20. März 2003

Erzeugung von Geflügelfleisch nimmt zu

Themen: Archiv — info @ 12:03

Produktionszuwachs konnte nur knapp mit steigendem Verbrauch mithalten

Hannover (agrar.de) – Auf den Tellern der Bundesbürger liegt immer häufiger Fleisch vom Geflügel. Wie der niedersächsische Landvolk-Pressedienst mitteilt, spiegelt sich der wachsende Verbrauch auch in der Produktion wider: Der Fleischanfall in den deutschen Geflügelschlachtereien hat sich seit Anfang der neunziger Jahre kräftig erhöht. 1991 schlugen in der Statistik 510.000 Tonnen (t) Geflügelfleisch zu Buche. Zehn Jahre später waren es bereits 822.700 t und im Jahr 2002 stieg die Erzeugung auf 855.000 t, das waren rund 345.000 t mehr als 1991.

Der größte Produktionsanteil des vergangenen Jahres entfiel wie in 1991 auf Jungmasthühner, die größten Steigerungsraten verzeichnete jedoch das Putenfleisch. 1991 verarbeiteten die Schlachtereien 306.600 t Fleisch von Jungmasthühnern, der Anteil von Putenfleisch war mit 142.500 t nur halb so hoch. Im Jahr 2001 wurden bereits 419.400 t Hähnchenfleisch verarbeitet, die Puten hatten allerdings mit 333.000 t deutlich aufgeholt. Im vergangenen Jahr stieg die Verarbeitungsmenge von Hähnchenfleisch um weitere 0,6 Prozent auf 421.700 t, während Putenfleisch in der Statistik sogar mit einem Produktionszuwachs um 8,1 Prozent auf 360.000 t ausgewiesen wird.

Als Veredlungsregion Nummer eins in Deutschland nimmt Niedersachsen auch in der Erzeugung von Geflügelfleisch den Spitzenplatz ein. Bei Puten kommt fast jedes zweite und bei Masthähnchen sogar mehr als jedes zweite in Deutschland erzeugte Tier aus einem Stall zwischen Ems und Elbe. Die Daten der letzten verfügbaren Viehzählung vom Mai 2001 weisen einen Bestand von 28,2 Millionen Masthühnern und 4,6 Millionen Puten in Niedersachsen aus. Trotz der starken Produktionsausweitung hat Deutschland jedoch weiterhin einen großen Einfuhrbedarf an Geflügelfleisch. Der gesamte Bedarf im Jahr 2001 konnte aufgrund der großen Nachfragesteigerung nur zu 62,8 Prozent gedeckt werden.

Denn bei Geflügelfleisch greifen die Bundesbürger gern zu: In 2001 gönnte sich jeder Bundesbürger rund 18,9 kg, in 2002 waren es mit 17,9 kg etwas weniger. Langfristig wächst der Verbrauch um jährlich rund 0,5 Kilogramm (kg) im Schnitt. In anderen EU-Ländern ist der ‚Hang zum Federvieh‘ bereits heute viel stärker ausgeprägt: So brachten es die Franzosen in 2001 bereits auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 26,5 kg, die Briten auf 30 und die Iren sogar auf 36 kg, während der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in der EU 23,6 kg erreicht. Dies ist gerade einmal die Hälfte des Geflügelfleischverbrauchs, den die Bürger des ‚Weltmeisters‘ in dieser Disziplin aufweisen: Jeder US-Amerikaner brachte es in 2001 statistisch gesehen auf über 47 Kilo.

Links zum Thema Geflügel, Links zum Bundesland Niedersachsen.

Die Milch macht“s! Wie lange noch?

Themen: Archiv — info @ 12:03

Die Vorschläge der EU zur Milchpolitik treffen auf Widerstand. Bauern, Umweltschützer, Verbraucher und Tierschützer wollen den Preisverfall bei Milch nicht hinnehmen.

