29. Mai 2003

DBV: Landwirtschaft kein Störfaktor bei WTO

Themen: Archiv — info @ 13:05

Sonnleitner wendet sich vor G8-Gipfel an Minister Clement

Berlin (agrar.de) – An der Landwirtschaft werden die WTO-Verhandlungen nicht scheitern – auch dann nicht, wenn Europa seine Anliegen einer eigenständigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Agrarpolitik selbstbewusst einbringt. Diese Einschätzung teilte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, Bundesminister Wolfgang Clement in einem Schreiben anlässlich des am Wochenende beginnenden G8-Gipfels mit. Die EU-Agrarpolitik sei mit den erfolgten Reformen der Agenda 2000 für die laufenden WTO-Runden deutlich besser aufgestellt als in der vorangegangenen GATT-Runde. Insbesondere mit den USA, so Sonnleitner, gebe es keine gravierenden Gegensätze, abgesehen von rhetorischen Unterschieden. Deshalb sollte die EU in den WTO-Verhandlungen selbstbewusst für die Erhaltung einer eigenständigen EU-Agrarpolitik eintreten, großen Wert legen auf Nachhaltigkeit in der Nutzung der Ressourcen sowie handelspolitisch die genetisch veränderten Nahrungs- und Futtermittel richtig einordnen. Auch in Fragen der Gentechnik entwickele Europa eine Regelung der Koexistenz, die außenhandelspolitische Konflikte beseitige.

Im Hinblick auf den Handel mit den Entwicklungsländern zeigte sich Sonnleitner gleichfalls optimistisch, dass man sich bei WTO einige und Vereinbarungen gefunden würden. Europa habe im Handel von Agrarprodukten mit den Entwicklungsländern bereits heute weitaus mehr vorzuweisen, als die USA, Japan, Australien und Neuseeland zusammen. Sonnleitner erwartet bei dem G8-Gipfel eine Initiative Frankreichs zur Eliminierung der EU-Exportbeihilfen für Agrarprodukte in die ärmsten Entwicklungsländer und bat Clement ‚genau zwischen handels- und entwicklungspolitischen Interessen zu differenzieren‘. Agrarexportierende Schwellenländer, wie etwa Brasilien, sollten nicht für sich reklamieren können, wie Entwicklungsländer behandelt zu werden, forderte Sonnleitner. Denn Brasilien betreibe eine Agrarproduktion, die nicht der Schonung und nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen oberste Priorität einräume.

Sonnleitner betonte in seinem Schreiben an Clement den Wert einer leistungs- und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland. Immerhin stelle sie den Kern der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit ca. 4,2 Millionen Beschäftigten in Deutschland dar. Zur Erhaltung dieser Wettbewerbsfähigkeit verlange die Branche keine Abschottung oder neue Handelsbarrieren, sondern einen fairen Wettbewerb mit gleichen Rahmenbedingungen für alle Beteiligten. Dies drohe, so Sonnleitner, bei den laufenden WTO-Verhandlungen aus dem Blickfeld zu geraten. Insbesondere Sozial-, Tierschutz- und Umweltstandards dürften nicht länger ‚in unverbindlichen Nebensätzen‘ abgehandelt werden, sondern müssten ernsthaft und gleichwertig in den Spielregeln für den Welthandel berücksichtigt werden. Schließlich habe gerade die jetzige Regierungskoalition im nationalen Alleingang sogar innerhalb der EU Verschärfungen solcher Standards durchgesetzt. So wie sich die EU-Agrarpolitik den Weltmärkten zuwende, so müssten auch wichtige Verhandlungspartner in WTO anerkennen, dass zur nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln verbindlich Regeln zu vereinbaren sind. Das ‚traurige Beispiel von Millionen Kaffeebauern‘, die trotz bzw. gerade wegen des totalen Freihandels unter der Armutsgrenze leben müssten und in einigen Regionen Raubbau betrieben, dürfe kein Vorbild für Europa sein.

