26. Juni 2003

COPA/COGECA: Die gefassten Beschlüsse untergraben die Gemeinsame Agrarpolitik und lassen Unsicherheit entstehen

Themen: Archiv — info @ 16:06

Brüssel (agrar.de) – In einem Kommentar zu den Beschlüssen, die nach verschiedenen Marathonsitzungen von den Landwirtschaftsministern gefasst wurden, erklärten COPA-Präsident Peter Gaemelke und COGECA-Präsident Marcus H. Borgström:

‚Die europäischen Landwirte und ihre Genossenschaften sind über das Ergebnis der GAP-Reform sehr enttäuscht. Es handelt sich um die einschneidendste Reform, die wir je erlebt haben. Sie untergräbt die GAP und die Zukunft der Landwirtschaft. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft ist in Gefahr.‘

Mit sehr weitreichenden Umsetzungsoptionen ‚à la carte‘ werden diese Beschlüsse zu einer Renationalisierung, insbesondere im Rindfleischsektor, und zu selbst komplexeren Massnahmen führen. Dies ist ein schwerer Angriff gegen die GAP.

Es werden Unsicherheit und Wettbewerbsverzerrungen zwischen Landwirten, zwischen Sektoren und innerhalb von Sektoren, zwischen Regionen und Mitgliedstaaten entstehen, betonte Präsident Gaemelke. Ausserdem sehen die europäischen Landwirte und ihre Genossenschaften grosse Risiken insbesondere für benachteiligte Gebiete.

Diese Reform könnte zu über den Markterlösen liegenden Produktionskosten führen und die Landwirte dazu treiben, ihre Produktion aufzugeben – mit gravierenden Konsequenzen für Genossenschaften. COPA und COGECA bestehen gegenüber der EU-Kommission und dem Rat darauf, die gefassten Beschlüsse rechtzeitig auf ihre Auswirkungen hin zu bewerten, um die notwendigen Korrekturen bei der Umsetzung vorzunehmen.

Wir rufen die Minister auf, volle Verantwortung für ihre Beschlüsse zu übernehmen und in den WTO-Verhandlungen kommenden September in Cancun keine Zweifel darüber entstehen zu lassen, dass dies das letzte Angebot ist. Es kann für die Landwirte nicht in Frage kommen, in der WTO zweimal zu zahlen, sagten abschliessend die Präsidenten.

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