Mecklenburg-Vorpommern: Landwirte schöpften Milchquote nicht aus
Molkereien erhielten im Wirtschaftsjahr 2002/2003 rund 1,5 Mio. Tonnen Milch
Schwerin (agrar.de) – Die Milchproduktion in Mecklenburg-Vorpommern ist im vergangenen Milchwirtschaftsjahr 2002/2003, das am 31. März zu Ende ging, weiter gesunken. Die Milcherzeuger aus Mecklenburg-Vorpommern erfüllten danach ihre Milchreferenzmengen nur zu 94,9 Prozent – im Vorjahreszeitraum waren es noch 96,4 Prozent gewesen. Betriebe aus anderen Bundesländern nutzten die Unterlieferungen der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern für eigene Lieferungen und hoben dadurch den Landesdurchschnitt um zwei Prozent auf fast 97 Prozent. Insgesamt wurden 1,508 Mio. Tonnen Milch an die Molkereien im Land geliefert. Bundesweit wurde die Quote für das zurückliegende Milchwirtschaftsjahr zu fast 100 Prozent ausgenutzt.
‚Die Ursachen für die sinkende Milchproduktion sind vielschichtig‘, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD). Zwar konnten die Milchleistungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden, doch sind die Milchkuhbestände in den Betrieben in dem Maße gesunken, dass der Kuhbestand nicht mehr ausreicht, die vorhandenen Milchlieferrechte auszunutzen. Ursache dafür sind unter anderem Fruchtbarkeitsprobleme, Tiergesundheitsprobleme, sehr hohe Kälberverluste und nicht zuletzt Managementprobleme einiger Milchviehbetriebe im Land. Das Landwirtschaftsministerium fordert die Landwirte deshalb auf, die bestehenden Beratungsangebote von Instituten und Verbänden im Land zu nutzen.
Eine deutliche Verbesserung wird in diesem Jahr nicht erwartet, allerdings lassen die Anlieferungsmengen der Monate Januar und Februar 2003 zu den Vergleichsmonaten im Vorjahr eine Steigerung erkennen. ‚Wir erwarten für das Milchwirtschaftsjahr 2003/2004 eine etwas positivere Tendenz‘, ist Minister Backhaus optimistisch.
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