18. Februar 2003

DBV und DRV lehnen EU-Reformvorschläge für Milchmarkt ab

Themen: Archiv — info @ 11:02

Massive Preissenkungen würden Milcherzeugung unrentabel machen

Berlin (agrar.de) – Die von der EU-Kommission vorgelegten Vorschläge zur Reform der Milchmarktordnung werden vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) als vollkommen inakzeptabel abgelehnt. Nach Berechnungen beider Verbände leitet sich aus der massiven Senkung der Interventionspreise ab dem Jahr 2008 eine Verwertung der Milch über die Intervention von etwa 20 Cent pro Kilogramm Milch ab. Dies führt zu hohen Einkommensverlusten der Landwirte, die durch die ungenügenden Ausgleichszahlungen nicht kompensiert werden. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen, wie zum Beispiel die drastische Erhöhung der Quotenmenge und die faktische Aushebelung der Butterintervention, werden der Mengen- und Preisdruck verstärkt, so dass wie in der Vergangenheit die Markt- und Interventionspreise einen tendenziell gleichen Verlauf nehmen.

Die vorgeschlagene Fortschreibung der Quotenregelung bis 2015 geht zwar in die richtige Richtung, erklären DBV und DRV in einer gemeinsamen Positionsbeschreibung. Doch die weiteren Vorschläge zur Revision der Milchmarktordnung laufen auf eine vollkommene Aushöhlung der Quotenregelung hinaus, verbunden mit massiven Einkommensverlusten der Milcherzeuger. Damit wird auch die Sicherheit der Rohstoffbasis für die Molkereigenossenschaften in Frage gestellt. Die Quotenregelung muss konsequent zur Stabilisierung des Marktes genutzt werden. Zudem ist der vorgeschlagene Zwangsabzug bei jeder Übertragung von Milchquote zu Gunsten einer staatlichen Reserve inakzeptabel.

DBV und DRV haben bereits im Sommer 2002 Vorschläge zur Weiterentwicklung der Milchmarktordnung gemacht. Hierzu zählt unter anderem, die Angebotssteuerung im Milchsektor über das Jahr 2008 hinaus fortzuführen. Mit der in der Agenda 2000 beschlossenen Preissenkung um 15 Prozent sind bereits hinsichtlich der WTO-Verhandlungen klare und für den deutschen Milcherzeuger schmerzhafte Signale gesetzt. Weitergehende Preissenkungen sind absolut inakzeptabel. Beide Verbände fordern, Preissenkungen zu hundert Prozent auszugleichen, die Ausgleichszahlungen langfristig sicherzustellen und nicht durch Entkopplungs- oder Modulationsmaßnahmen mittelfristig zu kürzen.

Eine weitere Aufstockung der Milchquotenmenge führt nach Ansicht von Marktexperten zu erhöhtem Angebotsdruck und einem weiteren Preisdruck. Daher ist die in der Agenda vor-gesehene Quotenerhöhung auszusetzen und jede weitere Veränderung der Quotenmenge in Abhängigkeit von der Marktentwicklung zu beurteilen, schlagen DBV und DRV vor. Die Stabilisierung des Marktes durch die Angebotssteuerung ist positiv und muss in die laufenden WTO-Verhandlungen aufgenommen werden, um eine Reduzierung der Exporterstattungen und der internen Beihilfen sowie eine Erhöhung des Marktzugangs zu verhindern.

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BIOFACH zieht positive Bilanz

Themen: Archiv — info @ 11:02

Nürnberg (agrar.de) – Gut 29.500 Fachbesucher (2002: 27.787) informierten sich auf der BioFach 2003 vom 13. bis 16. Februar im Messezentrum Nürnberg. 1.971 Aussteller (2002: 1.921) präsentierten auf 33.357 m² Netto-Ausstellungsfläche (2002: 29.698) das Weltangebot an Bio-Produkten.