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Erfolgreiches Netzwerk für Ökologischen Landbau

Themen: Archiv — info @ 13:05

Münster (agrar.de) – Seit 1993 wird im Rahmen des Projektes der Leitbetriebe Ökologischer Landbau Nordrhein-Westfalen erfolgreich für die Entwicklung des ökologischen Landbaus gearbeitet. ‚Seit zehn Jahren gibt es ein außerordentlich erfolgreiches Netzwerk für den ökologischen Landbau‘, sagte Landwirtschaftskammer-Präsident Karl Meise, ‚das ist ein echter Grund zum Feiern.‘

Wie er sagte, hat sich in den vergangenen zehn Jahren sehr viel in der ökologischen Landwirtschaft getan. Nach Kenntnis der Landwirtschaftskammern gab es damals in Nordrhein-Westfalen etwa 450 Betriebe mit 12.000 Hektar Nutzfläche, die ökologischen Landbau betrieben. Das war deutlich unter einem Prozent aller Betriebe in diesem Bundesland. Heute sind es weit mehr als 1.000 Betriebe mit mehr als 40.000 Hektar. ‚Wer damals ökologisch wirtschaftete war vielfach noch Außenseiter und wurde von den Berufskollegen kritisch betrachtet‘, blickte der Präsident zurück. Gleichzeitig fehlten der Praxis auch zahlreiche wichtige Erkenntnisse für die nachhaltige und wirtschaftliche ökologische Bewirtschaftung.

Vor diesem Hintergrund wurde die Idee der Leitbetriebe Ökologischer Landbau geboren. Die Entwicklung neuer und weiterentwickelter bestehender ökologischer Produktionsverfahren sollten wissenschaftlich begleitet werden. Ökologische Produktionsverfahren sollten in der Praxis und in der Beratung demonstriert werden. Hinzu kommt ein schneller und zielgruppenorientierter Wissenstransfer von der Wissenschaft und dem Versuchswesen in die Praxis.

‚Kurzum, es galt, den ökologischen Landbau voranzubringen, zum Wohle der Landwirtschafts- und Gärtnerfamilien, die in dieser Wirtschaftsweise eine Zukunft für ihren Betrieb sehen‘, fasste der Präsident die Ziele zusammen. Unter der Leitung des Instituts für organischen Landbau der Universität Bonn, mit Geldern der Europäischen Union sowie des damaligen Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft in Düsseldorf wurden zunächst dreizehn ökologische Betriebe in Nordrhein-Westfalen ausgewählt und ein breites Versuchs- und Demonstrationsprogramm entwickelt. Seither sind in weiten Teilen die Produktionsverfahren im ökologischen Landbau ausgereift und etabliert. Dies gilt für den Futter- und Getreideanbau sowie für den Kartoffelanbau.

Bestehende Biobetriebe können auf eine breite Wissensdatenbank und gut ausgebildete Berater zurückgreifen. Sie haben weiterhin die Möglichkeit, auf zahlreichen ökologischen Leitbetrieben genauer hinzusehen. Der ökologische Landbau in Nordrhein-Westfalen hat u.a. durch die Arbeit mit den Leitbetrieben eine nicht zu unterschätzende Öffentlichkeitswirkung bei Verbrauchern, aber auch in Schulen und Kindergärten, erfahren.

Die Aktivitäten der Forschung wurden in den vergangenen Jahren nochmals deutlich ausgeweitet. Neue Schwerpunkte in der ökologischen Tierhaltung wurden mit zusätzlichen Aktivitäten in den kammereigenen Versuchseinrichtungen erweitert: Der ökologische Milchviehbetrieb in dem Landwirtschaftszentrum Haus Riswick der Landwirtschaftskammer Rheinland erfreut sich einer bundesweit positiven Resonanz. Der ökologische Schweinestall im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe dürfte bundesweit einzigartig sein. Nicht zu vergessen sind die Arbeiten im Gartenbauzentrum Köln-Auweiler der Kammer Rheinland, wo schon seit 25 Jahren Versuche zum ökologischen Obst- und Gemüsebau durchgeführt werden.