Bonn (agrar.de) – ‚Die Milch macht’s! Wie lange noch?‘. Unter diesem Titel diskutierten die Verbände des AgrarBündnisses gestern in Bonn die Situation unseres Lebensmittels Nr. 1.

Das AgrarBündnis mit seinen Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Tierschutz, Verbraucher- und Entwicklungspolitik war sich einig: Die komplexen Zusammenhänge in der Milchwirtschaft erfordern eine gemeinsame Strategie zum Nutzen aller. Angesichts der großen und vielfältigen Probleme ruft das AgrarBündnis Ministerin Künast auf, einen Milchgipfel einzuberufen, an dem alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind.

Das AgrarBündnis spricht sich vehement gegen eine Ausdehnung der Milchquote, aus, wie sie von der EU geplant wird (in Europa darf nur eine genau festgelegte Menge – ‚Quote‘ – an Milch produziert werden). Bei einer stagnierenden Nachfrage hätte jede Ausweitung der Mengen eine drastische Preissenkung für die Bauern zur Folge. Bereits jetzt sind die Preise für Milch soweit gefallen, dass viele Bauern nicht mehr kostendeckend Milch erzeugen können. Alle Verbände sprachen sich gegen eine Milchpolitik aus, die zu einem weiteren Zwang zur Intensivierung der Milcherzeugung und letztlich zur Zerstörung von bäuerlichen Betriebsstrukturen führe.

50 Prozent der Arbeitsplätze und 25 Prozent der Einkommen in der Landwirtschaft hängen an der Milchwirtschaft. Die Einkommen der Milchviehbetriebe befanden sich im innerlandwirtschaftlichen Vergleich schon immer am unteren Ende – jetzt drohe der Kollaps.

Hubert Weiger vom Bund für Umwelt und Naturschutz machte deutlich, dass insbesondere der Milcherzeugung auf Grünland das endgültige Aus drohe. Grünland sei in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen: ‚Wie es in der Milchwirtschaft weitergeht, ist eine zentrale Frage des Naturschutzes. Grünland hat eine große Bedeutung sowohl für den Artenschutz, für Erosionsschutz, aber auch für Kulturlandschaft und Tourismus. Wenn der Erhalt von Grünland nicht durch Nutzung gesichert wird, sind auch alle Hochwasserschutzprogramme zum Scheitern verurteilt.‘

Weiger rechnete vor, dass bei einem Preisrückgang von nur 4 Cent pro Liter Milch den Bauern so viel Geld verloren gehe, wie Bund und Länder in Deutschland insgesamt an staatlichen Fördermitteln für umweltfreundliche Landwirtschaft zusammen ausgebe. Deshalb sei ein hoher Milchpreis nicht nur für die Bauern, sondern auch für den Naturschutz eine zentrale Forderung.

Von zentraler Bedeutung sei eine einheitliche Flächenprämie, so Bernd Voß von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Damit könne die derzeitige Benachteiligung von Grünland gegenüber Ackerkulturen aufgehoben werden. In Bezug auf die schlechte Situation der europäischen Landwirtschaft bei den Verhandlungen in der WTO betonte Voß, dass die EU nicht Opfer, sondern eher Täter sei. In allen anderen Wirtschaftsbereichen plädiere die EU für eine weitere Liberalisierung. Wenn man so verhandle, könne man natürlich nicht gleichzeitig auch noch den notwendigen Schutz für die heimische Landwirtschaft aufrecht erhalten.

Die aktuelle Entwicklung in der Milchviehhaltung hat auch Auswirkungen auf den Tierschutz. Barbara Rempe vom Deutschen Tierschutzbund monierte, dass Fütterung und Haltung häufig nicht artgerecht seien und dass der ökonomische Druck einer Zucht führe, die den natürlichen Ansprüchen der Tiere nicht entspräche. Sie forderte verbindlichen Haltungsvorschriften zur Rinderhaltung, wie es sie für Kälber und Legehennen gibt.