Zwei Drittel der Aussteller und etwa ein Drittel der Fachbesucher kamen aus dem Ausland. Traditionell waren auf Ausstellerseite die Feinschmeckerländer Italien (310 Aussteller), Spanien (173) und Frankreich (124) stark vertreten. Zahlreicher ausländischer Fachbesuch reiste u. a. aus Italien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden und Spanien nach Nürnberg. Einig sind sich deutsche wie internationale Fachleute in der Beurteilung der Branchenkonjunktur. Zwei Drittel attestieren Bio-Produkten glänzende Zukunftsperspektiven.

‚Das Ost-West-Symposium mit seinen 250 Teilnehmern aus 21 Ländern – darunter auch drei Vize-Agrarminister – war absolutes Highlight im wie stets hochkarätigen Vortragsprogramm der BioFach,‘ freut sich Bernward Geier, Geschäftsführender Direktor der IFOAM, der Internationalen Vereinigung Biologischer Landbaubewegungen. Ministerin Künast eröffnete den Dialog zum Thema ‚Biolandbau – Chancen und Herausforderungen für EU-Beitrittsländer‘. Die Organisatoren – Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, IFOAM und Nürnberg Global Fairs, die ‚Auslandstochter‘ der NürnbergMesse – konnten die enorme Nachfrage kaum bewältigen. ‚Ministerin Renate Künast versprach, dass dieses Dialogforum einen festen Platz auf der BioFach erhält,‘ so Bernward Geier.

Nach dem Bio-Boom-Jahr 2001, in dem sich viele deutsche Unternehmen über Wachstumsraten von 30 bis 50 Prozent freuen konnten, stellte sich die Bio-Branche 2002 auf eine Konsolidierung der Umsätze ein, wurde aber eines Besseren belehrt: Während Deutschlands Ernährungsindustrie 2002 einen Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 125,4 Mrd. Euro zu verkraften hatte, legten Öko-Lebensmittel um 10 Prozent zu und haben jetzt einen Anteil von 2,3 Prozent am gesamten Lebensmittelmarkt. Das entspricht einem Umsatz von knapp 3 Mrd. Euro. Davon entfallen ca.1,05 Mrd. Euro auf den konventionellen, 1,04 Mrd. Euro auf den Bio-Einzelhandel, 520 Mio. Euro auf Direktvermarkter, 220 Mio. Euro auf Bäcker und Metzger sowie 14 Mio. Euro auf ‚Sonstige‘ wie Drogerien, Kioske, Versender, ermittelte die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP).

Die nächste BIOFACH-Messe ist für den 19. bis 22. Februar 2004 geplant.

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Sachsen-Anhalt: Fleischerzeugung weiter steigend

Themen: Fleisch,Sachsen-Anhalt,Statistik,Tiere — info @ 09:02

Halle (agrar.de) – Im Jahre 2002 wurden in Sachsen-Anhalt 199.050 Tonnen Fleisch aus gewerblichen Schlachtungen erzeugt. Bei einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent ist dies die höchste Schlachtmenge der letzten 10 Jahre. Das berichtet das Statistische Landesamt.

Von der erbrachten Fleischmenge entfallen 98,1 Prozent auf Schweine- und nur noch 1,8 Prozent auf Rindfleisch (1993 = 7,6 Prozent). Der Anteil an Kalb-, Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch liegt bei 0,1 Prozent.

Seit dem Jahr 2000 wurden jährlich über 2 Millionen Schweine geschlachtet. Im Jahr 2002 waren es 2,2 Millionen Schweine und damit ein Sechstel mehr als im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 1999.

Nach dem erneuten Einbruch der Rinderschlachtungen im Jahr 2001 und einer weiteren Verringerung im Jahr 2002 (gegenüber dem Vorjahr um 19,7 Prozent) wurden mit 11.310 Schlachtungen nur noch 41 Prozent des Durchschnittsniveaus der Jahre 1996 bis 2000 erreicht.