Trotz der lobenswerten Aktivitäten in der Vergangenheit warf Präsident Meise auch einen skeptischen Blick in die Gegenwart, in der der Markt für ökologische Lebensmittel ins Stocken zu geraten scheine. Die Erzeugerpreise für Biomilch und Biofleisch seien besorgniserregend. Viele langjährige Biobetriebe fürchteten um ihre Existenz. Der Präsident wies auf den größten zusammenhängenden Verbrauchermarkt in Nordrhein-Westfalen hin. Er erwähnte die schlagkräftigen Partner in der Verarbeitung, im Lebensmitteleinzelhandel und im Naturkosthandel in Nordrhein-Westfalen. Es bestehe bereits eine sehr schlagkräftige Öffentlichkeitsarbeit, bei der alle Beteiligten bis hin zu Bioverbänden und Landwirtschaftskammern zusammenarbeiten würden. Sie alle sollten die gebündelte Fachkompetenz nutzen, um auch für den ökologischen Landbau neue Wege auszuloten und zu beschreiben.

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Rheinland-Pfalz: Streit um zusätzliche FFH-Gebiete

Themen: Archiv — info @ 11:05

Landwirtschaftskammer: Beschluss der Landesregierung ohne ausreichende Beteiligung des Berufsstandes unmöglich – Regionale Informationsveranstaltungen in ganz Rheinland-Pfalz

Mainz (agrar.de) – Die Vorgehensweise des Ministeriums für Umwelt und Forsten bei der zusätzlichen Ausweisung von Flora-Fauna-Habitat-Gebieten hat der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Günther Schartz nochmals schärfstens kritisiert. In einem Brief an Umweltministerin Margit Conrad verurteilte er nicht nur Art und Zeitablauf der Informationspolitik der Landesregierung, sondern auch die Tatsache, dass vor einer endgültigen Entscheidung noch zahlreiche Fragen unbeantwortet geblieben sind.

Schartz betonte, dass er kein Verständnis für die Ausdehnung der Gebietskulisse von bisher 6,9 Prozent auf jetzt 12 Prozent der Landesfläche habe – entgegen der Aussagen vom Februar, nach denen nur von der EU beanstandete Gebiete hinzugefügt werden sollten.

Die berufsständische Vertretung könne laut Schartz erst dann eine endgültige Stellungnahme abgeben, wenn folgende Fragen erschöpfend beantwortet seien:

• Ist eine uneingeschränkte Änderung der Nutzungsart, z.B. die Umwandlung von Grünland zu Ackerland möglich? • Bleibt der Anbau aller Kulturen, z.B. Mais möglich? • Ist die Anwendung aller durch die ‚gute fachliche Praxis‘ definierten Produktionsverfahren möglich? • Ist das Roden von abgängigen Obstbäumen möglich? • Bleibt das Roden von Forstflächen möglich? • Ist das Roden und Anlegen von Weinbergsflächen möglich? • Ist bei den jetzt ausgewiesenen Gewässerabschnitten uneingeschränkt noch eine Gewässerunterhaltung möglich? • Ist das privilegierte Bauen im Außenbereich ohne weitere Einschränkung möglich? • Ist das Land bereit, bei der Einschränkung der ‚guten landwirtschaftlichen Praxis‘ den betroffenen Bauern einen angemessenen Ausgleich zukommen zu lassen? • Ist das Land bereit, die Schadensermittlung durch die Landwirtschaftskammer oder amtlich vereidigte landwirtschaftliche Sachverständige vornehmen zu lassen?

Eine klare und verbindliche Beantwortung dieser Fragen sei die Voraussetzung für die Abgabe einer Stellungnahme zur sogenannten Suchkulisse, so Präsident Schartz. Er verlange eine umfassende und verbindliche Information für die Bauern und Winzer dieses Landes. Daher lädt er zusammen mit den Bauern- und Winzerverbänden Rheinland-Nassau und Rheinland-Pfalz Süd zu regionalen Informationsveranstaltungen ein, bei denen sich Vertreter des Umweltministeriums den Fragen der Landwirtschaft, des Weinbaus und des Forstens stellen müssen. Die Veranstaltungen finden an folgenden Terminen statt:

• für die Kreisverbände Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück in Simmern am 10. Juni um 14. 30 Uhr in der Geschäftsstelle des Bauernverbandes, • für die Kreisverbände Alzey- Worms und Mainz- Bingen in Wörrstadt am 10. Juni um 10.00 Uhr im Hotel Wasseruhr im Gewerbepark Wörrstadt, • für die Kreisverbände Kusel, Kaiserslautern, Donnersbergkreis und Süd-Westpfalz in Kaiserslautern am 16. Juni um 14.00 Uhr im Hotel Barbarossahof, • für die Kreisverbände Bitburg-Prüm, Daun, Trier und Bernkastel-Wittlich in Schweich am 20. Juni um 9.30 Uhr im Hotel Leinenhof, • für die Kreisverbände Ahrweiler, Mayen-Koblenz und Cochem-Zell in Welling am 20. Juni um 14.00 Uhr im Hotel zur Post, • für die Kreisverbände Ludwigshafen, Bad Dürkheim, Südliche Weinstrasse und Germersheim in St. Martin am 23. Juni um 14.00 Uhr im Haus am Weinberg, • für die rechtsrheinischen Kreisverbände im Langenhahn am 30. Juni um 14.00 im Gasthaus Brücker.

Selbstverständlich ist es auch möglich, dass interessierte Bauern und Winzer Veranstaltungen in der Nachbarregion besuchen.

Links zum Thema Landschaft und Natur, Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

VLN-Sachsen: „agra“ dilettantisch vorbereitet

Themen: Archiv — info @ 11:05

Markleeberg/Beierfeld (agrar.de) – Der sächsische Verband der Landwirte im Nebenberuf (VLN) hat sich über die schlechte Organisation der Landwirtschaftsausstellung ‚agra‚ beklagt. ‚Das Management muss endlich professionell arbeiten, sonst hat die Messe keine Zukunft‘, sagte VLN-Landeschef Matthias Schreier. Die Organisation der Schau sollte an die Leipziger Messegesellschaft vergeben werden. ‚Ich bin mir sicher, dass dann der Dilettantismus ein Ende findet‘, so Schreier. Kritik übte der Verband vor allem am Veranstaltungsmanagement und dem unvollständigen Programmheft.

Der Hintergrund der Kritik: Ein Forum des Verbandes der Landwirte im Nebenberuf hatte die Messeleitung kurzfristig in ein abgelegenes Haus verlegt. Selbst die Referenten fanden den Weg nicht. Die Eingangstür wurde verriegelt, sodass einige Gäste keinen Zugang fanden. Eine Hochzeit, die gleichzeitig in dem Haus gefeiert wurde, störte die Diskussion, so der VLN. Außerdem sei das Programmheft der ‚agra‘ unvollständig gewesen: einige Veranstaltung hätten gefehlt, Aussteller seien unerwähnt geblieben.

Die Messe hatte die die Firma ‚messe team Raschke-Kämpfe-Röder GbR‘ aus Leipzig organisiert.

Ironischer Brief

Folgenden ironischen Brief haben die Nebenerwerbswirte an den Messeorganisator geschickt, indem sie sich über die misserable Organisation der ‚agra‘ beschweren:

Sanne/Waschleithe, den 26. Mai 2003

Offener ‚Dankesbrief‘ des DBN an das messe team Raschke-Kämpfe-Röder GbR

Sehr geehrte Damen und Herren!

In diesem Jahr war der Deutsche Bundesverband der Landwirte im Nebenberuf e.V. (DBN) nach 1991 zum zweiten Mal auf der agra vertreten. Da auch von Ihrer Seite ein Interesse an einem attraktiven agrarpolitischen Rahmenprogramm bekundet wurde, hatte der DBN bei Ihnen im Februar 2003 ein Agrarpolitisches Forum auf der agra 2003 angemeldet. Mit Schreiben vom 05. März bestätigten Sie, dass Sie die Veranstaltung für den 24. Mai 2003 von 10.00 – 13.00 Uhr ‚eingetragen‘ haben.

Mit dieser Zusage machten wir uns an die Vorbereitung und konnten als Hauptreferenten den parlamentarischen Staatssekretär im BMVEL, Dr. Gerald Thalheim gewinnen. Als wir Ihnen die endgültige Tagesordnung zusandten, entstand plötzliche Verwirrung, da sich niemand an die Anmeldung vom Februar/März erinnern wollte.