Friedrich von Homeyer von Demeter beklagte ein zunehmend entfremdetes Verhältnis zu Lebensmitteln; Qualität und Agrarkultur seien im Verhältnis zum ‚Preisbewusstsein‘ in den Hintergrund getreten. Auch der Ökologische Landbau stehe vor großen Problemen, weil die notwendigen Preise für die aufwendig erzeugte Milch nicht mehr realisiert werden könnten.

Bei den Verbrauchern hat die Milch immer noch einen sehr guten Ruf. Sie war bisher kaum von Lebensmittelskandalen betroffen. Für Brigitta Poppe von der Verbraucherinitiative ist jedoch der aktuelle niedrige Preis der Skandal. Die Dumpingpreise, mit denen einige deutsche Lebensmittelketten derzeit Kunden anziehen, seien fatal. Für die Verbraucher entstehe der Eindruck, dass die Preisspirale auch für Grundnahrungsmittel ohne Ende nach unten weitergehen könne, ohne dass es irgendwo Einschränkungen geben müsse. Würden solche Preise zur Normalität, wäre der Einzug der Gentechnik in die Milchwirtschaft nur eine Frage der Zeit.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft, Links zum Thema Verbände.

Baden-Württemberg: Milcherzeugung unverändert bei 2,3 Millionen Tonnen

Themen: Archiv — info @ 12:03

‚Milchhochburgen‘ in Landkreisen Ravensburg und Biberach – Zahl der Kühe insgesamt geht weiter zurück

Stuttgart (agrar.de) – Im Jahr 2002 gaben die Milchkühe der baden-württembergischen Landwirte nach Feststellung des Statistischen Landesamtes insgesamt 2,27 Millionen Tonnen (Mill. t) Milch, das entspricht in etwa dem Vorjahreswert. Insgesamt standen mit 411.500 Kühen rund 10 000 Tiere weniger als noch vor Jahresfrist in den Ställen. Die durchschnittliche Jahresmilchleistung hat sich somit rechnerisch von 5.410 kg im Vorjahr auf 5.520 kg Milch je Kuh erhöht. An die Molkereien lieferten die Landwirte über 2,11 Mill. t Milch. Dies entspricht einer Anlieferungsquote von durchschnittlich 93 Prozent. Rund 5 Prozent der Milcherzeugung wurde verfüttert. Die Restmenge (37.000 t) wurde in den Erzeugerbetrieben zu Landbutter und Landkäse verarbeitet, über Deputate, Vorzugsmilchabsatz und Eigenverbrauch verwertet.

Entsprechend den natürlichen Standortbedingungen bestehen regional bemerkenswerte Unterschiede: Die ‚Milchhochburgen‘ Baden-Württembergs liegen im äußersten Südosten. Die beiden Landkreise Ravensburg (457.000 t) und Biberach (230.000 t) stellen zusammen etwa 30 Prozent der insgesamt im Land erzeugten Milch. Weitere Schwerpunkte der Milcherzeugung liegen im Ostalbkreis (159.000 t) und im Landkreis Schwäbisch Hall (144.000 t) mit rund 13 Prozent der Milcherzeugung.

Die durchschnittlichen Jahresmilcherträge je Kuh sind in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Ravensburg und Biberach mit 5.960 kg, 5.950 kg bzw. 5.840 kg am höchsten.

Links zum Thema Rinder, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

Rheinland-Pfalz: Zahlen zum Weltwassertag

Themen: Archiv — info @ 09:03

Bad Ems (agrar.de) – Das Statistische Landesamt des Landes Rheinland-Pfalz in Bad Ems veröffentlicht zum Weltwassertag am 22. März eine Reihe von Zahlen und Fakten rund um das kostbare Nass. Soweit sie das Land betreffen, stammen sie aus der Wasserstatistik für das Jahr 2001.

Wussten Sie schon, dass …

– weltweit rund 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben?

