucht, 90 Prozent auf dem Feld.

Die geplante Kürzung der Bundesmittel zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung wird als untragbar zurückgewiesen. Die zusätzliche Sonderbelastung der aktiven Landwirte durch eine Kürzung der Bundesmittel um 218 Millionen Euro bei der landwirtschaftlichen Krankenversicherung führt zu Beitragserhöhungen der aktiven Landwirte um durchschnittlich 30 Prozent und teilweise bis 60 Prozent. Dies ist untragbar, unsozial und auch verfassungsrechtlich bedenklich. Von den Landwirten könne und dürfe nicht erwartet werden, die strukturwandelbedingte ‚Alte Last‘ in der Landwirtschaft alleine zu tragen, während die jüngere aus der Landwirtschaft abgewanderte Generation zum Beitragszahler in den allgemeinen Sozialversicherungen geworden sei.

Die von 2005 auf 2004 vorgezogene Steuerreform wird die deutsche Landwirtschaft nach Berechnungen des DBV einmalig um 80 Millionen Euro entlasten. Durch die faktische Abschaffung der Umsatzsteuerpauschalierung erwartet die Bundesregierung aber eine dauerhafte steuerliche Mehrbelastung der Landwirte von etwa 200 Millionen Euro. Das ist auch wegen des zusätzlichen Verwaltungsaufwandes nicht akzeptabel. Der DBV fordert deshalb, die bewährte und unbürokratische Pauschalierungsmöglichkeit bei der Umsatzsteuer unverändert beizubehalten.

Bei der Gewerbesteuer sollen die land- und forstwirtschaftlichen Einzelunternehmen und Personengesellschaften ausgenommen bleiben. Die Bauern zahlen über die Grundsteuer A jährlich etwa 340 Millionen Euro an die Gemeinden. Eine etwaige Doppelbesteuerung der Landwirte über Grund- und Gewerbesteuer hält der DBV für völlig unverhältnismäßig.

Der DBV fordert Bundestag und Bundesrat auf, bei den anstehenden parlamentarischen Beratungen die dringend notwendigen Korrekturen des Paketes nachdrücklich vorzunehmen.

Links zum Thema Verbände, Links zum Thema Agrarpolitik.

Baden-Württemberg: Deutlich geringe Apfelernte erwartet

Themen: Archiv — info @ 14:08

Einbußen wegen nasskalter Witterung während der Blüte und infolge extremer Sommertrockenheit

Stuttgart (agrar.de) – Wie im Vorjahr, so ist auch 2003 bei Äpfeln erneut nur mit einer unterdurchschnittlichen Ernte zu rechnen. Dies wird durch die Ergebnisse der ersten umfassenden Schätzung einer repräsentativen Stichprobe belegt. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wird nach derzeitigem Behang eine Gesamtapfelernte von voraussichtlich knapp 8,6 Millionen Dezitonnen (dt; 1 dt = 0,1 Tonnen) erwartet. Das wäre gegenüber dem Vorjahresergebnis (9,5 Millionen dt) ein Minus von 9 Prozent; das langjährige Mittel 1997/2002 (10,8 Millionen dt) liegt sogar um ein Fünftel höher. Hierfür dürften einerseits die teilweise nasskalte Witterung während der Blütezeit und der dadurch beeinträchtigte Bienen- und Insektenflug sowie andererseits die langanhaltende Trockenheit bei gleichzeitig hochsommerlichen Temperaturen verantwortlich sein.

Aus dem Streu- und Gartenobstbau wird mit einer Erntemenge von 4,4 Millionen dt Wirtschaftsäpfeln gerechnet, die zumeist für die heimische Saft- und Mostproduktion herangezogen werden. Gegenüber der Vorjahresernte entspricht dies einem Rückgang der Produktionsmenge um knapp 12 Prozent.

In den auf Verkaufsproduktion von Tafeläpfeln ausgerichteten Obstplantagen und Intensivanlagen im Marktobstbau liegen die Ertragserwartungen mit 2,6 bis 2,7 Millionen dt um 15 Prozent unter Vorjahresniveau. Nimmt man die aufgrund ihrer Sortenzugehörigkeit aus dem konventionellen Streu- und Gartenobstbau anfallenden Mengen an Tafeläpfeln hinzu, so ergibt sich ein potenzielles Gesamtangebot an Tafeläpfeln von 4,2 bis 4,3 Millionen dt; das sind rund 17 Prozent weniger als im sechsjährigen Mittel.

Regional bestehen beim Ernteaufkommen dieses Jahres erneut charakteristische Unterschiede: Es wird damit gerechnet, dass über zwei Drittel der geschätzten Erntemenge an Tafeläpfeln im Marktobstbau (über 1,8 Millionen dt) auf den Bodenseeraum, das wichtigste Erzeugungsgebiet des Landes, entfallen und weitere knapp 15 bzw. 8 Prozent auf die Obstanbaugebiete in der Rheinebene (390.000 dt) und im Neckartal (220.000 dt).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

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