Aber Sie waren sofort in der Lage, uns einen anderen Tagungsort zuzuweisen. Ein Tagungsort, den wir so nicht erwarten konnten, das ‚Weiße Haus‘ im agra- Park. Exklusives historisches Ambiente, und nur 20 min Fußweg vom Haupteingang der agra entfernt. Zudem bestens ausgeschildert, wenn auch mit wenigen kleinen, zum Teil beschädigten Wegweisern. Aber man kann ja von jedem agra- Besucher eine gewisse Ortskenntnis erwarten. Das ‚Weiße Haus‘, ein denkmalgeschütztes kleines Schloss, ist zudem herrlich in einem Landschaftspark eingebettet, so dass es auch ein idealer Ort für Hochzeiten ist. Daher hat sicherlich auch die Stadt Markkleeberg dort ein Standesamt eingerichtet. Die Referenten und Teilnehmer wurden freundlich von den Standesbeamten und Brautpaaren, samt Hochzeitsgesellschaft begrüßt. Eine besondere Überraschung hatten Sie auch für uns zu bieten. Als der Staatssekretär mit dem Referat begann, wurde sein Redebeitrag vom Hochzeitsmarsch eingeleitet. Eine Ehrung, die dann auch den anderen Referenten zuteil wurde. Eine solche Wertschätzung hat sicher noch niemand auf einem agrarpolitischen Forum erfahren dürfen.

Besonders müssen wir uns aber für die zuvorkommende Hilfe bedanken, die Ihre Mitarbeiter an den Eingängen und im Ausstellungsgelände uns leisteten. Auf die Frage von Interessenten, wo das agrarpolische Forum stattfinde, wussten eigentlich alle eine Antwort, meist sogar mehrere Antworten. Auch der langjährige agrarpolitische Sprecher der CDU im Landtag von Sachsen und heutige Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Jahr wurde prompt an sein Ziel geführt, natürlich erst, nachdem man ihm mit sachkundigen Ortsangaben über die agra geschickt hat. Aber dass verstehen wir, denn eine ganz uneigennützige Unterstützung durften wir nicht erwarten, genauso wenig wie eine Vorankündigung unserer Veranstaltung in den Infomaterialien und Programmen der agra, oder kostenlose Ausstellerausweise für unseren Messestand.

Hingegen wurden wir von Ihrer Sorgfalt überrascht, welche Sie walten ließen, damit unsere Veranstaltung nicht von sich verspätenden Teilnehmern gestört wird. Einfach die Eingangstür abschließen. Eine tolle Idee, die sicherlich bei anderen Veranstaltungen unseres Verbandes Nachahmung finden wird. Insgesamt war es eine tolle Zusammenarbeit mit Ihnen, die uns sicherlich im Juni 2005 wiederkommen lässt. Und sicherlich werden wir dann auch wieder Werbung für Sie machen, Faltblätter verschicken und die Post des Bundesverbandes und der Landesverbände mit Ihren Aufklebern versehen. Schließlich wollen wir, ebenso wie Sie, dass die agra 2005 ein noch größerer Erfolg wird als die agra 2003. Sie sind auf jedem Fall auf dem richtigen Weg.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Schreier (Landesvorsitzender VLN Sachsen / stellv. Bundesvorsitzender) Jens Reichardt (Landesvorsitzender VLN Sachsen-Anhalt / Bundesgeschäftsführer)

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Fleißige Kühe im Rheinland

Themen: Archiv — info @ 10:05

Bonn (agrar.de) – Die rheinischen Kühe warten mit einer hohen Milchleistung auf. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn hin. Immerhin erreichten nach Angaben des Landeskontrollverbandes Rheinland im vergangenen Jahr die insgesamt 148.000 unter Milchleistungsprüfung stehenden Kühe im Rheinland eine Milchleistung von 7.578 kg Milch. Gegenüber dem Vorjahr konnten sie damit ihre Leistung noch einmal um 226 kg steigern.

In den einzelnen Kreises des Rheinlands fiel jedoch die mittlere Milchleistung je Kuh sehr unterschiedlich aus. Die höchste Milchleistung erbrachten mit 8.192 kg Milch die Kühe im Kreis Kleve. Auf Platz zwei folgten die Kühe aus dem Kreis Wesel mit 8.052 kg Milch, Platz drei in der Milchleistung übernahmen die Kühe des Rheinisch Bergischen Kreises mit 7.640 kg. Auf den Plätzen vier und fünf der Milchleistungsskala tummelten sich die Kühe aus dem Kreis Neuss mit 7.575 kg und die Kühe aus dem Kreis Heinsberg mit 7.465 kg. Im Mittelfeld lagen die Kühe aus dem Kreis Viersen mit einer Milchleistung von 7.361 kg, aus dem Kreis Aachen mit 7.265 kg, aus dem Kreis Düren mit 7.157 kg und dem Oberbergischen Kreis mit 7.105 kg. Die Schlusslichter im Milchleistungsvergleich bildeten der Erftkreis mit 7.047 kg, der Kreis Mettmann mit 6.981 kg, der Kreis Euskirchen mit 6.919 kg und schließlich der Rhein-Sieg-Kreis mit 6.870 kg.