– 99,8 Prozent der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz ihr Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz beziehen und die restlichen rund 7.500 Personen aus Hausbrunnen mit Trinkwasser versorgt werden?

– pro Kopf der rheinland-pfälzischen Bevölkerung täglich 125 Liter Trinkwasser verbraucht werden?

– 97 Prozent des gesamten Wassers der Erde Meerwasser sind und lediglich drei Prozent Süßwasser, welches wiederum zu über 99 Prozent in den Eiskappen der Pole und in den Gletschern gebunden ist?

– das Trinkwasser in Rheinland-Pfalz zu 71 Prozent aus Grundwasser und zu 17 Prozent aus Quellwasser gewonnen wird und die restlichen zwölf Prozent des Trinkwassers Uferfiltrat sind oder Seen, Flüssen oder Talsperren entnommen werden?

– 98,5 Prozent der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz ihr Abwasser über die öffentliche Kanalisation entsorgen?

– die Gesamtlänge des öffentlichen Kanalnetzes in Rheinland-Pfalz über 28.000 Kilometer beträgt?

– im System der öffentlichen Abwasserbeseitigung über 3.000 Regenentlastungsanlagen (Überlauf-, Rückhalte- und Klärbecken) mit einem Speichervolumen von 2,5 Millionen Kubikmeter eingebaut sind?

– 99,6 Prozent des Abwassers in über 800 öffentlichen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz biologisch behandelt werden?

– die Investitionen in das Kanalnetz und in die öffentlichen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz allein im Zeitraum 1999 bis 2001 ein Gesamtvolumen von über 1,1 Milliarden Euro erreichten?

– in Rheinland-Pfalz jährlich 117.000 Tonnen Klärschlamm (auf Trockenmasse berechnet) anfallen, rund 30 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung?

In einer Resolution vom Dezember 1992 haben die Vereinten Nationen den 22. März eines jeden Jahres zum ‚Weltwassertag‘ erklärt. Dieser Tag soll die Öffentlichkeit auf Probleme im Zusammenhang mit Wasser aufmerksam machen und für den sorgsamen Umgang mit dem Lebensmittel Nr. 1 sensibilisieren.

Links zum Thema Wasser, Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

19. März 2003

Landwirtschaft und Pflanzenschutz-Industrie: Enge Zusammenarbeit beim Gewässerschutz

Themen: Archiv — info @ 16:03

Frankfurt (agrar.de) – Meinungsbildner und Multiplikatoren im Deutschen Bauernverband (DBV) setzten sich auf ihren Informationsveranstaltungen im zurückliegenden Winter verstärkt für den Gewässerschutz ein. Seit 1998 engagiert sich der DBV in der vom Industrieverband Agrar (IVA) initiierten Kampagne zur Vermeidung so genannter Punkteinträge von Pflanzenschutzmitteln in Flüsse und Seen.

Auslöser der Kampagne war Mitte der 90er Jahre die Erkenntnis, dass Pflanzenschutzmittel-Funde in Flüssen und Seen meist nicht auf die normale Anwendung auf dem Acker zurückzuführen sind, sondern auf Abläufe von Hofflächen. Wenn Feldspritzen auf dem Hof gereinigt werden oder Spritzbrühe dort angesetzt wird, können die Produktreste mit dem Waschwasser oder dem nächsten Regenguss in den Gully und in die Kläranlage gespült werden. Dort werden sie wegen der kurzen Verweildauer nicht abgebaut, sondern gelangen unverändert in die Oberflächengewässer. Solche Belastungen zu verhindern, liegt auch im Interesse der Landwirte.

Die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln haben daher Empfehlungen erarbeitet, wie die Gewässer besser geschützt werden können. Die wichtigste Maßnahme besteht darin, die Feldspritzen generell auf dem Acker zu reinigen. Gelangen Pflanzenschutzmittel auf bewachsenen Boden, werden sie rasch durch Pilze und Bakterien abgebaut. Aus demselben Grund empfiehlt es sich, die Spritzbrühe wann immer möglich erst auf dem Feld anzusetzen; dann ist es kein Unglück, wenn beim Einfüllen des Mittels etwas daneben geht.