Neben den gewerblichen Schlachtungen stammen 3.310 Tonnen Fleisch aus Hausschlachtungen. Dabei wurden 2.110 Rinder (- 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr), 30.310 Schweine (- 2,7 Prozent) und 770 Schafe (- 19,0 Prozent) für den Eigenbedarf geschlachtet.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

17. Februar 2003

Bayern: 4.603 Azubis in zwölf Agrarberufen

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München (agrar.de) – 4.603 Lehrlinge wurden im vergangenen Jahr in Bayern in den zwölf Agrarberufen ausgebildet. 2001 waren es 4.670 Azubis. Das hat Landwirtschaftsminister Josef Miller bei der Vorlage der Berufsbildungs- und Schulstatistik 2002/2003 für den Agrarbereich in München mitgeteilt. Den größten Anteil an den Ausbildungsberufen hatten laut Miller wieder die Gärtner mit 2.125 und die Landwirte mit 1.114 Lehrlingen. Im Vorjahr waren es 2.090 Azubis bei den Gärtnern und 1.256 bei den Landwirten. Die Abschlussprüfung haben 2.407 (2001: 2.450) Lehrlinge bestanden, darunter 957 (863) Landwirte, 707 (778) Gärtner und 312 (376) ländliche Hauswirtschafterinnen.

Zugenommen hat die Zahl der Meisterinnen und Meister in den Agrarberufen sowie der Fachagrarwirte: Erstmals seit 1997 bestanden über 600 Bewerber die Prüfung. Dies ist ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem bei den Landwirten setzt sich laut Miller die Tendenz zu einer höherwertigen Ausbildung fort: 297 Männer und Frauen haben die Spitzenqualifikation erlangt, was einem Plus von zwei Drittel entspricht. Als Grund hierfür sieht der Minister nicht nur das gute bayerische Ausbildungssystem. Viele Bauern hätten auch erkannt, dass Wissensvorsprung Wettbewerbsvorteile verschafft. Miller: ‚Eine gute Ausbildung ist auch künftig der Schlüssel zum Erfolg.‘

Ebenfalls erhöht hat sich der Anteil der Prüflinge im Zweitberuf Landwirt. 44 Prozent der rund 960 Prüfungsteilnehmer haben ihr Wissen und Können aufgrund mehrjähriger Berufspraxis erfolgreich nachgewiesen. 2001 lag ihr Anteil bei einem Drittel von 863 Prüflingen. Das zeigt, so Miller, dass auch bei den Hofnachfolgern mit nichtlandwirtschaftlicher Ausbildung großes Interesse an landwirtschaftlichem Wissen besteht.

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DBV begrüßt Entschließung des Bundesrates zum Pflanzenschutz

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Europäische Zulassungsbehörde notwendig

Berlin (agrar.de) – Die Bundesregierung soll die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auf EU-Ebene schneller harmonisieren. Unverzüglich muss auch die nach wie vor zu hohe Anzahl an Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern und Saumbiotopen deutlich reduziert und vereinfacht werden. Dies hat der Bundesrat heute in einer Entschließung gefordert, was vom Deutschen Bauernverband (DBV) als dringendes Anliegen der Praxis begrüßt werde. Zudem wurde die Bundesregierung aufgefordert, dem Bundesrat so rasch wie möglich die Achte Verordnung zur Änderung der Rückstands-Höchstmengenverordnung zuzuleiten, damit weitere Lücken bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln geschlossen werden können. Ebenso fordert der Bundesrat, den Obstbauern Maßnahmen zur wirkungsvollen Bekämpfung des Feuerbrandes zu ermöglichen.

Damit hat der Bundesrat wesentliche Problembereiche bei der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln insbesondere im Obst- und Gemüsebau aufgegriffen, stellt der DBV fest. Nach wie vor dringend erforderlich sei eine weitergehende Harmonisierung in der Europäischen Union. Nach Ansicht des DBV ist die Gründung einer europäischen Zulassungsbehörde für Pflanzenschutzmittel notwendig. Auch sei ein flexibleres Verfahren zur Festlegung von Rückstandshöchstmengen dringend erforderlich, um den zeitlichen Verzug bei einer Genehmigung oder Zulassung zu reduzieren. Ebenso habe sich herausgestellt, dass das derzeitige Verfahren für die Festlegung von Rückstandshöchstmengen in Verbindung mit der Indikationszulassung nicht praktikabel sei.