Die zum Teil erheblichen Unterschiede der Milchleistung in den einzelnen Kreisen des Rheinlands sind unter anderem auf die verschiedenen Rassen in den Regionen und die Unterschiede in Klima und Bodennutzung zurückzuführen.

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Entscheidung der Kommission zum Schutz gegen die Geflügelpest in Deutschland

Themen: Archiv,Tierseuchen — info @ 09:05

Brüssel (agrar.de) – In seiner gestrigen Sitzung hat der Ständige Veterinärausschuss über die Seuchenlage in Belgien, den Niederlanden und Deutschland beraten.

Die von den Geflügelwirtschaftsverbänden und der Landesregierung NRW aufgrund der aktuellen Seuchenlage geforderten Erleichterungen für NRW konnten in Brüssel fast in vollem Umfang – wenn auch nicht ganz so zeitnah wie erhofft – durchgesetzt werden, so der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).

Die Entscheidung vom 12. Mai 2003 soll wie folgt geändert werden:

• Aus dem rechtsrheinischen Teil von NRW (Gebiet B) können neben Schlachtgeflügel und Eintagsküken zusätzlich auch Junghennen und anderes Aufzuchtgeflügel in einem amtlich überwachten Betrieb oder Stall im Inland eingestallt werden, in dem kein anderes Geflügel gehalten wird und die Veterinärbehörden beider Betriebe zustimmen.

• Aus dem linksrheinischen Teil von NRW (Gebiet A) kann Schlachtgeflügel in das gesamte Bundesgebiet verbracht werden.

• Am 2. Juni 2003 ab 24.00 Uhr werden – im Sinne einer weiteren Regionalisierung – die Restriktionen der EU-Entscheidung auf den linksrheinischen Teil von NRW (bisher Gebiet A) begrenzt.

Dies bedeutet, dass die Restriktionsmaßnahmen der EU – insbesondere auch das Exportverbot in andere Mitgliedstaaten – rechtsrheinisch nicht mehr gelten.

Gleichzeitig treten ab diesem Datum im linksrheinischen Teil von NRW die bisher rechtsrheinisch geltenden Rstriktionen in Kraft

• Damit kann aus diesem Gebiet dann Schlachtgeflügel in ganz Deutschland verbracht werden und Eintagsküken und Junghennen und anderes Aufzuchtgeflügel in einem amtlich überwachten Betrieb oder Stall im Inland eingestallt werden, in dem kein anderes Geflügel gehalten wird und die Veterinärbehörden beider Betriebe zustimmen.

Diese Erleichterungen setzen voraus, dass keine neuen Ausbrüche der Geflügelpest in Deutschland festgestellt werden.

Diese Regelung tritt – formal – in Kraft, sobald die Entscheidung der EU von der Bundesregierung in deutsches Recht umgesetzt wurde.

Dies wird in der ‚Verordnung über zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen die Klassische Geflügelpest‘ vom 16. Mai 2003 geschehen.

Mit der Veröffentlichung der entsprechenden Änderungs-Verordnung im Bundesanzeiger wird am Samstag, dem 31. Mai 2003 gerechnet, so dass die Vorschriften ab Sonntag 1. Juni 2003 in Kraft treten.

Die Entscheidung der Kommission gilt zunächst bis zum 24. Juni 2003 um 24.00 Uhr.

Die weitere Entwicklung der Seuchenlage wird in der Sitzung des Ständigen Veterinärausschusses am 13. Juni 2003 nochmals überprüft.