Auch die Spritzmittel-Behälter sollten gleich beim Befüllen des Tanks gereinigt werden. Bei Feldspritzen mit Spüleinrichtung erfordert dies keinerlei zusätzlichen Aufwand, aber auch die Landwirte mit älteren Geräten halten sich schon überwiegend an diese Verfahrensweise.

Ebenso hat sich gezeigt, dass die Innenreinigung der Spritzen bereits zum großen Teil auf dem Feld erfolgt. Nachholbedarf besteht offenbar noch dabei, die Außenreinigung der Geräte auf den Acker zu verlegen. Das soll jetzt durch die Intensivierung der Kampagne erreicht werden. Als Gedächtnisstütze wurde ein wetterfester Aufkleber im großzügigen DIN A4-Format entwickelt. Er wird auf die Spritztanks geklebt und erinnert direkt bei Pflanzenschutz-Maßnahmen an die wichtigsten Regeln für den Gewässerschutz. Der Aufkleber und weitere Informationsmaterialien können online bestellt werden.

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WLV: Kritik an EU-Plan zur Haftpflichtversichungspflicht für landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen und zulassungsfreie Anhänger

Themen: Archiv — info @ 14:03

Möllers: Keine Erhöhung des Versicherungsschutzes, aber zusätzliche Kosten zu Lasten der Bauern und erheblicher administrativer Aufwand für die Behörden die Folge

Münster (agrar.de) – Der Plan der EU-Kommission, die bisherige Haftpflichtversichungsfreiheit von bestimmten land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeugen zu streichen, sind beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) auf deutliche Kritik gestoßen. Durch den Wegfall der bisherigen Ausnahmeregelungen müsste für eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Fahrzeugen eine zusätzliche Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, ohne das sich der Versicherungsschutz erhöht.

‚Neben zusätzlichen Kosten für die Landwirte wäre ein enormer administrativer Aufwand für die Behörden die Folge. Dies steht in keinem Verhältnis zu der scheinbaren Verbesserung der Absicherung von Unfallopfern‘, so Präsident Möllers. Ferner rechtfertige die im Bereich der land- und forstwirtschaftlichen Anhänger sowie der Arbeitsmaschinen völlig unauffällige Unfallstatistik nicht die vorgesehene neue Regelung.

Aufgrund der wegefallenden Grenzkontrollen bedarf es bei grenzüberschreitenden Verkehr einer einheitlichen Regelung bei der Schadensregulierung, argumentiert die EU-Kommission. Bisher haben die EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit, bestimmte Fahrzeuge von der Haftpflichtversicherung auszunehmen. So müssen derzeit Landwirte in Deutschland für ihre selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie Mähdrescher, Feldhäcksler und selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen keine eigene Kfz-Haftspflichtversicherung abschließen. Ebenfalls gilt diese Regelung für die in der Praxis weit verbreiteten zulassungsfreien Anhänger mit einer höchstzulässigen Betriebsgeschwindigkeit von 25 km/h.

Der landwirtschaftliche Berufsstand begrüßt zwar grundsätzlich das Ziel der EU, die Situation der Verkehrsteilnehmer im grenzüberschreitenden Verkehr zu verbessern. Laut WLV sind die vorgesehenen Änderungen jedoch nicht zielführend, da der beabsichtigte Regelungszweck, den Versicherungsschutz von Unfallopfern zu erhöhen, im Bereich der Landwirtschaft in Leere laufe. Schließlich sei bei den angesprochenen Fahrzeuge das Unfallrisiko sowohl auf als auch abseits öffentlicher Straßen bereits durch die Betriebshaftpflichtversicherung des Landwirts abgedeckt. Bei Anhängern, die gezogen werden, gelte die Haftpflichtversicherung des ziehenden Fahrzeugs. Hinzu komme, dass es sich beispielsweise bei einem Feldhäcksler oder Mähdrescher um keine Fahrzeuge handele, die typischerweise an einem grenzüberschreitenden Verkehr teilnehmen.