Der DBV forderte die Bundesregierung auf, den Vorschlägen des Bundesrates, die den Forderungen des Berufsstandes entsprechen, zu folgen.

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Rheinland-Pfalz: Keine Flächen der Landwirtschaft für weitere Schutzgebiete

Themen: Archiv — info @ 11:02

Mainz (agrar.de) – Nach einer Informationsveranstaltung des Umweltministeriums am 13. Februar in Mainz, bei der die Landwirtschaftskammer, die Bauern- und Winzerverbände, Gemeinde- und Städtebund und die Naturschutzverbände über die geplante Vorgehensweise des Landes Rheinland-Pfalz bei der Ausweisung zusätzlicher FFH-Gebiete informiert wurden, steht für Kammerpräsident Günther Schartz fest, dass die Landwirtschaft und der Weinbau in Rheinland- Pfalz nicht bereit sind, weitere Flächen zur Verfügung zu stellen.

Mit völligem Unverständnis reagierte Schartz auf die Tatsache, dass Verbände und Gruppen aus Rheinland-Pfalz sich gegen die bisherige Ausweisung von FFH- und Vogelschutzgebieten wenden und sogar in Brüssel bei der EU ein Mehr an Flächen für den Naturschutz fordern. ‚Es sind Flächen, die den Bauern und Winzern als Existenzgrundlage dienen. Diese Flächen sind keine Verfügungsmasse der Naturschutzverbände und des Umweltministeriums,‘ so der Kammerpräsident.

Schartz fordert daher klare Regelungen für Entschädigungs- und Ausgleichszahlungen in den bisher schon gemeldeten Gebieten. Mit 6,8 Prozent der Landesfläche liegt Rheinland-Pfalz im Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland, bei den Vogelschutzgebieten hat von den Flächenstaaten nur Mecklenburg-Vorpommern mit 11 Prozent mehr Fläche gemeldet als Rheinland-Pfalz mit 8,3 Prozent. Diese Flächenmeldungen sind aus Sicht des bäuerlichen Berufsstandes absolut ausreichend.

Links zum Thema Landschaft und Natur, Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

Eurostat: Jeder zweite EU-Landwirt ist mindestens 55 Jahre alt

Themen: Archiv — info @ 09:02

Luxemburg (agrar.de) – Im Jahr 2000 waren 52 Prozent der alleinigen Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes in der EU 55 Jahre alt oder älter, 29 Prozent waren mindestens 65 Jahre alt. Die jungen Betriebsinhaber unter 35 Jahren machten nur 8 Prozent aller Landwirte aus. Diese Informationen, die aus der gemeinschaftlichen Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe 1999-2000 stammen, sind einer Studie entnommen, die vom Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften (EUROSTAT) in Luxemburg, veröffentlicht wurde.

Der Anteil der Betriebsinhaber im Alter von mindestens 55 Jahren ist danach am größten (60 Prozent) bei den Betrieben mit Mischkulturen und mit Dauerkulturen (Wein, Oliven, Obst, …). Diese Kulturen konzentrieren sich hauptsächlich auf die südlichen Regionen der EU, und so erstaunt es nicht, dass insgesamt der Anteil der Betriebsinhaber im Alter von mindestens 55 Jahren in Portugal (65 Prozent), Italien (62 Prozent), Griechenland (56 Prozent) und Spanien (53 Prozent) am größten ist.

EU-weit den geringsten Anteil der Betriebsinhaber im Alter von 55 Jahren und darüber weisen Finnland (25 Prozent), Deutschland (28 Prozent) und Österreich (29 Prozent) auf. In Deutschland und Österreich ist auch der Anteil der Betriebsinhaber von unter 35 Jahren am höchsten (jeweils 16 Prozent).

Die Betriebsinhaber im Alter von 35 bis 44 Jahren verfügten im Durchschnitt in der EU über die größten landwirtschaftlichen Betriebe gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Je älter die Betriebsinhaber, desto geringer war die Fläche der Betriebe: Ein Betriebsinhaber im Alter von mehr als 55 Jahren verfügte im Durchschnitt nur über die Hälfte der Hektarzahl, die einem Betriebsinhaber unter 45 Jahren zur Verfügung stand.