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28. Mai 2003

Bioland: EU-Agrarreform gefährdet Existenz der hessischen Biomilchbauern

Themen: Archiv — info @ 16:05

Grünberg (agrar.de) – ‚Sollte Ende Juni die EU-Agrarreform beschlossen werden, können die Milchbauern ihre Ställe zumachen‘, skizziert Gerald Wehde, Geschäftsführer des Bioland Verbandes in Hessen, anlässlich des Internationalen Tages der Milch am 1. Juni die Folgen der geplanten EU-Agrarreform. ‚Schon heute können die Landwirte kaum kostendeckend Milch produzieren, weil die Grünlandregionen gegenüber den Ackerbaustandorten bei den Flächenprämien benachteiligt werden. Diese Ungerechtigkeit wird durch die EU-Agrarreform noch weiter verstärkt‘, so Gerald Wehde.

In ihrem Midterm-Review schlägt die Europäische Kommission eine umfassende Agrarreform vor, die auch die Milchproduktion Europas betrifft. So soll die Milchquotenregelung über das Jahr 2008 hinaus erhalten bleiben, aber automatisch um 1 Prozent pro Jahr erhöht werden, obwohl es schon jetzt Überschüsse gibt. Weiterhin soll der EU-Richtpreis für Milch über fünf Jahre hinweg um insgesamt 28 Prozent von heute 30.98 Cent/kg auf 22 Cent/kg gesenkt werden. Für die Preissenkungen sind zwar Teilkompensationen von knapp 50 Prozent vorgesehen, die aber nicht ausreichen.

Die hessischen Biobauern fordern von der EU, dass

1. das Milchquotensystem über das Jahr 2008 hinaus fortgesetzt wird,

2. die Ausweitung der Milchquoten nicht festgelegt wird, sondern die Mengen flexibel angepasst werden, um dadurch Angebot und Nachfrage ausgleichen zu können

3. der EU-Richtpreis für Milch nicht gesenkt wird und

4. EU-weit eine Grünlandprämie eingeführt wird.

In typischen Grünlandregionen wie den hessischen Mittelgebirgsregionen stammt bis zu 80 Prozent der Wertschöpfung der Landwirtschaft aus der Milcherzeugung. Ein Rückgang der Landwirtschaft hätte fatale Folgen für die Kulturlandschaft und damit für den Tourismus. Historisch betrachtet ist die Vielfalt der Kulturlandschaften zum größten Teil erst durch Viehhaltung und Weidenutzung entstanden. Denn Milchrinder sind die wichtigsten Nutzer des Grünlandes.

Links zum Thema Bio-Landbau, Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

Geflügelpest: WLV unterstützt Geflügelhalter

Themen: Archiv,Tierseuchen — info @ 15:05

Gerichtliches Eilverfahren soll Ausfuhr von Junghennen aus rechtsrheinischem Teil von NRW ermöglichen – Verordnung des Bundes rechtlich nicht haltbar – Neben wirtschaftlichen Schäden erhebliche Tierschutzprobleme in den Geflügelställen

Münster (agrar.de) – Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat eine Münsteraner Anwaltskanzlei beauftragt, im Wege eines Eilverfahrens gegen das nicht nachvollziehbare Handelsverbot für Junghennen in der nationalen Verordnung des Bundes gerichtlich vorzugehen. Außerdem würden zur Zeit Schadensersatzansprüche der betroffenen Betriebe gegenüber dem Bund geprüft.

Hintergrund sind die aufgrund der am 13. Mai 2003 in einem Betrieb im rheinischen Kreis Viersen bestätigten Geflügelpest eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen. Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission mit Entscheidung vom 16. Mai Regelungen veröffentlicht, die Maßnahmen zum Schutz gegen die Geflügelpest in Deutschland beinhalten. Diese sehen u.a. verschiedene Maßnahmen zur Verhütung der Seuchenverschleppung vor und beinhalten insbesondere ein Beförderungsverbot für lebendes Geflügel und Bruteier in Nordrhein-Westfalen.

Abweichend von diesem Beförderungsverbot können jedoch die zuständigen Behörden (Veterinärbehörden) genehmigen, dass aus dem rechtsrheinischen Teil NRW Erzeugnisse auch in andere Bundesländer transportiert werden können. Nach der Entscheidung der EU-Kommission sind dieses u.a. Eintagsküken und Junghennen, die zu einem amtlich überwachten Betrieb oder Stall, in dem kein anderes Geflügel gehalten wird, befördert werden sollen.