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Rentenbank verteuert Sonderkredite

Themen: Banken,Förderung — info @ 13:03

Frankfurt (agrar.de) – Auf Grund des ‚kräftigen Anstiegs der Kapitalmarktzinsen‘ erhöht die Landwirtschaftliche Rentenbank, die Zinssätze ihrer Sonderkredite. Je nach Laufzeit und Zinsbindung verteuern sich die Kredite der hauseigenen Sonderkreditprogramme ‚Landwirtschaft‘ und ‚Junglandwirte‘ sowie ‚Dorferneuerung und ländliche Entwicklung‘ mit sofortiger Wirkung um nominal durchschnittlich rd. 0,40 Prozentpunkte. Sonderkredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren kosten jetzt für Junglandwirte z. B. bei 10-jähriger Zinsbindung effektiv 4,30 Prozent, bei 5-jähriger Zinsbindung 3,89 Prozent.

Die Sonderkredite des zentralen Refinanzierungsinstituts dürfen neben anderen zinsverbilligten Krediten eingesetzt werden. Außerdem ist die Inanspruchnahme von Zinszuschüssen aus öffentlichen Mitteln möglich. Wie bei den Darlehen der Rentenbank üblich, sind die Kreditanträge formlos an die Hausbank zu richten.

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Schleswig-Holstein: Abschlagszahlung in Millionenhöhe für Rinderhalter

Themen: Archiv — info @ 13:03

Kiel (agrar.de) – Rund 57,4 Millionen Euro EU-Rinderprämien hat das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft (MUNL) im März 2003 an die Landwirte ausgezahlt. Dabei handelte es sich um eine Abschlagszahlung in Höhe von 80 Prozent an 8.480 rinderhaltenden Betriebe. Die Vorauszahlungen erhielten ausschließlich Rindermäster und Mutterkuhhalter. Die restlichen 20 Prozent und die Prämien für extensive Tierhaltung gehen Ende Juni an die Landwirte.

‚Die Auszahlung verbessert in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation die Liquidität der Betriebe‘, erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Klaus Müller. Für 2001 flossen insgesamt 60,5 Millionen Euro, davon als Abschlagszahlung im März 40,7 Millionen. Die Prämien sind seitdem zwischen zehn und fünfzig Prozent gestiegen. Negativ auf die Auszahlung hat sich das neue Sanktionssystem der EU ausgewirkt. Wer versehentlich oder wissentlich falsche Daten lieferte, musste mit drastischen Kürzungen rechnen.

Prämien können nur die Landwirte erhalten, die ihre Tiere dem bundesweiten ‚Herkunftsinformationssystem Tiere‘ (HIT) melden. Das Ministerium konnte feststellen, dass die Akzeptanz dieser Datenbank bei den Haltern deutlich gestiegen ist. Gleichzeitig ermöglicht das System im Interesse des Verbraucherschutzes die Herkunft jedes Tieres zurück zu verfolgen.

Für die Zukunft könnten die ausgezahlten Prämien von großer Bedeutung sein: Die absehbare Reform der Agrarpolitik will die in der Vergangenheit gezahlten Beträge berücksichtigen. Die Prämienzahlungen 2002 könnten dabei nach derzeitigem Diskussionsstand ein Maßstab sein.

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Hasselfeldt: Überarbeitete WTO-Agrarvorschläge weiterhin nicht zu akzeptieren

Themen: Archiv — info @ 12:03

Anlass zu allergrößter Sorge

Berlin (agrar.de) – Zu den bekannt gewordenen neuen Vorschlägen der Welthandelsorganisation (WTO) im Agrarbereich erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt:

‚Leider geben die heute bekannt gewordenen überarbeiteten Vorschläge der Welthandelsorganisation (WTO) für ein Modalitätenpapier im Agrarbereich Anlass zu allergrößter Sorge. Die Vorschläge sind weiterhin äußerst unausgewogen und belasten die europäische Landwirtschaft einseitig. Die Änderungen gegenüber dem ersten Entwurf sind geringfügig. Der EU werden sogar neue Lasten aufgebürdet.