Ein Viertel der Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe in der EU sind Frauen

Alle Altersgruppen zusammengenommen waren 24 Prozent der alleinigen Inhaber eines Betriebes Frauen. Österreich (30 Prozent), Spanien (27 Prozent) und Griechenland (25 Prozent) verzeichneten den höchsten Anteil an Frauen unter den alleinigen Inhabern eines Betriebes, während die geringsten Prozentsätze in den Niederlanden (8 Prozent), Dänemark und Deutschland (jeweils 9 Prozent) beobachtet wurden.

Der Anteil der Frauen im Alter von mindestens 55 Jahren an der Gesamtzahl der Betriebsinhaber war am höchsten in Italien (18 Prozent) sowie in Griechenland und Spanien (jeweils 14 Prozent), während der Anteil der Männer in diesem Alter in Portugal (51 Prozent), im Vereinigten Königreich und in Italien (jeweils 44 Prozent) am höchsten war.

In allen Mitgliedstaaten führten die Frauen kleinere Betriebe als die Männer. Beispielsweise wurden nur 10 Prozent der Betriebe von 50 Hektar oder mehr von Frauen geführt.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft, Links zum Thema Landfrauen.

15. Februar 2003

Agrarbericht 2003: Keine Rechtfertigung für eine GAP-Reform 14.02.2003

Themen: Archiv — info @ 15:02

JunglandwirtInnen brauchen unternehmerische Freiheit

Berlin (agrar.de) – ‚Um unsere Betriebe zukunftsfähig zu gestalten, brauchen wir die Freiheit unternehmerisch handeln zu können‘, so Erik Jennewein, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend.

Die Aussagen des Agrarberichts zur Situation der Landwirtschaft in Deutschland rechtfertigt nach Ansicht des Bundesvorsitzenden keine Reform der GAP, wie sie von EU-Kommissar Franz Fischler vorgeschlagen wurde. Insbesondere der im Zusammenhang mit Cross-Compliance verbundene bürokratische Aufwand sowie die Zementierung von landwirtschaftlichen Strukturen durch eine starre Flächenstilllegung sind für Junglandwirtinnen und Junglandwirte inakzeptabel.

Im Zuge eines steigenden Wettbewerbs wird es immer notwendiger Synergieeffekte zu schaffen und zu nutzen. Eine starre Flächenstilllegung ist weder ökologisch sinnvoll noch verständlich für die Gesellschaft. Das Instrument des Vertragsnaturschutzes sollte in diesem Zusammenhang mehr in den Vordergrund gerückt werden, da diese Maßnahmen aus ökologischer und landwirtschaftlicher Sicht sinnvoller sind und im Einklang mit Gesellschaft, Umweltverbänden und Landwirtschaft umgesetzt werden können.

‚Wir Junglandwirtinnen und Junglandwirte sind immer stärker gefordert, uns am Markt zu positionieren und eigene Strategien für die Betriebe zu entwickeln,‘ so Jennewein. ‚Was wir brauchen, ist eine einfache und transparente Agrarpolitik, die sowohl von der Landwirtschaft als auch von der Gesellschaft verstanden und unterstützt wird. Sie muss der Grundstein für die unternehmerische Ausgestaltung einer zukunftsorientierten Landwirtschaft sein.‘

Links zum Thema Landjugend.