Entgegen dieser EU-Entscheidung gilt nach der Verordnung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) vom 15. Mai diese Ausnahmeregelung jedoch nur für Eintagsküken und nicht für die Junghennen. Dieses Verbringungsverbot hat mittlerweile neben den wirtschaftlichen Schäden zu erheblichen Tierschutzproblemen in den Geflügelställen geführt

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Ein Schwein auf Tour

Themen: Archiv — info @ 15:05

Münster/Berlin (agrar.de) – Mit einer ungewöhnlichen Aktion setzt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) seine Aktivitäten im Rahmen der bundesweiten Aktion ‚Lebensmittel sind mehr wert‘ fort: Der westfälische Bauernverband schickt ein überdimensionales Schwein auf die Reise nach Berlin.

Das Schwein, ganze 4 Meter hoch und 9 Meter lang (Bild) wird sich, gezogen von einem Traktor, am 9. Juni in Greven bei Münster auf den 560 Kilometer langen Weg nach Berlin machen. 10 Tage soll es unterwegs sein und allen Kreisverbänden an der Reisestrecke die Möglichkeit bieten, Veranstaltungen und Protestaktionen zur aktuellen Situation in der Landwirtschaft zu gestalten. Die Landesbauernverbände in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg unterstützen die Aktion, deren Schlußpunkt eine Gespräch mit Landwirtschaftsministerin Renate Künast am 18. Juni in Berlin bilden soll. ‚Die Aktion ist als Protest-Demo gegen Niedrigpreise organisiert‘, so WLV-Präsident Möllers. Daher werde auf der Tour jeweils in den größeren Städten eine Veranstaltung organisiert.

Geboren wurde die Aktion ‚Ein Schwein auf Tour – Saustark gegen Preisdumping‘ im Landwirtschaftlichen Ortsverband Greven, der bereits im Rahmen der Grünen Woche von sich reden machte, als sich vier Aktive – verkleidet als Rind, Schwein, Huhn und Bauer – der Bundeslandwirtschaftsministerin in den Weg stellten, um ihr eine Resolution zu überreichen.

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Landvolk: Kürzung der Rinderprämie trifft Mäster erheblich

Themen: Archiv — info @ 15:05

Hannover (agrar.de) – Gerade gibt der Markt für Rindfleisch wieder leichten Anlass zum Optimismus, schon trifft die Mäster neue Ungnade. Die so genannte Rinderprämie soll um 13,4 Prozent gekürzt werden. Dies wurde nach Angaben des niedersächsischen Landvolk-Pressedienstes erst kurz vor der Auszahlung der Prämien bekannt.

Je Tier sollen den Landwirten nun 28 Euro weniger je Bulle überwiesen werden, bei Ochsen reduziert sich der Betrag sogar um 40 Euro. Um 13 Euro geringer fällt die Prämie bei extensiven Haltungsverfahren aus. Nach Einschätzung des Landvolkverbandes trifft diese Kürzung die Betriebe in einer Phase mit ohnehin angespannter Liquididät. Es werden daher fatale wirtschaftliche Folgen befürchtet.

Hintergrund der vorübergehenden Kürzung ist eine Beschneidung des nationalen Prämienplafonds. Die Rinderprämie ist Bestandteil der Agenda 2000 Beschlüsse und wurde in den Jahren bis 2001 aufgrund des BSE-Geschehens nicht ausgeschöpft. Für die Jahre 2002 und 2003 wurde daher eine vorübergehende Senkung des Prämienplafonds beschlossen, die nun zum Tragen kommt. Schon damals hatte der Berufsstand den neuen Plafonds als zu gering erachtet und bei Wiederbelebung des Marktes eine Aussetzung der vorübergehenden Kürzung gefordert. Für das Jahr 2002 haben die Mäster für 238.500 Tiere zuviel Prämienrechte beantragt. Da auf der anderen Seite die Schlachtprämie für Kälber nicht ausgeschöpft wurde, schlägt der Berufsstand für 2002 eine interne Verrechnung beider Bereiche vor. Im Jahr 2003 sollte die vorübergehende Kürzung der Prämienrechte unverzüglich zurück genommen werden.

Links zum Thema Rinder, Links zum Thema Förderung.

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