Zwar kommt die WTO der EU in ihren Forderungen einer stärkeren Berücksichtigung der Umwelt- und Tierschutzaspekte ein wenig entgegen. So ist zu begrüßen, dass Agrarumweltprogramme und Tierschutzmaßnahmen zu 100 Prozent green-box-fähig werden sollen und damit von der Abbauverpflichtung ausgenommen werden. Auch sollen für die Berechnung der Beihilfen jetzt aktuellere Zeiträume gelten. An den wesentlichen Eckpunkten des insgesamt inakzeptablen WTO-Vorschlages vom Februar 2003, mit dem die WTO bei vielen Verhandlungspartnern auf strikte Ablehnung gestoßen ist, hat sich wenig geändert.

So werden die Vorschläge der WTO, die Einfuhrzölle bis zu 60 Prozent bei wichtigen Produkten wie Rindfleisch, Milch oder Zucker zu senken, dramatische Auswirkungen auf die Einkommen der europäischen und deutschen Landwirte haben. Unausgewogen auch der Vorschlag beim Exportwettbewerb: Die Exportsubventionen der EU sollen abgeschafft, andere Formen der Exportförderung wie Exportkredite oder Nahrungsmittelhilfe, wie sie beispielsweise die USA massiv einsetzen, können demnach beibehalten werden.

Ebenso abzulehnen sind auch die WTO-Vorschläge zur Blue Box. Darunter fallen die Direktbeihilfen der EU für die Landwirte, die diese als Ausgleich für bereits geleistete Preissenkungen erhalten. Der hier vorgesehene Abbau um 50 Prozent innerhalb von fünf Jahren würde wiederum besonders die EU-Landwirte treffen.

Die EU-Kommission darf diese WTO-Vorschläge in der jetzt vorliegenden Form keinesfalls hinnehmen. Kämen die Vorschläge zum Tragen, wären viele landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland nicht mehr existenzfähig. Es ist zu hoffen, dass sich EU-Agrarkommissar Dr. Fischler weiterhin mit aller Entschlossenheit gegen die WTO-Vorschläge wehrt.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Interessen der deutschen Landwirte einstimmig und mit aller Kraft zu vertreten. Dieser unausgewogene Vorschlag muss in den entsprechenden Brüsseler Gremien abgelehnt werden.‘

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Rheinland-Pfalz: Appetit auf Schweinefleisch lässt nach

Themen: Archiv — info @ 11:03

Rinderschlachtungen nach BSE-Krise wieder im Aufwärtstrend

Bad Ems (agrar.de) – In Rheinland-Pfalz werden immer weniger Schweine geschlachtet. Mit 996.000 Schlachtungen, 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr, sank die Zahl im Jahr 2002 zum dritten Mal in Folge und – nach mehr als 40 Jahren – wieder unter die Millionengrenze. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilte, liegt die Schlachtmenge von 91.000 Tonnen mittlerweile fast um ein Viertel unter dem bisherigen Höchststand (120.000 Tonnen) aus dem Jahre 1996.

Die Bereitschaft zum Verzehr von Rindfleisch nimmt, nach dem BSE-bedingten Einbruch, dagegen wieder zu. Mit 34.500 Tonnen verzeichneten die heimischen Schlachthöfe ein Ergebnis, das um 3,2 Prozent höher lag als im Jahr 2001. Die Zahl der geschlachteten Rinder lag bei 116.300 und damit über dem Wert des Jahres 2000. Damals hatten die ersten BSE-Fälle für einen erheblichen Rückgang bei den Rinderschlachtungen gesorgt.

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