14. Februar 2003

Bundesrat: Bundesregierung soll Höchstmenge für Wirtschaftsdünger anheben

Themen: Archiv — info @ 16:02

Bundesrat stimmte ‚kleiner Düngeverordnung‘ zu

Berlin (agrar.de) – Der Bundesrat hat der ‚kleinen Novelle‘ der Düngeverordnung entsprechend einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes zugestimmt. Danach war Deutschland vom höchsten europäischem Gericht verurteilt worden, eine Anrechnung der Stickstoff-Verluste bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern zu untersagen. Der Bundesrat forderte mit seinem Beschluss gleichzeitig die Bundesregierung auf, unverzüglich den in der EU-Nitratrichtlinie aufgezeigten Gestaltungsspielraum zu nutzen und die zulässige Höchstmenge für Wirtschaftsdünger angemessen anzuheben.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßte diese Forderung des Bundesrates, da aus seiner Sicht die Höchstmenge für Wirtschaftsdünger in landwirtschaftlichen Betrieben pro Hektar entsprechend dem höheren Bedarf des Pflanzenbestandes deutlich anzuheben ist. Dies haben bereits andere EU-Mitgliedstaaten durchgeführt.

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes dürfen nur noch die Stall- und Lagerungsverluste bei der Berechnung der nutzbaren Wirtschaftsdünger angerechnet werden, obwohl auch bei der Ausbringung von organischen Düngemitteln unvermeidbare und tolerierbare Verluste entstehen. Dadurch wird die Verwendung von Wirtschaftsdüngern in der Landwirtschaft mengenmäßig eingeschränkt, obwohl die Pflanzenbestände einen weit höheren Nährstoffbedarf haben können, als über die organische Düngemittel nunmehr gedeckt werden kann, begründet der DBV seine Forderung.

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Wühlmausschäden im deutschen Obstbau

Themen: Archiv — info @ 16:02

Umfrage der Biologischen Bundesanstalt soll zu neuen Lösungen beitragen

Münster (agrar.de) – Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau des Bundeslandwirtschaftministeriums erarbeitet eine Arbeitsgruppe am Institut für Nematologie und Wirbeltierkunde der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Münster neue Ansätze in der Wühlmausbekämpfung. Als Grundlage für ihre Arbeit erbitten die Wissenschaftler die Mithilfe der Obstbauern. Sie benötigen dringend Informationen zum Auftreten von Wühlmausschäden und deren betriebswirtschaftlicher Bedeutung.

Im Obstbau werden Schäden durch Wühlmäuse immer wieder als großes Problem dargestellt. Die Tiere nagen an Wurzeln und Rinde, was in den meisten Fällen dazu führt, dass die betroffenen Bäume absterben und es zu Ertragsverlusten kommt. Bisher wurde in der Regel mit Fallen, Giftködern oder Begasungsgeräten gegen die Wühlmäuse vorgegangen. Mit diesen Methoden werden aber meist nur kurzzeitige Erfolge erzielt. Nachhaltige, auch betriebswirtschaftlich vertretbare Verfahren zur Bekämpfung von Wühlmäusen fehlen jedoch.

Die aktuelle Schadenslage in Deutschland ist sehr unübersichtlich. Während in manchen Betrieben bis zu 80 % der neu gepflanzten Bäume geschädigt werden, treten in anderen Anlagen kaum Probleme auf. In der jetzt im Rahmen des Forschungsprojektes von der BBA ausgearbeiteten Umfrage werden die Obstbaubetriebe gebeten, ihre Erfahrungen mit Wühlmäusen und deren Bekämpfung mitzuteilen. Ziel der Umfrage ist es, Zusammenhänge zwischen Anlagenstruktur, Bewirtschaftungsmaßnahmen und dem Auftreten von Wühlmausschäden zu erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass sich nicht nur betroffene Obstbaubetriebe an der Aktion beteiligen, sondern auch Betriebe, in denen bisher keine Wühlmausschäden auftraten. Die Wissenschaftler möchten mit den Umfrageergebnissen und ihren Forschungen dazu beitragen, sowohl dem ökologischen Obstanbau als auch Betrieben mit integrierter Produktion kostengünstige und effektive Alternativen zur Abwehr von Wühlmausschäden anzubieten. Die Umfragebögen werden ab Anfang/Mitte März über die Pflanzenschutzdienste der Länder sowie über Obstbau- und Erzeugerverbände ausgegeben. Die Fragen können ab diesem Zeitpunkt ebenso online im Internet-Angebot der BBA beantwortet werden. Dort werden auch sämtliche Informationen zum laufenden Projekt zusammengestellt.

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